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Die Festung Minden war eine Festung in der ostwestfalischen Stadt Minden an der Weser im heutigen Nordrhein Westfalen Sie erfullte einen strategischen Zweck war mit einer Garnison versehen und konnte aufgrund ihrer Befestigungsanlagen dauerhaft gegen alle Angriffe verteidigt werden Sie umschloss die strategisch wichtige Stadt Minden an der Weserfurt und am Durchbruchstal der Porta Westfalica sowie das ehemalige Bistum Minden Die Festungsmauer vor der Fischerstadt in MindenDie Festung legte sich ringformig geschlossen um die Stadt die nur durch funf Stadttore betreten werden konnte Es gab unterschiedliche Ausbaugrade von der mittelalterlichen Stadtmauer bis hin zur preussischen Festung mit Wallen und Befestigungs bauten Die Festung Minden sollte die Stadt durch die militarischen Bollwerke vor dem Beschuss durch Artillerie schutzen sowie mit Hilfe der Festungstore den Zu und Ausgang kontrollieren Die Mindener Festung hatte ein freies Schussfeld rund um die Festungsbauten im Inneren der Stadt befanden sich viele Militarbauten Als Folge des Wiener Kongresses 1814 15 konnte Preussen mit der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen sein Staatsgebiet erheblich vergrossern Konig Friedrich Wilhelm III erliess die Order die grossen Stadte und auch Minden neu zu befestigen Es wurden also eine militarische Ausverteidigung um die Stadt gelegt der die Stadt einschnurte Die Rayongesetzgebung hatte Auswirkungen auf die Bewohnbarkeit der Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der Ausbau der Festung Minden 2 1 Die altere Festung der Stadt Minden 1501 1618 2 1 1 Auseinandersetzung im 16 Jahrhundert 2 2 Minden im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 2 3 Brandenburgisch preussische Regierungsstadt 1650 1806 2 4 Minden im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 die Schlacht bei Minden 1 August 1759 2 5 Minden als offene Stadt 1764 1807 2 6 Minden im franzosischen Konigreich Westphalen 1806 1813 2 7 Minden als preussische Festung 1815 1873 2 7 1 Erste Ausbaustufe der preussischen Festung 1817 1821 2 7 2 Zweite Ausbaustufe preussischer Klassizismus 1827 1840 2 7 3 Dritte Ausbaustufe neupreussische Befestigungssysteme 1848 1863 2 7 4 Vierte Ausbaustufe 1862 1873 2 8 Aufhebung der Festung Minden 3 Bahnhofsfestung 4 Erhaltene Bauwerke der ehemaligen Festung 5 Festungskommandanten und Gouverneure 5 1 Preussische Gouverneure 5 2 Preussische Kommandanten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMinden liegt an der Weserfurt nordlich der Mittelgebirgsschwelle am Eingang zur Norddeutschen Tiefebene Die Mindener Furt ermoglichte es den Fluss Weser einfach zur uberqueren nachste Moglichkeiten bestanden dazu erst ein ganzes Stuck flussaufwarts In Minden kreuzten sich bedeutende Handelswege des Mittelalters Daher war es schon immer von strategischem Interesse diesen Ubergang in Minden militarisch zu schutzen Militarhistorisch bot sich uber lange Zeit eine Festung an die es Gegnern erschweren sollte die Stadt einzunehmen Erst die Entwicklung der Artillerie sowie die Annexion des benachbarten Konigreichs Hannover durch Preussen 1866 machte die Festung militartechnisch uberflussig die Festung Minden wurde aufgelost Die Stadt wurde durch den Festungsgurtel eingeschnurt Der einschliessenden Ring schrankte gleichzeitig die Ausbreitung ein und in der Stadt gleichzeitig die Unterbringung der Soldaten sich erhohte wurde im 19 Jahrhundert