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Otto Kandler 23 Oktober 1920 in Deggendorf 29 August 2017 in Munchen 1 war ein deutscher Botaniker und Mikrobiologe zuletzt em Professor fur Allgemeine Botanik an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen LMU Otto Kandler 1983 mit dem Modell von Pseudomurein Pseudopeptidoglycan Die wichtigsten Entdeckungen bzw grundlegenden Arbeiten die mit Otto Kandlers Namen verbunden sind stammen aus den Gebieten der Photosynthese des pflanzlichen Kohlenhydratstoffwechsels der Strukturaufklarung bakterieller Zellwande Mureine Peptidoglykane der Systematik von Laktobazillen der Chemotaxonomie von Pflanzen und Mikroorganismen und einer Neukonzeption der Phylogenie der Organismen 1 2 Er erbrachte den ersten experimentellen Nachweis einer Photophosphorylierung in vivo 3 Seine Entdeckung grundlegender Zellwandunterschiede zwischen Bakterien und Archaeen bis 1990 Archaebakterien fuhrte ihn zu der Erkenntnis dass diese eine eigenstandige Gruppe von Organismen bilden 4 5 und machte ihn zum Begrunder der Archaeenforschung in Deutschland 2 Gemeinsam mit Carl Woese schlug er einen Stammbaum des Lebens mit den drei Domanen Archaea Bacteria Eucarya vor 6 Die Themen fruhe Evolution und Diversifizierung des Lebens auf der Erde haben ihn seit seiner Jugend beschaftigt In seinen letzten diesbezuglichen Veroffentlichungen stellt er seine Prazellen Theorie pre cell theory vor ein Konzept nach dem die drei Entwicklungslinien des Lebens nicht aus einer ursprunglichen ersten Zelle ancestral cell last universal common ancestor LUCA hervorgingen sondern aus einer Population von Prazellen 7 5 8 Themen seiner angewandten Forschung waren z B die Mikrobiologie von Milch Milchprodukten oder Abwassern die Produktion von Biogas und die Erforschung von Waldschaden Eigene Untersuchungen fuhrten zu seiner entschiedenen Kritik am sogenannten Waldsterben 1 2 9 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Pflanzenphysiologie 3 Mikrobiologie 4 Archaeenforschung und 3 Domanen Konzept des Lebens 5 Fruhe Evolution und Diversifizierung des Lebens 6 Angewandte Mikrobiologie und Biotechnologie 7 Okologie 8 Auszeichnungen 9 Publikationen Auswahl 10 Literatur Auswahl 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Kandler wurde am 23 Oktober 1920 in Deggendorf in Niederbayern als sechstes Kind einer Gartnerfamilie geboren und interessierte sich fruh fur Pflanzen bzw fur die Natur ganz allgemein Als er mit 12 Jahren dem Pfarrer davon berichtete dass er uber Charles Darwin gelesen habe bekam er dafur Stockhiebe doch sein Interesse fur evolutionsbiologische Fragestellungen begleitete ihn sein Leben lang Er besuchte acht Jahre die Volksschule in Schaching Deggendorf und sollte anschliessend eine Lehre machen da seine Eltern das damals erforderliche Schulgeld fur das Gymnasium nicht aufbringen konnten Seine Lehrer ermunterten die Eltern jedoch ihren Sohn weiter studieren zu lassen So besuchte er von 1935 bis 1938 die Deutsche Aufbauschule in Straubing eine Lehrerbildungsanstalt fur begabte Kinder aus nicht vermogendem Hause mittlerweile Anton Bruckner Gymnasium Straubing 1 Seine Studienplane wurden jedoch vom Zweiten Weltkrieg durchkreuzt er wurde zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und musste spater bis Kriegsende als Bodenfunker in Russland dienen Zum Kriegsende wurde seine Einheit nach Osterreich verlegt Um nicht in russische Gefangenschaft zu geraten fuhr er mit dem Fahrrad in bereits amerikanisch besetztes Gebiet wurde amerikanischer Kriegsgefangener aber nach kurzer Zeit entlassen 2 10 11 1945 1946 baute er die elterliche Gartnerei in Deggendorf wieder auf vor allem Weisskraut und Chrysanthemen brachten etwas Geld mit dem er spater auch sein Studium finanzierte 2 11 nbsp Wand Mosaik in der Eingangshalle des historischen Gebaudes des Botanischen Instituts der LMU in Munchen Menzingerstr 67 Einweihung im Jahr 1914 Kandler war sehr an den Naturwissenschaften interessiert aber erst 1946 konnte er sich