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Christian Heinrich Philipp seit 1764 Edler von Westphalen schrieb sich bis 1749 Westphal getauft 27 Marz 1723 nicht 24 April 1724 1 in Hannover Neustadt 21 September 1792 in Blucher bei Boizenburg war einer der engsten Vertrauten und Mitarbeiter des Herzogs Ferdinand von Braunschweig Seine Enkelin Jenny von Westphalen wurde die Frau von Karl Marx Christian Heinrich Philipp Edler von Westphalen OlgemaldeWahrend des Siebenjahrigen Krieges war er obwohl kein Soldat de facto der Generalstabschef des Herzogs und wie sein Enkel der preussische Innenminister Ferdinand von Westphalen schreibt Minister des Hauses der auswartigen Angelegenheiten und des Krieges Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Werk 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSeine Eltern waren Isaak Johann Christian Westphal um 1688 19 April 1753 in Braunschweig und Anna Elisabeth Henneberg um 1704 17 August 1759 in Braunschweig Der Vater war vor 1720 und nach 1730 Kammerschreiber und Postverwalter in Blankenburg am Harz In der Zwischenzeit scheint er aber auch an anderen Orten tatig gewesen zu sein jedenfalls verzeichnen die Kirchenbucher von Blankenburg die Geburt des Sohnes nicht Zu seiner Einfuhrung als Canonicus an St Blasii in Braunschweig brachte Philipp eine Taufurkunde bei die auf den Namen Christian Heinrich Ludwig Westphalen lautete getauft 1723 in Hannover Neustadt 1738 wurde der Vater Hofpostmeister in Braunschweig und stand somit an der Spitze des Postdienstes im Herzogtum Braunschweig Westphalen heiratete 1765 Jeanie Wishart of Pittarow 20 September 1742 in Edinburgh 31 Juli 1811 in Salzwedel Tochter des Pfarrers George Wishart 1703 1785 in Edinburgh und der Anne Campbell um 1710 1782 mit Vorfahren im schottischen Land und Hochadel Er hatte sie im britischen Feldlager kennengelernt wo sie als Schwagerin des Kommandanten der britischen Truppen Karl Friedrich von Beckwith ihre Schwester besuchte Aus der Ehe stammten vier Sohne darunter der preussische Regierungsrat Ludwig von Westphalen der Vater von Jenny und Schwiegervater von Karl Marx Leben BearbeitenWestphalen kam nachdem er zunachst zu Hause erzogen worden war 1738 auf die Klosterschule in Mariental und am 9 November 1740 gemeinsam mit seinem fruh verstorbenen Bruder Ernst August auf die Universitat Helmstedt um Rechtswissenschaft zu studieren Nach zwei Jahren ging er nach Halle und studierte dort weitere drei Jahre Danach kehrte er nach Braunschweig zuruck und bewarb sich um eine Hofmeisterstelle am Collegium Carolinum die er am 23 Marz 1746 auch erhielt Hier blieb er bis Ostern 1749 als er sich als Begleiter eines Herrn von Spiegel auf eine mehrjahrige Reise durch Suddeutschland Frankreich und Italien aufmachte Dabei eignete er sich verschiedene Sprachen an Nach seiner Ruckkehr im Fruhjahr 1751 trat er noch im selben Jahr als Sekretar in die Dienste des nicht regierenden Herzogs und preussischen Generalleutnants Ferdinand von Braunschweig Er begleitete den Herzog der ein Schwager und einer der wichtigsten Vertrauten Friedrichs II von Preussen war nach Potsdam Danemark und Magdeburg dessen Gouverneur Herzog Ferdinand 1755 wurde Westphalen erwarb sich schnell das Vertrauen des Herzogs und wurde dessen rechte Hand Er leitete das gesamte Hauswesen besorgte die Korrespondenz kummerte sich um die finanziellen Angelegenheiten usw Als 1756 der Siebenjahrige Krieg ausbrach begleitete Westphalen den Herzog der zu Anfang des Krieges eine preussische Division fuhrte auch wahrend der Feldzuge Er war bei den Schlachten von Lobositz Prag und Rossbach dabei und fertigte davon sehr ausfuhrliche Relationen d h Berichte an die an den regierenden Herzog Karl I Ferdinands Bruder nach Braunschweig gesandt wurden Als Ferdinand Ende 1757 den Oberbefehl auf dem westlichen Kriegsschauplatz erhielt begleitete ihn Westphal abermals und entfaltete in dessen Hauptquartier seine fur die militarischen Erfolge des Herzogs so bedeutsame Tatigkeit wahrend er dem Namen nach bloss sein Sekretar seit 1762 Geheimsekretar blieb Sein Enkel der preussische Staatsminister Ferdinand von Westphalen schrieb im pathetischen Duktus des 19 Jahrhunderts Er war und blieb durch die ganze funf volle Jahre dauernde Kriegszeit hindurch im Hauptquartier des Herzogs Ferdinand sein geschicktester unermudlicher Gehulfe in allen Kriegsgeschaften und Arbeiten des Cabinets sein kluger Rathgeber und wachsamer Diener um seine Person sein ihn nie verlassender Freund In der ausserlich bescheidenen Stellung des Sekretars des Herzogs war er unter Beseitigung jeder Controlle durch einen Kriegsrath im Besitz des unbeschrankten Vertrauens seines durchlauchtigen Herrn er machte die strategischen Entwurfe gab die Operationen bis ins kleinste Detail an bereitete dieselben vor und half sie in der Ausfuhrung leiten und verbessern er wurde mit bestimmten Vorschlagen wann wo und wie die Treffen zu liefern seien stets vom