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Die Schlacht bei Minden vom 1 August 1759 war eine militarische Auseinandersetzung wahrend des Siebenjahrigen Krieges 1756 1763 vor den Toren der Festung Minden in der preussischen Verwaltungseinheit Minden Ravensberg die von 1719 bis 1807 bestand Dabei trafen die Truppen einer Koalition aus Grossbritannien Preussen Braunschweig Luneburg Kurhannover und Hessen Kassel unter dem Befehl des Herzogs Ferdinand von Braunschweig Wolfenbuttel auf ein franzosisch sachsisches Heer unter dem Marechal de France de Contades Die Schlacht endete nach wenigen Stunden mit einem entscheidenden Sieg der alliierten Verbande und dem Ruckzug der franzosischen Armeen Damit verhinderte der Herzog von Braunschweig die Eroberung des Kurfurstentums Hannover durch die Franzosen und trug so massgeblich zum fur Grossbritannien erfolgreichen Ausgang des Krieges bei Schlacht bei MindenTeil von Siebenjahriger KriegDatum 1 August 1759Ort bei MindenAusgang Sieg der AlliiertenKonfliktparteienGrossbritannien Konigreich GrossbritannienKurfurstentum Braunschweig Luneburg Kurhannover Braunschweig Wolfenbuttel Hessen KasselPreussen Konigreich Preussen Schaumburg Lippe Frankreich Konigreich 1791 FrankreichKurfurstentum Sachsen SachsenBefehlshaberFerdinand von Braunschweig George Germain 1 Viscount SackvilleFriedrich von Sporcken Charles Cornwallis Marquis de Contades Victor Francois de BroglieTruppenstarke40 000107 Kanonen 1 55 00086 Kanonen 1 Verluste618 Gefallene2179 Verwundete 2 4278 Gefallene3963 Gefangene22 Kanonen 2 Siebenjahriger Krieg 1756 1763 Westlicher Kriegsschauplatz Hastenbeck Krefeld Sandershausen Lutterberg 1758 Bergen Minden Gohfeld Fulda Korbach Emsdorf Warburg Rhadern Kloster Kampen Langensalza Saalfeld Vellinghausen Arnsberg Wilhelmsthal Lutterberg 1762 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Operationen im Feldzug 1759 3 Verlauf der Schlacht 3 1 Aufmarsch 3 2 Angriff der Division von Sporcken 3 3 Franzosische Gegenmassnahmen 3 4 Kampfe bei Malbergen 3 5 Franzosischer Ruckzug 4 Folgen der Schlacht 5 Rezeption 6 Weblinks 7 Literatur 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Frieden von Aachen vom 18 Oktober 1748 setzte dem mehr als achtjahrigen Osterreichischen Erbfolgekrieg 1740 1748 ein Ende Er beendete die Kampfhandlungen zwischen Grossbritannien und Frankreich in den nordamerikanischen und indischen Kolonien Die in Europa umstrittene und vormalig habsburgische Provinz Schlesien wurde Preussen zugesprochen Doch die grundsatzlichen Gegensatze blieben weiterhin bestehen und die Lage spitzte sich ab dem Jahre 1755 wieder zu Im Tal des Ohio River gerieten Grossbritannien und Frankreich erneut aneinander und auf Betreiben des osterreichischen Staatskanzlers Graf Kaunitz 1711 1794 schlossen sich die Habsburgermonarchie Osterreich mit ihrem romisch deutschen Kaiser Frankreich und Russland gegen Preussen zusammen Im Mai 1756 brach der Krieg zwischen Frankreich und Grossbritannien aus dem im August 1756 der Ausbruch des mitteleuropaischen Krieges durch den preussischen Einmarsch in Kursachsen folgte Seit der Konvention von Westminster 16 Januar 1756 waren Grossbritannien und Preussen Verbundete Dieser Vertrag sah vor dass der Inselstaat das wirtschaftlich schwache Preussen mit Subsidien unterstutzte wahrend dieses im Gegenzug den militarischen Schutz des Kurfurstentums Hannover garantierte Hannover war das Stammland des britischen Konigs Georg II 1683 1760 der in Personalunion auch Kurfurst von Hannover war Es war vor allem dieser Umstand der Preussen in einen Krieg gegen Frankreich verwickelte Die franzosische Strategie fur den Krieg gegen Grossbritannien war namlich das Kurfurstentum zu besetzen und als Faustpfand spater bei Friedensverhandlungen gegen koloniale Erwerbungen eintauschen zu konnen 3 nbsp Der westdeutsche Kriegsschauplatz wahrend des Siebenjahrigen KriegesZum Schutz seiner westdeutschen Besitzungen und Hannovers stellten Preussen und seine Verbundeten aus dem Kurfurstentum Hannover der Landgrafschaft Hessen Kassel dem Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel und kleineren Furstentumern eine Observationsarmee unter dem Oberbefehlshaber Duke of Cumberland 1721 1765 dem Sohn des britischen Konigs auf Diese wurde jedoch in der Schlacht bei Hastenbeck 26 Juli 1757 von den franzosischen Truppen geschlagen Der Duke of Cumberland schloss daraufhin am 10 September die Konvention von Kloster Zeven und die Franzosen besetzten das gesamte Kurfurstentum Hannover Die Konvention wurde jedoch von der britischen Regierung nicht anerkannt Auf personlichen Wunsch des britischen Konigs wurde der preussische General Herzog Ferdinand von Braunschweig Wolfenbuttel 1721 1792 mit dem Oberbefehl uber die alliierten Truppen betraut Dieser griff noch im Winter 1757 58 die franzosischen Truppen in ihren Winterquartieren an und warf sie bis an den Rhein zuruck Im Fruhjahr 1758 uberquerte er selbst den Strom und schlug die Franzosen in der Schlacht bei Krefeld 23 Juni 1758 Zwar musste er im weiteren Verlauf des Feldzuges zuruckweichen doch nach dem Eintreffen von etwa 10 000 britischen Soldaten gelang es ihm sich zu halten Die franzosischen Truppen unter dem Marechal Marquis de Contades 1704 1793 bezogen Winterquartiere am Rhein und vor allem am Main um die Festung Frankfurt herum Fur das Jahr 1759 plante Marechal de Contades verstarkt durch Truppen des Kurfurstentums Sachsen wieder die Initiative zu ergreifen um das Kurfurstentum Hannover erneut zu besetzen 4 Operationen im Feldzug 1759 Bearbeiten nbsp Marquis de Contades 1704 1793 Im Fruhjahr 1759 versuchten beide Seiten ihre Truppen aufzufrischen Die alliierten Streitkrafte zahlten bis Mitte Marz insgesamt wieder 72 000 Mann die von Munster und Lippstadt aus operieren konnten