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FSME VirusFSME Viren Abb A pH 8 0 Abb B pH 10 0 Abb C pH 5 4SystematikKlassifikation VirenRealm Riboviria 2 Reich Orthornavirae 1 Phylum Kitrinoviricota 1 Klasse Flasuviricetes 1 Ordnung Amarillovirales 1 Familie FlaviviridaeGattung FlavivirusArt Tick borne encephalitis virusTaxonomische MerkmaleGenom ssRNABaltimore Gruppe 4Wissenschaftlicher NameTick borne encephalitis virusKurzbezeichnungTBEVLinksNCBI Taxonomy 11084ICTV Taxon History 201853114Das FSME Virus FSMEV wissenschaftlich als Uberbegriff Tick borne encephalitis virus TBEV ist eine Spezies behullter einzelstrangiger RNA Viren positiver Polaritat und der Erreger der Fruhsommer Meningoenzephalitis FSME bzw TBE Es handelt sich um ein humanpathogenes Virus aus der Familie der Flaviviridae Gattung Flavivirus bekannt sind ferner verschiedene Subtypen Der im deutschsprachigen Raum verwendete Begriff FSME bezeichnet die Erkrankung mit europaischem Subtyp Das primare Erregerreservoir des TBEV sind vor allem Mause es zirkuliert allgemein zwischen Zecken und kleinen Nagetieren Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Subtypen 3 Ubertrager und Reservoir 4 Systematik 5 Meldepflicht 6 Geschichte 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDie spharischen Virionen haben einen Durchmesser von etwa 50 nm Darin befindet sich das virale Genom in einer Lange von ca 10 kb Es tragt einen 5 Cap und einen einzigen offenen Leserahmen das an beiden Enden mit untranslatierte Regionen flankiert ist 3 Das in der Wirtszelle entstehende Polyprotein wird co und posttranslational durch verschiedene virale und zellulare Proteasen in drei Strukturproteine Core Protein C Pramembran Protein prM und Envelope Protein E sowie sieben weitere Proteine NS1 NS2A NS2B NS3 NS4A NS4B und NS5 wie die RNA abhangige RNA Polymerase oder die virale Protease geschnitten 3 4 ImViruskapsid sind die drei Strukturprotein eingebettet Das Glykoprotein E spielt eine zentrale Rolle in der Biologie der Infektion und ist fur die Bindung und das Eindringen in die Zielzelle verantwortlich Es gehort zu den am besten charakterisierten viralen Proteinen uberhaupt Zudem erlaubt es eine Unterscheidung der Subtypen 5 Subtypen BearbeitenEs sind verschiedene Subtypen bekannt deren Antigene sich geringfugig mit 3 bis 6 unterscheiden 6 5 fernostlicher Subtyp Far Eastern Subtype TBEV FE Far Eastern tick borne encephalitis virus Far Eastern TBEV ehemals Russian Spring Summer Enzephalitis Virus RSSEV Vorkommen hauptsachlich in Russland ostlich des Urals und in Teilen von China Japan und Korea Ubertrager dieses Subtyps ist Ixodes persulcatus Taigazecke die Letalitat dieses Subtyps liegt bei bis zu 20 europaischer Subtyp Western European Subtype TBEV Eu Western tick borne encephalitis virus WTBEV ehemals Central European Encephalitis Virus CEEV Vorkommen in Zentral Ost und Nord Europa Ubertrager ist Ixodes ricinus Gemeiner Holzbock Letalitat betragt bis zu 2 7 zentral sibirischer Subtyp Siberian Subtype TBEV Sib Siberian tick borne encephalitis virus STBEV ehemals West Siberian Virus Vorkommen in West Sibirien Ubertrager ist Ixodes persulcatusDie Typuslinie ist der Sofjin strain 8 Zudem wurde ferner ein himalajanischer TBEV Him sowie einen baikalischer TBEV Bkl Subtyp identifiziert 3 Ubertrager und Reservoir BearbeitenTBEV zirkuliert zwischen Zecken Ixodida sp und Kleinsaugern wie Mausen und Nagetieren In diesen vermehrt sich das Virus die Sauger erkranken aber selbst nicht Zudem spielen auch grossere Saugetiere wie Wild Haus und Nutztiere Hasen Rotwild Schafe Ziegen etc eine Rolle fur die Zeckenokologie 9 Zecken stecken sich in verschiedenen Entwicklungszyklen an z B als Larve Nymphe oder als adultes Tier und sind Hauptvektoren Hierbei treten die infizierten Zecken in Europa uberwiegend in Busch und Waldgebieten mit jahrlichen Durchschnittstemperaturen von mehr als 8 C auf 5 Der Mensch gilt als zufalliger Endwirt die Viren konnen nicht von Mensch zu Mensch ubertragen werden 9 Auch die Weitergabe des Virus einer an FSME infizierten schwangeren Frau an den Fotus ist nicht bekannt Neben dem Menschen konnen auch grossere Saugetiere wie Ziegen an TEB FSME erkranken 5 Die Ansteckung erfolgt uber Zeckenstiche oder uber Rohmilch infizierter Tiere z B nicht pasteurisierte Ziegen oder Schafsmilch 9 5 Die durch die Viren verursachte Krankheit selbst wurde erstmals 1931 bei Forstarbeitern aus Neunkirchen beschrieben der Erreger 1949 isoliert Das endemische