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Stephan Merl 7 September 1947 in Hamburg ist ein deutscher Historiker Sein Arbeitsgebiet ist die Osteuropaische Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkte 2 1 Politische Kommunikation in Diktaturen 2 2 Bittschriften als Form und Medium der politischen Kommunikation in Russland Die UdSSR nach dem Zweiten Weltkrieg 2 3 Die Rolle der Genossenschaften im Prozess des nation building in Russland 1860 1930 2 4 Agrarsektor und Lebensstandard im Industrialisierungsprozess Russlands und der Sowjetunion 2 5 Die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Russland seit dem ausgehenden 19 Jahrhundert 2 6 Stalinismus und Nationalsozialismus im Vergleich 2 7 Die Konzipierung eines spezifisch sowjetischen Modells der Konsumgesellschaft unter Chruschtschow 2 8 Sowjetisierung und Entstalinisierung in Osteuropa 1945 1990 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 4 1 Monographien 4 2 Herausgeber 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStepan Merl bestand das erste und zweite Staatsexamen 1975 und 1980 in Hamburg 1979 promovierte er zum Doktor der Philosophie mit der Arbeit Der Agrarmarkt und die Neue Okonomische Politik Die Anfange staatlicher Lenkung der Landwirtschaft in der Sowjetunion 1925 1928 an der Universitat Hamburg Von 1980 bis 1982 hatte er ein Forschungsstipendium der Fazit Stiftung in Frankfurt In den folgenden sechs Jahren war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte an der Freien Universitat Berlin beschaftigt Von 1988 bis 1990 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum fur kontinentale Agrar und Wirtschaftsforschung der Justus Liebig Universitat Giessen 1991 habilitierte er an der Freien Universitat Berlin und war 1991 als Lehrstuhlvertreter fur Vergleichende Gesundheits und Sozialpolitik an der Justus Liebig Universitat Giessen tatig Ebenfalls 1991 wurde er als Professor fur Osteuropaische Geschichte an die Universitat Bielefeld berufen Merl ist Mitglied in der American Association for the Advancement of Slavic Studies der Bielefeld School for Historical Research der Deutschen Gesellschaft fur Osteuropakunde dem Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und dem Verband der Osteuropahistoriker 1 Forschungsschwerpunkte BearbeitenPolitische Kommunikation in Diktaturen Bearbeiten Ausgehend von der Frage ob politische Kommunikation in Diktaturen uberhaupt moglich ist wurde festgestellt dass es in Diktaturen immer ein Ziel der politischen Kommunikation war eine Einigkeit zwischen Herrschenden und dem Volk herzustellen Es wird auch die Frage gestellt ob vielleicht der Kontrollverlust uber die politische Kommunikation entscheidend fur die Friedliche Revolution in der DDR und anderen Diktaturen des damaligen Ostblock war 2 Bittschriften als Form und Medium der politischen Kommunikation in Russland Die UdSSR nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten In dem Projekt wird der Einfluss von Bittschriften aus der Bevolkerung an lokale und auch zentrale Adressaten auf den politischen Prozess in der Sowjetunion untersucht Mit dem Ende des Stalinismus wurden Eingaben der Bevolkerung zu einer politischen Kommunikationsmethode des Regimes Inwieweit es gelang dass die Bevolkerung positiv im Sinne des Regimes durch die meist schnellen Antworten beeinflusst werden konnte wird erforscht 3 Die Rolle der Genossenschaften im Prozess des nation building in Russland 1860 1930 Bearbeiten Seit 2005 forscht Merl an der Rolle der Genossenschaften bei der Nationenbildung in Russland wobei er auf viele seiner bisherigen Arbeiten zuruckgreift Insbesondere die Fragestellung ob es vor der Oktoberrevolution Ansatze bauerlicher Genossenschaften gab oder ob diese in der Sowjetunion von Anfang an nur staatliche Organisationen waren wird untersucht 4 Agrarsektor und Lebensstandard im Industrialisierungsprozess Russlands und der Sowjetunion Bearbeiten Schon seit 1994 erforscht er die Entwicklung der sowjetischen Landwirtschaft unter dem Einfluss der Neuen Okonomischen Politik der Zwangskollektivierung und des stalinistischen Terrorsystems