an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen LMU einschreiben und zwar fur Botanik Zoologie Chemie Geologie und Physik zusatzlich besuchte er Philosophie Vorlesungen Die Institute lagen in Trummern daher musste er fur die Zulassung zum Studium wie damals ublich Schuttraum und Aufbauarbeiten nachkommen 1 11 Nach drei Semestern suchte er sich selbst ein Thema fur seine Doktorarbeit in Botanik und kultivierte als Erster in Deutschland ab 1947 isoliertes Pflanzengewebe zur Untersuchung von Stoffwechsel und Wachstum unter definierten in vitro Bedingungen 1949 schloss er seine Dissertation ab summa cum laude und wurde wissenschaftlicher Assistent am Botanischen Institut der LMU nach seiner Habilitation 1953 war er weiterhin als Privatdozent bis 1957 an der LMU tatig 1 2 Im Jahr 1953 heiratete er Gertraud Schafer damals Doktorandin der Mikrobiologie Sie haben drei Tochter und vier Enkelkinder Fur seine Arbeiten zur Photophosphorylierung 12 13 14 erhielt er von der Rockefeller Foundation ein grosszugiges Forschungsstipendium fur ein Jahr in den USA das er 1956 1957 wahrnahm 1 3 10 Nach seiner Ruckkehr ubernahm er zermurbt uber die desolate Laborausstattung des Botanischen Instituts in Munchen 1957 die Leitung des Bakteriologischen Instituts der Suddeutschen Versuchs und Forschungsanstalt fur Milchwirtschaft in Weihenstephan die er bis 1965 weiterfuhrte nicht zuletzt um die dortigen sehr guten Laborbedingungen weiter nutzen zu konnen 1960 wurde er auf den Lehrstuhl fur Angewandte Botanik der Technischen Hochschule Munchen berufen wo er die notwendigen Forschungslabore erst modernisieren musste 1968 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl fur Allgemeine Botanik an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen den er bis zu seiner Emeritierung 1986 innehatte 2 15 Sein breites wissenschaftliches Interesse geht aus den Titeln seiner uber 400 Publikationen hervor 2 16 Kandler hatte am 23 Oktober 2020 seinen 100 Geburtstag gefeiert Aus diesem Anlass schenkte seine Familie seine Sammlung botanischer Werke vom Beginn der Fruhen Neuzeit bis ins 20 Jahrhundert an die Regensburgische Botanische Gesellschaft deren Bibliothek von der Universitatsbibliothek Regensburg betreut wird Die bereits begonnene Digitalisierung der Werke u a Krauterbucher aus dem 16 und 17 Jahrhundert wird dazu beitragen diese wertvollen Quellen allgemein zuganglich zu machen 17 Pflanzenphysiologie BearbeitenVon Anfang an galt sein besonderes Interesse den Stoffwechsel und Wachstumsvorgangen von Pflanzen und den dafur verantwortlichen Faktoren insbesondere der damals noch nicht verstandenen Photosynthese und dem pflanzlichen Kohlenhydratstoffwechsel Fur seine Doktorarbeit 1949 stellte er wie oben beschrieben erstmals in Deutschland pflanzliche Gewebekulturen her 10 18 und machte mit ihnen stoffwechselphysiologische Experimente unter definierten in vitro Bedingungen 19 In seinem Beitrag Historical perspectives on queries concerning photophosphorylation 20 beschreibt Kandler die Anfange der Photophosphorylierungsforschung und die seines eigenen Interesses daran Im Jahr 1948 inspirierte ihn ein Vortrag von Feodor Lynen Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin 1964 uber den Phosphatstoffwechsel der Hefe In diesen Nachkriegsjahren lag das ursprungliche Chemische Institut der Ludwig Maximilians Universitat Munchen noch in Trummern so dass Feodor Lynen und sein Assistent Helmut Holzer vorubergehend als Gaste im unzerstorten Botanischen Institut arbeiteten zufallig Tur an Tur neben dem Labor in dem Kandler mit seiner Doktorarbeit beschaftigt war Kandler war beeindruckt von den experimentellen Methoden im Lynen Labor die er aus nachster Nahe verfolgte er und der gleichaltrige Holzer wurden gute Freunde 10 Damals gelang Holzer der erste Nachweis einer ATP Bildung bei Hefe bei der Oxydation von Buttersaure zu Hydroxybuttersaure 21 Die dabei verwendete Technik der Messung der Phosphorylierungsrate in vivo ubertrug Kandler dann auf Photosynthese Experimente mit Chlorella