Ihnen gegenuber standen die franzosische Rhein Armee unter dem Marquis de Contades mit 66 000 Mann und die Main Armee unter dem Duc de Broglie 1718 1804 mit 31 000 Mann Herzog Ferdinand von Braunschweig entschloss sich fruhzeitig die Initiative zu ergreifen um einer franzosischen Offensive zuvorzukommen Am 23 Marz 1759 leitete er einen Angriff gegen die Main Armee des Duc de Broglie ein Doch in der Schlacht bei Bergen erlitt er am 13 April 1759 eine Niederlage und musste sich zuruckziehen Der Marquis de Contades ging daran diesen Erfolg auszunutzen und begann nun seinerseits die Alliierten zuruckzudrangen Er ging Anfang Mai 1759 bei Wesel uber den Rhein wahrend die alliierte Armee in der Linie Hamm Haltern Dulmen und Coesfeld in Stellung ging Marechal de Contades umging diese Stellung jedoch indem er zur Armee des Duc de Broglie stiess und vom Main aus nach Hessen vorging Schon bald stand die Armee de Contades vor Korbach 10 Juni und diejenige de Broglies vor Kassel Uber Stadtberge ruckten die Franzosen weiter in Richtung Bielefeld vor wahrend ein weiteres franzosisches Korps unter dem Marquis d Armentieres 1711 1774 Munster belagerte und eroberte Der Herzog von Braunschweig musste sich vor ihrer zahlenmassig uberlegenen Macht zuruckziehen und sammelte seine Verbande am 8 Juli bei Osnabruck 5 Unterdessen naherte sich die franzosische Main Armee der preussischen Festung Minden an der Weser Der Bruder des Befehlshabers dieser Armee der Comte de Broglie fuhrte mit 1 500 Infanteristen und 1 200 Kavalleristen einen Handstreich auf die Festung aus die er dank des Verrats eines ortsansassigen Bauern am 10 Juli 1759 einnehmen und plundern konnte 6 nbsp Herzog Ferdinand von Braunschweig 1721 1792 Nach der Einnahme Mindens standen die franzosischen Armeen vor der Grenze Hannovers Sie hatten die alliierten Truppen zuruckgedrangt und deren Magazine in Munster und Lippstadt erbeutet Der Marquis de Contades entschied nun vorerst bei Minden stehen zu bleiben und die Festung zu seiner Operationsbasis fur die nachste Offensive gegen Hannover auszubauen Er positionierte seine Hauptarmee sudwestlich von Minden hinter der Bastau und de Broglies Armee auf dem rechten Ufer der Weser Der Herzog Ferdinand von Braunschweig zeigte inzwischen Anzeichen einer Depression und musste von Konig Friedrich II von Preussen 1712 1786 und seinem Privatsekretar und heimlichen Generalstabschef Philipp von Westphalen 1724 1792 dazu gedrangt werden zum Gegenangriff uberzugehen Tatsachlich versuchte er ab Mitte Juli den Marquis de Contades aus seiner Stellung zu locken und zur Schlacht zu stellen bevor dieser weitere Verstarkungen an sich ziehen konnte 7 Nachdem sich Ende Juli einige kleinere Gefechte ereignet hatten und der Herzog von Braunschweig bereits das Korps des Generals Georg August von Wangenheim 1706 1780 als Koder bis Todtenhausen vorgeschoben hatte reagierte der Marquis de Contades noch immer nicht Wangenheim verschanzte sich in seiner Stellung und wartete ab Der alliierte Oberbefehlshaber entsandte deshalb ein Korps unter dem Kommando des Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinand Braunschweig Wolfenbuttel 1735 1806 mit 10 000 Mann gegen die ruckwartigen franzosischen Linien Als diese Truppen Aussenposten der franzosischen Armeen am 28 Juli bei Lubbecke uberfielen musste de Contades schliesslich etwas unternehmen Er entsandte den Duc de Brissac 1698 1780 um den Erbprinzen zu beschaftigen bis die Verstarkungen herangekommen waren Dennoch war er sich bewusst dass es durch diese Bedrohung seiner Nachschublinien doch notig werden konnte schon fruher gegen die alliierte Armee vorzugehen 8 Im Suden wurde das Schlachtfeld durch das steil abfallende und durch zwei Strassen zu uberschreitende Wiehengebirge und die Bastau begrenzt die parallel dazu fliesst und bei Minden in die Weser mundet Sie konnte damals nur auf Brucken uberschritten werden aber am nordlichen Ufer zog sich das Grosse Torfmoor fast bis zur Stadtgrenze sodass dort nur wenig fester Boden zu finden war Nordlich des Moores dehnte sich eine Ebene aus die zur Weser hin nach Osten abfiel Dort uberhohte der rechte Talrand des Flusses den linken Die Flache wurde durch die Dorfer Todtenhausen Kutenhausen Stemmer und Holzhausen in zwei Teile geteilt Der sudliche war durch zahlreiche Graben und Hecken eher unubersichtlich doch zum Moor hin wurde er bei Hartum und Hahlen offener Im Norden war die Osper ein weiteres naturliches Hindernis wenngleich ein zur Bastau wesentlich leichter zu uberschreitendes Herzog Ferdinand von Braunschweig kannte das Gelande recht gut denn erst im Vorjahr hatte er das franzosisch besetzte Minden belagert und am 14 Marz 1758 eingenommen 9 Verlauf der Schlacht Bearbeiten nbsp Ubersicht uber das Schlachtfeld und den Aufmarsch gegen halb sieben Uhr morgensBeim Herzog Ferdinand von Braunschweig entstand im Laufe des 31 Juli der Eindruck dass der Gegner sich bereit machte um abzumarschieren entweder zum Angriff oder zu einem anderen Manover Um darauf vorbereitet zu sein gab er Befehl dass Kavallerie und Artillerie um ein Uhr nachts bereit zum Abmarsch zu sein hatten Die Infanterie sollte hingegen erst auf besonderen Befehl aufbrechen Der Herzog glaubte dass der Gegner wohl zunachst das Korps Wangenheim das vor Todtenhausen stand angreifen wurde Fur diesen Fall plante er dem franzosischen Heer aus der Linie Hahlen Stemmer in die Flanke zu fallen Gleichzeitig sollte der Erbprinz Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig mit seinem Detachement die franzosische Truppe unter dem Duc de Brissac angreifen und die Brucke bei Gohfeld einnehmen um so die franzosische Armee von Paderborn abzuschneiden 10 Nachdem er erfahren hatte dass das Detachement de Brissacs am 31 Juli bei Bunde auf das Korps des Erbprinzen gestossen