die Einwohnerdichte in der Stadt auf durchschnittlich 12 1 Personen pro Wohngebaude erhoht In vergleichbaren Stadten in Westfalen lag diese Zahl in der gleichen Zeit bei etwa 7 6 1 Der Ausbau der Festung Minden BearbeitenDie altere Festung der Stadt Minden 1501 1618 Bearbeiten Fur das Jahr 1270 ist die erste vollstandige Stadtmauer um die Stadt Minden nachweisbar In der Zeit davor scheint es aber immer schon Stadtteile gegeben zu haben die eine Stadtmauer hatten So wird 1232 das Marientor erwahnt und ein kleines Wesertor das zur Fischerstadt gefuhrt haben muss 2 Ab 1306 konnte die Stadt Minden sich selbst mit einem eigenen Rat und einem Burgermeister verwalten und die bischofliche Oberaufsicht ablegen Der Mindener Bischof Gottfried von Waldeck verlegte seinen Bischofssitz von Minden vom Mindener Dom und der Domfreiheit nach Petershagen in das Petershagener Schloss Zu den neuen Aufgaben der Burgerschaft gehorten auch die Verteidigung und die Wehrhoheit Die Stadt Minden umgab bis dahin eine Stadtmauer die mit einem davor liegenden Stadtgraben befestigt war Vor dieser Stadtmauer wurden ab dem Jahr 1501 in einem Abstand von 10 bis 12 Metern neue Walle angeschuttet Der Verlauf der Walle passte sich den mittelalterlichen Mauern an 3 Lediglich am Ufer der Weser wurden die Walle weiter nach aussen verschoben sodass der Unterlauf des Flusses Bastau nun innerhalb der Festung verlief und Wasser in die Graben liefern konnte Vor die alten Tore baute man im gleichen Abstand von 10 bis 12 Metern nach Stadtaussen ein weiteres befestigtes Tor In dem Bereich zwischen dem inneren und dem ausseren Tor wurden Wehrturme sogenannte Zwinger gebaut Die Zwinger am Marien und Simeonstor wurden 1521 fertig gestellt 4 In der Hohe der heutigen Mindener Schlagde legte man das sogenannte Weserrondell an weitere Rondelle wurden an den Eckpunkten des Weserabschnitts angelegt 5 Der Wallgurtel war von nicht zu uberschreitenden Graben begleitet die mit dem oben erwahnten Wasser geflutet wurden Lediglich zwischen Hahler Tor und dem Marientor fiel der Verteidigungsgraben aufgrund der Hanglage trocken 3 Die Weserbrucke wurde mit dem Wesertor gesichert und auf dem ostlich gegenuberliegenden Ufer schutzte ein Bruckenkopf mit einem viereckigen Turm den Zugang zur Weserbrucke An der weserseitigen Wallfront wurde ein Weserrondell in der Nahe der Weserbrucke neu angelegt In dem Wallgurtel waren einige wenige Bollwerke eingebaut die meist an den Eckpunkten der Befestigung lagen Im Wall selbst gab es einfache turmartige Tore Diese wurden aussen durch neue Tore verstarkt zwischen altem und neuem Tor waren Brucken als Verbindung gebaut Auseinandersetzung im 16 Jahrhundert Bearbeiten In der Fehde zwischen dem Mindener Bischof Franz II von Waldeck und dem Herzog Heinrich von Wolfenbuttel wurde Minden zwischen dem 1 und 4 Mai 1553 durch ein Heer unter der Fuhrung von Philipp von Wolfenbuttel erfolglos belagert Lediglich die Vorstadte Marien und Simeonsvorstadt wurden zwischenzeitlich eingenommen 6 Als Konsequenz aus dieser Belagerung wurde die Festung weiter verstarkt und die beiden Vorstadte Marien und Simeonsvorstadt ausserhalb der Befestigung wurden abgebrochen Vor die funf Stadttore wurden kleinere Ravelins mit einem Vorgraben angelegt Damit war der Zugang zu der Stadt nur noch uber diese Vorwerke moglich 5 In der Hohe des Hahler Tors wurde eine sogenannte Hohe Batterie angelegt 7 Minden im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 Bearbeiten