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90 72 Koordinaten 90 0 0 NOstsibirische SeePewekPewekArt RandmeerOzean Nordlicher OzeanLage nordlich von OstsibirienZuflusse Indigirka Kolyma Sundrun AlasejaWichtige Inseln Neusibirische Inseln De Long Inseln Bareninseln Routan Inseln Aion WrangelinselStadte am Ufer PewekDatenFlache 936 000 km 1 Volumen 42 000 km 1 Maximale Tiefe 155 m 1 Mittlere Tiefe 45 m 1 Karte der Ostsibirischen SeeDie Ostsibirische See russisch Vostochno Sibirskoe more ist ein nordlich von Asien liegendes seichtes Randmeer des Arktischen Ozeans Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Klima 3 Entdeckungsgeschichte 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenBegrenzt wird das Meer im Westen von den Neusibirischen Inseln die zur Laptewsee uberleiten und im Osten von der Wrangelinsel an die sich die Tschuktschensee anschliesst Im Suden grenzt es an Ostsibirien mit dem Ostsibirischen Tiefland im ostlichen und dem Ostsibirischen Bergland im westlichen Teil der Kuste Im Norden endet das Meer am Rand des Kontinentalschelfs Mit der Laptewsee ist die Ostsibirische See uber die Laptew die Eterikan und die Sannikow Strasse mit der Tschuktschensee uber die Longstrasse verbunden Die Flache der Ostsibirischen See variiert in der Literatur zwischen 900 000 und 940 000 km 1 2 3 4 Fur ihre durchschnittliche Tiefe werden Werte zwischen 45 1 und 58 Metern 5 angegeben wobei die grosste gemessene Tiefe 155 Meter betragt Besonders seicht sind die kustennahen Bereiche die im westlichen und zentralen Teil des Meeres Tiefen von lediglich 10 bis 20 m im ostlichen Teil von 30 bis 40 m aufweisen 2 In die Ostsibirische See munden einige der grossen sibirischen Strome Die Indigirka und die Kolyma besitzen ausgepragte Mundungsdeltas Zudem fliessen die Wassermassen der Strome Sundrun und Alaseja in das Meer Der Susswasserzufluss ist insgesamt aber geringer als in der Karasee und der Laptewsee Inseln besitzt die Ostsibirische See nur an ihren Randern die das Meer begrenzenden Neusibirischen Inseln und die Wrangelinsel sowie die dem Festland vorgelagerten Bareninseln Routan Inseln und die Insel Aion Die Kusten der Ostsibirischen See sind wegen des herrschenden rauen Klimas nur dunn besiedelt Der bedeutendste Hafen ist Pewek am Ostrand der Tschaunbucht Klima BearbeitenDas Klima der Ostsibirischen See wird von kontinentalen Luftmassen des asiatischen Festlands und polaren Luftmassen aus dem arktischen Norden bestimmt Die mittlere Temperatur betragt im Winter 37 bis 15 C im Sommer 12 bis 7 C Als Folge dieser extremen Temperaturen ist das Meer von Mitte Oktober bis Ende Juni zugefroren Im Fruhjahr hat das Festeis an der Kuste eine Ausdehnung von bis zu 500 km und ist bis zu zwei Meter dick 2 Es kann ein Volumen von 320 km besitzen 6 Selbst im Sommer weisen 50 der Meeresflache eine teilweise Eisbedeckung auf Im nordostlichen Teil findet man mehrjahriges Eis aus dem zentralen Teil der Arktis Sollte die Globale Erwarmung dazu fuhren dass sich das Wasser der flachen Schelfmeere so stark erwarmt dass der Permafrost an ihrem Grund beginnt zu tauen wurden grossere Mengen des als Hydrat gespeicherten Methans freigesetzt werden und die globale Erwarmung weiter verstarken Die wirtschaftlichen Folgekosten werden allein fur die Ostsibirische See an deren Grund geschatzte 50 Gigatonnen Methan lagern auf weltweit 60 Billionen US Dollar geschatzt 7 8 Entdeckungsgeschichte BearbeitenDie Ostsibirische See deren Kusten von indigenen Volkern wie den Jukagiren und den Tschuktschen bewohnt