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Ab dem 12 Jahrhundert entstand unter Einfluss der weltlichen eine eigene kirchliche Heraldik Die Heraldik der Kirche verzichtet auf das weltliche Symbol des Helms und benutzt stattdessen z B Hut und Kreuz So entwickelte sich bis in die heutige Zeit ein eigener heraldischer Stil Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heraldik in der Romisch katholischen Kirche heute 2 1 Insignien kirchlicher Heraldik 2 2 Wappen kirchlicher Wurdentrager 2 3 Sonstige Wappen 3 Ubersicht der Wappen kirchlicher Wurdentrager 3 1 Papst 3 2 Kardinal 3 3 Patriarchen und Primates 3 4 Erzbischofe 3 5 Bischofe 3 6 Papstliche Ehrentitel 3 7 Abte und Ordensobere 3 8 Priester und Diakone 3 9 Weitere Wappen 4 Heraldik in der anglikanischen Kirche 5 Weitere 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWappen kamen in Nordwesteuropa im 12 Jahrhundert auf die ersten Belege stammen aus dem Hochadel im heutigen Nordfrankreich und England Relativ schnell wurden Wappen aber auch von anderen Gruppen genutzt insbesondere von Kommunen Niederadeligen und in der Kirche Viele mittelalterliche Bischofe und Abte waren Adelige die wie andere Adelige auch eigene Wappen fuhrten Spatestens im 13 Jahrhundert kamen aber auch eigene Wappen der Bistumer Das alteste belegte Wappen ist das von Langres auf einer um 1210 unter Guillaume de Joinville gepragten Munze Die Zurcher Wappenrolle ca 1240 zeigt Banner zahlreicher Bistumer die mit den spater belegten Wappen ubereinstimmen Das hohe Alter von Bistumswappen wird auch durch ihre einfache Gestaltung oft nur ein Kreuz nahegelegt nbsp Die sieben Kurfursten wahlen Heinrich VII zum Konig Unter den Kurfursten durch die Wappen uber ihren Kopfen kenntlich sind von links nach rechts die Erzbischofe von Koln Mainz und Trier Bilderchronik des Kurfursten Balduin von Trier Trier um 1340 Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 1 C Nr 1 fol 3b Im Spatmittelalter differenzierte sich die Wappenfuhrung in der Kirche aus Neben Bistumern genauer Hochstiften fuhrten auch Domkapitel Kloster Ritterorden Universitaten und andere Korperschaften eigene Wappen Fur Bischofe und Abte entwickelte sich der Brauch dass sie das eigene Wappen mit dem ihres Bistums bzw Klosters ahnlich wie bei einem Allianzwappen kombinierten und entweder beide Wappen einander zugeneigt darstellten oder gleich in ein neues Wappen kombinierten Die hochstiftischen Wappen konnten als Anspruchswappen auch bestimmte Herrschaftsanspruche ausdrucken wie im Fall des Wurzburger Bischofs der den Frankischen Rechen und das sogenannte Rennfahnlein als Ausdruck der frankischen Herzogswurde im Wappen fuhrte Im 15 Jahrhundert wird es fur einzelne Geistliche ublich ihr personliches Wappen entsprechend ihrem Weihegrad oder Amt durch entsprechende Prunkstucke darzustellen z B eine Mitra anstatt eines Helms bei Bischofen und einigen Abten auf dem Schild ein Kardinalshut uber dem Schild bei Kardinalen oder ein Patriarchenkreuz hinter demselben bei Patriarchen nbsp Wappen des Furstbischofs Damian von Schonborn Buchheim am Schloss Bruchsal 1726 Die Reformation bedeutete teilweise einen Einschnitt in der kirchlichen Heraldik In den evangelischen Kirchen nahm die Bedeutung der Wappen langfristig deutlich ab Nur die wenigen evangelische Hochstifte namentlich das Hochstift Lubeck und einige Ordensgemeinschaften z B das Kraichgauer Adelige Damenstift fuhrten dauerhaft ihre vorreformatorischen Wappen fort In der anglikanischen Kirche entwickelte sich eine eigenstandige heraldische Tradition In der romisch katholischen Kirche nahm die Bedeutung von Wappen im Lauf der