nbsp Minden auf einem Kupferstich von Wenzel Hollar im Jahr 1657Minden wurde wahrend des ersten Teiles des Dreissigjahrigen Krieges nicht in Mitleidenschaft gezogen Erst 1625 verlagerten sich die kriegerischen Handlungen auch nach Westfalen Damit wurde Minden jedoch sofort strategisch fur die Kriegsparteien interessant denn mit ihrem Besitz konnte die sudlich gelegene Westfalische Pforte gesperrt werden Am 25 August 1625 wurde die Stadt von dem kaiserlichen Feldherrn Johann Tilly zur Kapitulation aufgefordert und anschliessend von seinen Truppen besetzt Die wahrend der Reformation protestantisch gewordene Stadt wurde rekatholisiert und die Kirche in alten Funktionen wieder eingesetzt Minden wurde wieder Bischofssitz Bis zum Jahre 1634 blieb die Besatzung durch kaisertreue Truppen in der Stadt Darunter litt die Stadt die die Soldaten mitversorgen und Kontribution und Besatzungskosten bezahlen musste schwer Die Festung bis dato durch die Stadt unterhalten wurde nun durch die Besatzungssoldaten weiter ausgebaut 8 Siehe auch Restitutionsedikt Um 1630 wurde an der Nordseite der Stadtbefestigung der runde aus Ziegelsteinen erbaute Hexenturm zwischen Festungsgraben und Festungsmauer errichtet Hier fand sich im Wassergraben auch ein Wehr welches die Wasserzufuhr zum Kumpgraben dem nordostlichen Teil des Festungsgrabens und zur Stadtbeeke die in die Stadt floss regelte 9 Unter Tilly wurden auch die Aussenwerke am Fischertor abgeschlossen Zudem wurden die Ravelins vor den Toren in Bastionen umgebaut 10 1634 wurde die Stadt drei Wochen durch schwedische Truppen belagert Dazu legten die Schweden die Wassergraben trocken und fuhrten Laufgraben auf Kanonenschussweite an die Walle heran Im November 1634 kapitulierte die Stadt vor dem schwedischen Heer unter der Fuhrung von Herzog Georg von Braunschweig Luneburg Die schwedischen Truppen blieben bis zum Abschluss des Westfalischen Friedens als Besatzer in Minden Die Stadtbefestigung wurde in dieser Zeit weiter planmassig ausgebaut sodass sich die Bezeichnung Festung Minden einburgerte Diese wurde 1650 an den Kurfursten von Brandenburg abgetreten und Minden wurde brandenburgisch preussische Garnisons und Festungsstadt 11 Minden war am Ende des Dreissigjahrigen Kriegs wirtschaftlich am Ende die Bevolkerung grosstenteils verarmt Diese wirtschaftliche Situation veranlasste einen grossen Teil der Oberschicht die Stadt endgultig zu verlassen 12 Brandenburgisch preussische Regierungsstadt 1650 1806 Bearbeiten Im Westfalischen Frieden von 1648 wurde das Furstentum Minden mit seiner Landeshauptstadt Minden dem Kurfursten von Brandenburg zugesprochen Friedrich Wilhelm legte als erstes funf Kompanien brandenburgische Soldaten in die Stadt 13 Minden Mitglied der Hanse versuchte sein eigenes Recht auf Besatzung und Verteidigung zu wahren scheiterte aber und wurde in den brandenburgisch preussischen Gesamtstaat integriert und von nun an fast drei Jahrhunderte vom Militar und den Beamten der Regionalbehorden bestimmt Damit einher ging ein Verlust an wirtschaftlicher Bedeutung da Minden nur noch die Funktion des militarischen Bruckenkopfes an der Weser hatte Die Regierung wurde 1669 vom Schloss Petershagen in die Stadt zuruckverlegt und bezog den alten bischoflichen Hof Er wurde bis 1906 benutzt 13 Die Festung wurde bis zum Siebenjahrigen Krieg nur noch ausgebessert und erhalten Minden im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 die Schlacht bei Minden 1 August 1759 Bearbeiten