So gelang ihm 1950 als Erstem der experimentelle Nachweis einer lichtabhangigen ATP Bildung Photophosphorylierung in vivo bei intakten Chlorella Zellen 12 13 14 1 3 Befunde denen Daniel I Arnon der die Photophosphorylierung spater bei isolierten Chloroplasten nachwies vollen Kredit zollte 1 22 Auf Grund dieser Veroffentlichungen wurde ihm ein Rockefeller Stipendium angeboten welches ihm 1956 57 ermoglichte in den USA jeweils sechs Monate in den Laboratorien von Martin Gibbs Brookhaven National Laboratory Long Island New York 23 und Melvin Calvin Chemistry Department University of California Berkeley 1961 Nobelpreis fur Chemie weiter an zentralen Fragen der Photosynthese zu arbeiten z B dem heute als Calvin Benson Bassham Zyklus bekannten biochemischen Weg des Kohlenstoffs in der Photosynthese 1 3 Von dort brachte er die Methode der radioaktiven Markierung bzw der Arbeit mit radioaktiven Isotopen nach Deutschland mit Zusammen mit seinen Mitarbeitern hat Kandler spater das Vorkommen von ADP Glucose den Glucose Donor der Starkebiosynthese zum ersten Mal in Pflanzen nachgewiesen Er hat wesentlich zur Aufklarung der komplizierten Biosynthese verzweigt kettiger Monosaccharide Hamamelose Apiose beigetragen und schliesslich die Biosynthese der in Pflanzen haufigsten Oligosaccharide der Zucker der Raffinose Familie aufgeklart 24 25 26 Im Zusammenhang mit dem zuletzt genannten Befund wurde die Funktion des Galaktinols eines Galaktosids des Inositols als Galaktosyl Donor und somit jene des Inositols als Cofaktor von Zuckertransfer Reaktionen in Pflanzen entdeckt 1 3 27 Mikrobiologie BearbeitenEin Schwerpunkt von Otto Kandlers Forschung lag auf dem Stoffwechsel 1 2 3 und der Chemotaxonomie von Pflanzen 25 26 und Mikroorganismen besonders der Chemie der Zellwande von Bakterien 2 Neben seinen pflanzenphysiologischen Kerninteressen hat sich Kandler schon fruh fur Bakterien und auf der Suche nach Urbakterien 10 vor allem fur das Vorhandensein bzw Fehlen ihrer Zellwande interessiert Zusammen mit seiner Ehefrau Gertraud publizierte er heute noch zitierte 28 29 30 Arbeiten uber die sog PPLOs zellwandlose Penicillin resistente Bakterien jetzt Mycoplasmen und L Formen von Bakterien Bakterien die ihre Zellwande verloren haben 1 2 31 32 In diesen Arbeiten wurde gezeigt dass PPLOs Mycoplasmen und L Form Bakterien sich nicht durch Zweiteilung binary fission sondern durch Knospung vermehren Wahrend seiner Zeit als Leiter des Bakteriologischen Instituts der Suddeutschen Versuchs und Forschungsanstalt fur Milchwirtschaft in Freising Weihenstephan befasste er sich intensiv mit der Milchbakteriologie insbesondere mit der Physiologie und der Systematik der Milchsaurebakterien Laktobazillen uber die er auch das einschlagige Kapitel in Bergey s Manual der Bibel der Mikrobiologen verfasste 1 10 Daruber hinaus verfasste er zahlreiche Arbeiten uber die Isolierung Beschreibung und Taxonomie von anderen Bakterien 2 16 Kandler war einer der ersten der zusammen mit seiner Arbeitsgruppe die Chemie und Struktur der Zellwande der Bakterien untersuchte 2 Die Primarstruktur des Peptidoglykans Mureins der typischen Komponente der Zellwande der Bakterien wurde aufgeklart Kandler erkannte den Wert der Aminosaure Sequenzen von Peptidoglycan als chemotaxonomischen Marker 1 2 Die verschiedenen Peptidoglykan Typen und ihre taxonomische Bedeutung als Marker fur die tiefsten Verzweigungen im Stammbaum der Bakterien wurden ausfuhrlich beschrieben Schleifer und Kandler 1972 33 Kandlers Zellwandanalysen umfassten auch Methanbakterien Methanbildner bzw Methanogene und Halobakterien Halophile Im Oktober 1976 entdeckte Kandler dass zwei Stamme von Methanosarcina barkeri kein Peptidoglykan enthalten Kandler und Hippe 1977 4 Dies fuhrte ihn zu der Erkenntnis dass Methanogene wie z B Methanosarcina eine eigenstandige von den Bakterien verschiedene Gruppe darstellen Der von ihm und seiner Arbeitsgruppe gefuhrte Nachweis des Fehlens von Peptidoglykan zunachst bei Methanbakterien und auch bei Halobakterien