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Dieser Artikel beschreibt die topologische Flussordnung Zur Einteilung der deutschen Landeswassergesetze nach wasserwirtschaftlichen Bedeutung I II und III Ordnung siehe Ordnung Gewasser Die Flussordnungszahl FLOZ oder Gewasserordnungszahl ist in der Geomorphologie und Gewasserkunde eine positive Ganzzahl die den Grad der Verzweigung in einem Gewassernetz angibt Es gibt verschiedene Ansatze 1 fur die topologische Ordnung von Flussen bzw Flussabschnitten nach ihrem Abstand von der Quelle oder von der Konfluenz Zusammenfluss zweier Flusse siehe dazu Mundung ins Meer und ihrer hierarchischen Stellung im Gewassersystem Inhaltsverzeichnis 1 Die klassische Flussordnung 2 Flussordnungszahl nach Strahler 3 Flussordnungszahl nach Shreve 4 Anwendung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDie klassische Flussordnung Bearbeiten nbsp klassische FlussordnungDie klassische Flussordnung teilt dem ins Meer mundenden Fluss Strom die Ordnung eins zu Nebenflusse erhalten jeweils eine um eins grossere Ordnung als der Fluss in den sie munden Diese von der Mundung ausgehende Flussordnungszahl kennzeichnet die Stellung im Flussnetz Sie ist fur allgemeine kartografische Zwecke angemessen wirft aber Probleme auf weil an jedem Zusammenfluss entschieden werden muss an welcher der Abzweigungen der Fluss sich fortsetzt oder ob er hier als Zusammenfluss zweier anderer Flusse seine hydrologische Quelle hat In der Anwendung spricht man nicht von Fluss sondern von Strang und der Strang der Ordnung 1 ist der der an jeder Flussvereinigung der jeweils grossere wasserreichere ist was die uberkommene sehr alte Namengebung der meisten Flusse weitgehend widerspiegelt Auch im Zusammenhang mit diesem Flussordnungssystem ist die Suche der Geographen des 19 Jahrhunderts nach der wahren Quelle zu verstehen Im Zuge dessen wurden weitere Kriterien diskutiert nach denen der Hauptstrang definiert werden konne Das Interesse galt neben dem Fliessweg mit der grossten Lange Quelle mit maximaler Distanz zur Mundung und den Grossen der jeweils zu vergleichenden Teil Einzugsgebiete besonders der grosseren Richtungskonstanz am Punkt des Zusammenflusses auch im Hinblick auf bloss namentliche im Volumen nachrangige Hauptflusse wie Rhein Aare oder Elbe Moldau Siehe auch NebenflussFlussordnungszahl nach Strahler Bearbeiten nbsp Flussordnung nach StrahlerNach Strahler sind Flusse erster Ordnung die aussersten Zuflusse Fliessen zwei Flusse gleicher Ordnung zusammen erhalt der Zusammenfluss eine Ordnungszahl die um eins hoher liegt fliessen zwei Gewasser mit unterschiedlicher FLOZ zusammen ubertragt sich die hohere auf das resultierende Gewasser Die Strahlerordnung ist fur die Morphologie eines Fliessgewasserraums entworfen und Grundlage wichtiger hydrographischer Indikatoren seines Aufbaues wie Verzweigungsverhaltnis Flussdichte und Flusshaufigkeit Seine Basis ist die Wasserscheidelinie des Einzugsgebiets Es ist aber skalenabhangig je nach Massstab der Flusserfassung entstehen andere Ordnungszahlen Eine allgemeine Untergrenze ergibt sich uber die Definition eines Gewassers Fluss uber die Mundungsbreite oder die Kartenerfassung anhand einer Mindestausdehnung Das System selbst ist auch fur kleinraumigere Strukturen verwendbar Flussordnungszahl nach Shreve Bearbeiten nbsp Flussordnung nach ShreveNach Shreve erhalten die aussersten Zuflusse ebenfalls die Ordnung eins Beim Zusammenfluss