Im Siebenjahrigen Krieg kam es zur Schlacht bei Minden Die eigentliche Schlacht fand vor den Toren der Stadt statt die Festung spielte keine eigene Rolle Die Franzosen besetzten die Festung nachdem sie durch Verrat uber den Bruckenkopf in die Festung eingedrungen waren und offneten die Tore fur die eigenen Soldaten Auf dem flachen Gelande westlich der Stadt kam es zur entscheidenden Schlacht gegen das preussische Heer und seine Verbundeten Herzog Ferdinand von Braunschweig gewann diese Schlacht und konnte somit den Zugang der Franzosen nach Norddeutschland verhindern Der Sieg bei Minden wird in der englischen Armee auch heute noch als Tag der Rosen gefeiert Die Festung war in den letzten hundert Jahren nicht mehr modernisiert worden Daher war der Verteidigungswert auch nicht besonders hoch im gesamten Siebenjahrigen Krieg wechselte die Festung viermal den militarischen Besitzer 14 Minden als offene Stadt 1764 1807 Bearbeiten In der Zeit nach der Schlacht wurde die Festung formell durch den Preussischen Konig Friedrich II nach einem Besuch der Stadt aufgehoben Er zog damit die Konsequenzen aus dem militarischen Zustand der Festung die nicht mehr als modern erachtet wurde Die Festungsbauwerke wurden grosstenteils geschleift und der Rest verfiel Nur bei Baufalligkeit wurden die Mauern notdurftig geflickt Die Stadt als Siedlungsflache dehnte sich trotz der Auflosung der Festung nicht weiter aus Bis 1800 bestand kein weiterer Platzbedarf fur die Stadt die sich weiterhin in den Grenzen der Festung entwickelte Minden im franzosischen Konigreich Westphalen 1806 1813 Bearbeiten Minden wurde im November 1806 von napoleonischen Truppen besetzt und gehorte mit dem ehemaligen Stift Minden von 1807 bis 1810 zunachst zum Konigreich Westphalen und dann bis 1813 zum franzosischen Kaiserreich In dieser Zeit wurden die Festungswalle wieder provisorisch aufgebaut und instand gesetzt Die Simeonskirche wurde als Militarspital genutzt St Johannis und St Mauritius als Militarmagazine Napoleon Bonaparte nutzte die Weserfurt bei Minden im Russlandfeldzug Nach der Volkerschlacht bei Leipzig verliessen die franzosischen Truppen die Stadt und sprengten bei ihrem Abzug zwei Bogen der steinernen Weserbrucke 15 Minden als preussische Festung 1815 1873 Bearbeiten Unter dem Eindruck der 100 Tage Regierung des aus dem Exil zuruckgekehrten Napoleon und dem infolge des Wiener Kongresses 1814 15 mit der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen erweiterten Staatsgebietes erliess der preussische Konig Friedrich Wilhelm III sofort Order die grossen Stadte neu zu befestigen Die Mindener Festung wurde von 1813 bis 1850 als preussische Festung ausgebaut Sie sollte die preussischen Westprovinzen gegen das Konigreich Hannover sowie den Weserdurchbruch an der Porta Westfalica absichern Dieser Wiederaufbau wurde von der in Minden 1816 eingerichteten Festungsbau Direktion geplant und umgesetzt Diese arbeitete dem Festungskommandanten zu der vom Konig ernannt wurde Erster Festungskommandant in Minden war Oberst Ernst Michael von Schwichow Zunachst wurden 1814 15 bauliche Bestandsaufnahmen getatigt und die Reste der alten Festung vermessen Dies wurde zur Grundlage von Neubauplanen gemacht 16 Erste Ausbaustufe der preussischen Festung 1817 1821 Bearbeiten In der ersten Phase des Ausbaus zur preussischen Festung wurden die alten Teile der mittelalterlichen Festung abgerissen und so die Baufreiheit fur den Festungsneubau geschaffen Dazu wurden