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John Hughlings Jackson 4 April 1835 in Green Hammerton Yorkshire 7 Oktober 1911 in London war ein englischer Neurologe und Mitbegrunder der modernen Epileptologie 1 2 Von besonderer Bedeutung waren seine Forschungen auf den Gebieten der Epilepsie und der Aphasie John Hughlings Jackson 1895 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Evolution und Dissolution 2 2 Anmerkung 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohn Hughlings Jackson wurde auf dem Gut Providence Green in der Nahe von Knaresborough geboren wo sein Vater einen kleinen Landbesitz auf dem Gebiet des heutigen Borough of Harrogate North Yorkshire hatte Als er sich im Alter von 17 Jahren fur die medizinische Laufbahn entschied begann er wie es damals ublich war eine Lehre bei dem Arzt Thomas Laycock 1812 1876 in York spater Professor der Medizin an der University of Edinburgh Mit 21 Jahren erhielt er seine Approbation und arbeitete drei Jahre als Assistent am Ortskrankenhaus von York 1859 promovierte er als Doktor der Medizin und ging nach London zur Weiterbildung in der Neurologie bei Jonathan Hutchinson 1863 wurde Jackson Assistent im National Hospital for Nervous Diseases In dieser Klinik gewann Edouard Brown Sequard der gerade einen Posten als leitender Arzt erhalten hatte Einfluss auf Jackson 1864 wurde Jackson zum leitenden Arzt ernannt In diesem Krankenhaus blieb er bis zur Erreichung des normalen Pensionsalters im Jahre 1896 Dann wurde er jedoch in Anerkennung seiner langen Dienstzeit am Institut fur weitere zehn Jahre zum Beratenden Arzt ernannt 1864 heiratete er Elisabeth Base sie starb elf Jahre spater anscheinend an einer Rindenthrombophlebitis Im Laufe dieser Krankheit bekam sie eine Reihe von epileptischen Anfallen vom Typus der spater als Jackson Anfalle bekannt wurde Werk BearbeitenSchon als junger Arzt ausserte Jackson die Ansicht dass destruktive Erkrankungen nicht unmittelbar positive Symptome bewirken sondern einen negativen Zustand erzeugen aus dem erst positive Symptome entstehen konnen Als Beispiel fuhrte er den erhohten Muskeltonus und die gesteigerten Reflexe an den Gliedern bei spastischer Lahmung an Ein weiterer Grundsatz war fur Jackson dass die Lagebestimmung eines Krankheitsherdes durch den eine Funktion gestort wird keinen Schluss auf die Lokalisation der Funktion erlaubt Jackson hat niemals den Standpunkt vertreten die Funktion irgendeines Teiles der Hirnrinde sei ausschliesslich sensorisch oder ausschliesslich motorisch Die Abschnitte die vorwiegend motorischen Funktionen dienen lokalisierte er in den frontalen Teilen die mit vorwiegend sensiblen Funktionen in die weiter hinten gelegenen Teile der Hemisphare Im Jahr 1875 beschrieb Jackson die Rindenepilepsie 3 Epilepsie war eines der Themen fur das sich Jackson besonders interessierte Seine besondere Aufmerksamkeit widmete er den fokalen oder fokal beginnenden Anfallen bei denen alle Stadien gut zu beobachten waren Diese Art der Ausbreitung von Krampfanfallen sind jetzt als Jackson Anfalle bekannt Er hat auch die epileptischen Manifestationen die als dream state Dammerattacke oder als psychische Aura in Erscheinung treten beschrieben die oft bei Herden in der Nachbarschaft des Gyrus uncinatus vorkommen und schlug den Namen uncinate fits Uncinatus Anfalle fur sie vor Mit Studien uber Sprachstorungen infolge von Lasionen des Gehirns befasste sich Jackson schon 1864 es widerstrebte ihm jedoch eine Meinung uber die Lokalisation der Sprache im Gehirn auszusprechen Noch zwei Jahre nachdem Paul Broca gezeigt hatte dass der Gebrauch von Worten infolge von Lasionen des linken Stirnhirns verloren gehen kann weigerte Jackson sich in seinen ersten Beitragen zu dieser Frage im Jahre 1864 ein starres Lokalisationsschema anzuerkennen Spater gab er zu dass ein gewisser Teil des Gehirns der von der mittleren Hirnarterie auf der linken Seite versorgt sei der gelbe Fleck fur die Sprache sein