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Die Apostelakten eine Sammlung von apokryphen ApostelgeschichtenAndreasakten Acta Andreae Johannesakten Acta Ioannis Paulusakten Acta Pauli Petrusakten Acta Petri Thomasakten Acta Thomae Die apokryphen Apostelakten auch kurz die Apostelakten AGG genannt sind ein Textkorpus aus funf apokryphen Apostelgeschichten der in manichaischen Kreisen weite Verbreitung fand und darum auch als die manichaischen Apostelakten bezeichnet wurde der aber auch in der fruhen Kirche verbreitet war Die Apostelakten sind zu unterscheiden von der Apostelgeschichte des Lukas die als kanonische Schrift in der christlichen Bibel zu finden ist Dieses Sammelwerk wurde von Photios in seiner Bibliothek ausfuhrlich beschrieben Die funf ursprunglich selbststandigen Teile sind die Andreasakten Acta Andreae die Johannesakten Acta Ioannis die Paulusakten Acta Pauli die Petrusakten Acta Petri und die Thomasakten Acta Thomae 1 Der ursprungliche griechische Titel wechselt zwischen Pra3eis tῶn Ἀpostolwn und Periodoi tῶn Ἀpostolwn also ubersetzt Taten der Apostel bzw Reisen der Apostel 2 Jede dieser funf Schriften beschaftigt sich jeweils nur mit einem der Apostel was ein gemeinsames Stilelement zur spateren hagiographischen Literatur ist Inhaltsverzeichnis 1 Verfasser Ort und Zeit der Entstehung 2 Uberlieferung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVerfasser Ort und Zeit der Entstehung BearbeitenDiese Sammlung wird auch benannt als die Apostelgeschichten des Leucius nach dem angeblichen Verfasser Leucius Charinus Leucius gibt sich als Schuler des Apostels Johannes aus und gilt als der Verfasser der Johannesakten dessen Name dann aber spater auf das gesamte Korpus der Apostelakten als Verfasser ubertragen wurde 3 Es ist nicht sicher ob diese Sammlung auf die Manichaer selbst zuruckgeht oder ob sie nur von ihnen gebraucht wurde jedoch ist sicher dass die Apostelakten dort einen hohen Stellenwert besassen und dass sie inhaltlich mit den manichaischen Lehren weitgehend ubereinstimmen Zitiert werden die Apostelakten mehrfach vom manichaischen Psalmenbuch 4 Da diese Schrift ungefahr im letzten Drittel des dritten Jahrhunderts entstanden ist ist der Zeitpunkt fur die Entstehung der Sammlung spatestens zu dieser Zeit anzusiedeln die einzelnen Teile sind jedoch bereits fruher zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten entstanden Uberlieferung BearbeitenEs gibt keine uberlieferte Handschrift des gesamten Werks 5 es wird jedoch dessen Existenz mehrfach bezeugt und daraus zitiert so z B von dem ehemaligen Manichaer Augustinus von Hippo und von dem Manichaer Faustus von Mileve 6 7 Im Decretum Gelasianum wurden Libri omnes quos fecit Leucius discipulus diaboli d h alle Bucher die Leucius der Schuler des Teufels gemacht hat somit die Apostelakten von der offiziellen Kirche offiziell als haretisch abgelehnt spater ebenso auf der auf dem zweiten okumenischen Konzil von Nicaa Von den funf Teilen sind nur die Thomasakten vollstandig uberliefert die ubrigen Schriften sind zumindest in grosseren Teilen noch erhalten manche Teile auch nur als fruhe Ubersetzungen so dass man den Charakter der Schriften und den Inhalt wenigstens in groben Zugen kennt Diese Teile wurden spater in verschiedene Passions und Martyriumsgeschichten oder in andere Werke eingebaut und blieben dort erhalten Von einigen gibt es zudem archaologische Funde Obwohl die funf Teile sehr unterschiedliche Herkunft haben haben alle funf Schriften starke enkratitische Tendenzen die Johannesakten sind ausserdem doketisch und leibfeindlich gepragt was zu deren Beliebtheit in Kreisen der Gnostiker und der Manichaer beitrug aber zugleich die Grunde fur die Ablehnung durch die offizielle Kirche gab Die Zahl Funf spielt bei den Manichaern eine besondere Rolle so dass die Funfzahl der dargestellten Apostel ebenfalls zur manichaischen Sichtweise passt Literatur BearbeitenTheodor Zahn Acta Johannis unter Benutzung von C Tischendorf s Nachlass Erlangen 1880 S LX LXXI 7 Die Apostelgeschichte des Leucius http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dactajoannisunter00tisc MDZ 3D 0A SZ 3Dlxxii doppelseitig 3D LT 3D C2 A77 20Die 20Apostelgeschichte 20des 20Leucius PUR 3D Richard Adelbert Lipsius Maximilian Bonnet Acta apostolorum apocrypha http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dactaapostolorvm01tiscgoog MDZ 3D 0A SZ 3Dn8 doppelseitig 3D LT 3D 27 27Acta 20apostolorum 20apocrypha 27 27 PUR 3D Bd 1 1891 griechischer Text Eckhard Plumacher Paulys Realencyclopadie der Classischen Altertumswissenschaft Supplementband 15 1978 Sp 11 70 Wilhelm Schneemelcher Hrsg Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Ubersetzung Bd II Apostolisches Apokalypsen und Verwandtes 6 Auflage Tubingen 1997 Kapitel XV Apostelgeschichten des 2 und 3 Jahrhunderts S 71 380Einzelnachweise Bearbeiten Photios Bibl cod 114 nach Wilhelm Schneemelcher II S 81 Theodor Zahn LXXII Wilhelm Schneemelcher II S 92 Wilhelm Schneemelcher II S 83 86 Schneemelcher II S 73 Augustin gegen Faustus XXX 4 Wilhelm Schneemelcher II S 86Normdaten Werk GND 4142786 5 lobid OGND AKS VIAF 1576145856888022920282 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apostelakten amp oldid 231326794