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Adenin ist eine der vier Nukleinbasen in DNA und in RNA neben Cytosin Guanin und Thymin bzw Uracil in RNA StrukturformelAllgemeinesName AdeninAndere Namen 9H Purin 6 amin IUPAC Name 6 Aminopurin ADENINE INCI 1 Summenformel C5H5N5Kurzbeschreibung hellgelber Feststoff 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 73 24 5EG Nummer 200 796 1ECHA InfoCard 100 000 724PubChem 190ChemSpider 185DrugBank DB00173Wikidata Q15277ArzneistoffangabenATC Code A11HAEigenschaftenMolare Masse 135 13 g mol 1Aggregatzustand festSiedepunkt Zersetzung ab 360 C 3 Sublimationspunkt 220 C 3 Loslichkeit schlecht in Wasser 0 5 g l 1 bei 20 C 4 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 4 GefahrH und P Satze H 301P 301 310 330 4 Toxikologische Daten 227 mg kg 1 LD50 Ratte oral 5 Thermodynamische EigenschaftenDHf0 96 9 kJ mol 1 Feststoff 6 205 7 kJ mol 1 Gas 6 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Es ist eine heterocyclische organische Verbindung mit einem Puringrundgerust und einer Aminogruppe in 6 Stellung Das Desoxyadenosin in der DNA und das Adenosin in der RNA sind Nukleoside die Adenin enthalten Mit Thymin bzw Uracil bildet es in der Watson Crick Basenpaarung zwei Wasserstoffbrucken Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Geschichte und biologische Bedeutung 2 1 Nukleoside 2 2 Nukleotide 2 3 Bestandteil der DNA und RNA 3 Verwandte Verbindungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenLord Todd Synthese angewandt auf Formamidin und Phenylazomalononitril Adenin kann als Pentamer der Blausaure angesehen werden und in flussigem Ammoniak mit Ausbeuten von uber 20 aus dieser dargestellt werden 7 Geschichte und biologische Bedeutung BearbeitenAm 12 Januar 1885 berichtete der spatere Nobelpreistrager Albrecht Kossel vor der Berliner Chemischen Gesellschaft uber eine bedeutende Entdeckung Er konnte aus einer grosseren Menge Rinder Bauchspeicheldruse die in der Berliner Chemiefabrik Kahlbaum von Adolph Bannow 1844 1919 aufbereitet worden war eine stickstoffreiche Base mit der Summenformel C5H5N5 isolieren fur die er abgeleitet von dem griechischen Wort aden fur Druse den Namen Adenin vorschlug 8 Kossel wies sie auch als Spaltprodukt des Hefenukleins nach 9 Er konnte Adenin spater auch als Spaltprodukt der Nukleinsaure nachweisen 10 Adenin kann Bestandteil der DNA RNA oder verschiedener Nukleoside und Nukleotide sein Nukleoside Bearbeiten Uber das N9 Atom des Funfringes kann Adenin an das C1 Atom der Ribose N glycosidisch gebunden werden man spricht dann von einem Nukleosid dem Adenosin Bei der Bindung an Desoxyribose entsteht das Nukleosid Desoxyadenosin Das synthetische Vidarabin enthalt im Gegensatz zu den meisten Nukleosiden anstelle der Ribose die Arabinose nbsp nbsp nbsp Adenosin A Desoxyadenosin dA Vidarabin araANukleotide Bearbeiten An Adenosin kann Phosphorsaure als Phosphatrest gebunden sein so entstehen Adenosinmonophosphat AMP Cyclisches Adenosinmonophosphat cAMP Adenosindiphosphat ADP Adenosintriphosphat ATP Entsprechende Molekule entstehen wenn die Phosphatreste an Desoxyadenosin gebunden werden dAMP dADP dATP Adenosintriphosphat ATP spielt eine besondere Rolle im Energiestoffwechsel der Zelle Durch die Reaktion ATP ADP P wird Energie frei durch die Reaktion ADP P ATP wird Energie chemisch gespeichert Cyclisches Adenosinmonophosphat cAMP ist ein sehr verbreiteter Second Messenger der zellularen Signaltransduktion Adenin ist ausserdem Bestandteil des Nicotinamidadenindinucleotids NAD das als Coenzym der Wasserstoffubertragung dient und so in der Zelle bei Redox Reaktionen beteiligt ist Adenin wird zur Biosynthese des Coenzyms S Adenosyl Methionin verwendet welches bei biologischen Methylierungen Einsatz findet z B durch eine Dam Methylase Bestandteil der DNA und RNA Bearbeiten Adenin bildet in der DNA Doppelhelix zwei Wasserstoffbrucken mit Thymidin aus Bei der Transkription dagegen paart sich das Adenin des codogenen Strangs der DNA mit dem Uridin der gerade gebildeten mRNA In der tRNA gibt es zudem Paarungen mit Dihydrouridin oder Pseudouridin nbsp nbsp nbsp nbsp A T Basenpaar DNA A U Basenpaar RNA A D Basenpaar RNA A PS Basenpaar RNA Verwandte Verbindungen Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 1 Methyladenin 2 Methyladenin N6 Methyladenin N6 N6 Dimethyladenin N6 Isopentenyladenin 2 Aminopurin Isoadenin Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adenin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Adeninderivate Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Adenin Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Eintrag zu Adenine in der Human Metabolome Database HMDB abgerufen am 19 November 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu ADENINE in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 27 Marz 2020 Datenblatt Adenin PDF bei Carl Roth abgerufen am 14 Dezember 2010 a b Eintrag zu Adenin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 12 November 2014 a b c Eintrag zu Adenin in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 8 Januar 2020 JavaScript erforderlich Datenblatt Adenine bei Sigma Aldrich abgerufen am 16 Oktober 2016 PDF a b W M Haynes Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 97 Auflage Internet Version 2016 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances S 5 3 Albert Gossauer Struktur und Reaktivitat der Biomolekule Eine Einfuhrung in die organische Chemie Verlag Helvetica Chimica Acta 2006 Kossel A Uber eine neue Base aus dem Thierkorper Vortrag in Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft Heft 18 1885 S 79 Kossel A Weitere Beitrage zur Chemie des Zellkerns In Zeitschrift fur physiologische Chemie Band 10 1886 S 248 Kossel A Uber die chemische Zusammensetzung der Zelle Vortrag in Archiv fur Anatomie und Physiologie Physiologische Abteilung 1891 S 178 Normdaten Sachbegriff GND 4141398 2 lobid OGND AKS LCCN sh85000834 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adenin amp oldid 228824347