den ersten beiden Gruppen die man dann als Archaebakterien seit 1990 Archaea bezeichnete war anfangs ein wesentlicher Befund fur die Abtrennung dieser Organismengruppe von den Bakterien Bei einigen der Archaebakterien jetzt Archaea konnte von Kandler und Konig 1979 34 eine neuartige Zellwandkomponente das Pseudomurein heute Pseudopeptidoglycan nachgewiesen und in seiner Struktur aufgeklart werden 1 2 Der thermophile Methanbildner Methanopyrus kandleri 35 wurde von Karl O Stetter zu Ehren von Kandlers 70 Geburtstag benannt 36 Zusammen mit Hans Gunter Schlegel war Kandler massgeblich beteiligt an der Grundung der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen DSMZ in Braunschweig 2 Kandler war Begrunder und Herausgeber der Fachzeitschrift Systematic and Applied Microbiology sowie Mit Herausgeber der Archives of Microbiology und der Zeitschrift fur Pflanzenphysiologie 2 Archaeenforschung und 3 Domanen Konzept des Lebens BearbeitenKandlers Schwerpunkt in der Mikrobiologie war die Erforschung der Archaeen bis 1990 Archaebakterien genannt Die bereits im Oktober 1976 von ihm gemachte Entdeckung dass in den Zellwanden von zwei Methanogenen Stammen das bakterientypische Peptidoglykan Murein fehlt Kandler amp Hippe 1977 4 war ein erster Hinweis darauf dass die Methanogenen eine eigenstandige Gruppe von Organismen bilden Otto Kandler war sehr erfreut als er am 11 November 1976 durch einen Brief von Ralph Wolfe erfuhr dass Carl Woese Universitat Illinois Urbana USA mit seiner 16S rRNA Methode gerade grundlegende Unterschiede zwischen Bakterien und Methanogenen entdeckt hatte Wolfe ein Methanogenen Experte hatte in diesem Brief auch angeboten Methanogenen Kulturen zur Zellwandanalyse an Kandler den er als Zellwandexperten kannte zu schicken Als Kandler diesen Brief erhielt sass zufallig gerade Marvin P Bryant ebenfalls Methanogenen Experte der Universitat Illinois in seinem Buro mit dem er auf der Grundlage seiner Entdeckung bereits eine Zusammenarbeit geplant hatte um weitere Methanogenen Zellwande zu untersuchen Kandler antwortete sofort wie beeindruckt er von Woeses Ergebnissen sei und dass er sehr gerne Wolfes Methanogenen Stamme untersuchen wurde Er schrieb auch dass die Methanogenen und wohl auch die Halophilen als eigene Gruppe zu betrachten seien die vor der Erfindung von Peptidoglycan von den ubrigen Prokaryoten abgezweigt sei 2 11 nbsp Carl Woese links Otto Kandler und Ralph Wolfe wahrend ihrer Bergtour zur Hochiss 2299 m Rofangebirge im Sommer 1981 Foto Gertraud KandlerKandlers erster Besuch bei Carl Woese fand im Januar 1977 statt Er war sofort von Woeses neuem Konzept uberzeugt denn seine Zellwandanalysen passten perfekt zu den Ergebnissen der 16S rRNA Analysen von Woese Dies war der Anfang einer fruchtbaren transatlantischen Zusammenarbeit basierend auf dem Austausch von Bakterien Kulturen Daten und Ideen Zeitgleich und in standigem Kontakt untersuchten Kandler und seine Gruppe die Zusammensetzung der Zellwande und Woese mit seiner Gruppe die jeweilige 16S rRNA Auspragung an den gleichen Mikroorganismen 2 11 In ihrer grundlegenden haufig zitierten Publikation 37 fuhrten Woese und Fox im November 1977 den Terminus archaebacteria ein Sie zitierten Kandlers Arbeit 4 und nannten die allerersten drei Belege fur das Konzept der Archaebakterien welches zu diesem Zeitpunkt nur die Methanogenen umfasste Das Fehlen von Peptidoglycan bei Methanogenen Kandler Zwei ungewohnliche Coenzyme bei Methanogenen Wolfe Die Ergebnisse der 16S rRNA Gen Sequenzierug bei Methanogenen Woese In dieser Veroffentlichung benutzten Woese und Fox 37 noch eine vorlaufige Terminologie domains damals nur fur die zwei Gruppierungen Prokaryoten und Eukaryoten primary kingdoms oder urkingdoms fur die drei Gruppierungen eubacteria archaebacteria und urkaryotes 37 Erst 1990 6 wurden von Woese und Kandler die drei Domanen Bacteria Archaea and Eukarya vorgeschlagen s u Doch wahrend Woese in den USA zunachst nur wenig Unterstutzung und z T sogar heftige Kritik 38 39 fur seinen