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Henrik Svensmark 1958 ist ein danischer Physiker und Klimaforscher Henrik SvensmarkInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Rolle in der Klimadebatte und weitere Forschung 3 Kritik 4 Veroffentlichungen und Erwahnungen 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEr war 1988 bis 1993 an der University of California Berkeley am Nordic Institute of Theoretical Physics und am Niels Bohr Institut tatig anschliessend arbeitete er am Danischen Meteorologischen Institut Svensmark wurde zusammen mit Eigil Friis Christensen 1997 durch ihre Arbeiten zu einem Zusammenhang zwischen Kosmischer Strahlung GCR und Klimaveranderung bekannt 1 Den postulierten Mechanismus stellten sie als Kosmoklimatologie vor Steigende Sonnenaktivitat bewirkt uber solare Magnetfelder innerhalb der Magnetosphare eine Abnahme der Kosmischen Strahlung Dadurch entstunden weniger kuhlende Wolken in der unteren Atmosphare 2 Einige fruhere Arbeiten zu der These eines Zusammenhangs zwischen kosmischer Strahlung und Wolken wurden in den 1975er Jahren von Robert E Dickinson im Uberblick dargestellt 3 Svensmark der sich anfangs sehr vorsichtig uber einen Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima ausserte 4 und auf eine Vereinnahmung seiner These in der politischen Kontroverse um die globale Erwarmung anfangs sehr ablehnend reagierte wurde im Zusammenhang mit seiner Positionierung als Klimaskeptiker international bekannt Spater vertiefte er seine Auseinandersetzung mit Wissenschaftlern die der wissenschaftlichen Konsensmeinung von der menschengemachten Erderwarmung folgen So stritt Svensmark 2007 in einer Replik auf eine gegenlaufige Studie bereits eine durchgehende aktuelle Erwarmung ab 5 Seine Hypothese dass kosmische Strahlung fur das Klima weit wichtiger sei als die Treibhausgase hat er in weiteren Arbeiten vertieft 6 und 2018 auch im britischen House of Lords vorgestellt 7 Seine Resultate und Schlussfolgerungen konnten von anderen Wissenschaftlern nicht bestatigt werden 8 9 10 Zwischen 1998 und 2004 leitete er die Sun climate group am Danish Space Research Institute DSRI Seit 2004 ist er Direktor des Centre for Sun Climate Research des Danish National Space Center DNSC welches 2007 vereint wurde mit Teilen von Danemarks Technischer Universitat DTU zum National Space Institute NSI bzw Fachbereich DTU Space 2017 trat er als Gastredner bei einer von den beiden Klimaleugnerorganisationen EIKE und CFACT veranstalteten Klimakonferenz in Dusseldorf auf 11 Rolle in der Klimadebatte und weitere Forschung BearbeitenIn einer 2012 bei der Royal Astronomical Society erschienenen Studie 12 postuliert Svensmark einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Biodiversitat der Plattentektonik insbesondere deren Einfluss auf das Ausmass von Kustenbereichen und der Anzahl von Supernovae im Umfeld der Erde uber die letzten 500 Millionen Jahre 12 Die Primarbioproduktivitat des Meeres das Nettowachstum der photosynthetisch aktiven Bakterien sei allein durch die kosmische Strahlung zu erklaren 12 Zudem sei ein inverser Zusammenhang zwischen erhohten Supernovaeerscheinungen und dem Kohlendioxidanteilen der Atmosphare zu finden den Svensmark auf in kalteren Ozeanbereichen erhohte Bioproduktivitat zuruckfuhrt 12 Untersuchungen zu Svensmarks Thesen finden unter anderem im Rahmen des 2006 am CERN gestarteten Projekts 13 namens CLOUD Cosmics Leaving OUtdoor Droplets 14 15 unter der Leitung von Jasper Kirkby statt und wurden auch von Svensmark wahrend des danischen SKY Projekts untersucht 16 Eine Uberblicksstudie zu Forschungen und Ergebnissen zum Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima wurde 2007 bei Space Science Reviews veroffentlicht 17 In Simulationen und Experimenten in Wolkenkammern findet Svensmark in einer 2017 publizierten Arbeit die Wirkmechanismen zur Wolkenbildung bestatigt Hierdurch konnten sich in der Vergangenheit Temperaturschwankungen von bis zu 2 Grad erklaren lassen die abhangig von der Sonnenaktivitat oder von Supernova Ereignissen in der naheren Umgebung der Erde