addieren sich jedoch die Ordnungszahlen Das System nach Shreve findet vornehmlich in der Hydrodynamik Anwendung Es summiert die Anzahlen der Quellen im jeweiligen Einzugsgebiet oberhalb eines Pegels Ausflusses und korreliert grob mit den Abflussmengen und Eintragen Wie die Strahler Methode ist sie von der Genauigkeit der erfassten Quellen abhangig aber weniger skalenvariant Es kann durch geeignete Normalisierung auch relativ skalenunabhangig gemacht werden und ist dann von der genaueren Kenntnis der Ober und Unterlaufe eines Areals weitgehend unabhangig Anwendung BearbeitenKlassischer Anwendungsfall der Gewasserordnungen ist die allgemeine hydrologische Kartografie In der systematischen Erfassung eines Gewassersystems geben Flussordnungssysteme auch wichtige Anhaltspunkte fur die eindeutige Kennzeichnung und Zuordnung von Gewassern Bedeutung haben die Methoden von Strahler und Shreve insbesondere fur die Modellierung und morphometrische Analyse von Gewassersystemen weil sie nicht einem Strang sondern einem Abschnitt des Flusslaufs eine Zahl zuordnen Dadurch lasst sich das Netz an jedem Pegel oder Ausfluss in Oberwasser und Unterwasser trennen und diese Punkte klassifizieren Angewendet wird das als Basis fur die Darstellung des Wasserhaushalts uber Speichermodelle oder zeitbezogene Niederschlag Abfluss Modelle und ahnliches Auch in der GIS basierten Geowissenschaft werden letztere beide Modelle verwendet weil sie die graphische Dicke eines Flussobjekts darstellen Durch Wahl einer unteren Schwelle lassen sich Feinstrukturen des Baums ausblenden Siehe auch BearbeitenNummerierung von Gewassern ein UberblickLiteratur BearbeitenArthur N Strahler Dynamic basis of geomorphology In Geological Society of America Bulletin Band 63 Nr 9 1952 ISSN 0016 7606 S 923 938 doi 10 1130 0016 7606 1952 63 923 DBOG 2 0 CO 2 Ronald L Shreve Statistical Law of Stream Numbers In Journal of Geology Jg 74 Nr 1 Januar 1966 ISSN 0022 1376 S 17 37 JSTOR 30075174 Bernd Pfutzner Rivertool Extension fur ArcView Benutzungsdokumentation Nicht mehr online verfugbar In gis tools de Buro fur Angewandte Hydrologie 16 Mai 2003 archiviert vom Original am 8 Dezember 2004 abgerufen am 18 Oktober 2019 mit Link zur PDF Vorschau Internationales Glossar der Hydrologie IHP OHP Berichte Heft 12 2 Auflage Hrsg Deutsches Nationalkomitee fur das Internationale Hydrologische Programm IHP der UNESCO und das Operationelle Hydrologische Programm OHP der WMO Koblenz 1998 ISSN 0177 9915 elise bafg de PDF 1 2 MB deutsch englisch Thomas Koschitzki GIS basierte automatische Erfassung naturlicher Fliessgewasserhierarchien und ihre Abbildung in Datenbanken beispielhaft dargestellt am Einzugsgebiet der Salza Dissertation Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Halle Saale 2004 DNB 972731512 urn nbn de gbv 3 000007179 Reinhard Wimmer Otto Moog Flussordnungszahlen osterreichischer Fliessgewasser In Bundesministerium fur Umwelt Hrsg Monographien Band 51 Wien 1994 ISBN 3 85457 212 3 zobodat at PDF Weblinks BearbeitenGewassernetz Flussordnungszahlen fur das digitale Gewassernetz 1 25 000 der Schweiz In Hydrologische Grundlagen und Daten Informationssysteme und Methoden Gewassernetz Flussordnungszahlen Bundesamt fur Umwelt BAFU archiviert vom Original am 14 November 2014 abgerufen am 8 Marz 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Koschitzki 2 3 S 12 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flussordnungszahl amp oldid 226452432