Vorschlag bekam die Lebewesen in drei lines of descent 37 zu unterteilen war Kandler davon voll uberzeugt und bezeichnete Woese als Darwin des zwanzigsten Jahrhunderts 2 nbsp Carl Woese links Ralph Wolfe und Otto Kandler rechts feiern die Archaebakterien bei einer Bergtour auf die Hochiss 2299 m Rofangebirge im Sommer 1981 Foto Gertraud KandlerMit all seiner Kraft und Leidenschaft setzte sich Kandler dafur ein dass die Archaebakterien seit 1990 Archaeen in Deutschland zu einem herausragenden Forschungsschwerpunkt wurden 2 11 40 Er organisierte im Fruhjahr 1978 in Munchen das erste Archaebakterien Treffen uberhaupt zu dem jedoch Carl Woese nicht kommen konnte Im Sommer 1979 gelang es Kandler Carl Woese zu einem Gastvortrag im Rahmen einer Tagung der Deutschen Gesellschaft fur Hygiene und Mikrobiologie in Munchen einzuladen und Carl Woese kam zum ersten Mal nach Deutschland Munchen Im Botanischen Institut der LMU Munchen wurde Carl Woese damals mit Fanfaren einem Konzert und einer Dinner Party in der grossen Eingangshalle empfangen Foto vgl Abschnitt Leben 2 11 Im Sommer 1981 organisierte Kandler ebenfalls in Munchen die erste internationale Konferenz uber damals noch Archaebakterien an der auch Carl Woese und Ralph Wolfe teilnahmen 41 Die dort prasentierten zahlreichen Belege fur wesentliche strukturelle biochemische und molekulare Unterschiede zwischen Bakterien und Archaebakterien fuhrten dazu dass das Konzept der Archaebakterien und deren Einzigartigkeit Anerkennung fanden Carl Woese Ralph Wolfe und Otto Kandler feierten die Archaebakterien anschliessend bei einer gemeinsamen Bergtour auf dem Gipfel der Hochiss Rofangebirge in 2299 m Hohe nbsp Phylogenetischer Stammbaum des Lebens mit den drei Domanen Bacteria Archaea und Eucarya Woese Kandler amp Wheelis 1990 S 4578 6 1985 organisierten Otto Kandler und Wolfram Zillig wiederum in Munchen eine zweite internationale Archaebakterien Konferenz 42 Inzwischen war die Zustimmung zum Archaebakterien Konzept sowie zu der von Woese vorgeschlagenen phylogenetischen Teilung der Organismen in drei Gruppen Bakterien Archaebakterien und Eukaryoten auf der Basis der 16S rRNA Sequenzierung und zusatzlicher Merkmale zwar gewachsen wurde aber nicht durchwegs akzeptiert Auch eine intensive Diskussion uber die Klassifikationsebene und Terminologie hatte begonnen es kursierten verschiedenste Begriffe wie z B primary kingdoms urkingdoms empire etc Eine ausfuhrliche Dokumentation dieser Diskussion sowie der Entwicklung des Archaeen und des 3 Domanen Konzepts findet sich bei Jan Sapp 11 Nach 13 jahriger Zusammenarbeit schlugen Carl Woese und Otto Kandler in ihrer Veroffentlichung im Jahr 1990 Woese Kandler Wheelis 6 den heute als Tree of Life bekannten Stammbaum des Lebens vor und fuhrten den Begriff Domane als hochste Klassifizierungsebene ein Ebenso pragten sie erstmals die heute gebrauchlichen Bezeichnungen fur die drei Domanen Bacteria Archaea und Eucarya spater korrigiert zu Eukarya Die formale Beschreibung des Taxons Archaea erfolgte ebenfalls in der o g Veroffentlichung 6 einer der meist zitierten Arbeiten die in den Mitteilungen der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften veroffentlicht wurde 9 Zur Rolle des dritten Autors vgl Sapp S 261f und 386 11 und Quammen S 210f 43 In einer zweiten Veroffentlichung 44 betonten sie den Gegensatz zwischen ihrem naturlichen System einer globalen Klassifizierung einer phylogenetischen Aufteilung einerseits und der konventionellen Aufteilung der Organismen in zwei Prokaryoten Eukaryoten oder funf Gruppierungen 5 Reiche System andererseits Heute ist die Aufteilung des Stammbaums des Lebens in drei Domanen auf einer den Reichen kingdoms ubergeordneten Ebene Schulwissen 9 nbsp Die fruhe Diversifizierung des Lebens hin zu 3 Domanen mit Kandlers Prazellen Theorie Kandler 1998 S 22 8 Fruhe Evolution und Diversifizierung des Lebens BearbeitenWie oben beschrieben hat das Thema fruhe Evolution und Diversifizierung des Lebens auf der Erde Kandler seit seiner Jugendzeit