war berief Marechal de Contades am Abend dieses Tages um 18 Uhr einen Kriegsrat ein in dem er seinen Offizieren mitteilte dass er beabsichtigte den Gegner am nachsten Tag uberraschend anzugreifen Die Armee sollte sich ab 22 Uhr zum Abmarsch bereit machen und in der Nacht uber die Bastau gehen um dann zwischen Hahlen und Malbergen in Stellung zu gehen Entgegen den taktischen Gepflogenheiten der Zeit sollte die Kavallerie nicht an den Flugeln sondern in der Mitte der Aufstellung stehen da dort das Gelande fur ihren Einsatz gunstiger schien A 1 Das Korps Broglie erhielt den Auftrag die Weser zu uberqueren und am Morgen zusammen mit der Division Nicolay das alliierte Korps Wangenheim anzugreifen Anschliessend sollte es gegen die Flanke der alliierten Hauptarmee vorgehen wahrend diese durch die Hauptarmee in der Front gebunden wurde 11 Herzog Ferdinand von Braunschweig befehligte insgesamt uber 43 Bataillone und 61 Schwadronen mit etwa 40 000 Soldaten und 107 schweren Geschutzen Der Marquis de Contades hingegen konnte auf 82 Bataillone 85 Schwadronen und 86 Geschutze mit insgesamt 55 000 Mann zuruckgreifen 1 Aufmarsch Bearbeiten In der Nacht vom 31 Juli auf den 1 August 1759 bezogen die franzosischen Truppen ihre zugewiesenen Stellungen Das Korps Broglie ging in der Dunkelheit uber die Weser und zog durch Minden in seine Ausgangsstellung zwischen Malbergen und dem Fluss Da gleichzeitig ein heftiges Unwetter losbrach wurden diese Bewegungen von den Alliierten nicht bemerkt Gegen vier Uhr morgens befanden sich die Truppen des Duc de Broglie in ihren Stellungen Als die Vorposten des Korps Wangenheim den Aufmarsch bemerkten gaben sie Alarm doch zunachst standen nur vier Bataillone zur Verteidigung bereit und auch die Artillerie war noch nicht eingetroffen Um funf Uhr eroffnete Broglies Artillerie das Feuer auf die Stellungen des Korps Wangenheim Anstatt nun vorzugehen zogerte der Duc de Broglie da in seiner linken Flanke die Division Nicolay und die Hauptarmee noch nicht zu seiner Unterstutzung bereitstanden So erhielten die Alliierten genug Zeit um ihre Verteidigungsstellungen zu beziehen Spater zeigte sich ihre Artillerie uberlegen und fugte den franzosischen Truppen im ersten Treffen erhebliche Verluste zu 12 Im Hauptquartier Herzog Ferdinands von Braunschweig in Hille erfuhr man erst um halb vier Uhr durch zwei Uberlaufer vom Regiment Picardie vom Anmarsch des Feindes Daraufhin befahl der Herzog den sofortigen Abmarsch der Truppen nach den Anweisungen die er am Vortag gegeben hatte Der Prinz von Anhalt der die Vorposten befehligte erhielt zu seiner Verstarkung eine englische leichte Batterie und den Auftrag Hahlen zu besetzen Dort war gegen funf Uhr bereits die franzosische Brigade Champagne eingeruckt Zusammen mit den rechts anschliessenden Brigaden du Roy Conde und Aquitaine bestehend aus insgesamt 16 Bataillonen bildete sie das erste Treffen unter Lieutenant general Comte de Guerchy Hinter ihm marschierte das zweite Treffen aus zwei sachsischen Brigaden die aus 15 Bataillonen bestanden unter Prinz Xaver von Sachsen 1730 1806 auf In den bald beginnenden Kampfen um Hahlen ging der Ort schnell in Flammen auf 13 Angriff der Division von Sporcken Bearbeiten nbsp Karte zum Angriff der Division von Sporcken und dem ersten franzosischen Kavallerie Angriff nbsp General von Sporcken 1698 1776 Als Erstes traf gegen sechs Uhr fruh die rechte Flugelkolonne unter General Friedrich von Sporcken 1698 1776 nahe der Muhle ein Sie bestand aus sechs englischen Bataillonen A 2 und den zwei Bataillonen des hannoveranischen Garde Regiments unter Oberst von Goldacker Wahrend sich das erste Treffen der Division Brigade Waldegrave formierte traf ein Befehl des Herzogs von Braunschweig ein Der Vormarsch soll wenn es soweit ist unter Trommelschlagen vorgenommen werden 14 Es ist unklar ob der Befehl einfach falsch verstanden wurde denn plotzlich ruckte die Brigade vor Daraufhin liess der Herzog sie wieder anhalten Zur gleichen Zeit sammelte sich das zweite Treffen der Division und die acht Bataillone standen in der Deckung eines Fichtenwaldes Es ist ungeklart ob Herzog Ferdinand nun den Angriffsbefehl erteilte oder wieder Missverstandnisse eine Rolle spielten Jedenfalls begann die Division von Sporcken erneut ihren Vormarsch gegen das franzosische Zentrum obwohl die ubrigen alliierten Truppen ihren Aufmarsch ebenso wie die Franzosen noch nicht beendet hatten Diesem Vorgehen schloss sich von der Nachbarkolonne noch das Bataillon Hardenberg an sodass nun insgesamt neun Bataillone zum Angriff antraten 15 Die in Linie vorgehenden Truppen hatten sechs Bataillone im ersten und drei im zweiten Treffen Die Regimentsstucke kamen durch den Wald nicht so schnell nach und blieben zuruck Die Formationen mussten nun etwa 1 500 Schritte offenen Gelandes uberwinden und gerieten schnell in das Kreuzfeuer der beiden franzosischen Batterien die mit insgesamt 16 Geschutzen bei Malbergen und nordlich von Hahlen aufgefahren waren Dabei entstanden die ersten schweren Verluste 16 Wahrenddessen liess General von Sporcken die neun Geschutze der englischen leichten Artilleriebrigade auffahren um die franzosische Artillerie niederzuhalten 15 Wir ruckten mehr als eine Viertelmeile durch ein wutenden Feuer einer hollischen Batterie 18 Pfunder vor welche erst vor unserer Front lag dann mit unserem Vorgehen aber in unsere Flanke und schliesslich unseren Rucken wirkte Man konnte sich vorstellen dass eine solche Kanonade die Regimenter unfahig machen wurde dem Stoss frischen Truppen standzuhalten die lange vorher auf dem Feld ihrer Wahl in Stellung gegangen sind aber Festigkeit und Entschlossenheit uberwinden fast alle Schwierigkeiten Lt Hugh Montgomery 12th Regiment 17 Das franzosische Zentrum bestand aus 63 Schwadronen Kavallerie ca 