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Die Schlacht an der Kalka wurde vom 28 bis 31 Mai 1223 zwischen einem mongolischen Heer unter den Feldherren Subutai und Jebe und einer Streitmacht aus Halytsch Kiew und zahlreichen weiteren Furstentumern der Rus sowie deren kiptschakischen Verbundeten geschlagen Die Schlacht die am Fluss Kalmius fruher Kalka in der heutigen Ukraine stattfand endete mit einer schweren Niederlage der Armee der Verbundeten und wird von vielen Historikern als ein Vorspiel der mongolischen Invasion der Rus angesehen Schlacht an der KalkaTeil von Mongolische ExpansionDatum 28 Mai bis 31 Mai 1223Ort an der Kalka heutige UkraineAusgang Sieg der MongolenKonfliktparteienMongolen Furstenkoalition der RusKiptschakenBefehlshaberJebeSubutai Mstislaw von HalytschMstislaw III von Kiew Mstislaw II von Tschernigow u a Truppenstarke20 000 30 000 30 000 80 000Verlusteunbekannt gering 10 000 oder mehr Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Ablauf 3 Heeresstarken und Verluste 4 Folgen 5 Quellen und Literatur 5 1 Quellen Auswahl 5 2 Sekundarliteratur 6 Einzelnachweise und AnmerkungenAusgangslage BearbeitenIm Zuge des Feldzugs gegen das Choresm Reich und der Verfolgung seines Herrschers war die Streitmacht Jebes und Subutais bis nach Aserbaidschan und Georgien gelangt Nach Uberwindung der Befestigungen von Derbent erreichten die Mongolen schliesslich die nordkaukasische Ebene wo sie 1222 die verbundeten Kaukasier und Kiptschaken besiegten anschliessend plundernd die sudrussische Steppe durchzogen und bis auf die Halbinsel Krim gelangten wo noch in der ersten Jahreshalfte 1223 Soldaia verwustet wurde Im Zuge dieser Aktionen ging es den Mongolen auch darum die von den Russen Polowzer genannten Kiptschaken als vermeintliche Verbundete des soeben besiegten Choresm Schahs zu strafen Kotjan auch Kotian oder Koten der besiegte Herrscher der Kiptschaken hatte sich wahrenddessen an seinen Schwiegersohn Mstislaw von Halytsch um Hilfe gewandt und dieser hatte dem Hilfsersuchen zusammen mit weiteren Fursten der Rus darunter jenen von Kiew und Tschernigow Folge geleistet Die Fursten der Rus liessen die mongolischen Gesandten welche die Auslieferung der fluchtigen Kiptschaken forderten die sie nunmehr als mongolische Untertanen ansahen kurzerhand ermorden und begannen anschliessend mit dem Feldzug gegen das mongolische Heer 1 Ablauf BearbeitenNachdem das Heer der Verbundeten den Dnepr uberquert und mongolische Vorposten besiegt hatte tauschte deren Hauptheer eine Flucht vor und wurde den Quellen nach neun Tage lang von der Streitmacht der Verbundeten verfolgt Am Fluss Kalka kam es dann zur Schlacht wobei die Kiptschaken diese den Quellendarstellungen zufolge schon fruh verloren gaben und bei ihrer Flucht im Lager der Rus Armee die aufgrund ihrer heterogenen Zusammensetzung militarisch taktisch nicht aufeinander eingespielt war fur Chaos sorgten Die Streitmacht der Rus konnte wahrend der nun folgenden Schlacht der eingetretenen Konfusion nicht mehr Herr werden behinderte sich selbst und wandte sich schliesslich ebenfalls zur Flucht wobei sie von den Mongolen bis an den Dnepr verfolgt wurde Lediglich Furst Mstislaw III von Kiew der mit seinen Kampfern auf einem Hugel uber der Kalka eine durch Palisaden gesicherte Position bezogen hatte hielt den Angreifern drei Tage lang stand Am 31 Mai waren die Kampfhandlungen die in ein regelrechtes Gemetzel ausgeartet waren beendet Unter den zahlreichen getoteten Rus Kampfern befanden sich mindestens sechs Fursten darunter Mstislaw II von Tschernigow und sein Sohn 2 Die in mongolische Gefangenschaft geratenen Fursten darunter auch Mstislaw III von Kiew wurden von den Mongolen gemass ihrer Sitte dass das Blut eines Fursten nicht in