Fruhen Neuzeit deutlich zu Viele Domkapitel nahmen nur Kandidaten auf die Adelsproben vorweisen konnten die in Form wappengeschmuckter Stammbaume angefertigt wurden Im Umfeld dieser Domkapitel entstanden oft sehr aufwandige Wappendarstellungen z B auf Wohnhausern in eigenen Wappenkalendern und auf vielen anderen Objekten Geistliche Fursten und Deutschordenmeister stellten ihre Wappen oft in besonders prunkvoller Weise dar und kombinierten das eigene Wappen mit den manchmal zahlreichen Wappen ihrer kirchlichen Amter Pfrundenkumulation nbsp Wappenkalender auf das Jahr 1758 u a mit dem Wappen des Kurfursten Erzbischof Clemens August I von Koln 1761 Herzog von Bayern Hochmeisters des Deutschen Ordens Furstbischof von Munster Paderborn Hildesheim und Osnabruck usw Wappen blieben fur alle Hochstifte und andere kirchlichen Korperschaften mit Hoheitsrechten ein wichtiges Hoheitszeichen das auf Munzen Grenzen Tore Mauern Grenzsteine Gebauden Kirchen Festungen Palaste und in zahlreichen anderen Kontexten dargestellt wurde Mit der Sakularisation verloren die meisten kirchlichen Institutionen Anfang des 19 Jahrhunderts ihre Herrschaftsrechte Die meisten Bistumer fuhrten und fuhren in Deutschland bis heute die Wappen der ehemaligen Hochstifte fort in den Ordensgemeinschaften ist die Wappenfuhrung weniger wichtig geworden Die kirchliche Heraldik der katholischen Kirche wurde nie im Corpus Iuris Canonici geregelt wenngleich es einige papstliche Dekrete zur Gestaltung der Wappen gab Seit 1929 hat auch der Vatikan ein eigenes Staatswappen Im 20 Jahrhundert engagierten sich der spatere Papst Johannes XXIII und dessen Freund und Mitarbeiter Erzbischof Bruno Bernhard Heim fur die Erneuerung der kirchlichen Heraldik Fur die Papste und in einigen Landern auch die Bischofe und Weihbischofe wurde es im 19 Jahrhundert ublich sich bei Amtsantritt ein neues Wappen zuzulegen Diese nehmen oft die historischen Wappen der jeweiligen Bistumer und christliche Symbole auf Auch Buchstaben die ausserhalb der kirchlichen Heraldik sehr unublich sind konnen in das Wappen aufgenommen werden wie das M fur Maria im Wappen Johannes Pauls II nbsp Papstwappen Johannes Pauls II das M steht fur Maria die Mutter JesuSiehe auch Christliche Symbole in der HeraldikHeraldik in der Romisch katholischen Kirche heute BearbeitenInsignien kirchlicher Heraldik Bearbeiten Kreuz einfaches Vortragekreuz Bischof Erzbischof ehrenhalber doppeltes Vortragekreuz oft auch Patriarchenkreuz genannt Erzbischof eines Titular Erzbistums dreifaches Vortragekreuz papstliches Kreuz Krummstab mit auch ohne Pannisellus Abte und Abtissinnen Ombrellino Kardinalkammerer wahrend der SedisvakanzPallium mit roten Kreuzen Papst erstmals Benedikt XVI mit schwarzen Kreuzen Metropolit Vorsteher einer Kirchenprovinz gelegentlich auch anderen Erz Bischofen verliehen Galero Klerikerhut alle Priester und Bischofe ausser dem Papst Quaste fiocchi in unterschiedlicher Anzahl und Farbgebung sie bestimmen massgeblich den Rang Schlussel Papst bei Sedisvakanz Kardinalkammerer Tiara eine Mitra mit drei angedeuteten Kronreifen Papst Patriarch von LissabonWappen kirchlicher Wurdentrager Bearbeiten Zu den derzeit noch verwendeten Insignien gehoren vor allem der breitkrempige Pralatenhut der Galero Hirtenstabe mit oder ohne Pannisellus Pallium und Vortragekreuze Die Hute zeigen durch Farbe und Ausstattung mit Quastenschnuren den Rang des Wappentragers in der kirchlichen Hierarchie So darf ein Kardinal einen roten Hut mit 30 roten Quasten fiocchi im Wappen tragen Ein Patriarch hat stattdessen einen grunen Hut und ebenfalls 30 Quasten in Grun die unter Umstanden mit