7 000 Mann unter dem Duc de Fitzjames 1712 1787 das in drei Treffen formiert war Als dieser das Vorgehen der gegnerischen Division beobachtete befahl er 11 Schwadronen seines ersten Treffens zum Angriff Warum er nur knapp die Halfte der Schwadronen des Treffens einsetzte ist unklar wahrscheinlich waren die ubrigen jedoch noch nicht fertig aufmarschiert Unter dem Generalleutnant Duc de Castries 1727 1800 erfolgte die Attacke die bis auf etwa 10 Meter an die englisch hannoveranischen Bataillone heranfuhrte Dann eroffneten diese jedoch das Feuer und gingen mit dem Bajonett zum Gegenangriff uber woraufhin sich die Reiter ubersturzt und unter schweren Verlusten zuruckziehen mussten Inzwischen hatte der Duc de Fitzjames auch die Brigaden Royal Etrangers 8 Schwadronen und Bourgogne 6 Schwadronen des zweiten Treffens bereitgestellt und liess diese den Angriff wiederholen A 3 Doch auch diese wurden unter hohen Verlusten zuruckgeschlagen 18 Franzosische Gegenmassnahmen Bearbeiten nbsp Karte zum franzosischen Gegenangriff gegen die Division von Sporcken nbsp Die Lancashire Fusiliers im Kampf gegen die franzosische Garde Kavallerie Radierung von Richard Caton Woodville junior 1901 Lieutenant general Comte de Guerchy 1715 1767 der das erste Treffen des franzosischen linken Flugels befehligte bereitete gerade einen Angriff in Richtung Hahlen vor als er das Vordringen der Division von Sporcken bemerkte Er beschloss nicht gegen Hahlen vorzugehen und stattdessen die englisch hannoveranischen Truppen in seiner Flanke aufzuhalten Er drehte die beiden Brigaden Conde und Aquitaine aus seinem ersten Treffen mit insgesamt 8 Bataillonen nach rechts ab und liess sie von Sporckens Truppen angreifen Dieser musste die drei Bataillone seines zweiten Treffens herausziehen um diesen Angriff abzuwehren aber auch diese konnten dem Gegenangriff nicht dauerhaft gewachsen sein 19 Von Sporckens Division drohte nunmehr die Umfassung Herzog Ferdinand von Braunschweig erkannte diese Gefahr und leitete sofort Massnahmen ein um von Sporcken zu unterstutzen Er befahl die funf Bataillone des Generalmajors von Scheele die in der alliierten Schlachtordnung keinen Platz mehr fanden an die rechte Flanke der Division von Sporcken A 4 Da deren Entfaltung allerdings Zeit beanspruchen wurde sollte eine Kavallerie Attacke der englischen Reiterei unter Lord George Sackville 1716 1785 die beiden franzosischen Brigaden zuruckwerfen Doch Sackville dessen Truppen noch nicht auf dem Schlachtfeld eingetroffen waren liess sich nicht zum Vorgehen bewegen So erhielten von Sporckens Truppen zunachst nur von der schweren hannoveranischen Artillerie Brigade unter Major von Haase Unterstutzung die inzwischen nahe der Hahlener Muhle aufgefahren war 20 In diesem kritischen Moment entschloss sich Marechal de Contades dazu auch das letzte Kavallerie Treffen des Zentrums einzusetzen um die Division von Sporcken welche bereits unter schweren Artilleriefeuer lag und nun auch von zwei Infanterie Brigaden angegriffen wurde vollends zu zerschlagen Dieses Treffen bestand aus den Regimentern Gens d armes und Carabiniers mit insgesamt 18 Schwadronen etwa 2000 Mann welche die traditionell elitarsten Einheiten des franzosischen Adels darstellten unter General Marquis de Poyanne Die Reiter griffen von Sporckens erstes Treffen in der Front an umfassten allerdings auch deren Flanke und Rucken Das dritte Glied des englisch hannoveranischen Treffens musste kehrtmachen um sich der umfassenden Attacke zu erwehren 21 Der Angriff der Gens d armes und der Carabiniers wurde einige Jahre spater in einem franzosischen Bericht folgendermassen wiedergegeben Das Feuer der gegnerischen Infanterie begann im Zentrum ihrer Formation und zog sich dann fortschreitend bis zu ihren Flugeln und als wir nur noch 15 Schritte entfernt waren versuchten die Pferde auszuweichen indem sie sich nach links und rechts warfen Die Kraft dieses gewaltigen Drucks wurde enorm Die Manner waren nicht langer in Lage ihre Pferde zu kontrollieren und die Masse haufte sich so tief an dass hochstens acht bis zehn Manner einer jeden Schwadron im Sattel blieben Diese wurden sofort davon getragen und auch wenn es einigen gelang in die gegnerischen Reihen einzubrechen so waren sie doch zu wenige um dort eine Wirkung zu erzielen Nur wenige Manner wurden durch das feindliche Feuer getotet doch viele erlitten Quetschungen und gebrochene oder verrenkte Gliedmassen und andere erstickten oder wurden unter den Hufen der Pferde niedergetrampelt nachdem sie aus dem Sattel gefallen waren M Mottin de la Balme 22 Trotz der grossen Verluste brachte der Angriff die Bataillone von Sporckens in arge Bedrangnis Die Bataillone der hannoveranischen Garde und dasjenige des englischen 23 Regiments wurden sogar durchbrochen 23 Doch als diese ins Wanken gerieten traf Hilfe in Form der grosstenteils hessischen Division von Wutginau 1698 1776 ein Zwei Bataillone dieser Division namlich von dem hannoveranischen Regiment Wangenheim und dem hessischen Regiment Garde richteten nun ihr Feuer auf die Flanke der Gens d armes und schlugen diese so zuruck Die franzosische Kavallerie verlor mehr als die Halfte ihres Bestandes 20 Die Brigaden Conde und Aquitaine erlitten derweil schon wahrend ihres Vormarsches gegen von Sporcken durch die alliierte Artillerie grosse Verluste Als die Kavallerie Attacke scheiterte brachten fliehende Reiter die Aufstellung der Verbande zusatzlich in Unordnung und rissen sie mit fort Um den Zusammenbruch des Flugels zu verhindern dirigierte Prinz Xaver von Sachsen der das zweite sachsische Treffen kommandierte drei Bataillone der Regimenter Kurprinzessin und Gotha gegen die Flanke der wieder vorgehenden Division von Sporcken Die anderen sachsischen Bataillone schlossen sich links von ihnen nach Nordwesten gerichtet