durch den Militarfiskus auch neue Grundstucke angekauft und teilweise auch bewohnte Hauser abgerissen so zum Beispiel die Hauserreihe auf der Nordseite des Deichhofs 15 Von 1817 bis 1821 wurden die Walle die Tore und die Kasematten erneuert und ausgebaut Die Walle waren viel hoher als die alten Walle Die Hohe uber dem vor den Wallen liegenden Strassenniveau mittlere Deckschichtoberkante betrug bis zu zehn Meter 15 Dieser Neubau der Festung orientierte sich an den ausseren Umrissen der alten Festung Neben den Wallen wurden funf Stadttore an den Hauptausfallstrassen geplant Sie wurden in unterschiedlicher Bauweise ausgefuhrt um die Militartechnik zu berucksichtigen und auch in Abstimmung mit den lokalen Gegebenheiten Wesertor Hausberger Tor Simeonstor Konigstor Marientor So entstand das Wesertor am alten Ubergang uber die Weser nach Osten Sudlich der Stadt befand sich in der Hausberger Front das Hausberger Tor auf dem Weg nach Barkhausen westlich davon das Simeonstor Im Westen der Stadt folgten das Konigstor und im Nordwesten das Marientor Das Hausberger Tor das Konigstor und das Marientor waren dabei als Walltore ausgestaltet denen an beiden Seiten des Tores Wachkasematten beigeordnet wurden Das Marientor lag im Nordwesten der Stadt am Ubergang von Unter und Oberstadt In seiner Nahe stand die Marienkirche Hier traf der Trockengraben der Oberstadt auf den wasserfuhrenden Graben der Unterstadt Das Tor wurde genau an dieser Kante gebaut das stadtseitige Tor lag auf der Unterterrasse der Torweg zur Feldseite musste die unterschiedliche Hohe der Terrassen uberwinden Er wurde deshalb hier in einem gebogenen Tunnel gefuhrt Zur Anlage des Marientors gehorte der sogenannte Schwedenturm Er war bereits Bestandteil der alteren Mindener Stadtbefestigung gewesen Umbaumassnahmen fuhrten dazu dass er nun mit Erde eingedeckt wurde Das Simeonstor im Suden der Stadt wurde 1820 errichtet Die gesamte Kehlfront des Generalabschnitts war als zweistockiger Mauer ausgefuhrt Dieser Bereich war nur zur Gewehrverteidigung ausgelegt Zur Stadtseite hin war das Tor mit einer ausgewogenen Profilierung aufgebaut Das Wesertor schloss den Wall der Weserfront an der Flussseite im Norden ab und ermoglichte hier den Ausgang aus der Stadt zur Brucke uber die Weser Das Wesertor war als Kasemattentor ausgebildet und das einzige frei stehende Nach drei Seiten war es zur Gewehr und Geschutzverteidigung ausgebaut und mit einer Erdschicht abgedeckt Auf dieser Erdschichtabdeckung befand sich eine Plattform die mit einer Schartenmauer umgeben war Am ostlichen Ende der Weserbrucke auf dem rechten Weserufer wurde ein befestigter Bruckenkopf eingerichtet Er wurde ab 1813 in der Form des erweiterten Hornwerks des bastionaren Schemas ausgebaut Der Osterbach speiste seine Wassergraben Vor der Kurtine lag ein schmaler Waffenplatz Im Inneren des Hornwerks befanden sich aus zwei Blockhauser Der Bruckenkopf verlor mit dem Ausbau der Bahnhofsbefestigung ab 1848 50 seine eigentliche Funktion Im Suden der Stadt wurden die neuen Anlagen der Kehlfront geplant Sie wurde weit vor dem Generalabschnitt geplant und es entstand das Kronwerk der Hausberger Front Hier wurde ein umfesteter Platz gebaut der im Frieden als Exerzierplatz und im Kriegsfall als Lagerplatz genutzt werden konnte Die Hohe des Walls betrug hier 9 25 m der Graben hatte eine Tiefe von zum Teil sieben Metern 17 Zweite Ausbaustufe preussischer Klassizismus 1827 1840 Bearbeiten nbsp Defensionskaserne