Gold durchflochten sind um sie von den Insignien eines Erzbischof Primas nur in Grun zu unterscheiden ein eher theoretischer Unterschied da die Primatenwappen heutzutage nur wie die der Erzbischofe timbriert werden und viele Patriarchen des lateinischen Ritus zugleich auch Kardinale sind und als solche ihre Wappen tragen Der Primas Germaniae der Erzbischof von Salzburg fuhrt als Legatus Natus Legatenpurpur in seinem erzbischoflichen Wappen Ein Erzbischof fuhrt einen grunen Hut mit 20 Quasten ein Bischof ein Abt einer Territorialabtei oder ein Pralat einer Territorialpralatur ebenfalls einen grunen Hut jedoch nur mit 12 Quasten Im chinesischen Kulturbereich wird der grune Hut der Bischofe oftmals durch einen violetten Hut ersetzt da im Chinesischen ein Hahnrei sprichwortlich als Trager des grunen Hutes bezeichnet wird Auch unterhalb des Bischofsranges sind Geistliche berechtigt Wappen zu fuhren Die Apostolischen Protonotare timbrieren es mit einem violetten Galero der an karminroten Schnure 12 ebensolche Quasten aufweist die Titular Protonotare das sind vor allem alle Generalvikare welche noch nicht mit einer Ehrenpralatur ausgezeichnet wurden fuhren einen schwarzen Hut mit 12 schwarzen Quasten an ebensolchen Schnuren Ehrenpralaten tagen einen violetten Hut mit 12 violetten Quasten den Kaplanen Seiner Heiligkeit Monsignore steht ein schwarzer Hut mit 12 violetten Quasten an ebensolchen Schnuren zu Der Sakularklerus auf Diozesanebene setzt dieses System allerdings ganzlich in Schwarz fort Propste Domkapitulare und andere Kanoniker bisweilen auch General oder Erzdechanten tragen einen schwarzen Galero mit sechs Quasten Dechanten in manchen Gegenden auch die Pfarrer den Galero mit vier Quasten In der Ordensgeistlichkeit tragen die Generaloberen so wie die Titular Protonotare einen schwarzen Galero mit 12 Quasten die Provinziale einen mit sechs Quasten die ortlichen Oberen Priore etc einen mit vier Quasten Die Wappen der Erzabte Abte sowie der Propste mit Benediktion tragen einen schwarzen oder in der Ordensfarbe gehaltenen Galero mit sechs Quasten samt Abtsstab oder zuweilen auch statt des Galeros die Mitra uber dem Wappenschild ein Generalabt oder Abtprimas einen Galero mit 12 Quasten und hinter dem Schild einen Hirtenstab mit Schweisstuch Eine Abtissin stellt hinter den Wappenschild den Krummstab oft mit Pannisellus Alle ubrigen Priester und unter Umstanden auch Diakone fuhren einen schwarzen Galero mit zwei schwarzen Quasten Der Papst ist der einzige kirchliche Wurdentrager dem das Recht zusteht eine Krone die Tiara in seinem Wappen zu fuhren Er setzt sie auf oder uber sein Wappenschild In der Zeit der Sedisvakanz der Zeit zwischen dem Tod eines Papstes und der Einsetzung eines Nachfolgers fuhrt ein Kardinal als Camerlengo auch Kardinalkammerer genannt die vatikanischen Staatsgeschafte Wahrend dieser Zeit ist es ihm gestattet als Zeichen seiner weltlichen Macht einen Ombrellino das ist ein runder geschmuckter Schirm mit beiden Schlusseln des Petrus und den Rangabzeichen eines Kardinals in seinem Wappen zu fuhren Ab einer gewissen hierarchischen Stufe musste sich ein Geistlicher ein Wappen wahlen Das war spatestens bei der Fuhrung eines eigenen Urkundensiegels der Fall Da in der Kirche zur Erlangung auch der hochsten Amter die adlige Herkunft keine Bedingung war geschah es dass Priester keine eigenen traditionellen Wappen besassen Einige Papste beispielsweise fugten ihrem Wappen die der religiosen Kongregation bei der sie entstammten So unter anderem Benedikt XIII aus dem Dominikanerorden Pius VII aus dem Benediktinerorden oder Gregor XVI aus dem Kamaldulenserorden Sonstige