beschaftigt In seinen letzten einschlagigen Publikationen formulierte er seine Prazellen Theorie 7 5 8 in der er davon ausgeht dass es keine gemeinsame erste Zelle gegeben haben kann sondern dass sich jede Domane durch sukzessive Zellularisierung aus einer multiphanotypischen Population von Prazellen entwickelt haben muss wobei die Erfindung von Zellhullen eine wichtige Rolle spielte Die nebenstehende schematische Darstellung zeigt sein Konzept einer graduellen Entwicklung und Diversifizierung durch evolutionare Verbesserungen die Zahlen weisen dabei auf die einzelnen aufeinanderfolgenden Entwicklungsschritte bzw auf die Entstehung von Verbesserungen hin und werden unter weitere Einzelheiten genauer erklart Die Bedeutung von Kandlers Arbeiten fur unser Verstandnis der fruhen Evolution des Lebens wurde mehrfach gewurdigt z B Muller 1998 10 Wiegel 1998 45 Wachtershauser 2003 46 und 2006 47 sowie von Schleifer 2011 2 Angewandte Mikrobiologie und Biotechnologie BearbeitenLouis Pasteur war eines seiner wissenschaftlichen Vorbilder und er zitierte gerne dessen Ansicht dass es keine angewandte Wissenschaft gebe sondern nur die Anwendung von Wissenschaft Wahrend seiner Zeit als Leiter des Bakteriologischen Instituts der Suddeutschen Versuchs und Forschungsanstalt fur Milchwirtschaft in Freising Weihenstephan konzentrierte er sich auf die Mikrobiologie der Milch sowie von Milchprodukten und befasste sich beispielsweise mit Methoden der Verlangerung der Haltbarkeit von Milch oder mit der Verwendung von Lactobacillus acidophilus als Startkultur fur die Joghurtproduktion Fur die Fermentation von Milch oder Gemuseprodukten entwickelte er verschiedene Verfahren weitere Beispiele bei Schleifer 2011 2 Seine Forschungen uber thermophile und methanogene Organismen nutzte er auch im Hinblick auf deren Fahigkeit Biogas aus Abwasser oder Abfallen zu produzieren 2 Okologie BearbeitenKandlers Rolle als fruher Vertreter einer wissenschaftlich basierten Okologie ist heute weniger bekannt Er war Mitbegrunder der Kommission fur Okologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften inzwischen umbenannt in Forum fur Okologie 48 der er bis 2006 angehorte Sein eigenes Interesse an Okologie war sehr breit 16 und reichte von bakteriellen Interaktionen uber den Zustand des Waldes bis zur Wiederbesiedlung der Innenstadt von Munchen durch Flechten Kandler amp Poelt 1984 9 49 Otto Kandlers eigene Untersuchungen 50 und sein stets auf Fakten ausgerichtetes Denken 9 machten ihn ab etwa 1983 zu einem der wichtigsten weil kenntnisreichsten Kritiker an der damaligen vom Bundesministerium fur Forschung und Technologie stark geforderten Forschung zum vermeintlichen Waldsterben 1 2 9 27 50 51 Auszeichnungen Bearbeiten1971 Ordentliches Mitglied der Leopoldina 52 1981 Dr h c Universitat Gent 1982 Ehrenmitglied der Regensburger Botanischen Gesellschaft 1982 Bergey Award USA fur Verdienste um die Systematik der Bakterien 53 1983 Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 15 1983 Ehrenmitglied der Mycological Society of India 1984 Hermann Weigmann Medaille fur Verdienste um die Mikrobiologie der Milch 54 1985 Dr h c Technische Universitat Munchen 1989 Ferdinand Cohn Medaille fur Verdienste um die Mikrobiologie 55 1991 Ehrenmitglied der Deutschen Botanischen Gesellschaft 56 57 1992 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1994 Ehrenmitglied der Vereinigung fur Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie 58 2005 Bayerischer Verdienstorden 59 Publikationen Auswahl BearbeitenOtto Kandler Uber die Beziehungen zwischen Phosphathaushalt und Photosynthese I Phosphatspiegelschwankungen bei Chlorella pyrenoidosa als Folge des Licht Dunkel Wechsels Zeitschrift fur Naturforschung 5b 423 437 1950 pdf PDF 14 MB Otto Kandler Energy Transfer through Phosphorylation Mechanisms in Photosynthesis Annual Review of Plant Physiology 11 37 54 1960 doi 10 1146 annurev pp 11 060160 000345 Otto Kandler Die chemische Zusammensetzung der Bakterienzellwand als chemo taxonomisches