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Die Artikel Grossfurstentum Litauen und Goldenes Zeitalter Belarus uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Als Goldenes Zeitalter bezeichnet die belarussische nationale Geschichtsschreibung die Epoche der Zugehorigkeit der belarussischen Furstentumer zum Grossfurstentum Litauen im 14 und 15 Jahrhundert bis zur Union von Lublin 1569 1 2 3 Geschichte BearbeitenDie Epoche begann in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts mit der Einverleibung der belarussischen Teilfurstentumer in das Grossfurstentum Litauen durch den litauischen Fursten Mindaugas 4 Dieses Herrschaftsgebilde unter Fuhrung der Herrscherfamilie der Gediminiden stellte im 14 Jahrhundert zeitweilig das flachenmassig grosste Staatsgebilde Europas dar das von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte Die Kanzleisprache des Grossfurstentums war Ruthenisch die im belarussischen Raum ubliche Nachfolgevariante des Altostslawischen die meisten Bewohner waren orthodoxe Ostslawen Die herrschende Schicht stellte der von den Fursten der Kiewer Rus abstammende Adel dar In dieser Zeit wurden viele belarussische Stadte Minsk Wizebsk Polazk Homel Pinsk zu wichtigen Handwerks und Handelszentren und trugen wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung von Belarus bei 4 Auch die belarussische Kultur erlebte eine Blutezeit Nach der Vereinigung des Grossfurstentums Litauen und des Konigreichs Polen 1385 loste sich Belarus von russischen Einflussen und orientierte sich nach Westen 4 Die belarussische Nationalhistoriografie bewertet das litauische Grossfurstentum als belarussisches Staatsgebilde Tatsachlich erschien es zu diesem Zeitpunkt moglich dass nicht das damals noch relativ unbedeutende Moskau sondern das Grossfurstentum die neue ostslawisch orthodoxe Fuhrungsmacht sein wurde Einige Vertreter der damals noch heidnischen Litauer wie etwa Grossfurst Olgerd Algirdas favorisierten diese Option Auch nach der Heirat von Olgerds Sohn Jogaila polnisch Jagiello mit der polnischen Konigin Jadwiga im Jahr 1386 bestand das Grossfurstentum zunachst als eigenstandige ostslawisch orthodox dominierte Grossmacht weiter Unter Grossfurst Vytautas 1392 1430 erreichte es schliesslich seine grosste territoriale Ausdehnung Beendet wurde diese Epoche durch die Zentralisierung des ursprunglichen Doppelstaates zugunsten der polnischen Reichshalfte die 1569 durch die Union von Lublin besiegelt wurde Seit der Union von Horodlo 1415 genoss der Adel im Grossfurstentum gleiche Rechte wie im Konigreich Polen Auf den orthodoxen Adel wurden sie jedoch erst mit der Grundung der Rzeczpospolita 1569 ubertragen was dazu fuhrte dass ab Mitte des 16 Jahrhunderts eine schleichende Polonisierung des belarussischen Hochadels und teilweise auch des Kleinadels stattfand Dadurch busste die ostslawische orthodoxe Bevolkerung mittelfristig ihre sozialen und kulturellen Eliten ein und der Katholizismus wurde zur Religion der Oberschicht Dieser orthodox katholische bzw belarussisch polnische Gegensatz blieb bis ins fruhe 20 Jh aufrechterhalten Belarussische Historiker weisen auf die besondere Bedeutung hin die den Belarussen im Grossfurstentum Litauen und in der Rzeczpospolita zukam Auch wenn die politische Fuhrung und die Furstendynastie der Gediminen im Mannesstamm litauisch war bildeten die Belarussen die Bevolkerungsmehrheit Die belarussische Sprache diente bis zum Jahr 1697 als Kanzleisprache des Grossfurstentums Litauen und auch die drei litauischen Statute von 1529 1566 und 1588 waren auf belarussisch verfasst 4 Siehe auch BearbeitenGeschichte Litauens Geschichte Polens Geschichte von BelarusEinzelnachweise Bearbeiten Bohm A Rakhlei M Weissrussland Mit Minsk Brest Hrodna Homiel Mahilioŭ und Viciebsk Trescher Verlag 2019 S 23 Natallia Savitskaya Widerstreit um das Belarussische Eine diskurs und soziolinguistische Analyse von Spracheinstellungen in internetbasierten Forendiskussionen Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2020 S 34 Hans Dobert Wolfgang Horner Botho von Kopp Lutz R Reuter Die Bildungssysteme Europas Schneider Verlag Hohengehren 2017 S 62 a b c d Dirk Holtbrugge Weissrussland 2 Aufl Munchen Beck 2002 S 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldenes Zeitalter Belarus amp oldid 222510569