Wappen Bearbeiten Die Wappen von Bistumern Erzbistumern oder auch Abteien werden heutzutage gewohnlich von einer Mitra bedeckt Der fruhere Gebrauch der Mitra auch in den personlichen Wappen der jeweiligen Ordinarien ist zwar nicht ausdrucklich untersagt jedoch faktisch ausser Gebrauch gekommen Ubersicht der Wappen kirchlicher Wurdentrager BearbeitenPapst Bearbeiten Hauptartikel Papstwappen nbsp 1A Papstwappen mit Tiara Triregnum nbsp 1B Papstwappen mit Mitrazu 1A Obwohl Paul VI 1964 die Tiara niederlegte behielten seine Nachfolger bis einschliesslich Johannes Paul II diese in ihren Wappen Die auch Triregnum genannte Krone symbolisiert mit ihren drei Kronenreifen das Weiheamt die Jurisdiktion und das Lehramt des Pontifex zu 1B Papst Benedikt XVI ersetzte die papstliche Tiara durch eine Mitra die allerdings die drei Kronenreife einer Tiara tragt und somit auch die drei Gewalten des Papstes symbolisiert Auch hat er das Pallium Wurdezeichen der Metropoliten seinem Amtswappen hinzugefugt jedoch mit roten und nicht mit schwarzen Kreuzen Die Farbe verweist auf die christlichen Martyrer Papst Franziskus ubernahm die Mitra verzichtete jedoch auf das Pallium in seinem Wappen Kardinal Bearbeiten Wappen von Kardinalen sind nbsp 2A Wappen des Kardinalkammerers wahrend der Sedisvakanz nbsp 2B Wappen eines Kardinals der gleichzeitig Erzbischof und Metropolit ist nbsp 2C Wappen eines Kardinals der gleichzeitig Erzbischof ist nbsp 2D Wappen eines Kardinals im Bischofsrang nbsp 2E Wappen eines Kardinals ohne Bischofswurde nbsp 2F Wappen des Kardinal Grossmeisters des Ordens vom Heiligen Grab nbsp 2G Wappen eines Kardinals im Erzbischofsrang als Mitglied des Malteserordens oder als Trager des Grosskreuzes eines anderen Ordens nbsp 2H Wappen eines Kardinals mit der Wurde Funktion eines Fursterzbischofszu 2A Wahrend der Zeit der Sedisvakanz also bis zur Wahl eines neuen Papstes obliegen dem Kardinalkammerer die Staatsgeschafte und er fuhrt als Zeichen seiner Macht zusatzlich zu den gewohnlichen Insignien des Kardinals die Schlussel des Petrus sowie den Ombrellino eine Art Schirm in seinem Wappen Beispiel Das Wappen des Camerlengo Eduardo Kardinal Martinez Somalo bei der Sedisvakanz 2005 1 zu 2B Das Wappen zeigt sowohl das doppelte Vortragekreuz eines Erzbischofs als auch das Pallium des Metropoliten In Deutschland u a Reinhard Kardinal Marx der Erzbischof von Munchen und Freising zu 2C Das doppelte Vortragekreuz weist den Kardinal als Erzbischof aus etwa bei Kurienkardinalen die in der Regel vorher Titularerzbischof aber nicht Metropolit waren Z B der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Kardinal Cordes Rom zu 2D Das einfache Vortragekreuz kennzeichnet Kardinale die einem Titular Bistum vorstehen bzw vorgestanden haben Beispiele aus Deutschland sind der erste Bischof von Essen Franz Kardinal Hengsbach und die Mainzer Bischofe Hermann Kardinal Volk und Karl Kardinal Lehmann 2 zu 2E Wenn Priester ohne Bischofsweihe zum Kardinal ernannt werden soll ihnen gleichzeitig die Bischofsweihe gespendet werden Im Einzelfall z B hohes Alter kann der Papst davon dispensieren so geschehen bei Theodulf Kardinal Mertel Leo Kardinal Scheffczyk oder Karl Josef Kardinal Becker SJ Diese Kardinale fuhren kein Vortragekreuz in ihrem Wappen zu 2F Kurienkardinal der Leiter des Ordens ist und vom Papst bestellt wird Derzeitiger Amtsinhaber ist Fernando Kardinal Filoni zu 2G Trager des Ehren und Devotionsgrosskreuz des Malteserordens mit dem Grad eines Bailli Beispielsweise das Wappen des emeritierten Erzpriesters der Basilika St Paul vor den Mauern Kardinal Andrea Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo