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Dieser Artikel behandelt das Musikinstrument Zum finnischen Dartspieler siehe Marko Kantele Die Kantele ˈkɑntɛlɛ finnisch oder Kannel ˈkɑnːɛl finnisch und estnisch ist eine griffbrettlose Kastenzither die vor allem in Finnland Estland und Karelien gespielt wird Konzertkantele mit 38 Saiten Inhaltsverzeichnis 1 Bauform 2 Spielweise 3 Mythologie 4 Bezeichnung in anderen Sprachen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBauform Bearbeiten nbsp Zwei funfsaitige Kantelen 2014 Das Zupfinstrument besteht in der alteren Form aus einem flugelformigen Resonanzkorper aus Holz der aus einem ausgebrannten und mit dem Beil ausgehohlten Birkenstamm besteht Auf diesem sind funf pentatonisch gestimmte Rosshaarsaiten angebracht Bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts wandte man diese Methode an Es gab sie in verschiedenen Grossen und meist gestimmt in D Dur oder d Moll Die ursprunglichen funf Saiten wurden im Lauf der Zeit auf bis zu dreiundzwanzig Saiten erweitert Moderne Kantelen konnen bis zu 46 Stahlsaiten haben 1 die wahrend des Spiels mit Hilfe eines Hebelsystems um einen Halbton hoher oder tiefer gestimmt werden konnen Das Instrument wird ahnlich wie die alpenlandische Zither auf dem Schoss oder auf einem kleinen Tisch liegend mit den Fingern gespielt Manchmal wird auch ein Plektrum genutzt Ein gepolstertes Brett das uber den Saiten angebracht ist kann durch Herunterdrucken alle Saiten abdampfen Auch eine elektrische Kantele wurde in Finnland entwickelt Auf dem Korpus der rechts oben abgebildeten Konzertkantele sind die C und G Saiten mit schwarzen bzw roten Markierungen gekennzeichnet ausserdem sind die Beruhrungspunkte zum Erzeugen von Flageoletttonen markiert In Waldorfschulen wird ein rundlich geformtes pentatonisch gestimmtes Zupfinstrument benutzt dessen Entwicklung von der Kantele inspiriert wurde und das daher denselben Namen tragt Spielweise BearbeitenDie Kantele kann man auf zwei Arten spielen Die meisten Spieler haben die langen Saiten direkt vor sich liegen Haapavesi Stil wahrend Spieler mit stark traditionellen Wurzeln die kurzen Saiten zu sich gewendet haben Perhonjoki Stil oder auch Perhonjokilaakso Stil Die Stilarten sind nach dem Ort Haapavesi und dem Fluss Perhonjoki benannt zwei Zentren der Volks und Kantelemusik Mythologie Bearbeiten nbsp Finnische Folkloregruppe mit zwei Instrumenten 1897 nbsp Traditionelle litauische kanklesIm finnischen Nationalepos Kalevala fertigt der alte Zaubersanger Vainamoinen die erste Kantele aus dem Kiefer eines gigantischen Hechts Aus den Zahnen werden die Wirbel gemacht fur die Saiten werden Rosshaare genommen Als er sie spielt kommen alle Tiere des Waldes herbei und lauschen die Menschen lassen ihre Arbeit ruhen und sind vom Klang ergriffen Die zweite Kantele fertigt er spater aus einer Birke Die Kantele ist namensgebend fur die Gedichtsammlung Kanteletar Kantele Spielerin die wie Kalevala ebenfalls von Elias Lonnrot zusammengestellt wurde An der karelischen Universitat in Petrosawodsk gibt es einen Lehrgang im Kantelebau und spiel der von zwei Kantelemeistern geleitet wird An der Sibelius Akademie in Helsinki kann man traditionelles und modernes Kantelespiel studieren Bezeichnung in anderen Sprachen BearbeitenDie finnische Bezeichnung des Instruments kantele wird ebenso wie Estnisch kannel als Lehnwort aus einer baltischen Sprache angesehen Auf Lettisch heissen die entsprechenden Instrumente kokle auf Litauisch kankles Litauisch kantelis ist dagegen das Lied daina Ahnlich ist die gusli in Nordwest Russland Die namensverwandte finnische jouhi kantele gehort typologisch zu den Leiern Die Herkunft der baltisch finnischen Wortgruppe um kantele wird gemass zwei Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts aufgekommenen Theorien auf ein ursprunglich slawisches Wort zu dem etwa gusli gehort slawische Theorie oder auf eine uralische Ursprache von der Finnisch abgeleitet ist zuruckgefuhrt finnische Theorie Dementsprechend konnten die so benannten Saiteninstrumente von Slawen eingefuhrt oder im baltisch russischen Raum entwickelt worden sein 2 Siehe auch BearbeitenPsalterium SchwungzitherLiteratur BearbeitenJonas Balys Grundzuge der kleinlitauischen Volksdichtung In Tolkemita Texte Nr 53 Lieder aus Schalauen Dieburg 1997 Ain Haas Intercultural Contact and the Evolution of the Baltic Psaltery In Journal of Baltic Studies Bd 32 Nr 3 Herbst 2001 S 209 250 Gerhard Lepa Gedanken uber die Prussen und ihre Lieder In Tolkemita Texte Nr 56 25 Lieder der Sudauer Dieburg 1999 Ludwig Rhesa Dainos oder Litthauische Volkslieder Berlin 1843 Juozas Zilevicius Grundzuge der kleinlitauischen Volksmusik In Tolkemita Texte Nr 56 25 Lieder der Sudauer Dieburg 1999Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kantele Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Konevitsan kirkko 38str kantele Youtube VideoEinzelnachweise Bearbeiten Gary S Dalkin Review The Art of the Finnish Kantele musicweb international com Carl Rahkonen The Kantele Traditions of Finland Dissertation Indiana University Bloomington 1989 Chapter II A Brief History of the Kantele Memento des Originals vom 11 Februar 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www people iup edu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kantele amp oldid 236461630