heutiges PreussenmuseumDie zweite Ausbaustufe der Mindener Festung ist gepragt vom Bau der innerstadtischen Grossbauten Defensionskaserne 1827 1829 Lazarett 1829 1832 Garnisonbackerei 1832 1843 Proviant und Kornermagazin 1835 1836 Dritte Ausbaustufe neupreussische Befestigungssysteme 1848 1863 Bearbeiten Die dritte Ausbaustufe war durch die Anlage des Mindener Bahnhofs auf der Ostseite der Weser und damit vor den Toren der Stadt gepragt Diese Neuanlage ausserhalb der Mindener Festung musste durch eine Erweiterung der Festung geschutzt werden Der Bahnhof lag auf einem Plateau umgeben von drei Bachlaufen Hier wurde die Bahnhofsbefestigung von 1847 bis 1863 gebaut Vierte Ausbaustufe 1862 1873 Bearbeiten In einer letzten Baustufe wurden noch das Proviantamt in der Hohestrasse von 1862 bis 1863 gebaut sowie ein Offizierskasino in der Kampstrasse Zusatzlich entstanden an der Marienstrasse noch zwei Raufutter scheunen Preussen annektierte 1866 das Konigreich Hannover womit die Festung Minden eigentlich uberflussig war Aufhebung der Festung Minden Bearbeiten nbsp Auflosung der Festung Minden 1878 schraffiert dargestellt die Flachen die die Stadt Minden aufgekauft hatMit dem Reichsgesetz vom 30 Mai 1873 verordnete der Konig die Aufhebung der Festungen also auch der von Minden Jetzt setzten die Verhandlungen mit der Stadt Minden um die formliche Ubergabe der Festungswerke und den Kaufpreis der Grundstucke ein Diese zogen sich bis zum 5 Marz 1879 hin Durch die Rayongesetzgebung waren 600 Meter Flache vor den Wallen nicht bebaut 1884 waren dann auch die Walle abgetragen Die Bebauung der Freiflachen konnte beginnen Zudem nutzte die Stadt die Gunst der Stunde und legte einen Grungurtel das sogenannte Mindener Glacis auf dem alten Festungsring an Bahnhofsfestung BearbeitenDer gute Erhaltungszustand der Bahnhofsfestung ist in Deutschland als aussergewohnlich zu betrachten zumal auch noch Betriebsbauwerke aus dem Eroffnungsjahr der Koln Mindener Eisenbahn vorhanden sind Diese Eisenbahngesellschaft stellte bereits 1847 eine Verbindung von Minden nach Koln her Von den drei Forts rund um den Bahnhof ist Fort C vollstandig erhalten und darf als Musterbeispiel fur die neupreussische Manier des Festungsbaus gelten Es bewachte die Ausfahrt der Eisenbahn in Richtung Koln Im Fort C befindet sich heute eine Aussenstelle des Preussenmuseums Zudem wird das Fort C von der 1 Burgerkompanie des Mindener Burgerbataillons im Rahmen des Mindener Freischiessens als Kompaniequartier genutzt Von den beiden anderen Forts sind nur noch die Reduits erhalten Sie sicherten die Ausfahrten von Strassen und Eisenbahnen in Richtung Bremen Hannover und Berlin Sie werden heute als Buro und Lagerraume genutzt Der Bahnhof Minden ist einer der wenigen Bahnhofe Deutschlands der sich trotz einiger Umbauten noch in seiner ursprunglichen Form von 1847 prasentiert In seiner ursprunglichen Konzeption diente er als Umsteigebahnhof zwischen der Koln Mindener Eisenbahn und der Hannoverschen Staatsbahn Weil diese Funktion ab 1866 nicht mehr notwendig war konnte der Bahnhof die weiteren Verkehrszuwachse verkraften und brauchte niemals durch ein grosseres Bauwerk ersetzt zu werden Nach der preussischen Annexion des Konigreichs Hannover im Jahre 1866 hatte die Festung ihre Daseinsberechtigung verloren und wurde 1873 aufgegeben Die meisten Festungsanlagen wurden in den folgenden Jahren geschleift Erhaltene Bauwerke der ehemaligen Festung