Rom zu 2H Der Gebrauch der Titel Furstbischof und Fursterzbischof sowie die Verwendung der damit verbundenen weltlichen Wurdezeichen wie Furstenhut und mantel wurden 1951 durch Papst Pius XII formell abgeschafft 3 nachdem die Funktion de facto bereits mit Auflosung des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1806 verschwunden dem Namen nach jedoch noch bis ins 20 Jahrhundert gebrauchlich gewesen war z B im Fursterzbistum Breslau Patriarchen und Primates Bearbeiten Wappen von Patriarchen und Primates sind nbsp 3A Wappen eines Patriarchen nbsp 3B Wappen eines Primas Sonderfall nbsp 3C Wappen des Patriarchen von Lissabonzu 3A Wie Erzbischofe im Kardinalsrang nur in Grun Die Quasten konnen gold umsponnen sein Beispiel Das Wappen des lateinischen Patriarchen von Jerusalem Fuad Twal 4 zu 3B Die meisten Primates fuhren ihr erzbischofliches bzw kardinales Wappen Ein Beispiel fur das Wappen eines Primas ist das des emeritierten Primas von Polen Henryk Muszynski zu 3C Der Patriarch von Lissabon timbrierte bis 1946 aufgrund eines Privilegs welches durch Papst Klemens XII gewahrt wurde seinen Schild mit der papstlichen Tiara jedoch ohne die papstlichen Schlussel Beispiel Das Wappen des 1977 verstorbenen em Patriarchen Manuel Goncalves Cerejeira von Lissabon in verschiedenen Ausfuhrungen 5 Erzbischofe Bearbeiten Wappen von Erzbischofen sind nbsp 4A Wappen eines Erzbischofs nbsp 4B Wappen eines Erzbischofs mit Metropolitansitz nbsp 4C Wappen eines Erzbischof ad personam oder honoris causa Sonderfalle nbsp 4D Wappen des Erzbischofs von Udine nbsp 4E Wappen des Erzbischofs von Salzburg nbsp 4F Wappen des Erzbischofs von Strassburgzu 4A Wappen eines Erzbischofs mit geistlichem Hut und je 10 grunen Quasten sowie einem doppelten Vortragekreuz Beispiel Das Wappen des Erzbischofs von Luxembourg Jean Claude Hollerich zu 4B Wappen eines Erzbischofs zusatzlich mit Pallium als Wurdezeichen fur das zusatzliche Amt eines Metropoliten In Deutschland z B die Erzbischofe Hans Josef Becker von Paderborn und Ludwig Schick von Bamberg zu 4C Wird der Titel Erzbischof ehrenhalber ad personam verliehen und behalt der Bischof sein Titular Bistum pro hac vice fuhrt er die zehn Quasten aber nur das einfache Vortragekreuz Beispiel der 1961 verstorbene Erzbischof und Bischof von Regensburg Michael Buchberger 6 Als Reminiszenz an den ehemaligen Status eines Erzbistums fuhren die Bischofe von Trier traditionell auch 10 Quasten obwohl sie keine Erzbischofe ad personam sind 7 zu 4D Der Erzbischof von Udine tragt die Innenseite des Galero rot und verweist damit auf sein historisches Recht den Legatenpurpur zu tragen zu 4E Salzburg Der Primas Germaniae Erzbischof und Metropolit von Salzburg timbriert sein erzbischofliches Wappen als Legatus natus in purpurrot Hinter dem Wappenschild steht dann entweder das einfache Legatenkreuz oder das erzbischofliche Doppelkreuz auch Kombinationen waren schon gebrauchlich Als Beispiel das Wappen des ehem Primas Germaniae Legatus natus und Metropolitan Erzbischofs von Salzburg Alois Kothgasser SDB Bischofe Bearbeiten Wappen von Bischofen sind nbsp 5A Wappen eines Bischofs nbsp 5B Wappen eines Bischofs einer katholisch unierten Kirche nbsp 5C Territorial Abt oder Territorial Pralat fruher Abbas Praelatus nullius erganze dioecesis nbsp 5D Wappen eines Furstbischofszu 5A War es fruher ublich das Wappen eines Bischofs auch durch Mitra und Hirtenstab zu zieren ist dies durch die Instruktion Ut sive sollicite vom 31 Marz 1969 8 untersagt wenngleich auch Ausnahmen heutzutage wieder vorkommen Beispiele fur Bischofswappen im deutschsprachigen Raum Karl