Zu den Hauptthemen gehort dabei die Entwicklung des Lebensstandards der Bevolkerung in Abhangigkeit vom jeweiligen Wirtschaftssystem die Beurteilung des Entwicklungspotentials der russischen Landwirtschaft und die spezielle Auspragung beziehungsweise die Folgen des Stalinismus fur den sowjetischen Agrarsektor Das Ziel ist dabei die Herausarbeitung neuer Interpretationslinien anhand neuester Forschungsergebnisse fur die gesamte Entwicklung seit Mitte des 19 Jahrhunderts 5 Die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Russland seit dem ausgehenden 19 Jahrhundert Bearbeiten Zwischen 1993 und 2000 erforschte Merl ob es in Russland vor dem Ersten Weltkrieg Anzeichen dafur gab dass die burgerliche Gesellschaft eine Entwicklung nachholen wurde die sie in westlichen Landern schon in den 100 Jahren vorher vollzogen hatte Dabei wurden auch Fragen zur langerfristigen Entwicklung Russlands hin zur Zivilgesellschaft gestellt 6 Stalinismus und Nationalsozialismus im Vergleich Bearbeiten Merl gewann neuere Erkenntnisse die erst nach Offnung der sowjetischen Archive moglich waren und gab dazu auch Unterrichtsveranstaltungen Er arbeitete daran Parallelen und Unterschiede der nationalsozialistischen und stalinistischen Diktaturen aufzuzeigen 7 8 Die Konzipierung eines spezifisch sowjetischen Modells der Konsumgesellschaft unter Chruschtschow Bearbeiten Forschungen zur Entwicklung des Verbrauchsguterkonsums in der Sowjetunion wahrend der Zeit von Nikita Chruschtschow Dieser hatte als Ziel formuliert dass die Sowjetunion den Westen in der Produktion von Konsumgutern uberholen sollte 9 Sowjetisierung und Entstalinisierung in Osteuropa 1945 1990 Bearbeiten Zwischen 1997 und 2001 erforschte Merl eine Neubewertung insbesondere der Zeit direkt nach dem Tod Stalins und unter besonderer Berucksichtigung von Lawrenti Beria mit dem erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion neu verfugbaren Archivmaterial 10 Ehrungen Bearbeiten1998 Ehrendoktor der Universitat Jaroslawl 1 2003 Ehrendoktor der Staatsuniversitat fur Padagogik in Ulan Bator 1 Schriften Auswahl BearbeitenMonographien Bearbeiten Der Agrarmarkt und die neue okonomische Politik R Oldenbourg Verlag 1981 ISBN 3 486 50021 X zugleich Dissertation Die Anfange der Kollektivierung in der Sowjetunion Harrassowitz Verlag 1985 ISBN 3 447 02507 7 Bauern unter Stalin Duncker amp Humblot 1990 ISBN 3 428 06903 X Sozialer Aufstieg im sowjetischen Kolchossystem der 30er Jahre Duncker amp Humblot 1990 ISBN 3 428 06788 6 Politische Kommunikation in der Diktatur Wallstein Verlag 2012 ISBN 978 3 8353 1153 4Herausgeber Bearbeiten Agrarwirtschaft und Agrarpolitik in der ehemaligen DDR im Umbruch Duncker amp Humblot 1991 ISBN 3 428 07049 6 Sowjetmacht und Bauern Dokumente zur Agrarpolitik und zur Entwicklung der Landwirtschaft wahrend des Kriegskommunismus und der neuen okonomischen Politik Duncker amp Humblot 1993 ISBN 3 428 07693 1Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Stephan Merl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Liste seiner Publikationen auf den Seiten der Universitat BielefeldEinzelnachweise Bearbeiten a b c Kurzvita bei der Universitat Bielefeld Forschungsprojekt Politische Kommunikation bei der Universitat Bielefeld Teilprojekt B11 bei der Universitat Bielefeld Projekt Rolle der genossenschaften bei der Universitat Bielefeld Projekt Agrarsektor und Lebensstandard bei der Universitat Bielefeld Forschungsprojekt Zivilgesellschaft in Russland bei der Universitat Bielefeld Forschungsprojekte von Stephan Merl bei der Universitat Bielefeld Stalinismus und Nationalsozialismus bei der Universitat Bielefeld Forschungsprojekt Konsumgesellschaft unter Chruschtschow bei der Universitat Bielefeld Forschungsprojekt Sowjetisierung und Entstalinisierung bei der Universitat BielefeldNormdaten Person GND 109668146 lobid OGND AKS LCCN n81123413 VIAF 14894865 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merl StephanKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 7 September 1947GEBURTSORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephan Merl amp oldid 220989406