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Die Technik in der Renaissance zeichnete sich gegenuber der Technik im Mittelalter vor allem durch bedeutende Erfindungen wie dem Buchdruck und den Raderuhren aus Besondere Fortschritte machten sich im Militarwesen im Bergbau und in der Gewinnung von Metallen aus Erzen bemerkbar die aufkommenden Naturwissenschaften wurden durch Weiterentwicklungen von Messinstrumenten begunstigt Die Alchemie beschaftigte sich mit der Herstellung von Schiesspulver 1 und den fur die weitere Entwicklung der Technik wichtigen Metallen Hans Holbein d Jungere Die Gesandten 1533 Inhaltsverzeichnis 1 Erfindungen in der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit 1 1 Buchdruck 1 2 Mechanische Raderuhren 2 Bergbau 2 1 Abbau und Wasserhaltung 2 2 Fordern Pochen und Waschen 3 Metallverarbeitung 3 1 Schmelzen und Giessen 3 2 Gewinnung von Gold und Silber 3 3 Drahtziehen 4 Militartechnik 5 Feinmechanik Instrumente und Messgerate 6 Bautechnik 7 Transport 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Einzelnachweise und AnmerkungenErfindungen in der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit BearbeitenGegen Ende des Mittelalters gab es in Europa einige wichtige Erfindungen die bedeutenden Einfluss auf die Neuzeit hatten Es handelt sich dabei um den Buchdruck von Gutenberg und die mechanischen Raderuhren Buchdruck Bearbeiten nbsp Buchdruck im 16 JahrhundertIm Mittelalter wurde die Vervielfaltigung von Buchern vorwiegend in Klostern vorgenommen in dem sie von Monchen per Hand abgeschrieben wurden Andererseits waren bereits seit einiger Zeit Drucktechniken bekannt bei welchen Negative aus Holz bzw Metall geritzt wurden und als Stempel dienten Johannes Gutenberg kam in der Mitte des 15 Jahrhunderts auf die Idee anstatt ganzer Worter einzelne Buchstaben herzustellen Dafur erschuf Gutenberg fur jeden Letter eine Patrize aus geritztem Stahl entspricht dem bildverkehrten Buchstaben welche in ein Stuck Kupfer geschlagen wurde und somit einen Abdruck entstehen liess Durch das Giessen einer Blei Zinn und Antimon Legierung in diese Mutterform entstand eine Nachbildung der Patrize Diese Nachbildung stellt den einzelnen beweglichen Letter dar wovon eine beliebige Anzahl hergestellt werden konnte Die Lettern wurden in ein sogenanntes Setzschiff eingesetzt und konnten schnell wieder anders angeordnet werden Zu Beginn der Renaissance wurden so zahlreiche Bucher in grossen Mengen gedruckt Zunachst die Bibel bald auch wissenschaftliche Literatur der antiken Autoren oder neue Bucher Ausserdem konnte man Flugblatter und Zeitungen drucken was den Beginn der Massenkommunikation und damit einen bedeutenden Entwicklungsschritt der Mediengeschichte bedeutete 2 3 Mechanische Raderuhren Bearbeiten Hauptartikel Raderuhr Die ersten mechanischen Raderuhren entstanden im 14 Jahrhundert Im Inneren der Uhren bewegte ein Gewicht oder spater eine Feder Zahnrader und dadurch die Zeiger Diese Bewegung wurde von der sogenannten Hemmung die von einem Pendel bewegt wurde periodisch unterbrochen Auf dem Gebiet der Uhrentechnik kam es zu einem Wechselspiel von Wissenschaft und Technik In der Wissenschaft wurden Uhren in Experimenten benotigt beispielsweise auf dem Gebiet der Dynamik Andererseits widmeten sich auch zahlreiche Wissenschaftler den Uhren Christiaan Huygens beispielsweise konnte zeigen dass die Schwingungsdauer eines Pendels vom Ausschlag unabhangig ist falls es sich auf einer Zykloiden bewegt und konnte auch eine Uhr bauen die dies umsetzte 4 5 Bergbau BearbeitenBergbau wurde seit dem Altertum betrieben Mit