Herzog gehort Er besorgte allein die Generalstabsgeschafte sowie die Correspondenz des Herzogs uber alles was auf die Verpflegung Bekleidung Bewaffnung Recrutirung und Verstarkung der verbundeten Truppen sich bezog um zu verhuten dass nicht das Geheimniss der Operationen des Herzogs dem Feinde verrathen werden konnte 2 Nach Kriegsende zog sich Westphalen 1764 vom Kaiser als Edler von Westphalen geadelt und zum herzoglichen Landdrosten ernannt ins Privatleben zuruck und lehnte ihm angebotene hohere Amter ab Von dem ihm durch Konig Georg III verliehenen Titel eines Generaladjutanten des Heeres machte er keinen Gebrauch bezog aber bis Ende seines Lebens britische und hannoversche Pensionen Gleichfalls 1764 kaufte er mit Unterstutzung Ferdinands von Herzog Karl das Gut Bornum bei Konigslutter das er 1779 an diesen zuruckverkaufte Er hoffte nun in danische Dienste wechseln zu konnen wurde aber 1780 nur Ritter des Dannebrogordens Seine letzten Jahre verbrachte er als Erb und Gerichtsherr und Privatgelehrter auf den mecklenburgischen Gutern Blucher und Teichenberg an der Elbe die er 1781 erwarb wahrend er die Winter teilweise in Braunschweig verlebte Westphalens Berichte aus dem Feld an Friedrich II von Preussen verwandte dieser spater in seiner Geschichte des Siebenjahrigen Krieges Gleich 1763 begann Westphalen auch selbst damit die Geschichte der von ihm miterlebten Feldzuge niederzuschreiben welche Arbeit Herzog Ferdinand trotz ihres in der Folge weniger intensiven Kontakts mit lebhaftem Interesse verfolgte Er gelangte mit seiner Darstellung jedoch nicht uber das Jahr 1758 hinaus und auf Grund von Unstimmigkeiten mit dem Verleger sowie aus Rucksicht auf lebende Personen kam es zu seinen Lebzeiten zu keiner Veroffentlichung Werk BearbeitenPhilipp von Westphalen Geschichte der Feldzuge Herzog Ferdinands von Braunschweig Luneburg hrsg von Ferdinand von Westphalen 6 Bande Berlin 1859 1872 Digitalisat Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Band 5 Band 6 Literatur BearbeitenDie Schlacht bei Minden in Westphalen zwischen den Alliirten unter Anfuhrung des Herzogs Ferdinand von Braunschweig und den konigl franzosischen Truppen unter dem Marschall von Contades den 1ten August 1759 1792 Ferdinand von Westphalen Westphalen der Secretar des Herzogs Ferdinand von Braunschweig Luneburg Decker Berlin 1866 Digitalisat Emil Daniels Ferdinand von Braunschweig Theil 7 Die Gefechte von Vellinghausen Das Ende des Krieges Personliches von Ferdinand und Westphalen Das Verhaltniss der Beiden zu einander als Strategen In Preussische Jahrbucher 82 2 Walther Berlin 1895 S 267 286 Paul Zimmermann Westphalen Philipp von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 42 Duncker amp Humblot Leipzig 1897 S 228 231 Hans Donalies Der Anteil des Sekretars Westphalen an den Feldzugen des Herzogs Ferdinand von Braunschweig Luneburg 1758 1762 Pierer Altenburg 1894 Bonn Univ Phil Diss 1894 Hans Donalies Der Anteil des Sekretars Westphalen an den Feldzugen des Herzogs Ferdinand von Braunschweig In FBPG Bd 8 1895 S 1 57 u 319 417 Helmuth Albrecht Catalogus Professorum der Technischen Universitat Carolo Wilhelmina zu Braunschweig T 1 Lehrkrafte am Collegium Carolinum 1745 1877 Braunschweig 1986 S 97 Gero von Wilcke Jenny von Westphalen Zur Genealogie der Frau und Kampfgefahrtin Karl Marx In Rudolstadter Heimathefte Bd 20 1974 S 44 57 Lutz Graf Schwerin von Krosigk Jenny Marx Liebe und Leid im Schatten von Karl Marx Wuppertal 1975 S 164 172 u passim Gero von Wilcke Karl Marx Trierer Verwandtschaftskreis In Genealogie H 12 1983 S 761 782 Kai Drewes Westphalen Christian Heinrich Philipp Edler von In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 737 738 Einzelnachweise Bearbeiten Laut seinem Enkel wurde er am 24 April 1724 geboren Ferdinand von Westphalen Westphalen der Secretar des Herzogs Ferdinand von Braunschweig Luneburg S 7 so auch Paul Zimmermann Westphalen Philipp von S 228 mit dem Hinweis w o ist nicht mit Sicherheit anzugeben Dieses Datum lasst sich jedoch nicht verifizieren Aus Unterlagen im Staatsarchiv Wolfenbuttel geht vielmehr Folgendes hervor Zu seiner Einfuhrung als Canonicus St Blasii in Braunschweig reichte er eine Urkunde ein die sich auf einen Christian Heinrich Ludwig Westphalen Hannover Neustadt 27 Marz 1723 bezog Gero von Wilcke Karl Marx Trierer Verwandtschaftskreis S 778 Ferdinand von Westphalen Westphalen der Secretar des Herzogs Ferdinand von Braunschweig Luneburg S 11 f Normdaten Person GND 115308423 lobid OGND AKS VIAF 45029931 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Westphalen Philipp vonALTERNATIVNAMEN Westphalen Christian Heinrich Philipp Edler vonKURZBESCHREIBUNG Vertrauter und Mitarbeiter des Herzogs Ferdinand von BraunschweigGEBURTSDATUM getauft 27 Marz 1723GEBURTSORT Hannover NeustadtSTERBEDATUM 21 September 1792STERBEORT Blucher bei Boizenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp von Westphalen amp oldid 222053148