an sodass hier die Linie wieder stabilisiert werden konnte 24 Kampfe bei Malbergen Bearbeiten nbsp Zeitgenossischer Stich der Schlacht mit einer BeschreibungInzwischen beendeten im Zentrum der Alliierten die Division des Generals von Wutginau und die Division des Generals von Imhoff 1702 1768 Hessen und Braunschweiger sudlich von Holzhausen ihren Aufmarsch Sudlich von Stemmer sammelte sich die Kavallerie unter dem Herzog von Holstein Gottorp 1719 1763 Zwischen ihnen fuhr die schwere hannoveranische Artilleriebrigade unter Oberst Braun auf die mit ihrem Feuer in die Masse franzosischer Kavallerie hielt die der Duc de Fitzjames vergeblich sudlich vom Malbergen zu sammeln versuchte Gegen die neuen alliierten Formationen setzte der Marquis de Contades die Kavallerie Brigade Colonel General unter Lieutenant general Bogue ein deren Angriff allerdings abgewiesen wurde 25 Wieder sandte der Herzog Ferdinand von Braunschweig einen Befehl an Lord Sackville seine Kavallerie zum Angriff in die breite Lucke anzusetzen welche die vorangegangenen Kampfe in das Zentrum der franzosischen Front geschlagen hatte Auf diese Weise hoffte er die gesamte franzosische Armee vernichten zu konnen Doch Lord Sackville zogerte An diesem Tag trafen zwei Aide de camps bei ihm ein die ihm Befehle des Herzogs von Braunschweig uberbrachten Sackville meinte dass sich deren Anweisungen widersprachen und keineswegs dem am Vortag gefassten Schlachtplan entsprachen Schliesslich ritt er selbst zum Oberbefehlshaber um sich zu erkundigen Dieser teilte ihm mit dass sich der Plan geandert habe und forderte ihn auf die neuen Befehle zu befolgen Lord Sackville kehrte zu seiner Kavallerie bei Hartum zuruck Dort war gerade Lord Granby 1721 1770 einer seiner Unterfuhrer dabei die Kavallerie selbststandig zum Angriff zu fuhren Sackville hielt ihn jedoch zuruck und begann in aller Ruhe und grosster Langsamkeit die Schwadronen auszurichten und in Richtung des Schlachtfeldes zu fuhren 26 Spater berichtete er uber das Vorgehen seiner Kavallerie Ich fand dauernd die grosste Schwierigkeit die Intervalle oder aber das Aussehen einer Linie einzuhalten mit der grossten Aufmerksamkeit auf ihre Bewegung und dem Anhalten bei den ersten Anzeichen von Unregelmassigkeiten Um mit Kraft und Geschwindigkeit anzugreifen muss man ohne Eile und Durcheinander vorrucken Lord Sackville 27 Als Lord Sackvilles 24 Schwadronen endlich auf dem Schlachtfeld eintrafen war der Kampf bereits voruber Das Fehlen dieser Verbande fiel an diesem Tag noch oft ins Gewicht nbsp Lord George Sackville 1716 1785 Marechal de Contades traf unterdessen bei Malbergen ein und befahl den beiden Infanterie Brigaden des ersten Treffens Touraine und Rouergue 8 Bataillone unter Lieutenant general Beaupreau gegen die alliierte Linie vorzugehen Zur Unterstutzung wurde auch die letzte Kavallerie Brigade du Roy abgestellt Doch dieser Angriff traf auf die beiden zahlenmassig weit uberlegenen Divisionen von Wutginau und von Imhoff welche diesen Vorstoss erst ohne grossere Muhe abwehrten und dann zum Gegenstoss ansetzten 28 Die hessischen Regimenter Toll Gilsa Prinz Wilhelm und Grenadiere versuchten nun ihrerseits Malbergen einzunehmen welches von den franzosischen Grenadierregimentern Rogaux und de France sowie einer Batterie von acht Geschutzen verteidigt wurde Mehrere Angriffe wiesen die Franzosen ab Auch das hannoveranische Leib Cavallerie Regiment setzte unter grossen Verlusten zu einem Angriff auf die gegnerische Batterie an Doch erst danach gelang es zwei hessischen Bataillonen die Batterie mit dem Bajonett zu ersturmen wobei funf Geschutze erbeutet wurden 29 Als die geschlagenen franzosischen Bataillone zuruckfluteten wurden sie von den 19 Schwadronen der alliierten Kavallerie unter dem Herzog von Holstein Gottorp eingeholt Viele Franzosen wurden gefangen genommen und neun weitere Geschutze erbeutet Um den volligen Zusammenbruch zu verhindern ritt die Brigade du Roy einen Gegenangriff der ortliche Erfolge erzielte A 5 Dann wurde aber auch diese Brigade zuruckgeworfen 30 Nur zwei franzosische Brigaden des zweiten Treffens Auvergne und Anhalt standen dem Marquis de Contades im Zentrum noch zur Verfugung Diese bezogen eine Auffangstellung bei Neuland in der sie die alliierte Kavallerie schliesslich aufhielten Auch der Duc de Broglie schickte einen Teil seiner Kavallerie 10 Schwadronen vom rechten Flugel zur Hilfe Dieser wurde bald in heftige Kampfe mit der Kavallerie des Korps Wangenheim 16 Schwadronen verwickelt die bisher zwischen Stemmer und Kutenhausen gestanden und sich dem Angriff nun angeschlossen hatte 31 Franzosischer Ruckzug Bearbeiten nbsp Prinz Xaver von Sachsen 1730 1806 Wahrend das franzosische Zentrum eine Niederlage erlitt hatte Prinz Xaver von Sachsen mit seinen sachsischen Bataillonen die Infanterie von Sporckens sogar etwas zuruckgedrangt Letztere erhielt nun aber die Unterstutzung der Bataillone der hessischen Garde und Wangenheim die schon bei der Abwehr des franzosischen Kavallerie Angriffs geholfen hatten Zusatzlich erschienen im Norden die funf Bataillone der Division von Scheele und begannen ihrerseits die Umfassung der sachsischen und franzosischen Linie Auch die alliierte Artillerie wirkte mit starkem Feuer gegen die Sachsen sodass diese ihren Widerstand aufgaben Hahlen wurde geraumt und der gesamte franzosische linke Flugel zog sich zur Bastau zuruck Zur Verfolgung stand den Alliierten hier keine Kavallerie zur Verfugung um den Erfolg auszunutzen wieder machte sich das Fehlen der 24 Schwadronen unter Lord Sackville bemerkbar 32 Als Marechal de Contades diese Entwicklung gegen neun Uhr morgens ubersah befahl er den allgemeinen Ruckzug der Armee Die Aufgabe das Absetzen zu decken fiel auf den Duc de Broglie dessen Korps noch in guter Ordnung war Broglie