Heinz Wiesemann Bischof von Speyer Deutschland Markus Buchel 9 Bischof von St Gallen Schweiz und Klaus Kung Bischof von St Polten Osterreich zu 5B Die Bischofe der katholisch unierten Kirchen fuhren zusatzlich zum geistlichen Hut und Quasten fiocchi eine orientalische Mitra einen orientalischen Hirtenstab und den Mantel im Wappen Beispiel Das hier gezeigte Wappen des Apostolischen Exarchen der ruthenischen griechisch katholischen Kirche in Tschechien Ladislav Hucko Die Farbe des Hutes und die Anzahl der Fiocchi entsprechen dem jeweiligen Rang des Wurdentragers zu 5C Die Abte nullius erg dioecesis durfen als Zeichen ihrer Lehr und Hirten nicht aber Weihe gewalt die geistlichen Insignien in Grun ahnlich den Bischofen fuhren an Stelle des bischoflichen Vortragekreuzes jedoch den Krummstab mit wehendem Stoffstreifen dem Pannisellus In Osterreich z B der emeritierte Zisterzienserabt von Wettingen Mehrerau Anselm van der Linde 10 Haben sie aber die Bischofsweihe erhalten Abtbischof konnen sie auch das Wappen eines Bischofs fuhren so z B der Martyrer und ehemalige Abtbischof von Tokwon Nordkorea Bonifaz Sauer OSB zu 5D Siehe oben 2H Papstliche Ehrentitel Bearbeiten nbsp 6A Wappen eines Pralaten di fiocchetto nbsp 6B Wappen eines Apostolischen Protonotars nbsp 6C Wappen eines Ehrenpralaten Seiner Heiligkeit nbsp 6D Wappen eines Kaplans Seiner Heiligkeitzu 6A Das Wappen eines Pralaten di fiocchetto besass zweimal zehn rote Quasten Diese Wurden werden seit der Kurienreform unter Papst Paul VI heraldisch nicht mehr verliehen dazu zahlten der Vizecamerlengo der Generalauditor und der Generalthesaurus der Apostolischen Kammer sowie der Oberhofmeister Seiner Heiligkeit soweit sie noch als Amt existieren wie z B der Almosenier werden sie zumeist von einem Titular Erzbischof bekleidet und dann heraldisch entsprechend gestaltet zu 6B Es gibt keinen Unterschied im Wappen der Apostolischen Protonotare de numero participantium wirkliche und der uberzahligen d h ausserordentlichen Dieser Titel wurde im Vergleich zu den anderen papstlichen Ehrenpralaturen eher selten vergeben Er fuhrt wie alle Pralaten zweimal sechs Quasten im Wappen den geistlichen Hut in Violett Kennzeichnung als Papstlichen Pralaten die Quasten in Rot Kennzeichen als Protonotar 2014 beendete Papst Franziskus die Vergabe des Titels ehrenhalber zu 6C Die Quasten eines Ehrenpralaten Seiner Heiligkeit werden in Violett gefuhrt 2014 beendete Papst Franziskus die Vergabe des Titels ausserhalb der Romischen Kurie zu 6D Der Kaplan Seiner Heiligkeit ist kein Pralatenrang wird aber ebenfalls vom Papst verliehen Der geistliche Hut ist im Gegensatz zu dem eines Ehrenpralaten seiner Heiligkeit in Schwarz gehalten Im deutschen Sprachraum wird der Kaplan Seiner Heiligkeit meist als Monsignore Msgr tituliert Seit 2014 wird der Rang eines Monsignore als Ehrentitel nur mehr an verdiente Geistliche ab dem 65 Lebensjahr verliehen 11 Abte und Ordensobere Bearbeiten Wappen von Abten und Ordensoberen sind nbsp 7A Generalsuperior auch Abtprimas oder Generalabt nbsp 7B Erzabt Abt oder Propst mit Pontifikalrechten nbsp 7C Abt der Pramonstratenser nbsp 7D Hochmeister des Deutschen Ordens nbsp 7E Grossmeister des Malteserordens nbsp 7F Territorialabt oder Territorialpralat fruher Abbas Praelatus nullius erganze dioecesis zu 7A Generalobere oder oberste Reprasentanten mancher Orden fuhren als Steigerung zum herkommlichen Wappen eines Abtes 10 anstelle der ublichen 6 Fiocchi Als Beispiel sei der Abtprimas der Benediktiner Notker Wolf OSB 12 genannt Bei Generaloberen ohne Abtsweihe entfallt der Abtsstab hinter dem Wappenschild zu 7B Fuhrt den Krummstab