BearbeitenBild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Eingetragen seit Denkmal nummer nbsp weitere Bilder Gelande Fort A und Reduit FestungsstrasseKarte 593 nbsp weitere Bilder Fort B PionierstrasseKarte 264 nbsp weitere Bilder Fort C Rechtes WeseruferAm Fort CKarte 67 nbsp weitere Bilder Hauptbahnhof ViktoriastrasseKarte 275BW Bahnhofsbefestigung Hafenstrasse ViktoriastrasseKarte 687BW Reste des Festungstores an der Ausfahrt der Koln Mindener Eisenbahn Karte nbsp weitere Bilder Bahnhofskaserne Friedrich Wilhelm Strasse 15Karte ehemals Kaserne des Infanterie Regiments Nr 15 dreiflugliger Backsteinbau dreigeschossig mit viergeschossigen Eckturmen 1869 427 nbsp weitere Bilder Flankenbastion Rechtes WeseruferAm Alten Weserhafen 2Karte 412BW Grundriss des Stadtquartiers Bruckenkopf Minden Karte nbsp weitere Bilder Glacisanlagen in Minden InnenstadtGlaciswegeKarte 9 Februar 2017 720BW Stadtmauer Fischerstadt OberstrasseKarte 631BW Reste der mittelalterlichen Stadtmauer Rodenbecker StrasseKarte 596BW Reste der Neubefestigung Rodenbecker StrasseKarte 597BW Sandsteinmauer der ehem Bastion II Klausenwall 14 Bastion II Karte 598 nbsp weitere Bilder Schiessmauer WeserstrasseKarte 68BW Wall und Mauerreste Schwichowwall 2Karte 387 nbsp weitere Bilder Kriegspulvermagazin Nr 1 Konigswall 26Karte 421 nbsp weitere Bilder Ehem Garnisonlazarett Portastrasse 9Karte 1829 132BW Ehem Offizierskasino Konigstrasse 60Karte 1905 81 nbsp Ehem Offizierskasino Johansenstrasse 1Karte 320 nbsp Heeresbackerei Martinikirchhof 7Karte 404 nbsp weitere Bilder Proviantmagazin Martinikirchhof 6aKarte 89BW Zeughaus Pauline von Mallinckrodt Platz 6 8Karte 377BW ehem Infanterie Kaserne Grille 11Karte 494 nbsp weitere Bilder Defensionskaserne mit dem heutigen Preussen Museum Simeonsplatz 12Karte 1829 313 nbsp weitere Bilder Ehemalige Artilleriekaserne InnenstadtArtilleriestrasse 9Karte 29 September 1994 488Festungskommandanten und Gouverneure BearbeitenDie Gouverneursposten waren oft Versorgungsposten Die tagliche Arbeit wurde von den jeweiligen Kommandanten gemacht Preussische Gouverneure Bearbeiten 1650 Caspar von Potthausen Generalwachtmeister 1656 Christoph von Kannenberg Generalleutnant 1673 Wolfgang Ernst von Eller Generalmajor 1681 Johann Anton von Zieten Generalmajor 1690 Freiherr Friedrich von Heyden Generalleutnant 1692 Freiherr Philipp Karl von Wylich und Lottum Generalleutnant spater Gouverneur von Wesel 1698 Herzog Friedrich Ludwig von Holstein Beck General der Kavallerie spater Gouverneur von KonigsbergPreussische Kommandanten Bearbeiten 1673 von Volkersen 1676 Moritz von Kanne Oberstleutnant 1679 Johann Anton von Zieten Oberst spater Gouverneur 1682 Bernhard de Huet Oberstleutnant spater Kommandant von Magdeburg 1688 Magnus Friedrich von Horn Brigadier spater Gouverneur von Geldern 1705 Stephan Matthaeus du Vulson Brigadier 1718 Peter de Sibleyras du Clos Oberst 18 1744 Ernst Schonburg von Bornstedt Oberst 19 1749 Ernst Ludwig von Borcke Oberst 20 Nach der Wiederbesetzung der Festung durch die Preussen ubernahm Kaspar Friedrich von Rentzel am 18 September 1813 das Amt des Kommandanten Am 17 Marz 1815 wurde der Oberst Johann August Friedrich Hiller von Gartringen sein Nachfolger Ernst Michael von Schwichow war Festungskommandant vom 31 Marz 1815 bis zum 20 September 1818 Nach seiner Versetzung nach Graudenz wurde er auf Bitten der Stadt Minden erneut zum Festungskommandanten ernannt und war in dieser Funktion vom 8 Juli 1819 bis zu seinem Tod am 28 Mai 1823 