hatte Contades zuvor bei Malbergen gesprochen als dieser gerade General Beaupreau zu dessen vergeblichem Angriff anwies Er hatte berichtet dass er wegen des schwierigen Gelandes nicht in Richtung Todtenhausen angreifen konne Der Oberbefehlshaber hatte ihm daraufhin befohlen in seiner Stellung zu verbleiben 28 Auf dem rechten Flugel der franzosischen Armee war es zwischen den Korps Broglie und Wangenheim nur zum gegenseitigen Beschuss mit Artillerie gekommen Hier zeichnete sich besonders der Graf Friedrich Wilhelm zu Schaumburg Lippe 1724 1777 aus der hier die alliierte Artillerie besonders wirkungsvoll einsetzte 33 Nun zogen sich die Truppen Broglies und die Division Nicolay geordnet zuruck wobei sie wiederholt anhielten um Angriffe des Korps Wangenheim abzuweisen das ihnen nachdrangte Die Hauptarmee zog sich fluchtartig uber die Bastau zuruck und verbrannte hinter sich die Brucken Das Korps Broglie besetzte bis elf Uhr Minden 34 Als der Marquis de Contades versuchte seine Truppen zu sammeln erhielt er die Nachricht dass auch das Detachement des Duc de Brissac welches die Verbindungslinien schutzen sollte angegriffen und geschlagen worden war Gefecht bei Gohfeld 35 Dadurch war der franzosischen Armee der Ruckzug uber Paderborn versperrt sodass de Contades sich entschliessen musste rechts der Weser zuruckzugehen Er ging ab 22 Uhr uber den Fluss wobei eine der beiden Schiffsbrucken zusammenbrach Erst am nachsten Morgen war der Ubergang beendet In der von verwundeten Soldaten uberfullten Stadt Minden blieb nur eine kleine Besatzung von etwa 300 Mann unter Brigadier Dagien zuruck 36 Folgen der Schlacht Bearbeiten nbsp Herzog Ferdinand von Braunschweig in der Robe des Hosenbandordens in den er in Anerkennung seines Sieges bei Minden aufgenommen wurde Portrait von Johann Georg Ziesenis d J 1716 1776 Am folgenden Tag kapitulierte General Dagien vor dem alliierten Heer und ubergab Minden Insgesamt verloren die Franzosen in der Schlacht 479 Offiziere und 7762 Mann Von diesen waren allein 127 Offiziere und 4151 Mann gefallen Die anderen waren verwundet und anschliessend zumeist gefangen genommen worden Ausserdem waren 22 Geschutze von den Alliierten erobert worden Demgegenuber betrug der Verlust der Alliierten 151 Offiziere und 2646 Mann von denen 28 Offiziere und 590 Mann gefallen und die anderen verwundet worden waren Allein 1411 Mann also mehr als die Halfte der toten oder verwundeten Soldaten entfielen als Verlust auf die sechs britischen Bataillone die im Rahmen der Division von Sporcken im Mittelpunkt der Schlacht gestanden hatten 2 Die franzosische Armee wandte sich auf Umwegen uber Einbeck Gottingen und Munden nach Kassel wo sie am 12 August eintraf Von hier aus hoffte der Marechal de Contades seine Armee erst wieder aufstocken und schliesslich erneut angreifen zu konnen Die alliierte Armee war der franzosischen zunachst nicht gefolgt Sie lagerte den gesamten 2 August uber bei Minden stimmte ein Te Deum an und veranstaltete Freudenfeuer Eine Verfolgung des geschlagenen Gegners um den Sieg auszunutzen unterliess Herzog Ferdinand von Braunschweig jedoch Bald nach dem Sieg erhielt er Hilfegesuche von Friedrich II der nach seiner Niederlage in der Schlacht bei Kunersdorf am 12 August 1759 ernsthaft in die Defensive gedrangt war Ausserdem musste Munster zuruckerobert werden damit es den Franzosen im folgenden Jahr nicht als Basis fur einen weiteren Angriff auf Hannover dienen konnte Die Festung Munster kapitulierte erst am 22 November So hatte der Herzog kaum die Moglichkeit gegen die franzosische Basis bei Frankfurt Main zu operieren 37 Im November wurde der Marquis de Contades als Oberbefehlshaber durch den Duc de Broglie ersetzt Auch diesem blieb ein weiterer Erfolg versagt nachdem er noch einmal versucht hatte die Initiative zu ergreifen aber im Gefecht bei Fulda am 30 November 1759 gescheitert war So gingen die Heere im Januar 1760 in die Winterquartiere zwischen Frankfurt Main und Neuwied 38 nbsp Zeitgenossische Karikatur Lord Sackvilles als Hund mit einem Halsband mit der Aufschrift Minden vor einem Ehrenmal fur den erfolgreichen General James WolfeHerzog Ferdinand von Braunschweig erhielt noch 1759 von Georg II eine einmalige Zuwendung von 20 000 Pfund und wurde in den Hosenbandorden aufgenommen Gegen Lord Sackville strengte der Herzog die Entlassung an Tatsachlich wurde dieser am 10 September abberufen Im Fruhjahr 1760 wurde ausserdem ein Kriegsgerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet welches mit seiner Entlassung aus der Armee endete Im Urteil wurde festgestellt er sei unfahig seiner Majestat in irgend einer militarischen Funktion zu dienen die es gibt 39 Auch in den nachsten drei Jahren kam es auf dem westlichen Kriegsschauplatz noch zu Operationen doch die Bedrohung des Furstentums Hannover wurde nie wieder so akut wie im Sommer 1759 Dies wirkte sich auf die Friedensangebote und die spateren Verhandlungen aus die am 25 November 1759 von Grossbritannien und Preussen an Frankreich und Osterreich gemacht wurden Frankreich zeigte sich den Angeboten gegenuber offen da es nach den schweren Niederlagen die es 1759 gegen Grossbritannien erlitten hatte Schlacht auf der Abraham Ebene Seeschlacht in der Bucht von Quiberon finanziell am Ende seiner Krafte war Aber auch in Grossbritannien hatte die Staatsverschuldung schon 1758 zu einer ernsten Finanzkrise gefuhrt Doch Osterreich und Russland verweigerten sich einem Friedensschluss da sie nach ihren letzten Erfolgen Schlachten bei Kay Kunersdorf Maxen fur das Jahr 1760 einen Sieg uber Preussen erwarteten 40 Bei den spateren Verhandlungen zum Frieden von Paris 1763 erwies es sich als nachteilig fur die franzosische Verhandlungsposition dass es nicht gelungen war das Kurfurstentum Hannover dauerhaft zu besetzen So