mit Pannisellus im Wappen als Zeichen dafur dass er im Gottesdienst wie ein Bischof das Privileg hat die Pontifikalien zu benutzen Beispiele Wappen des Erzabtes von Beuron Tutilo Burger OSB Wappen des Abtes Markus Spanier OSB von Marienberg Sudtirol Wappen des Propstes Bernhard Backovsky CanReg 13 von Stift Klosterneuburg Osterreich zu 7C Die Abte der Pramonstratenser fuhren den geistlichen Hut die Schnure und die Quasten in der Farbe des weissen Ordensgewands so z B der Abt von Duisburg Hamborn Albert Dolken O Praem zu 7D Der Hochmeister des Deutschen Ordens zeigt den geistlichen Hut in schwarz die Schnure und die Quasten in der Farbe des Ordensmantels namlich in weiss Mitra Schwert und Krummstab umrahmen das Wappen Beispiel Das Wappen der Hochmeisters Abt Bruno Platter OT Wien Ein Prior des Deutschen Ordens fuhrt lediglich den schwarzen Hut mit weissen Schnuren und je sechs Quasten zu 7E Dem Leiter des Malteserordens steht der diplomatische Rang eines Kardinals zu Beispiel Das Wappen des ehemaligen Grossmeisters Matthew Festing Romzu 7F siehe oben Priester und Diakone Bearbeiten Wappen von Priestern und Diakonen sind nbsp 8A Wappen eines Propstes meist des ambrosianischen Ritus nbsp 8B Wappen eines Generalvikars Generaloberen Bischofsvikars oder Regionalvikars z B des Opus Dei nbsp 8C Wappen eines Kanonikers Provinzials oder Erzdechanten nbsp 8D Wappen eines Dekans Dechanten oder Priors nbsp 8E Wappen eines Priesters nbsp 8F Wappen eines Militarkaplans nbsp 8G Wappen eines Diakonszu 8B Generalvikare sind als Titular Protonotare kraft Amtes sogenannte Pralaten in nigris also in schwarz Diese Pralatur wird durch verliehene papstliche Ehrentitel Pralat oder Protonotar heraldisch verdrangt zu 8C Kanoniker fuhren vereinzelt weitere Formen in Anlehnung bestimmter Privilegien die ihrem Kapitel verliehen wurden Regularkanoniker fuhren Hut Schnure und Quasten in ihren Ordensfarben Beispiel Deutscher Orden schwarzer Hut weisse Schnure und Quasten zu 8D Bei der alternativen Gestaltung des Dekans Dechanten bzw Priorwappens sind je zwei Quasten nebeneinander angeordnet Weitere Wappen Bearbeiten nbsp 9A Professritter des Malteserordens nbsp 9B Abtissinzu 9A Der schwarze Rosenkranz hinter dem Wappenschild verweist auf die Zugehorigkeit zu einem Orden Bei den Professrittern des Malteserordens wird der Schild mit dem Malteserkreuz hinterlegt und einem Rosenkranz umgeben Ordenspriester mit ewiger Profess timbieren ihr Wappen mit einem ihrem Range entsprechenden Galero wahrend die Professritter einen Ritterhelm benutzen Eine Ausnahme stellen dabei die Furstgrosspriore von Bohmen und jene von Osterreich dar denen durch kaiserliches Privileg das Recht zusteht im Wappen einen Furstenhut zu verwenden zu 9B Abtissinnen fuhren einen ovalen Schild der von einem Rosenkranz umgeben ist Hinter dem Schild der Krummstab als Insigne Da Frauen jedoch nicht dem Klerus angehoren fehlen in der Regel sowohl die Mitra als auch der Galero Heraldik in der anglikanischen Kirche BearbeitenDie Bischofe und Erzbischofe der anglikanischen Kirche fuhren Bischofswappen ahnlich denen der romisch katholischen Kirche jedoch ist der Gebrauch des Galeros in Bischofswappen eher unublich Der Wappenschild wird vielmehr von der Mitra bedeckt Der niedere Klerus der anglikanischen Kirche fuhrte bis weit ins 19 Jahrhundert hinein keine geistlichen Wappen sondern Kleriker die wappenberechtigt waren trugen ihre jeweils ererbten oder verliehenen Familienwappen Das wurde jedoch im Zuge der anglo katholischen Bewegung als unangemessen angesehen sodass sich gegen Ende des 19 Jahrhunderts unter Geistlichen der Brauch durchsetzte