in Minden tatig von 1823 bis 1827 dann der Oberst Carl Philipp Wilhelm von Rango Robert Ilgner war Kommandant vom 20 Januar 1850 bis zum 8 Januar 1864 1870 wurde der Generalmajor Robert von Boswell Kommandant von Minden Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in Minden Liste von Festungen Fachbegriffe Festungsbau Geschichte der Eisenbahn in DeutschlandLiteratur BearbeitenVolkmar Ulrich Meinhardt Die Festung Minden Gestalt Struktur und Geschichte einer Stadtfestung Bruns Minden 1958 Mindener Beitrage zur Geschichte Landes und Volkskunde des ehemaligen Furstentums Minden 7 ZDB ID 503480 2 Ulf Dietrich Korn unter Mitarbeit von Thomas Tippach Festung und Denkmaler Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 50 Stadt Minden Teil I Einfuhrungen und Darstellung pragender Strukturen Essen 2005 Christiane Hoffmann Martin Beutelspacher Als Minden eine Festung war 1500 1873 Der historische Ort Festungen 82 Kai Homilius Verlag Berlin 2000 ISBN 3 931121 81 X Leopold von Zedlitz Neukirch Die Staatskrafte der preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III Band 3 S 207 Liste der Gouverneure und Kommandanten F Hartung Der Bahnhof Minden In Allgemeine Bauzeitung Verlag Forster in Wien Jahrgang 20 1855 S 266 268 Blatt 719 mit der Lage der Festungstore DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Festung Minden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bahnhofsbefestigung Fort A Minden Fort B Minden und Fort C Minden ktg minden de Memento vom 4 November 2005 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Fort A B C bei CRIFAEinzelnachweise Bearbeiten Christiane Hoffmann Martin Beutelsbacher Als Minden eine Festung war 1500 1873 Kai Homilius Verlag 2000 ISSN 1430 2144 S 24 Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 27 a b Christinane Hoffmann Martin Beutelsbacher Als Minden eine Festung war 1500 1873 Kai Homilius Verlag 2000 ISSN 1430 2144 S 7 Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 50 a b Ulrich Meinhardt Die Festung Minden Gestalt Struktur und Geschichte einer Stadtfestung Minden 1958 S 23 Christiane Hoffmann Martin Beutelsbacher Als Minden eine Festung war 1500 1873 Kai Homilius 2000 ISSN 1430 2144 S 8 Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 52 Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 52 Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 53 Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 54 Christiane Hoffmann Martin Beutelsbacher Als Minden eine Festung war 1500 1873 Kai Homilius 2000 ISSN 1430 2144 S 9 Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 61 a b Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 63 Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 64 a b c Stadt Minden Hrsg Minden Zeugen und Zeugnisse seiner stadtebaulichen Entwicklung Minden 1979 S 74 Christiane Hoffmann Martin Beutelsbacher Als Minden eine Festung war 1500 1873 Kai Homilius Verlag 2000 ISSN 1430 2144 S 13 Ulrich Meinhardt Die Festung Minden Gestalt Struktur und Geschichte einer Stadtfestung Minden 1958 S 55 Johann Friedrich Seyfart Lebens und Regierungs Geschichte Friedrichs des andern Konigs S 341 Das Gefecht bei Wavre an der Dyle am 18 Und 19 Juni 1815 S 69 Ernst Ludwig von Borcke bei geneagraphie com nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Normdaten Geografikum GND 1078508607 lobid OGND AKS VIAF 50144782935595214139 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung Minden amp oldid 232821438