sind wurde Europaern erst 1647 bekannt Der Kosak Semjon Deschnjow und der russische Handler Fedot Popow erreichten die Mundung der Kolyma und fuhren mit vier Kotschen einmastigen Booten an der Kuste nach Osten mussten aber bald umkehren 1648 wiederholten sie den Versuch mit sechs Booten und umschifften die Tschuktschenhalbinsel 9 Bis in die 1680er Jahre fuhren nun jahrlich Konvois von Jakutsk uber die Lena in die Laptewsee und weiter zu den Handelsniederlassungen an der Jana der Indigirka und der Kolyma Dann hatte die Population des Zobels so stark abgenommen dass die Pelztierjager in andere Gebiete auswichen und die Schifffahrtsroute durch die Laptewsee und die Ostsibirische See in Vergessenheit geriet 3 Im Zuge der von Vitus Bering geleiteten Grossen Nordischen Expedition fiel Dmitri Laptew die Aufgabe zu die Kuste Sibiriens von der Lenamundung bis zur Mundung des Anadyr zu kartieren Er konnte 1739 bis zur Mundung der Indigirka vordringen wo er uberwintern musste 1740 gelang es Laptew bis zur Mundung der Kolyma zu segeln Alle Bemuhungen im Folgejahr weiter nach Osten zu fahren waren jedoch vergebens 10 Erst 1762 kartierte der Kaufmann Nikita Schalaurow 1864 den Kustenabschnitt von der Kolymamundung bis zur Tschaunbucht 11 Nach zwei Fahrten zu den Bareninseln in den Jahren 1763 und 1764 berichtete der Geodat Stepan Andrejew davon ostlich in der Ferne eine grosse Insel gesichtet zu haben Nach diesem Andrejewland suchten zahlreiche Expeditionen bis ins 20 Jahrhundert 3 Schon 1869 fuhrte der ortskundige Nikolai Daurkin die Landvermesser I Leontjew I Lyssow und A Puschkarjow zu den Bareninseln Bis 1871 wurde eine genauere Karte der Inselgruppe erstellt und auf einer ausgedehnten Fahrt uber das Eis vergeblich nach weiterem Land gesucht 12 Die Billings Sarytschew Expedition 1785 1794 brachte fur die Geographie des Ostsibirischen Meeres keine neuen Erkenntnisse Joseph Billings segelte seine Schiffe Pallas und Jassaschna 1787 von der Kolymamundung nach Osten bis zum Kap Bolschoi Baranow und fand den weiteren Weg vom Eis versperrt Nachdem er die Insel Neusibirien kartiert hatte unternahm Mathias von Hedenstrom 1810 auf der Suche nach Land zwei ausgedehnte Reisen uber das Eis der Ostsibirischen See Er fuhr von der Ostkuste Neusibiriens etwa 80 km mit dem Hundeschlitten nach Osten bis er auf eine Polynya stiess und sudlich zur Kolyma abbiegen musste Anschliessend fuhr er vom Kap Bolschoi Baranow 240 km nach Norden und dann nach Osten woraufhin er am Kap Schelagski wieder das Festland erreichte 13 1820 bis 1824 gelang es Ferdinand von Wrangel die Festlandskuste der Ostsibirischen See vollstandig zu kartieren Auf der Suche nach Andrejew Land unternahm er mehrere Schlittenreisen uber das Meereis nach Norden Die heute nach ihm benannte Insel entdeckte er jedoch nicht An ihrer Position verzeichnet seine Karte Berge bei heiterem Sommerwetter vom Kap Jakan sichtbar 14 Mit der Sichtung der Wrangelinsel durch Henry Kellett 1849 und Thomas Long 1867 sowie der ersten Anlandung durch Calvin Hooper 1881 waren die geographischen Entdeckungen im Bereich der Ostsibirischen See abgeschlossen Hydrographische bathymetrische und meteorologische Untersuchungen wurden von den Expeditionen Adolf Erik Nordenskiolds mit der Vega 1878 79 und George W DeLongs mit der Jeannette 1879 1882 angestellt in breitem Umfang aber erst von der Hydrographischen Expedition des Nordlichen Eismeers mit den Eisbrechern Taimyr und Waigatsch in den Jahren 1910 1915 und ab 1934 von verschiedenen sowjetischen Expeditionen die der