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Eberhard Ludwig August Kraus 12 Dezember 1777 in Helmstedt 5 Oktober 1845 in Gottingen war ein deutscher Mediziner und Autor Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Buchautor 3 Privates 4 Schriften 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKraus dessen Vater Lohngartner in Erxleben war besuchte ein Gymnasium in Braunschweig Ab 1800 studierte er Medizin am dortigen Collegium Carolinum wechselte aber noch im selben Jahr an die Universitat Helmstedt und studierte ab dem Sommersemester 1802 an der Georg August Universitat Gottingen Mit einer Sondergenehmigung hielt er schon ab 1806 in Gottingen Vorlesungen uber Heilmittel und Gerichtsmedizin obwohl sich seine Promotion Dr med legens bis 1808 verzogerte Ausserdem veroffentlichte er schon als Student zahlreiche Schriften so dass auf eine Inauguraldissertation verzichtet wurde Wegen seiner altphilologischen Kenntnisse die ihm spater bei seinem etymologischen Worterbuch der Medizin zugutekamen wurde er 1809 in Helmstedt zum Dr phil h c promoviert Er war Privatdozent ohne Gehalt an der Georg August Universitat Gottingen wurde allerdings nie Professor Sein erster Antrag auf eine Professur wurde 1815 abgelehnt und auch 1836 scheiterte er Als sein Freund Konrad Langenbeck 1815 als Generalarzt der hannoverschen Truppen am Feldzug gegen Napoleon teilnahm leitete Kraus dessen chirurgisches Hospital und die Anatomie in Gottingen 1831 war er einer der Anfuhrer einer Gruppe des Gottinger Kleinburgertums die mit einer Petition in Hannover dem schlechten Eindruck der Januar Unruhen desselben Jahres in Gottingen entgegentreten wollte Das brachte ihm allerdings in seiner Karriere spater keine Vorteile 1838 erhielt er auf Fursprache seines Freundes Konrad Johann Martin Langenbeck nur eine einmalige Zahlung von 100 Reichstalern 1844 bekam er nach einer Bittschrift aufgrund von Krankheit und Verarmung weitere 100 Taler und in seinem Sterbejahr 1845 noch einmal 30 Reichstaler Er blieb in Gottingen um die Bibliotheksbestande zu nutzen und lehnte Angebote anderer Universitaten ab Ausserdem war er ein erfolgreicher praktischer Arzt in Gottingen nach dem Nekrolog der Deutschen gewann er durch mehrere gluckliche Kuren einen bedeutenden Ruf Als Hochschullehrer las er vor allem uber Heilmittellehre sowie uber Nosologie und Therapie Wegen einer schweren und langwierigen Krankheit stellte er 1845 seine Lehre ein und musste um den Druck nicht zu unterbrechen die Revision des beinahe fertigen Manuscriptes andern Handen uberlassen 1 Buchautor BearbeitenLudwig August Kraus ist bekannt als Verfasser des Kritisch etymologischen medicinischen Lexikons zuerst 1821 erschienen Er sah sich dazu wegen vielfacher etymologischer Missgriffe von Medizinern bei altgriechischen Fachausdrucken und abnehmender Qualitat von zeitgenossischen Worterbuchern veranlasst und meinte die rund 20 000 bis 30 000 Fachausdrucke aus dem Griechischen in Medizin und Naturwissenschaften auf rund 100 Wurzeln reduzieren zu konnen 2 Die dritte Auflage von 1844 umfasste auch Begriffe in Lateinisch und aus orientalischen Sprachen Haufig zitierte er ohne Ubersetzung antike Arzte wie Hippokrates von Kos und Galenos von Pergamon Oft kritisierte und korrigierte er sprachlich falsch oder ubel wie er es nannte gebildete medizinische Fachbegriffe 1834 liess er ein Handworterbuch der Medizin folgen mit Synonymen in den gangigsten alten und neuen Sprachen von dem aber nur das erste Heft erschien Daneben veroffentlichte er Bucher uber Heilmittellehre Gerichtsmedizin Scheintod und unter anderem uber geeignete Massnahmen angesichts der damals verbreiteten Furcht lebendig begraben zu werden Kraus war Rezensent der Gottinger Gelehrten Anzeigen Privates BearbeitenEr war verheiratet Die viel jungere Witwe die bei ihm Dienstmagd gewesen war erlernte nach seinem Tod den Beruf der Hebamme Schriften BearbeitenRettungstafeln bei Scheintodten und plotzlich Verungluckten vorzuglich fur Nichtarzte entworfen Braunschweig und Helmstedt 2 Auflage 1802 