konne Jackson grundete u a mit dem Psychiater John Charles Bucknill 1817 1897 dem Neurologen und Psychiater Sir James Crichton Browne 1840 1938 und dem schottischen Physiologen David Ferrier 1878 die Zeitschrift Brain Er war u a Ehrenmitglied der US amerikanischen National Association for the Study of Epilepsy and the Care and Treatment of Epileptics 4 und 1909 11 Mitglied des Schirmherrengremiums Patronats der Zeitschrift Epilepsia der Internationalen Liga gegen Epilepsie ILAE Evolution und Dissolution Bearbeiten Einige der interessantesten Untersuchungen von Jackson sind in seinen Arbeiten uber die Evolution und Dissolution des Nervensystems enthalten 1881 und 1890 Unter Evolution verstand Jackson den Fortschritt von niederen aber gut differenzierten Entwicklungsstufen zu hoheren und weniger differenzierten oder den Fortschritt von mehr automatischen Funktionen zu den komplizierten Willkurbewegungen Mit Dissolution meinte er die Reduktion auf eine niedere Entwicklungsstufe Jackson nahm an dass die hoheren und am wenigsten differenzierten Funktionen zuerst und am schwersten leiden Hierbei orientierte er sich an den philosophischen Lehren von Herbert Spencer 5 Anmerkung Bearbeiten Nach ihm sind das Jackson Syndrom Hirnstammsyndrom und das Jackson Syndrom Hirnnervensyndrom benannt Veroffentlichungen BearbeitenHughlings Jackson veroffentlichte mehr als 300 medizinische Abhandlungen Die wichtigeren Beitrage zur Physiologie und Pathologie des Nervensystems sind von James Taylor in Selected Writings of John Hughlings Jackson 1931 in London herausgegeben worden 6 Literatur BearbeitenPeter Duweke Kleine Geschichte der Hirnforschung Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 45945 5 Kapitel ich bin nur ein Tollhaus Theoretiker John Hughlings Jackson 1835 1911 S 73 85 Elisabeth Roudinesco Michel Plon Worterbuch der Psychoanalyse Namen Lander Werke Begriffe Springer Heidelberg New York 2004 ISBN 3 211 83748 5 S 481 482 Stichwort Jackson John Hughlings franzosisch Dictionnaire de la psychoanalyse 1997 Ubersetzt von Christoph Eissing Christophersen Norbert J Pies Biographisches und Bibliographisches aus der Geschichte der Epilepsie William James West 1794 1848 James Edwin West 1840 1860 John Hughlings Jackson 1835 1911 William Gordon Lennox 1884 1960 Robert Pfutzner GmbH Munchen 1990 ISBN 978 3 87531 200 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons John Hughlings Jackson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber John Hughlings Jackson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hughlings Jackson Biographie und EponymeEinzelnachweise Bearbeiten J Taylor Biographical memoir In J Hughlings Jackson Hrsg Neurological Fragments Humphrey Milford Oxford University London 1925 S 1 26 M Critchley E A Critchley John Hughlings Jackson Father of English Neurology Oxford University Press New York Oxford 1998 ISBN 0 19 512339 5 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 44 W P Spratling Hrsg Transactions of the National Association for the Study of Epilepsy and the Care and Treatment of Epileptics Seventh Annual Meeting Richmond VA Oct 24 1907 Vol V F A Owen Dansville New York 1907 S 215 Uwe Henrik Peters Worterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie 3 Auflage Urban amp Schwarzenberg Munchen 1984 ISBN 3 541 04963 4 S 294 Stichwort Jackson John Hughlings Taylor J for the Guarantors of Brain with the Advice and Assistance of Gordon Holmes and F M R Walshe Hrsg Selected Writings of John Hughlings Jackson Volume One On Epilepsy and Epileptiform Convulsions Hodder and Stoughton London 1931 Normdaten Person GND 118860208 lobid OGND AKS LCCN n88038406 VIAF 32162220 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jackson John HughlingsKURZBESCHREIBUNG englischer NeurologeGEBURTSDATUM 4 April 1835GEBURTSORT Green Hammerton YorkshireSTERBEDATUM 7 Oktober 1911STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Hughlings Jackson amp oldid 226000219