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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Drakon Begriffsklarung aufgefuhrt Drakon altgriechisch Drakwn ὁ Ἀ8hnaῖos Drakōn ho Athenaios Drakon der Athener um 650 v Chr war ein athenischer Gesetzesreformer der um das Jahr 621 v Chr samtliche damals in Athen bekannten Strafbestimmungen aufzeichnete Er fuhrte in seinem Werk zudem zwei wesentliche Neuerungen in das Strafrecht ein die Unterscheidung von vorsatzlicher und unbeabsichtigter Totung sowie den Verweis der jeweiligen Straffalle an auf das Vergehen spezialisierte Gerichtshofe Damit niemand sie ubersehen oder ignorieren konnte wurden die Gesetze 8esmoi thesmoi auf Holztafeln geschrieben oἱ ἄ3ones hoi axones Gesetzestafeln die um eine Achse gedreht werden konnen und an zum Teil drehbaren dreiseitigen Stelen aἱ kyrbeis hai kyrbeis drehbare pyramidenformige Pfeiler zur Bekanntmachung von Gesetzen oder Saulen aἱ stῆlai hai stelai Gesetzessaulen befestigt 1 2 die auf dem Markt der Agora aufgestellt wurden wo sie fast zweihundert Jahre verblieben Drakons Gesetze wurden unter Beibehaltung der Unterscheidung vorsatzlicher und unbeabsichtigter Totung von der Solonischen Gesetzgebung abgelost Die drakonische Gesetzgebung Drakonteioi nomoi Drakonteioi nomoi Gesetze von Drakon bzw Drakonteia metra Drakonteia metra Massregeln von Drakon wurde in der klassischen Periode Griechenlands als ausserordentlich grausam in Blut geschrieben angesehen und ist auch in der deutschen Sprache sprichwortlich fur eine ubertrieben harte eben drakonische Bestrafung geworden Dabei wurde allerdings meist ubersehen dass Drakon selbst die vorhandenen Gesetze und Bestimmungen seiner Zeit lediglich kodifizierte und damit vor allem die noch harteren willkurlichen und oft ausufernden Strafen der Vorzeit abschaffte Zudem unternahm er Anstrengungen die bis dahin praktizierte Blutrache durch ausschliessliche Zustandigkeit der Gerichte fur das Suhnen von Verbrechen zu ersetzen Die drakonische Gesetzgebung war damit ein wichtiger Schritt in Richtung auf das staatliche Gewaltmonopol Mit Hinsicht auf den vielfach vorgeschriebenen Gebrauch der Todesstrafe schreibt Plutarch uber Drakon aὐtὸs d ἐkeῖnos ὥs fasin ἐrwtwmenos diὰ ti toῖs pleistois ἀdikhmasi zhmian ἔta3e 8anaton ἀpekrinato tὰ mὲn mikrὰ tayths ἄ3ia nomizein toῖs dὲ megalois oὐk ἔxein meizona 3 Jener selbst aber wie man sagt antwortete auf Befragen warum er den Tod fur die meisten Verbrechen als Strafe vorgesehen habe dass er der Ansicht war ihn den Tod fur die geringen Verbrechen anzuwenden aber fur die grossen Verbrechen keine grosseren Strafen habe Bekannt sind die Gesetze Drakons zu Totschlag Blutrache und Versohnung dank einer 409 408 v Chr entstandenen inschriftlichen Neupublikation der Gesetze SIG 3 111 4 Siehe auch Bearbeiten nbsp Wiktionary drakonisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Kleisthenes von Athen Chilon von Sparta NomothetenEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Pape Handworterbuch der griechischen Sprache Braunschweig 1914 Bd 1 S 1535 Wilhelm Gemoll Griechisch Deutsches Schul und Handworterbuch G Freytag Verlag Holder Pichler Tempsky Munchen Wien 1965 Plutarch Solon Gehrke Hans Joachim und Helmuth Schneider Hg Geschichte der Antike Ein Studienbuch Stuttgart Weimar J B Metzler 2000 S 66Normdaten Person GND 118672428 lobid OGND AKS LCCN n79119357 VIAF 5724891 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME DrakonKURZBESCHREIBUNG Athener GesetzesreformerGEBURTSDATUM um 650 v Chr STERBEDATUM 7 Jahrhundert v Chr oder 6 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drakon amp oldid 221844362