der Erde vergossen werden sollte wie folgt getotet Sie nahmen aber die Fursten und erdruckten sie indem sie sie unter Bretter legten selbst aber setzten sie sich oben darauf zum Mittagessen So endeten jene ihr Leben 3 Heeresstarken und Verluste BearbeitenDie Zahlenangaben zu den Truppenstarken sind in der Literatur umstritten zumal keine Primarquelle dazu genaue Angaben macht Die meisten Historiker gehen von einer zahlenmassigen Uberlegenheit der Armee der Verbundeten aus weil es sich bei der auf maximal 30 000 Mann geschatzten Streitmacht der Mongolen lediglich um einen Teil jenes Heers handelte das gegen den Choresm Schah ausgesandt worden war Leo de Hartog schatzt das Heer der Mongolen auf hochstens 20 000 Mann das der Verbundeten auf etwa 30 000 4 Der Historiker Richard Gabriel nimmt hingegen 23 000 Mann auf mongolischer und 80 000 auf Seite der Verbundeten an 5 Angaben uber die Anzahl der Gefallenen liegen fur die siegreiche mongolische Seite nicht vor doch wird allgemein von nur geringen Verlusten der Mongolen ausgegangen Wie die Quellen ubereinstimmend berichten waren die Verluste der Verbundeten im Vergleich dazu horrend obgleich die in einer Chronik genannte Zahl von 60 000 Toten mit ziemlicher Sicherheit stark uberhoht sein durfte Der Wahrheit naher liegt wohl die in der Nestorchronik genannte Zahl von rund 10 000 getoteten Rus Kriegern was fur mittelalterliche Verhaltnisse immer noch eine aussergewohnlich grosse Anzahl gewesen ware Dass die Verluste der Rus Armee sehr gross waren ist schliesslich auch in der Nowgoroder Chronik vermerkt wo zu lesen ist dass nur jeder zehnte Mann wieder nach Hause zuruckgekehrt sei 6 Folgen BearbeitenNach ihrem Sieg stiessen die Mongolen nicht mehr weiter in die Territorien der altrussischen Furstentumer vor sondern zogen uber die Gebiete nordlich des Kaspischen Meeres und des Aralsees heimwarts Nach der Uberquerung des Syrdarya fanden die Truppen Jebes und Subutais schliesslich Ende 1223 oder Anfang 1224 wieder Anschluss an die mongolische Hauptarmee Historiker bewerten diesen Vorstoss der Mongolen uberwiegend als einen Erkundungs und Beutefeldzug bzw als eine gegen die Kiptschaken gerichtete Strafexpedition Die Schlacht an der Kalka markiert daruber hinaus aber auch das erste Zusammentreffen zwischen einem mongolischen und einem europaischen Heer und gilt als eine Art Vorspiel der bald danach folgenden mongolischen Eroberung der altrussischen Furstentumer 7 Quellen und Literatur BearbeitenQuellen Auswahl Bearbeiten The Chronicle of Novgorod 1016 1471 Translated from the Russian by Robert Michell and Nevill Forbes With an Introduction by C Raymond Beazley and an Account of the Text by A A Shakhmatov Camden Third Series Vol XXV London 1914 Digitalisat PDF 17 6 MB Sekundarliteratur Bearbeiten Leo de Hartog Genghis Khan Conqueror of the World I B Tauris London 1989 ISBN 1 85043 139 6 Richard Gabriel Subotai The Valiant Genghis Khan s Greatest General Praeger Publishers Westport 2004 ISBN 0 275 97582 7 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Vgl dazu beispielsweise Chronicle of Novgorod S 64f Vgl dazu beispielsweise Chronicle of Novgorod S 65f Zitiert nach Hartmut Russ Die altrussischen Furstentumer unter der Herrschaft der Goldenen Horde In Johannes Giessauf und Johannes Steiner Hrsg Gebieter uber die Volker in den Filzwandzelten Steppenimperien von Attila bis Tschinggis Khan Ertrage des Internationalen Symposiums an der Karl Franzens Universitat Graz 28 29 September 2006 Grazer Morgenlandische Studien 7 Graz 2009 ISBN 978 3 902583 05 5 S 81 Vgl de Hartog 1989 S 118 und 120 Vgl Gabriel 2004 S 98 und 100 Chronicle of Novgorod S 66 Russ 2009 S 81 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an der Kalka amp oldid 222693944