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An einer Flachkuste geht das Land allmahlich in das Meer uber Flachkusten konnen entweder durch das Vordringen des Meeres auf flach ansteigendem Land oder durch Abrasion in Lockergesteinen entstehen Sie lassen sich grundsatzlich in zwei kustenparallele Abschnitte gliedern die Schorre und den Strand Flachkusten bestehen aus lockerem Material wie Sand und Kies der Wind transportiert feine Sandkorner uber die Dunen ins Land Das Meer spult Geroll und Sand von der Kuste ab und lagert es an anderen Stellen an schematische Darstellung einer FlachkusteInhaltsverzeichnis 1 Litorale Serie der Flachkuste 1 1 Barre und Priel 1 2 Schorre und Strand 1 3 Strandwall 2 Strandverluste und zugewinne 3 Siehe auch 4 LiteraturLitorale Serie der Flachkuste Bearbeiten nbsp schematische Darstellung der Litoralen Serie an einer FlachkusteDie typische raumliche Anordnung der vom Meer geschaffenen Formkomponenten bezeichnet man als Litorale Serie Barre und Priel Bearbeiten nbsp Wattenpriel mit freigelegtem Sandriff bei EbbeDie Litorale Serie der Flachkuste beginnt bereits im dauerhaft uberfluteten Flachwasserbereich mit einem Sand oder Kiesriff auch Barre genannt Die Barre ist ein in der Wellenauflaufzone unterhalb der Schorre an manchen Flachkusten anzutreffender parallel zum Ufer verlaufender langlicher Rucken der in der Regel hauptsachlich aus Kies oder Sand besteht je nach dem verfugbaren Material an der Kuste Die Flanken der Barre fallen zu beiden Seiten flach ab Die Barre deutet darauf hin dass bereits hier die Wellenbewegung das Material am Meeresboden transportiert und umlagert Es konnen auch mehrere Barren existieren deren Langsachsen allesamt strandparallel verlaufen und durch ebenfalls uferparallele Rinnen oder Priele voneinander getrennt sind In Wattengebieten verlaufen die Entwasserungsrinnen auch quer zur Kuste Schorre und Strand Bearbeiten nbsp Beginn des Dunengurtels am SandkliffDie Schorre oder Unterwasserschorre an Flachkusten umgreift im engeren Sinn nur den standig der Wirkung des bewegten Wassers unterworfenen Bereich Dies bedeutet dass die landseitige Grenze zwischen Schorre und Strand somit an der Linie des mittleren Niedrigwassers liegt Allerdings ist diese Abgrenzung nicht allgemeingultig und variiert in der Literatur haufig von Autor zu Autor Wahrend von den einen der Strand als landseitiger Ubergang zur Schorre definiert wird der bis zur obersten Hochwassergrenze reicht also der Zone die nur periodisch oder episodisch nach einer Sturmflut von Wasser uberspult wird verwenden andere Autoren den Begriff Strand als landseitigen Bereich der Flachkuste uberhaupt nicht Sie bezeichnen den zwischen dem mittleren Niedrigwasser und dem mittleren Hochwasser liegenden Bereich der Gezeiten als Gezeitenschorre und den oberhalb der mittleren Hochwasserlinie liegenden Bereich als Hochschorre der nur bei Sturmen direkt vom Wasser erreicht wird Dadurch dass die Hochschorre wesentlich flacher erscheint im Vergleich zur seewarts deutlich geneigten Gezeitenschorre wird sie oft auch als Strandplattform bezeichnet womit dieser Bereich des Strandes in der Regel als tatsachlicher Strand aufgefasst werden kann Der am weitesten landeinwarts von Sturmfluten erreichte Teil wird vom Dunengurtel begrenzt wobei die Fluten hier ein Sandkliff ausbilden konnen Strandwall Bearbeiten nbsp Strandwall der Kies wurde vom Ruckstrom nicht mehr zuruck in das Meer gespultAm Strand der Strandplattform liegt haufig ein meistens nur einige Dezimeter hoher uferparallel verlaufender langer Sand oder Kiesrucken der als Strandwall bezeichnet wird An seiner landwartigen Seite befindet sich oft streckenweise eine flache Strandrinne Der Strandwall entsteht durch das mittransportierte Material der auflaufenden Wellen die uber den mittleren Wasserspiegel hinausgeworfen werden Das vom Ruckstrom nicht mehr abfuhrbare grobkornige Material bleibt zuruck Die Lage und Machtigkeit des Strandwalls ist standigen jahreszeitlichen Veranderungen unterworfen So ist der von den Sturmfluten des Winters geschaffene Winterstrandwall meist deutlich ausgepragter und hoher am Strand gelegen als die von den Sommerhochwassern geschaffenen Strandwalle Wenn sich in der Strandrinne dauerhaft Wasser befindet wird sie als Strandlagune bezeichnet Strandverluste und zugewinne Bearbeiten nbsp Strandverluste nach einem HurrikanAllgemein werden Strande wahrend Sturmfluten zum Teil stark erodiert und das Strandprofil versteilt wahrend bei normalem Wellengang an Flachkusten eher die Tendenz zur Aufhohung des Strandes besteht Nicht selten entstehen ganze Serien parallel hintereinander liegender Strandwalle wobei mit der damit einhergehenden allmahlichen Gelandeerhohung sich auch die Uferlinie mit der Zeit in Richtung Meer verschiebt Ein augenfalliges Beispiel fur Land bildende aneinandergereihte Strandwallsysteme ist Skagen Odde an der Nordspitze von Vendsyssel im aussersten Norden Danemarks Diese Landspitze wachst auch heute noch durch hinzukommende Strandwalle weiter Als Kustenschutz vor Erosion dienen Buhnen Steinmauern oder Tetrapoden aus Beton die als Wellenbrecher wirken sollen Auf den Dunen siedeln sich erste Pflanzen wie z B Sanddorn oder Strandhafer an die ein Abtragen durch Wind verhindern Siehe auch BearbeitenWasserwelle SteilkusteLiteratur BearbeitenKlaus Duphorn et al Die deutsche Ostseekuste Sammlung geologischer Fuhrer Band 88 281 S zahlr Abb und Karten Borntrager Berlin 1995 Heinz Klug Horst Sterr Dieter Boedecker Die deutsche Ostseekuste zwischen Kiel und Flensburg Morphologischer Charakter und rezente Entwicklung Geographische Rundschau 5 S 6 14 Braunschweig 1988 Harald Zepp Grundriss Allgemeine Geographie Geomorphologie UTB 2008 ISBN 3 8252 2164 4 Frank Ahnert Einfuhrung in die Geomorphologie UTB 2003 ISBN 3 8252 8103 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flachkuste amp oldid 231942953 Strandwall