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George Germain 1 Viscount Sackville geborener Sackville 26 Januar 1716 in London 26 August 1785 in Stoneland Lodge Sussex war ein britischer Offizier und Politiker Lord George Germain 1780 Wahrend des Amerikanischen Unabhangigkeitskrieges war er Kolonialminister Secretary of State for the Colonies im Kabinett von Lord North Seinem Ministerium wurde die Hauptschuld am Verlust der britischen Kolonien in Amerika gegeben Seine Neigung zu detaillierten militarischen Instruktionen verbunden mit seiner Unfahigkeit die Geografie der Kolonien und die Entschlossenheit der Kolonisten zu begreifen lasst diese Schlussfolgerung berechtigt erscheinen Er hatte zwei Karrieren Seine militarische Karriere war nicht ohne Verdienste endete jedoch vor dem Kriegsgericht Seine politische Karriere endete zusammen mit dem Kabinett von Lord North nach dem Verlust der amerikanischen Kolonien Inhaltsverzeichnis 1 Namen 2 Herkunft und Ausbildung 3 Militarische Laufbahn 3 1 Die Schlacht bei Minden 3 2 Kriegsgericht 4 Politische Laufbahn 5 Nach der Revolution 6 Ehe und Nachkommen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseNamen BearbeitenBis 1720 fuhrte er den Namen Hon George Sackville von 1720 bis 1770 Lord George Sackville von 1770 bis 1782 Lord George Germain und ab 1782 George Germain 1 Viscount Sackville Herkunft und Ausbildung BearbeitenLord George Germain wurde als George Sackville dritter Sohn von Lionel Cranfield Sackville 1 Duke of Dorset und Lord Lieutenant of Ireland und seiner Frau Elizabeth geboren Er besuchte die Westminster School und schloss 1737 das Trinity College Dublin ab bevor er zur Armee ging Militarische Laufbahn BearbeitenEr trat 1737 in die British Army ein erwarb ein Offizierspatent als Captain des 7th Regiment of Horse King s Regiment of Carabineers 1740 wechselte er als Lieutenant Colonel in das 28th Gloucestershire Regiment of Foot Das Regiment wurde nach Deutschland geschickt um am Osterreichischen Erbfolgekrieg teilzunehmen 1743 wurde er zum Brevet Colonel befordert Seine Feuertaufe erhielt er in der Schlacht bei Fontenoy 1745 wo er die Attacke der Infanterie des Duke of Cumberland anfuhrte Er geriet verwundet in franzosische Gefangenschaft wurde aber wegen seiner Verwundung bald wieder entlassen Nach seiner Heimkehr diente er in Schottland als Colonel des spateren 20th Regiment of Foot 1747 bis 1748 diente er wieder unter dem Duke of Cumberland als Colonel des 12th Regiment of Dragoons in den Niederlanden Anschliessend unterbrach er seine militarische Laufbahn und wurde erster Sekretar seines Vaters und von 1753 bis 1761 Abgeordneter fur Portarlington im irischen Unterhaus In dieser Zeit wurde er fur seine homosexuellen Eskapaden bekannt Wahrend des Siebenjahrigen Krieges kehrte er in den aktiven Dienst zuruck 1755 wurde er zum Major General befordert und mit der Ausrustung und Versorgung der Truppe betraut 1758 kampfte er als General Lieutenant unter dem Duke of Marlborough als Teil der alliierten Truppen des Herzogs von Braunschweig in Deutschland Nach Marlboroughs Tod ubernahm er das Oberkommando uber die britischen Truppen Die Schlacht bei Minden Bearbeiten In der Schlacht bei Minden am 1 August 1759 fuhrte die britische und hannoversche Infanterie im Zentrum einen schlecht geplanten Vorstoss auf die gegenuberliegende franzosische Kavallerie und Artillerie durch Anscheinend ging sie ohne Befehle vor Es gelang der Angriffslinie jedoch wiederholte franzosische Kavallerieattacken abzuweisen indem sie die angreifende Kavallerie bis auf kurzeste Entfernung herankommen liess und erst im letzten Moment massive Salven abfeuerte Als die zersprengten Franzosen begannen sich auf Minden zuruckzuziehen forderte der Herzog von Braunschweig einen britischen Kavallerieangriff an um den Sieg zu vollenden Sackville gab jedoch keine Erlaubnis zum Vorgehen obwohl der Herzog den Befehl mehrmals ubermitteln liess Er lag im Streit mit Lord Granby dem Kommandeur der Kavallerie und wollte diesem keine Gelegenheit bieten sich durch einen Angriff Ruhm zu erwerben Dadurch verpassten die Alliierten die Gelegenheit zur vollstandigen Vernichtung des Feindes Sackville wurde deswegen seines Kommandos enthoben und nach Hause geschickt Kriegsgericht Bearbeiten Er lehnte es ab die Verantwortung fur die Befehlsverweigerung zu ubernehmen Er verlangte nach seiner Ruckkehr nach England eine Kriegsgerichtsverhandlung und wusste seiner Forderung so viel Nachdruck zu verleihen dass ihr 1760 schliesslich stattgegeben wurde Das Gericht sprach ihn schuldig und fallte ein ausserst hartes und ungewohnliches Urteil Es bestatigte nicht nur seine Entlassung sondern erklarte ihn auch fur unfahig seiner Majestat in irgendeiner militarischen Funktion jedweder Art zu dienen und ordnete an dass dieses Urteil vor allen Regimentern der Armee zu verlesen und in ihr Befehlsbuch einzutragen sei Der Konig entliess ihn aus dem Privy Council Politische Laufbahn BearbeitenEr war seit 1741 mit Unterbrechungen Abgeordneter im irischen und im britischen Unterhaus zeitweise auch