sind und auf sehr grossen Zeitskalen wirken 18 In der Wissenschaft wurde dieses neue Paper vorwiegend ablehnend rezipiert 19 20 Eine 2018 erschienene Arbeit weist explizit darauf hin dass es sich bei der von Svensmark postulierten Verbindung von Supernova Explosionen und irdischem Klima um eine kontroverse Behauptung handele 21 Kritik BearbeitenLaut Urs Neu vom Schweizer Forum fur Klimawandel wurde die Theorie vom Einfluss kosmischer Strahlen auf den Klimawandel von Leuten benutzt die den Einfluss des Menschen auf den Klimawandel abstreiten 22 In einer im Jahr 2010 erschienenen Studie von Calogovic et al 23 konnten die von Svensmark postulierten Wirkmechanismen nicht nachvollzogen werden Eine weitere Studie von Laken et al 24 ebenfalls von 2010 geht von einem kleineren aber statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Fluenz der kosmischen Strahlung GCR Flux engl galactic cosmic ray Flux und der Wolkenbedeckung mittlerer Breite aus Die Autoren sehen dabei einen palaoklimatologischen Einfluss beschreiben den Zusammenhang zwischen GCR und dem Klima aber als hoch unsicher highly uncertain Veroffentlichungen und Erwahnungen Bearbeiten2007 veroffentlichte er zusammen mit dem englischen Wissenschaftsautor Nigel Calder das Buch The Chilling Stars A New Theory of Climate Change dt siehe unten welches die These popularwissenschaftlich sehr nachdrucklich vertritt Von verschiedenen Seiten werden Inhalte wie Argumentationsfuhrung dieses Buches scharf angegriffen 25 26 Nigel Calder Henrik Svensmark Helmut Bottiger Ubersetzer Sterne steuern unser Klima Eine neue Theorie zur Erderwarmung Patmos Verlag Dusseldorf 2008 ISBN 3 491 36012 9 dd The Cloud Mystery Das Geheimnis der Wolken von Lars Oxfeldt Mortensen ist eine Dokumentation uber Svensmarks Arbeiten die der danische Sender TV 2 2008 und der Sender ARTE von 2010 27 bis 2013 28 wiederholt ausstrahlte 29 In dem Buch Die kalte Sonne Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet von Fritz Vahrenholt und Sebastian Luning schrieb er einen Gastbeitrag 30 Fachartikel Increased ionization supports growth of aerosols into cloud condensation nuclei 31 Siehe auch BearbeitenForschungsarbeiten von Nir Shaviv und Jan Veizer Paradoxon der schwachen jungen SonneWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Henrik Svensmark im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Homepage an der DTU Abgerufen am 20 April 2019 englisch mit Publikationsliste Profil Henrik Svensmark In Desmog Abgerufen am 20 April 2019 englisch Kurzbiografie bei ISAC Nicht mehr online verfugbar 2005 archiviert vom Original am 23 Juli 2008 abgerufen am 1 Januar 1970 Einzelnachweise Bearbeiten Urs Neu Behauptung Kosmische Strahlung verursacht den Klimawandel 3 November 2015 abgerufen am 15 August 2019 Cosmoclimatology a new theory emerges In Astronomy amp Geophysics Band 48 2007 S 1 18 1 24 doi 10 1111 j 1468 4004 2007 48118 x Robert E Dickinson Solar variability and the lower atmosphere Bulletin of the American 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Astrobiology 2018 doi 10 1089 ast 2018 1902 Klimawandel Kommt die Losung aus dem All Forscher der europaischen Organisation fur die Kernforschung CERN in Genf untersuchen wie die kosmische Strahlung die Umwelt beeinflussen kann swissinfo Scott Capper Genf 14 November 2006 Calogovic J C Albert F Arnold J Beer L Desorgher and E O Flueckiger 2010 Sudden cosmic ray decreases No change of global cloud cover Geophysical Research Letters 37 L03802 doi 10 1029 2009GL041327 PDF Laken B A Kniveton D R Frogley M R 2010 Cosmic rays linked to rapid mid latitude cloud changes Atmospheric Chemistry and Physics 10 10941 10948 2010 PDF Clouding the issue of climate Rezension von Garvin Schmidt auf physicsworld com 2007 Registrierung erforderlich Cosmoclimatology tired old arguments in new clothes Beitrag auf Realclimate org 2007 abgerufen am 10 Marz 2012 ARTE DOKUMENTATION Das Geheimnis der Wolken arte tv 1 April 2010 abgerufen am 20 April 2019 Das Geheimnis der Wolken In ard de Abgerufen am 20 April 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