Preussische Pharmakopoe aus dem Lateinischen mit Zusatzen Braunschweig 1803 Tabellarische Anweisungen zu gerichtlichen Leichenuntersuchungen fur gerichtliche Arzte und Wundarzte und fur Rechtsgelehrte Braunschweig C C Fleckeisen 1804 Uber die Wirkung und den Gebrauch der narkotischen und scharfen Mittel Gottingen 1811 Grundriss der Allgemeinen Biodynamik Gottingen 1820 Wissenschaftliche Ubersicht der gesammten Heilmittellehre Gottingen 1831 Kritisch etymologisches medicinisches Lexikon Gottingen 2 Bande 1832 Nachtrage Gottingen 2 Hefte 1838 Kritisch etymologisches medicinisches Lexikon oder Erklarung des Ursprungs der besonders aus dem Griechischen dem Lateinischen und aus den Oriental Sprachen in die Medicin und in die zunachst damit verwandten Wissenschaften aufgenommenen Kunstausdrucke zugleich als Beispielsammlung fur jede Physiologie der Sprache 3 Auflage Verlag der Deuerlich und Dieterichschen Buchhandlung Gottingen 1844 1101 Seiten Digitalisat der Ausgabe von 1844 Internet Archive zuerst als Kritisch etymologisches Lexikon fur die in der Sprache der Arzte am haufigsten vorkommenden Worter griechischen Ursprungs mit besonderer Rucksicht der Berucksichtigung der in die wichtigeren neueren Schriften aufgenommenen wichtigen Kunstausdrucke Rudolph Deuerlich Wien 1821 666 Seiten 2 stark erweiterte Auflage 1826 Allgemein umfassendes medicinisches Handlexikon fur Arzte Wundarzte Apotheker und Gebildete jedes Standes Heft 1 Gottingen 1834 mit Philipp von Hagen Der torpide Croup die gefahrvollste Art der hautigen Braune Gottingen 1833 Das kunstgemasse Heilmittelverordnen mit vielen Beispielen und beilaufiger Receptkritik Gottingen 1834 Praktische Anweisungen zu gerichtlichen Leichenuntersuchungen Gottingen 1837 Freihefte fur wissenschaftliche Kritik und Antikritik in der Natur und Heilkunde Heft 1 Gottingen 1837 mit Philipp von Hagen Uber eine neue Kratze und die Cur des bosartigen Kopfgrindes Gottingen 1837 Das Sterben im Grabe und das sicherste Mittel dagegen Helmstedt 1837 Uber Neurophengos Spinterismus Iridoeinesis und ahnliche Erscheinungen im Auge Gottingen 1837 Allgemeine Nosologie und Therapie 2 Bande Gottingen 1838 39Er gab mit eigenen Zusatzen die Praktische 1811 1819 und die Chirurgische Arzneimittellehre 1818 von Justus Arnemann heraus ausserdem eine Abhandlung von Charles Bedham 17 April 1780 10 November 1845 uber Bronchitis aus dem Englischen 1815 ein Buch uber die Behandlung von Neuralgien 1837 ein Buch uber Lungenentzundungen 1833 von P A Piorry Universitat Paris und die deutsche Ausgabe der Anfangsgrunde der Physiologie von Charles L Dumas 2 Bande 1807 Der Gottinger Hochschullehrer Justus Arnemann hatte Gottingen 1802 uberschuldet verlassen und war 1806 in Hamburg durch Suizid verstorben und Kraus konnte sich durch Bearbeitung von dessen Schriften einen festen Platz als Dozent an der Gottinger Universitat sichern 3 Literatur BearbeitenJohannes Tutken Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta Teil 2 Universitatsverlag Gottingen 2005 S 629 650 Heinrich Doring Eintrag in Neuer Nekrolog der Deutschen 23 Jahrgang 1845 2 Teil Weimar 1847 Nr 225 S 784 786Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig August Kraus Kritisch etymologisches medicinisches Lexikon 3 Auflage Verlag der Deuerlich und Dieterichschen Buchhandlung Gottingen 1844 Vorwort S IV archive org Digitalisat der Ausgabe von 1844 Internet Archive Johannes Tutken Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta Teil 2 Universitatsverlag Gottingen 2005 S 639 Johannes Tutken Privatdozenten im Schatten der Georgia Augusta Teil 2 Universitatsverlag Gottingen 2005 S 633 Normdaten Person GND 116388714 lobid OGND AKS LCCN no2017037974 VIAF 40128696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kraus Ludwig AugustALTERNATIVNAMEN Kraus Eberhard Ludwig AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher MedizinerGEBURTSDATUM 12 Dezember 1777GEBURTSORT HelmstedtSTERBEDATUM 5 Oktober 1845STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig August Kraus amp oldid 230015051