in beiden gleichzeitig ohne sich aber politisch festzulegen Nach der Thronbesteigung Georgs III hatten die Schwierigkeiten bei der Ruckzahlung der Kriegsschulden eine Periode kurzlebiger Regierungen und wechselnder politischer Allianzen zur Folge In dieser Zeit begann er seine politische Rehabilitation zu betreiben Die Siege uber Frankreich in Ubersee uberstrahlten den unentschiedenen Ausgang des Krieges in Europa und liessen die damit verbundenen Ereignisse in Vergessenheit geraten 1763 nahm Georg III Sackville in aller Stille wieder in die Reihen des Privy Council auf Sackville unterstutzte in zunehmendem Masse Lord North mit dem er 1769 ein formliches Bundnis schloss Im selben Jahr starb Lady Elizabeth Germain Tochter des 2 Earl of Berkeley Witwe des 7 Duke of Norfolk und des Sir John Germaine 1 Baronet ohne leibliche Erben und hinterliess ihm ihre Besitzungen Das verbesserte seine finanzielle Lage Als ihr Generalerbe nahm er durch Act of Parliament am 16 Februar 1770 ihren Familiennamen an und war fortan als Lord George Germain bekannt Am 10 November 1775 wurde Germain als Secretary of State for the American Department Minister in Lord Norths Kabinett Zu diesem Zeitpunkt gab es insgesamt drei Minister der Secretary of State for the Northern Department war zustandig fur Europa und der Secretary of State for the Southern Department fur den Rest der Welt Als Kolonialminister war Germain der Hauptverantwortliche fur die Unterdruckung des Aufstands in den amerikanischen Kolonien Er ernannte und entliess Generale kummerte sich um Ausrustung und Nachschub und war mit der strategischen Planung des Krieges befasst Seine Grundhaltung beruhte auf der Einstellung dass der Pobel sich nicht um Politik und Regierung kummern sollte weil er davon nichts versteht und dass diese Dorftrottel uns nicht schlagen konnen Germain und Premierminister Lord North gingen von drei Annahmen uber den bevorstehenden Krieg aus erstens dass die amerikanischen Truppen den britischen Angriffen nicht wurden standhalten konnen zweitens dass dieser Krieg denjenigen gleichen wurde die sie erfolgreich in Europa gefuhrt hatten und drittens dass der militarische Sieg die dauerhafte Verbundenheit der Kolonien mit dem Mutterland sicherstellen wurde Alle drei Annahmen sollten sich als falsch erweisen 1776 arbeitete Germain gemeinsam mit General John Burgoyne die Planungen und Befehle fur den Saratoga Feldzug aus Die Unklarheit der Befehle an General Howe trug jedoch zum Scheitern des Feldzugs bei 1781 fuhrten widerspruchliche Befehle an General Cornwallis und General Henry Clinton mit zur Niederlage in der Schlacht von Yorktown Nach der Revolution BearbeitenNach dem Rucktritt Lord Norths 1782 verzichtete Germain auf sein Ministeramt und seinen Parlamentssitz Konig Georg III erhob ihn am 9 Februar 1782 mit den Titeln Viscount Sackville of Drayton in the County of Northampton und Baron Bolebrooke in the County of Sussex in den erblichen Adelsstand 1 Die Kontroversen uber seine Amtsfuhrung dauerten aber an Einige Mitglieder des Oberhauses widersetzten sich seiner Aufnahme aber seine schwindende Gesundheit erledigte die Frage Er zog sich auf seinen Landsitz Stoneland Lodge in Sussex zuruck wo er 1785 starb Seine Adelstitel erbte sein Sohn Charles Germain 2 Viscount Sackville Ehe und Nachkommen BearbeitenEr war seit 1754 mit Diana Sambrooke 1778 verheiratet Mit ihr hatte er vier Kinder Elizabeth Sackville Henry Arthur Herbert 1756 Diana Sackville 1756 1814 John Crosbie 2 Earl of Glandore 1753 1815 Charles Sackville Germain 5 Duke of Dorset 2 Viscount Sackville 1767 1843 George Sackville Germain 1770 1836 Harriet Pearce 1835 Literatur BearbeitenPiers Mackesy The Coward of Minden The Affair of Lord George Sackville London 1979 Piers Mackesy Germain George Sackville first Viscount Sackville 1716 1785 In Oxford Dictionary of National Biography Band 21 Oxford University Press 2004 ISBN 0 19 861411 X Sackville George 1st Viscount In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 23 Refectory Sainte Beuve London 1911 S 975 englisch Volltext Wikisource T M C Germain George Sackville In Leslie Stephen Hrsg Dictionary of National Biography Band 21 Garnett Gloucester MacMillan amp Co Smith Elder amp Co New York City London 1890 S 231 235 englisch Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenGeorge Sackville 1st Viscount Sackville auf thepeerage comEinzelnachweise Bearbeiten London Gazette Nr 12268 HMSO London 5 Februar 1782 S 1 Digitalisat englisch VorgangerAmtNachfolgerTitel neu geschaffenViscount Sackville 1782 1785Charles GermainNormdaten Person GND 100143431 lobid OGND AKS LCCN n85024844 VIAF 69270725 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Germain George 1 Viscount SackvilleALTERNATIVNAMEN Sackville Lord George Germain Lord GeorgeKURZBESCHREIBUNG britischer Offizier und PolitikerGEBURTSDATUM 26 Januar 1716GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 26 August 1785STERBEORT Stone Lodge Sussex Abgerufen von https de wikipedia org w index php title George Germain 1 Viscount Sackville amp oldid 236619864