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Die Palliennische ist eine Nische in der Confessio des Petersdomes Grabmal mit Christusmosaik und Palliennische unterhalb des Papstaltares im PetersdomDie Nische mit gerundeter Ruckwand wurde um das Jahr 160 n Chr zusammen mit einem Monumentalgrab in einer rot verputzten Mauer angelegt die sich uber dem Grab des Apostels Petrus befindet und unterhalb des heutigen Papstaltars mittig unter der Domkuppel liegt Dieses Grabmal war der Bezugspunkt fur den Bau von Alt St Peter im fruhen 4 Jahrhundert Die Ruckwand der Palliennische wird von einem byzantinischen Christusmosaik aus dem 8 Jahrhundert geschmuckt In ihr steht ein vergoldeter Schrein in der die Pallien die Amtsabzeichen der lateinischen Metropoliten aufbewahrt werden Jedes Jahr am Hochfest Peter und Paul den 29 Juni entnimmt der Papst die im Schrein liegenden Pallien und verleiht sie den im Laufe des letzten Jahres neu ernannten Metropoliten in einer dafur vorgesehenen Zeremonie Die konstantinische erste Petersbasilika wurde ab dem Jahr 324 nicht axial auf die gerundete Nische des ursprunglichen Grabmals ausgerichtet sondern leicht versetzt nach rechts Rechts der Nische ist in der Ansicht ein zusatzlicher vertikaler Marmorstreifen erkennbar der der Nische zwei ungleich breite Seiten gibt Hinter dem Marmorstreifen ganz rechts wurde bei den Ausgrabungen der Vatikanischen Nekropole in den 1940er bis 1960er Jahren die sogenannte Graffitimauer aus dem 3 Jahrhundert entdeckt so benannt nach den darauf befindlichen griechischen Graffiti aus dem 3 und fruhen 4 Jahrhundert in der sich ein Marmorfach mit Gebeinen fand Das ursprungliche Grabmal mit der Nische wurde nach 324 zusammen mit dieser rechts daneben befindlichen Graffitimauer durch die Memoria Kaiser Konstantins eingehaust und die Mitte dieses Memoria Denkmals war massgeblich fur die Mittelachse der Petersbasilika die auch beim Neubau von St Peter im 16 Jahrhundert beibehalten wurde Nachdem unter Papst Gregor dem Grossen der Boden des Presbyteriums angehoben wurde um die Decke der hohen Memoria Konstantins als Altar nutzen zu konnen wurde die halbrunde Nische im unteren Bereich wieder freigelegt Die Tatsache dass man offenkundig wegen der Gebeine in der Graffitiwand die Asymmetrie in der Hauptachse von St Peter in Kauf genommen hat lasst die Bedeutung erkennen die ihnen von den Erbauern der Basilika beigemessen wurden Wahrend die Graffitiwand mit den Gebeinen vom 4 Jahrhundert bis zu den Ausgrabungen im 20 Jahrhundert hinter Vermauerungen verborgen blieb und die Erinnerung daran verloschen war machte die Asymmetrie der Nische seit jeher die Besonderheit der Situation erkennbar Aufgrund der archaologischen Grabungsergebnisse und der petrografischen wie osteologischen Gutachten wurden die in der Graffitiwand gefundenen Gebeine durch Papst Paul VI als diejenigen des Apostels Petrus anerkannt und am 27 Juni 1968 erneut in dem Marmorfach bestattet Hinter unter und uber der Palliennische haben sich bei den Ausgrabungen Reste aller Bauphasen wiedergefunden die eines Erdgrabes aus dem 1 Jahrhundert des Grabmals mit der halbrunden Nische aus dem 2 Jahrhundert die Graffitimauer des 3 Jahrhunderts mit dem Ossuarium die konstantinische Memoria des 4 Jahrhunderts der Altar Gregors des Grossen aus dem 6 Jahrhundert sowie der Altar Papst Calixts II des 12 Jahrhunderts Der heutige Papstaltar wurde im 16 Jahrhundert unter Klemens VIII auf deutlich hoherem Niveau uber der Palliennische errichtet Literatur BearbeitenMargherita Guarducci Hier ist Petrus Die Gebeine des Apostelfursten in der Confessio von St Peter Habbel Regensburg 1967 Engelbert Kirschbaum Die Graber der Apostelfursten St Peter und St Paul in Rom Mit einem Nachtragskapitel von Ernst Dassmann 3 Auflage Societaets Verlag Frankfurt 1974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palliennische amp oldid 229445973