Etablierung eines nordlichen Seewegs dienten 15 Literatur BearbeitenLawson W Brigham East Siberian Sea In Mark Nuttall Hrsg Encyclopedia of the Arctic Band 1 Routledge New York und London 2003 ISBN 1 57958 436 5 S 519 f englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Artikel Ostsibirische See in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D006835 2a 3D 2b 3DOstsibirische 20See a b c Lawson W Brigham East Siberian Sea In Mark Nuttall Hrsg Encyclopedia of the Arctic Band 1 Routledge New York und London 2003 ISBN 1 57958 436 5 S 519 f englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c William James Mills Exploring Polar Frontiers A Historical Encyclopedia Band 1 ABC CLIO 2003 ISBN 1 57607 422 6 S 203 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche L G Anderson G Bjork S Jutterstrom I Pipko N Shakhova I Semiletov I Wahlstrom East Siberian Sea an Arctic region of very high biogeochemical activity In Biogeosciences Band 8 2011 S 1745 1754 doi 10 5194 bg 8 1745 2011 englisch Karl Magnus Eger Marine Traffic in the Arctic A Report Commissioned by the Norwegian Mapping Authority Oslo 2011 PDF online 2 33 MB englisch Jorg Bareiss Susswassereintrag und Festeis in der ostsibirischen Arktis Ergebnisse aus Boden und Satellitenbeobachtungen sowie Sensitivitatsstudie mit einem thermodynamischen Festeismodell PDF 4 61 MB Berichte zur Polar und Meeresforschung Nr 442 Bremerhaven 2003 S 14 Monika Seynsche Methan aus tauendem Permafrost Deutschlandfunk Forschung Aktuell 24 Juli 2013 abgerufen am 24 Januar 2018 Gail Whiteman Chris Hope Peter Wadhams Climate science Vast costs of Arctic change In Nature Band 499 2013 S 401 403 englisch Deshnjow Deshnew Semjon Iwanowitsch In Walter Kramer Hrsg Die Entdeckung und Erforschung der Erde 3 Auflage Brockhaus Leipzig 1961 S 237 Ferdinand von Wrangel Reise des kaiserlich russischen Flotten Lieutenants Ferdinand v Wrangel langs der Nordkuste von Sibirien und auf dem Eismeere in den Jahren 1820 bis 1824 Band 1 Verlag der Voss schen Buchhandlung Berlin 1839 S 63 71 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ferdinand von Wrangel Reise des kaiserlich russischen Flotten Lieutenants Ferdinand v Wrangel langs der Nordkuste von Sibirien und auf dem Eismeere in den Jahren 1820 bis 1824 Band 1 Verlag der Voss schen Buchhandlung Berlin 1839 S 73 78 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ferdinand von Wrangel Reise des kaiserlich russischen Flotten Lieutenants Ferdinand v Wrangel langs der Nordkuste von Sibirien und auf dem Eismeere in den Jahren 1820 bis 1824 Band 1 Verlag der Voss schen Buchhandlung Berlin 1839 S 84 87 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche William James Mills Exploring Polar Frontiers A Historical Encyclopedia Band 1 ABC CLIO 2003 ISBN 1 57607 422 6 S 294 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ferdinand von Wrangel Eismeer und Tundra F A Brockhaus Leipzig 1950 S 198 f Jorg Bareiss Susswassereintrag und Festeis in der ostsibirischen Arktis Ergebnisse aus Boden und Satellitenbeobachtungen sowie Sensitivitatsstudie mit einem thermodynamischen Festeismodell PDF 4 61 MB Berichte zur Polar und Meeresforschung Nr 442 Bremerhaven 2003 S 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons East Siberian Sea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Ostsibirische See auf der Homepage der Lighthouse FoundationNormdaten Geografikum GND 4804995 5 lobid OGND AKS VIAF 240114585 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostsibirische See amp oldid 231785859