Auftreten von FSME ist immer mit grossen Flussen assoziiert Die Grunde dafur sind bis dato unklar Systematik BearbeitenDie Spezies TBEV gehort innerhalb der Gattung Flavivirus zum so genannten Tick Borne Enzephalitis Komplex TBE 10 zu dem die neben diesen Erregern der Fruhsommer Meningoenzephalitis auch das Louping Ill Virus Erreger von Louping III LI das Kyasanur Forest Disease Virus Erreger des Kyasanur Wald Fiebers KFD mit dem Subtyp Al Khurma Virus das Powassan Virus Erreger der Powassan Virus Enzephalitis PE das Omsk hamorrhagisches Fieber Virus Erreger des Omsker Fiebers das Langat Virus sowie die Erreger der Negeshivirus Enzephalitis zahlen Die einzelnen Arten sind jeweils auf bestimmte Regionen begrenzt Meldepflicht BearbeitenIn Deutschland ist der direkte oder indirekte Nachweis des FSME Virus namentlich meldepflichtig nach 7 des Infektionsschutzgesetzes IfSG soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist Die Meldepflicht betrifft in erster Linie die Leitungen von Laboren 8 IfSG In der Schweiz ist der positive und negative laboranalytische Befund zu einem Zeckenenzephalitisvirus fur Laboratorien meldepflichtig und zwar nach dem Epidemiengesetz EpG in Verbindung mit der Epidemienverordnung und Anhang 3 der Verordnung des EDI uber die Meldung von Beobachtungen ubertragbarer Krankheiten des Menschen Geschichte BearbeitenDer Virus wurde 1937 in der damaligen Sowjetunion und in Mitteleuropa 1948 in der damaligen Tschechoslowakei isoliert 11 1957 gelang in Osterreich die Isolierung des FSME Virus aus dem Gehirn eines an FSME Verstorbenen durch Hans Moritsch und Josef Krausler Damals wurde die Krankheit nach dem Erstbeschreiber als Schneider sche Erkrankung bezeichnet Literatur BearbeitenLars Lindquist Olli Vapalahti Tick borne encephalitis In The Lancet Band 371 Jahrgang Nr 9627 31 Mai 2008 ISSN 0140 6736 S 1861 1871 doi 10 1016 S0140 6736 08 60800 4 PMID 18514730 Oliver Donoso Mantke Luidmila S Karan Daniel Ruzek Tick Borne Encephalitis Virus A General Overview Volltext als PDF Datei Auf edoc rki de zuletzt abgerufen am 26 November 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary FSME Virus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen FLI zum Stichwort FSME Abgerufen am 8 September 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d ICTV ICTV Taxonomy history Yellow fever virus EC 51 Berlin Germany July 2019 Email ratification March 2020 MSL 35 ICTV Master Species List 2018b v2 MSL 34 Marz 2019 a b c Daniel Ruzek et al Tick borne encephalitis in Europe and Russia Review of pathogenesis clinical features therapy and vaccines In Antiviral Research Band 164 April 2019 S 23 51 doi 10 1016 j antiviral 2019 01 014 PMID 30710567 englisch Tibor Fuzik et al Structure of tick borne encephalitis virus and its neutralization by a monoclonal antibody In Nature Communications Band 9 Nr 1 30 Januar 2018 S 436 doi 10 1038 s41467 018 02882 0 PMID 29382836 PMC 5789857 freier Volltext englisch a b c d e Ulrich Heininger Herwig Kollaritsch Fruhsommer Meningoenzephalitis FSME In Heinz Spiess Ulrich Heininger Wolfgang Jilg Hrsg Impfkompendium 9 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 2018 ISBN 978 3 13 242162 2 S 159 165 doi 10 1055 b 0037 148164 Franz X Heinz Tick borne encephalitis virus advances in molecular biology and vaccination strategy in the next century In Zentralblatt Fur Bakteriologie International Journal of Medical Microbiology Band 289 Nr 5 7 Dezember 1999 S 506 510 doi 10 1016 s0934 8840 99 80003 6 PMID 10652717 englisch Tick Borne Encephalitis In Jesse L Goodman David Tappen Dennis Daniel E Sonenshine Hrsg Tick borne Diseases of Humans ASM Press Washington DC 2005 ISBN 978 1 55581 238 6 S 151 englisch S Y Kovalev T A Mukhacheva V S Kokorev I V Belyaeva Tick borne encephalitis virus reference strain Sofjin and problem of its authenticity In Virus Genes Band 44 Jahrgang Nr 2 April 2012 S 217 24 doi 10 1007 s11262 011 0690 9 PMID 22095094 a b c Fruhsommer Meningoenzephalitis FSME und verwandte Virusenzephalitiden TBE tick borne encephalitis RKI Ratgeber In RKI 21 April 2022 abgerufen am 27 Juni 2022 NCBI tick borne encephalitis virus group Auf ncbi nlm nih gov zuletzt abgerufen am 12 Oktober 2020 Gerold Stanek Buchse der Pandora Krankheitserreger in Ixodes ricinus Zecken in Mitteleuropa In Wiener klinische Wochenschrift Band 121 2009 S 673 683 doi 10 1007 s00508 009 1281 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title FSME Virus amp oldid 234098340