Merkmal Zentralblatt fur Bakteriologie I Abt Originale 205 197 209 1967 Karl Heinz Schleifer Otto Kandler Peptidoglycan Types of Bacterial Cell Walls and their Taxonomic Implications Bacteriological Reviews 36 407 477 1972 PMC 408328 freier Volltext Otto Kandler Hans Hippe Lack of peptidoglycan in the cell walls of Methanosarcina barkeri Archives of Microbiology 113 57 60 1977 doi 10 1007 BF00428580 Helmut Konig Otto Kandler N Acetyltalosaminuronic acid a constituent of the pseudomurein of the genus Methanobacterium Archives of Microbiology 123 295 299 1979 doi 10 1007 BF00406664 Otto Kandler Cell Wall Structures and their Phylogenetic Implications Zentralblatt fur Bakteriologie Mikrobiologie und Hygiene I Abt Originale C Allgemeine angewandte und okologische Mikrobiologie 3 149 160 1982 ScienceDirect Carl R Woese Otto Kandler Mark L Wheelis Towards a natural system of organisms Proposal of the domains Archaea Bacteria and Eucarya In Proceedings of the National Academy of Sciences 87 12 4576 4579 1990 pdf PDF Otto Kandler Cell Wall Biochemistry and Three Domain Concept of Life Systematic and Applied Microbiology 16 4 501 509 1994 ScienceDirect Otto Kandler Vierzehn Jahre Waldschadensdiskussion Szenarien und Fakten Naturwissenschaftliche Rundschau 47 419 430 1994 pdf PDF 13 MB Otto Kandler Cell Wall Biochemistry in Archaea and its Phylogenetic Implications Journal of Biological Physics 20 1 4 165 169 1995 doi 10 1007 BF00700433 Otto Kandler The early diversification of life and the origin of the three domains A proposal In J Wiegel amp M W Adams Hrsg Thermophiles The keys to molecular evolution and the origin of life S 19 31 Taylor and Francis Ltd London UK 1998 1 Otto Kandler Helmut Konig Cell wall polymers in Archaea Archaebacteria Cellular and Molecular Life Sciences 54 4 305 308 1998 doi 10 1007 s000180050156Literatur Auswahl BearbeitenHans E Muller Portrait Otto Kandler und die moderne Mikrobiologie In Der Mikrobiologe Mitteilungen des Berufsverbands der Arzte fur Mikrobiologie Virologie und Infektionsepidemiologie Band 8 Nr 3 1998 S 38 43 BAdW PDF 4 9 MB Jan Sapp The New Foundations of Evolution On the Tree of Life Oxford University Press 2009 Oxford New York ISBN 978 0 19 973438 2 googlebooks Karl Heinz Schleifer Prof Dr Dr h c mult Otto Kandler distinguished botanist and microbiologist In The Bulletin of BISMiS Vol 2 part 2 2011 S 141 148 December 2011 Bergey s International Society for Microbial Systematics BAdW PDF 1 5 MB Widmar Tanner Nachruf Professor Dr Otto Kandler 1920 2017 Deutsche Botanische Gesellschaft 25 Dezember 2022 Govindjee Widmar Tanner Remembering Otto Kandler 1920 2017 and his contributions In Photosynthesis Research 137 3 2018 S 337 340 June 2018 researchgate net doi 10 1007 s11120 018 0530 z PMID 29948750 Korrektur im Abstract three forms of life Bacteria Archaea Eukarya Widmar Tanner Susanne Renner Prof Dr Dr h c mult Otto Kandler BAdW PDF 103 kB September 2018 Weblinks BearbeitenChronologisches Schriftenverzeichnis von Otto Kandler PDF 323 kB Veroffentlichungen uber Otto Kandler und Nachrufe PDF 126 kB Bayerische Akademie der Wissenschaften Mitgliedereintrag Otto KandlerEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q Widmar Tanner Nachruf Professor Dr Otto Kandler 1920 2017 Hrsg Deutsche Botanische Gesellschaft 23 November 2017 deutsche botanische gesellschaft de abgerufen am 25 Dezember 2022 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Karl Heinz Schleifer Otto Kandler distinguished Botanist and Microbiologist In The Bulletin of BISMiS Bergey s International Society for Microbial Systematics Band 2 Nr 2 Dezember 2011 S 141 148 badw de PDF a b c d e f Govindjee Widmar Tanner Remembering Otto Kandler 1920 2017 and his contributions In Photosynthesis Research 2018 doi 10 1007 s11120 018 0530 z Korrektur im Abstract Three forms of life Archaea Bacteria Eukarya a b c d Otto Kandler Hans Hippe Lack of peptidoglycan in the cell walls of Methanosarcina barkeri In Archives of Microbiology Band 113 Nr 1 2 1977 