verfugten die franzosischen Diplomaten uber keinerlei Faustpfand das sie gegen die verlorenen Kolonien in Indien und Nordamerika eintauschen konnten Dazu hatte nicht zuletzt der Sieg des Herzogs von Braunschweig bei Minden beigetragen Rezeption Bearbeiten nbsp Das 1859 errichtete Denkmal zur Schlacht bei Minden in Todtenhausen nbsp Reenactment anlasslich der Feierlichkeiten zum 250 jahrigen JubilaumNachdem am 14 August 1759 das offizielle Dankschreiben des englischen Konigs bei der alliierten Armee eingegangen war erhielten neben dem Oberbefehlshaber auch zahlreiche andere Offiziere Geldzuwendungen fur ihre Verdienste in der Schlacht Die von den hannoveranischen Truppen eroberten neun Standarten wurden in der Garnisonkirche in Hannover aufgehangt Ausserdem wurde dort eine Gedachtnistafel angebracht In den Napoleonischen Kriegen aber wurden diese Standarten nach 1803 von franzosischen Truppen entwendet und zuruck nach Frankreich gebracht 41 Zum 100 Jahrestag der Schlacht wurde am 1 August 1859 ein Denkmal enthullt das auf Entwurfe des Mindener Baumeisters Wilhelm Moelle zuruckging Es hat das Aussehen eines gotischen Turms mit vier Eckfialen Da Minden eine preussische Stadt war bedachte die Inschrift auch zuerst die preussischen Truppen Dem Andenken des von den vereinigten Truppen Preussens Englands Hannovers Hessen Cassels Braunschweigs und Schaumburg Lippes erfochtenen Sieges An einer Seite war zudem das Bildnis Friedrichs II angebracht obwohl dieser in der Schlacht nicht zugegen gewesen war 42 Heute ist das Denkmal an der Strasse von Minden nach Petershagen zu finden Es steht gegenuber dem Restaurant Baier s fruher Gaststatte Lohrmann Jeden 1 August werden dort Kranze von der britischen Garnison den Vertretern der Minden Regiments der Bundeswehr und den Vertretern von Stadt und Landkreis niedergelegt Im Museum von Minden ist ein Raum der Dokumentation der Schlacht gewidmet 43 Besonders in den britischen Streitkraften wurde der Jahrestag der Schlacht feierlich begangen Noch heute werden am so genannten Minden Day von jedem damals beteiligten Regiment den anderen Minden Greetings uberbracht und morgens wird der Minden March gespielt Alle Angehorigen befestigen an ihren Mutzen rote und gelbe Rosen Traditionell bringen ausserdem die Feldwebel den Soldaten morgens Tee ans Bett 44 Selbst die Royal Navy erinnerte an die Schlacht und liess am 23 Juni 1810 ein Linienschiff auf den Namen HMS Minden taufen Das noch im Jahr 1759 von Georg Philipp Telemann 1681 1767 aus Anlass der Schlacht verfasste Oratorium Hannover siegt der Franzmann liegt TWV 13 20 wurde am 5 Dezember 2008 von der NDR Radiophilharmonie aufgefuhrt nachdem es von Reinhard Goebel wiederentdeckt worden war 45 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Minden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien en Dokumentation der Schlacht von Minden auf www britishbattles com Stand 20 Juni 2009 Reenactmentgruppen zum 250 Jahrestag der Schlacht auf www minden1759 de Stand 20 Juni 2009 Website zur 250 Jahr Feier der Schlacht auf www schlacht bei minden com Stand 20 Juni 2009 DigAM digitales archiv marburg Plan der Schlacht bei Todtenhausen Minden zwischen der vereinigten britischen Armee und der franzosischen Armee unter Marschall de Contades 1 August 1759 Die Schlacht bei Minden im Portal Historische Karten der niedersachsischen LandesbibliothekenLiteratur BearbeitenGrosser Generalstab Kriegsgeschichtliche Abteilung Hrsg Der Siebenjahrige Krieg 1756 1763 Bd 11 Minden und Maxen Verlag Ernst Siegfried Mittler amp Sohn Berlin 1912 Die Kriege Friedrichs des Grossen Theil 3 Stadt Landkreis Minden Die Schlacht bei Minden Erinnerungsbuch zum 200 Gedenktag der Schlacht bei Minden am 1 August 1759 Verlag J C C Bruns Minden 1959 Friedrich Carl Bath Die Schlacht bei Minden 1759 in der Sicht englischer Kampfteilnehmer Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins Jahrgang 48 1976 S 104 114 Charles Winslow Elliott The Men That Fought at Minden in The Journal of the American Military Institute 3 1939 Bd 2 S 80 103 Leopold Kulke Die Schlacht bei Minden 1759 und ihre Folgen aus franzosischer Sicht Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins Jahrgang 43 1971 S 75 89 B von Linsingen Gestorff Aus Hannovers militarischer Vergangenheit Verlag Arnold Weichelt Hannover 1880 Frederic Magnin Mottin de la Balme cavalier des deux mondes et de la liberte Verlag L Harmattan Paris 2005 ISBN 2 7475 9080 1 Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World Atlantic Monthly Press London 2004 ISBN 0 224 06245 X Walther Mediger Herzog Ferdinand von Braunschweig Luneburg und die alliierte Armee im Siebenjahrigen Krieg 1757 1762 Fur die Publikation aufbereitet und vollendet von Thomas Klingebiel Hahnsche Buchhandlung Hannover Hannover 2011 Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der Militarwissenschaften Bd 7 Verlag von Velhagen amp Klasing Leipzig Bielefeld 1879 Martin Steffen Hrsg Die Schlacht bei Minden Weltpolitik und Lokalgeschichte Verlag J C C Bruns Minden 2008 ISBN 978 3 00 026211 1 Friedrich Vormbaum Die Schlacht bei Minden und das Gefecht bei Gohfeld Verlag J C C Bruns Minden 1925 Philipp von Westphalen Geschichte der Feldzuge des Herzogs Ferdinand von Braunschweig Luneburg Bd 3 Verlag der koniglichen geheimen Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1871 Stefan Brudermann Graf Wilhelm und die Schaumburg Lipper in der Schlacht bei Minden in Schaumburgische Mitteilungen 1 2017 S 110 133 Anmerkungen Bearbeiten Der Offizier und Militarschriftsteller Johann Wilhelm von Archenholz 1741 1812 bezeichnete diese Massnahme spater als widersinnige Anordnung die alle Grundsatze der Taktik aus den Augen setzte und verwies darauf dass eine solche Aufstellung schon 1704 in der Schlacht bei Hochstadt