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Gusli ist eine griffbrettlose Kastenzither die haufig in der russischen Volksmusik und volkstumlichen Musik verwendet wird Die gusli existiert hauptsachlich in drei Formen 1 eine breite helmformige Kastenzither mit typischerweise 20 bis 25 Saiten 2 eine schlanke flugelformige Zither ahnlich dem Scheitholt die um 1900 zu einem Instrument in drei Grossen mit jeweils 13 Saiten weiterentwickelt wurde und 3 eine Anfang des 17 Jahrhunderts entstandene tischformige Ausfuhrung mit 55 bis 66 Saiten Shlemovidnye gusli Schlemowidnye gusli helmformigKrylovidnye gusli Krylowidnye gusli flugelformigModerne tischartige Ausfuhrung mit Tasten Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Bauform 3 Funktion und Klang 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksHerkunft BearbeitenZu Namensherkunft und Verbreitung siehe auch Husle Die erste Erwahnung des Instruments geht auf Uberlieferungen aus dem 6 Jahrhundert zuruck Griechen entdeckten das Instrument bei slawischen Gefangenen Den Beschreibungen zufolge entsprach es in seiner Form einer einfachen Holzschachtel mit funf Saiten Im 12 sowie 13 Jahrhundert fand die gusli auch in zeitgenossischen slawischen Schriftstucken Erwahnung Sie wird ebenso als einfache Holzschachtel mit funf Saiten in der Stimmung A C E G A beschrieben Anfanglich diente das Instrument nur der ausschliesslichen Begleitung von Lobgesangen und Lyrik anderer Art und wurde vorwiegend von Wandersangern eingesetzt Spater wurde es in seiner Bauweise verfeinert und die Saitenanzahl weiter erhoht Von funf zunachst auf zehn Saiten und danach weiter bis hin zu einer Anzahl von drei bis vier Oktaven Damit anderte sich auch die Spielweise und das Instrument wurde chromatisch gestimmt Erste klavierformige Modelle deren Beschreibung weiter unten zu finden ist wurden im 18 Jahrhundert in St Petersburg gebaut Im Jahre 1890 wurde das Instrument vom Begrunder des Balalaika Orchesters W Andrejew mit einer Tastenmechanik ausgestattet was die Spielweise erheblich erleichterte ohne jedoch den Klang des Instruments zu beeinflussen Die eigentlich fur den Klang relevante Spielweise des Instruments die rechte Hand sowie die Klangfarbe blieben auch beim neuartigen Tastenmodell weiterhin erhalten Somit kann auch dieses Modell einer gusli zu den traditionellen russischen Volksinstrumenten gezahlt werden Originale des Instruments in Handausfuhrung aus dem spaten 12 und 13 Jahrhundert finden sich im Musikmuseum Moskau dem ehemaligen Glinka Museum der Musik und Kultur Das Instrument ist aber nicht nur in Russland bekannt Unter anderen Bezeichnungen existiert es in Finnland Kantele und den anliegenden Staaten des Baltikums und findet dort eine ahnliche Verwendung Bauform BearbeitenWie Zither Shlemovidnye gusli Schlemowidnje gusli helmformig diese Ausfuhrung entspricht im Aufbau und in der Spielweise weitestgehend der Zither Ausfuhrung 1 ahnlich der Zither Handausfuhrung Krylovidnye gusli Krylowidnye gusli flugelformig ist zumeist kleiner und wird ahnlich einer Gitarre gehandhabt wobei die linke Hand durch eine Offnung im Korpus des Instruments einzelne Saiten mit den Fingern abdampfen kann Durch diese Spielweise wird eine gewisse Art von Akkorden ermoglicht Ausfuhrung 2 Handversion moderner tischartig mit Tasten Die dritte Ausfuhrung wird so beidhandig gespielt dass die linke Hand die Tonhohe mit Hilfe einer pianoahnlichen Klaviatur in Oktavenlange vorgibt Mit der rechten Hand zupft die spielende Person die Saiten mit den Fingern oder mit Hilfe eines Plektrums Dieses ist wie beim Spiel der Balalaika in tieferen Stimmlagen aus robustem Leder gefertigt Ausfuhrung 3 modernere TischausfuhrungFunktion und Klang BearbeitenIm Klang sowie in der Funktion ahnelt das Instrument der Zither oder der Harfe Der Klang entsteht wie bei allen Saiteninstrumenten durch Schwingungen von Saiten aus Metall oder einem anderen Material wie Nylon die sich auf einen Resonanzkorper ubertragen und somit verstarkt werden Die Schwingungen werden wie bei fast allen alteren Instrumenten durch Zupfen mit den Fingern der Hand oder dem Plektrum hervorgerufen Der Resonanzkorper gibt diese ubertragene Schwingung dann an die Umgebung Luft weiter Sie ist dann als Ton einer bestimmten Hohe zu Horen Nachdem das Instrument von diversen russischen Komponisten in der orchestralen Musik eingesetzt wurde lasst sich diesem eine Funktion als Klangbasis zuordnen In der klassischen Musik wird dieser Klangpart oft von der Harfe ubernommen die beim Spiel mit gleitenden Handbewegungen ganze Klangwellen erzeugt Daruber hinaus ist es naturlich in den diversen russisch volkstumlichen Besetzungen in Russland sowie im Ausland zu finden Siehe auch BearbeitenKanteleLiteratur BearbeitenArmas O Vaisanen Das Zupfinstrument gusli bei den Wolgavolkern S 303 330 In Juhlakirja Yrjo Wichmannin kuusikymmenvuotispaivaksi SUS Helsinki 1928 Festschrift fur den Philologen Yrjo Jooseppi Wichmann 1868 1932 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gusli Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Gusli Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gusli amp oldid 234698920