die kirchliche Heraldik der Katholiken mit geringen Anderungen vor allem jedoch mangels hierarchischer Abstufungen stark vereinfacht zu ubernehmen Generell timbrieren anglikanische Priester ihr Wappen heute meist mit einem schwarzen Galero mit zwei schwarzen Quasten oft an schwarz weiss gemusterten Schnuren nur die Dekane und Kanoniker der Kathedralkapitel fuhren meist einen schwarzen Galero mit sechs roten Quasten an ebensolchen Schnuren Weitere BearbeitenWappen der Waldenser Lutherrose Hugenottenkreuz Kronenkreuz Johanniterkreuz Kreuz und Krone Kreuz Heraldik GesamtubersichtLiteratur BearbeitenSimon Petrus O Praem Heraldisches Handbuch der katholischen Kirche Battenberg Regenstauf 2016 ISBN 978 3 86646 128 4 Claus Bleisteiner Kirchliche Heraldik in Bayern Die Wappen der Erzbischofe und Bischofe seit 1817 2 Auflage Degener amp Co Neustadt a d Aisch 1986 ISBN 3 7686 7009 0 Bruno Bernhard Heim Wappenbrauch und Wappenrecht in der Kirche Walter Olten 1947 DNB 451904214 Ottfried Neubecker Heraldik Wappen Ihr Ursprung Sinn und Wert Battenberg Augsburg 1990 ISBN 3 89441 275 5 Dietrich Wehner Bischofswappen Stetigkeit und Wandel Die Entwicklung des kirchlichen Wappenwesens vom Ende der Reichskirche bis heute dargestellt am Beispiel der Bischofe der funf ursprunglichen Diozesen der Oberrheinischen Kirchenprovinz Diss Universitat Osnabruck 2006 urn nbn de gbv 700 2006122918 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchliche Heraldik Sammlung von Bildern Bernhard Peter Heraldik der romisch katholischen Kirche In Welt der Wappen de Weiterfuhrende Literatur zum Thema Kirchliche Heraldik In titan bsz bw de Bibliotheksservice Zentrum archiviert vom Original am 29 September 2007 abgerufen am 25 Juli 2019 Weiterfuhrende Literatur zum Thema beim BSZ Einzelnachweise Bearbeiten Wappen des Kardinalkammerers Eduardo Kardinal Martinez Somalo wahrend der Sedisvakanz des Apostolischen Stuhls 2005 In Wikimedia Commons Wappen von Karl Kardinal Lehmann Bischof von Mainz Franz Gall Osterreichische Wappenkunde Handbuch der Wappenwissenschaft 2 Aufl Bohlau Verlag Wien 1992 S 219 ISBN 3 205 05352 4 Wappen des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Fuad Twal In summorum pontificum de abgerufen am 9 Marz 2022 Cardenales en el Congreso Eucaristico Internacional de Buenos Aires 4 de 6 Escudo del cardenal Goncalves Cerejeira Wappen des ehemaligen Patriarchen von Lissabon Manuel Goncalves Cerejeira 1929 1971 1977 in verschiedenen Ausfuhrungen In heraldicaargentina blogspot com abgerufen am 9 Marz 2022 Wappen des personlichen Erzbischofs und Bischofs von Regensburg Michael Buchberger 1961 In Wikimedia Commons Wappen von Stephan Ackermann Bischof von Trier Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive In bistum trier de Secretairerie d Etat instruction Ut sive sollicite n 61 Acta Apostolicae Sedis 1969 Bischofswappen Blasonierung In bistum stgallen ch Bistum St Gallen archiviert vom Original am 6 Juni 2014 abgerufen am 25 Juli 2019 Wappen von Markus Buchel Bischof von St Gallen Wappen des Territorialabtes Anselm van der Linde OCist von Wettingen Mehrerau In orden online de abgerufen am 9 Marz 2022 Papst schafft Karrieretitel ab In Der Tagesspiegel 6 Januar 2014 abgerufen am 14 April 2019 Gelungene Bischofswappen Wappen des Abtprimas und Abtes der Primatialabtei St Anselmo Notker Wolf OSB in Rom In Kreuzgang Der katholische Treffpunkt im Internet 20 August 2010 abgerufen am 9 Marz 2022 Wappen des Propstes Bernhard Backovsky CanReg von Klosterneuburg In orden online de abgerufen am 9 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchliche Heraldik amp oldid 237722046