zur Niederlage eines franzosischen Heeres gefuhrt hatte Vgl Johann Wilhelm von Archenholz Geschichte des Siebenjahrigen Krieges in Deutschland Leipzig 1791 S 268 Dies waren die Bataillone des 12 spater Suffolk Regiment 37 spater Royal Hampshire Regiment 23 spater Royal Welsh Fusiliers 20 spater Lancashire Fusiliers 51 spater King s Own Yorkshire Light Infantry 25 spater King s Own Scottish Borderers Regiments Die Brigade du Roy desselben Treffens hielt der Marquis de Contades zuruck um damit den Angriff zweier Infanterie Brigaden bei Malbergen zu unterstutzen siehe unten Von der Division von Scheele hatte sich das Bataillon Hardenberg dem Angriff von Sporckens angeschlossen Da aber von Sporckens Bataillone schrag vorgegangen waren nahmen sie von Scheeles Truppen den Platz zum Entfalten Letztere mussten sich daraufhin in das zweite Treffen einreihen bis sie den Befehl erhielten sich an von Sporckens rechte Flanke zu setzen Der schon gefangene General Beaupreau wurde wieder befreit er musste aber spater auf dem Ruckzug in Einbeck zuruckgelassen werden wo er am 8 August 1759 wieder gefangen genommen wurde Einzelnachweise Bearbeiten a b c Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 24 f a b c Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 42 Eine Zusammenfassung findet sich in Olaf Groehler Die Kriege Friedrichs II Berlin Ost S 63 73 Siehe der Uberblick in Siebenjahriger Krieg in Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Bd 8 Leipzig Bielefeld 1880 S 416 418 und 421f Siebenjahriger Krieg in Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Bd 8 Leipzig Bielefeld 1880 S 424 f Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World London 2004 S 268 Charles Winslow Elliott The Men That Fought at Minden in The Journal of the American Military Institute 3 1939 Bd 2 S 82 f Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World London 2004 S 269 f Kaehler Minden in Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Bd 7 Bielefeld Leipzig 1879 S 20 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 26 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 27 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 29 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 30 32 Zit nach Die Tradition der Schlacht bei Minden in der englischen Armee in Stadt Landkreis Minden Die Schlacht bei Minden Erinnerungsbuch zum 200 Gedenktag der Schlacht bei Minden am 1 August 1959 Minden 1959 S 34 a b Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 32 Die Tradition der Schlacht bei Minden in der englischen Armee in Stadt Landkreis Minden Die Schlacht bei Minden Erinnerungsbuch zum 200 Gedenktag der Schlacht bei Minden am 1 August 1959 Minden 1959 S 35 Zit nach Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World London 2004 S 275 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 33f Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 34 a b Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 35 Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World London 2004 S 276 f M Mottin de la Balme Elements de tactique pour la cavallerie Paris 1776 S 105 B von Linsingen Gestorff Aus Hannovers militarischer Vergangenheit Hannover 1880 S 100 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 36 B von Linsingen Gestorff Aus Hannovers militarischer Vergangenheit Hannover 1880 S 101 Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World London 2004 S 277 f Zit nach Christopher Duffy The Military Experience in the Age of Reason London 1998 S 224 a b Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 37 B von Linsingen Gestorff Aus Hannovers militarischer Vergangenheit Hannover 1880 S 101 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 37 f Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World London 2004 S 277 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 38 f Otto Kurt Laag Graf Wilhelm als Grossmeister der Artillerie in Stadt Landkreis Minden Die Schlacht bei Minden Erinnerungsbuch zum 200 Gedenktag der Schlacht bei Minden am 1 August 1959 Minden 1959 S 89 f Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 39 f Siehe dazu Kurt Bobbert Die Action bey Coofeldt Das Gohfelder Gefecht am 1 August 1759 und seine Vorgeschichte in Amtsheimatverein Lohne Hrsg Beitrage zur Heimatkunde des Amtes Lohne Lohne 1980 Kriegsgeschichtliche Abteilung Der Siebenjahrige Krieg Bd 11 Berlin 1912 S 41 f Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World London 2004 S 281 Siehe der kurze Abriss in Siebenjahriger Krieg in Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Bd 8 Leipzig Bielefeld 1880 S 425 427 Frank McLynn 1759 The Year Britain became Master of the World London 2004 S 279 283 Olaf Groehler Die Kriege Friedrichs II Berlin Ost 1981 S 133 B von Linsingen Gestorff Aus Hannovers militarischer Vergangenheit Hannover 1880 S 105 Hans Cramer Das Denkmal am Wallfahrtsteich in Stadt Landkreis Minden Die Schlacht bei Minden Erinnerungsbuch zum 200 Gedenktag der Schlacht bei Minden am 1 August 1759 Minden 1959 S 30 Schlacht bei Minden Englische Seite Abgerufen am 5 Januar 2009 Die Tradition der Schlacht bei Minden in der englischen Armee in Stadt Landkreis Minden Die Schlacht bei Minden Erinnerungsbuch zum 200 Gedenktag der Schlacht bei Minden am 1 August 1759 Minden 1959 S 37 39 Hannover siegt der Franzmann liegt Memento vom 15 Februar 2012 im Internet Archive Siehe fur Notentext und Libretto Repertoire International des Sources Musicales Hannover siegt der Franzmann liegt TVW 13 20 nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Juli 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4358383 0 lobid OGND AKS 52 33471 8 864765 Koordinaten 52 20 5 N 8 51 53 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Minden amp oldid 238427819