S 57 60 doi 10 1007 BF00428580 PMID 889387 Received 26 January 1977 a b c Otto Kandler Cell Wall Biochemistry in Archaea and its Phylogenetic Implications In Journal of Biological Physics Band 20 Nr 1 4 1995 S 165 169 doi 10 1007 BF00700433 a b c d e Carl R Woese Otto Kandler Mark L Wheelis Towards a natural system of organisms Proposal for the domains Archaea Bacteria and Eucarya In Proceedings of the National Academy of Sciences Band 87 Nr 12 1990 S 4576 4579 doi 10 1073 pnas 87 12 4576 PMID 2112744 PMC 54159 freier Volltext pnas org PDF a b Otto Kandler The early diversification of life In Stefan Bengtson Hrsg Early Life on Earth Nobel Symposium 84 Columbia U P New York 1994 S 152 160 a b c Otto Kandler The early diversification of life and the origin of the three domains A proposal In Jurgen Wiegel Michael W W Adams Hrsg Thermophiles The keys to molecular evolution and the origin of life Taylor and Francis Ltd London 1998 ISBN 978 0 203 48420 3 S 19 31 google de a b c d e f Susanne S Renner Prof Dr Dr h c mult Otto Kandler 1920 2017 Beschreiber der Dritten Domaine des Lebens und Vorreiter der Okologie in Bayern In Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft Band 87 2017 S 231 246 badw de PDF a b c d e f g Hans E Muller Portrait Otto Kandler und die moderne Mikrobiologie In Der Mikrobiologe Mitteilungen des Berufsverbands der Arzte fur Mikrobiologie Virologie und Infektionsepidemiologie Band 8 Nr 3 1998 S 38 43 badw de PDF a b c d e f g h i Jan Sapp The New Foundations of Evolution On the Tree of Life Oxford University Press New York 2009 ISBN 978 0 19 973438 2 Google Books abgerufen am 1 September 2021 a b Otto Kandler Uber die Beziehungen zwischen Phosphathaushalt und Photosynthese I Phosphatspiegelschwankungen bei Chlorella pyrenoidosa als Folge des Licht Dunkel Wechsels In Zeitschrift fur Naturforschung 5b 1950 S 423 437 doi 10 1515 znb 1950 0806 mpg de PDF a b Otto Kandler Uber die Beziehungen zwischen Phosphathaushalt und Photosynthese II Gesteigerter Glucoseeinbau im Licht als Indikator einer lichtabhangigen Phosphorylierung In Zeitschrift fur Naturforschung 9b 1954 S 625 644 doi 10 1515 znb 1954 1001 mpg de PDF a b Otto Kandler Uber die Beziehungen zwischen Phosphathaushalt und Photosynthese III Hemmungsanalyse der lichtabhangigen Phosphorylierung In Zeitschrift fur Naturforschung 10b 1955 S 38 46 doi 10 1515 znb 1955 0109 mpg de PDF a b Personentreffer Bayerische Akademie der Wissenschaften Abgerufen am 27 September 2022 a b c Prof Dr Otto Kandler Chronologisches Schriftenverzeichnis PDF In Bayerische Akademie der Wissenschaften Mitgliedereintrag Otto Kandler Abgerufen am 8 Januar 2018 Bucherschatze aus funf Jahrhunderten Prof Dr Otto Kandlers Sammlung historischer Botanik Werke Universitat Regensburg 23 Oktober 2020 abgerufen am 29 Oktober 2020 Otto Kandler Die pflanzliche Organ und Gewebekultur In Naturwissenschaftliche Rundschau Band 1 1948 S 28 33 Otto Kandler Versuche zur Kultur isolierten Pflanzengewebes in vitro In Planta Band 38 1950 S 564 585 doi 10 1007 BF01939622 Otto Kandler Historical perspectives on queries concerning photophosphorylation In George Akoyunoglou Hrsg Photosynthesis Proceedings of the Fifth International Congress on Photosynthesis September 7 13 1980 Halkidiki Greece Vol 1 Photophysical Processes Membrane Energization Balaban Intern Science Services Philadelphia PA 1981 ISBN 0 86689 006 8 S 3 14 eurekamag com Feodor Lynen Helmut Holzer Uber den aeroben Phosphatbedarf der Hefe II Die Umsetzung von Butylalkohol und Butyraldehyd In Liebigs Annalen der Chemie Band 563 Nr 2 1949 S 213 239 doi 10 1002 jlac 19495630206 Daniel I Arnon Phosphorus metabolism and photosynthesis In Annual Review of Plant Physiology Band 7 1956 S 325 354 doi 10 1146 annurev pp 07 060156 001545 Otto Kandler Martin Gibbs Asymmetric distribution of C14 in the glucose phosphates formed during photosynthesis In Plant Physiology Band 31 1956 S 411 412 plantphysiol org PDF Otto 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