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Lucjan Zeligowski 17 Oktober 1865 in Aschmjany Russisches Kaiserreich 9 Juli 1947 in London war ein polnischer General Er nahm am Russisch Japanischen Krieg am Russischen Burgerkrieg am Ersten Weltkrieg am Polnisch Sowjetischen Krieg und am Zweiten Weltkrieg teil Bekanntheit erlangte er als Staatsoberhaupt der kurzlebigen Republik von Mittellitauen Lucjan Zeligowski Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 In Litauen 1 2 1921 bis 1947 2 Verweise 2 1 Literatur 2 2 WeblinksLeben BearbeitenNach dem erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung an einer Offiziersschule trat Zeligowski 1885 in die russische Armee ein und diente im Russisch Japanischen Krieg von 1904 05 Wahrend des Ersten Weltkriegs befehligte er im Range eines Oberstleutnants ein Schutzenregiment Nach der Februarrevolution beteiligte er sich massgeblich am Aufbau einer polnischen Armee in Russland In der neu geschaffenen Armee wurde ihm zunachst ein Infanterieregiment unterstellt Er wurde jedoch rasch befordert und erhielt das Kommando uber eine Brigade 1918 begann er mit der Aufstellung eines polnischen Verbandes im Kuban Gebiet aus dem er schliesslich die 4 polnische Schutzendivision formte Diese Einheit focht zusammen mit den Verbanden des russischen Generals Denikin im russischen Burgerkrieg gegen die Bolschewiki Im Oktober 1918 wurde er zum Oberbefehlshaber uber alle im russischen Burgerkrieg auf Seiten der Weissen kampfenden polnischen Verbande ernannt Nach der endgultigen Niederlage Denikins gegen die Bolschewiki und dem Ausbruch des Polnisch Sowjetischen Krieges musste sich Zeligowski mit seinen Truppen nach Bessarabien zuruckziehen Dort beteiligte er sich an der Sicherung der rumanischen Grenze gegen Uberfalle der Bolschewiki Im April 1919 wurde seine Division nach Polen zuruckgezogen wo sie in die regulare polnische Armee eingegliedert wurde Als personlicher Freund Jozef Pilsudskis des Oberbefehlshabers der polnischen Armee im Polnisch Sowjetischen Krieg wurde Zeligowski bald zum General befordert Ferner wurde er zum Befehlshaber der gesamten Litauisch Weissrussischen Front ernannt Ihm wurde eine Operationseinheit zugeteilt die sich vor allem aus den aus Bessarabien mitgebrachten Einheiten sowie ehemaligen Partisanen zusammensetzte Die nach Zeligowski benannte Operationseinheit war vornehmlich im Raum von Polesien und Pinsk im Einsatz Wahrend der Schlacht von Warschau war Zeligowski der 3 polnischen Armee zugeordnet und beteiligte sich an der Verfolgung der geschlagenen Bolschewiki und an der Schlacht am Njemen In Litauen Bearbeiten Im Oktober 1920 wurde Zeligowski da er auf dem Gebiet des vormaligen Grossfurstentums Litauen geboren war mit dem Kommando uber die erste Litauisch Weissrussische Infanteriedivision betraut Dieser gehorten vornehmlich Freiwillige und Partisanen an die aus dem heutigen Gebiet von Litauen und Belarus stammten Mit dieser Truppe besetzte Zeligowski am 12 Oktober 1920 im Handstreich die Stadt Vilnius in Litauen Am nachsten Tag proklamierte er die unabhangige Republik von Mittellitauen mit der Hauptstadt Vilnius Dieses Gebilde beherrschte er zunachst als Militardiktator gab seine Macht dann jedoch an ein gewahltes Parlament ab das gleich darauf den Anschluss Mittellitauens an Polen beschloss 1921 bis 1947 Bearbeiten nbsp Sonderfahndungsliste G B Seite 231 Z10 Zeligowski LucjanNach dem Vollzug des Anschlusses wurde Zeligowski zum Generalleutnant befordert und setzte als solcher seinen Dienst in der polnischen Armee fort Er diente als Inspekteur des Heeres und Kommandant des Militardistrikts von Warschau 1925 wurde er schliesslich polnischer Verteidigungsminister Anlasslich des Maiputsches von Pilsudski im Mai 1926 verlor er seinen Ministerposten zwar kurzzeitig wurde indes schnell wieder zum Verteidigungsminister ernannt Bald darauf gab er sein Amt jedoch auf und zog sich auf den Sitz seiner Familie in Andrzejewo nahe Wilna zuruck 1930 veroffentlichte Zeligowski seine Erinnerungen an den Polnisch Sowjetischen Krieg in einem Buch mit dem Titel Der Krieg von 1920 Erinnerungen und Gedanken Wojna w roku 1920 Wspomnienia i rozwazania Ausserdem veroffentlichte er wahrend dieser Zeit in diversen polnischen Tageszeitungen eine Vielzahl von Artikeln zu kriegerischen Auseinandersetzungen des fruhen 20 Jahrhunderts Von 1935 bis 1939 sass er als gewahlter Abgeordneter im polnischen Sejm Sogleich nach dem deutschen Uberfall auf Polen am 1 September 1939 meldete sich Zeligowski als Freiwilliger zur polnischen Armee Wegen seines hohen Alters von mittlerweile 74 Jahren und seiner angeschlagenen gesundheitlichen Verfassung wurde er jedoch nicht angenommen Er diente aber als Berater des Kommandeurs der polnischen Sudfront Im Gefolge der polnischen Niederlage entging Zeligowski der Gefangennahme durch die Deutschen und die Sowjets durch eine Flucht ins Exil nach Frankreich Dort schloss er sich der Polnischen Exilregierung an und musste nach der Eroberung Frankreichs durch die Wehrmacht im Jahre 1940 weiter nach London fliehen Nach dem Ende des Krieges kundigte Zeligowski seine baldige Ruckkehr nach Polen an Hierzu kam es jedoch nicht mehr da er am 9 Juli 1947 plotzlich im Exil in London verstarb Sein Leichnam wurde nach Warschau uberfuhrt Als Ehrenburger der Stadt wurde er auf dem Powazki Friedhof beigesetzt Verweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Marianna Butenschon Litauen Seite 179 C H Beck 2002 ISBN 3 406 44789 9 ISBN 978 3 406 44789 1 Seite 179 Hirsz Abramowicz Eva Zeitlin Dobkin Dina Abramowicz Jeffrey Shandler David E Fishman Yivo Institute for Jewish Research Profiles of a lost world memoirs of East European Jewish life before World War II Wayne State University Press 1999 ISBN 0 8143 2784 2 ISBN 978 0 8143 2784 5 Seite 272 Michael Palij The Ukrainian Polish defensive alliance 1919 1921 an aspect of the Ukrainian revolution Canadian Institute of Ukrainian Studies Press 1995 ISBN 1 895571 05 7 ISBN 978 1 895571 05 9 Seite 44 Marek Tarczynski Andrzej Bartnik Bitwa Warszawska 13 28 VIII 1920 dokumenty 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