zunehmender Tiefe ergab sich das Problem der Wasserhaltung Sobald die Schachte unter den Grundwasserspiegel reichten sickerte Wasser ein das abgepumpt werden musste um weiter vordringen zu konnen Im 16 Jahrhundert wurden die Neuerungen und Ablaufe unter anderem von Georgius Agricola und Biringuccio schriftlich festgehalten sodass der damalige Stand der Technik sehr gut belegt ist Der Abbau der Gesteine geschah noch mit den gleichen Methoden und Werkzeugen wie in Antike und Mittelalter Beim Feuersetzen wurde das Gestein zunachst durch Feuer erhitzt mit Wasser abgeschreckt und anschliessend mit Hammer Hacke und Meissel abgebaut 6 7 8 Abbau und Wasserhaltung Bearbeiten Neu in der Renaissance war der Schwinghammer ein langer mit beiden Handen zu benutzender Hammer mit einem flexiblen Schaft der die Gefahr des Abprallens verminderte Ein grosses Problem im Bergbau war das einsickernde Grubenwasser welches in der Antike mit archimedischen Schrauben die von Sklaven bedient wurden gelost wurde Am Ende des Mittelalters nutzte man dazu Ledereimer und Schopfrader die von Menschenhand bedient wurden spater dann Becherwerke die mit Wasserradern Tretradern oder Gopeln angetrieben wurden Alternativ wurden Bulgen eingesetzt grosse lederne Gefasse die mit Winden aus den Gruben gezogen wurden Neu eingefuhrt wurden die Kehrrader Das waren Wasserrader die ihre Laufrichtung andern konnten um Lasten ohne kompliziertes Getriebe sowohl zu heben als auch zu senken Wasserrader kamen auch bei Bergwerken ohne direkte Nahe zu Wasserlaufen zum Einsatz Dafur wurden Feldgestange Kunstgestange zwischen Rad und Schacht installiert womit man auch mehrere Kilometer uberbrucken konnte Eine weitere neue Methode war die Verwendung von Saugpumpen Wahrend am Ende des Mittelalters einige Bergwerke geschlossen werden mussten weil mehrere hundert Mann mit Eimern nicht in der Lage waren die Stollen zu entwassern konnte man nun mit nur wenigen Maschinisten abgesoffene Bergwerke wieder in Betrieb nehmen Dafur waren jedoch grossere finanzielle Investitionen in die Maschinen notig Als man in immer grossere Tiefen vorstiess rissen die Seile ofter was unter anderem fur Da Vinci Anlass war sie erstmals wissenschaftlich zu untersuchen So entstanden Begriffe wie Belastbarkeit und Festigkeit oder die Reisslange die die Lange angibt bei der ein Seil unter seinem eigenen Gewicht reisst 1712 entwickelte der englische Schmied Thomas Newcomen schliesslich die erste funktionierende Kolbendampfmaschine die im Bergbau auch Verbreitung fand In anderen Branchen wurde die Dampfmaschine erst nach der entscheidenden Verbesserung durch James Watt in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts verwendet 9 10 Fordern Pochen und Waschen Bearbeiten nbsp Skizze mit Funktionsweise des PochwerksFur das Fordern unter Tage nutzte man Wagen und Karren die teilweise auch auf Holz und spater Eisenschienen fuhren Uber Tage wurde die Materialbewegung als Transport bezeichnet und mittels von Pferden gezogener Wagen bewerkstelligt Wahrend der Industrialisierung wurden dann Dampfeisenbahnen dazu genutzt Vor dem Schmelzen wurden die Erze zerkleinert und durch Waschen vom tauben nicht erzhaltigen Gestein befreit was vor allem dazu diente die teure Holzkohle beim Schmelzen zu sparen Das Zerkleinern wird als Pochen bezeichnet Hierfur wurden im Mittelalter Erzmuhlen verwendet aus denen nun Pochwerke entstanden Beim Pochen wurde mit Hilfe eines Wasserrades eine Welle mit Nocken gedreht welche dann Holzpfahle anhob und in einer gewissen Hohe wieder freiliess Diese Holzpfahle waren an der Unterseite mit Eisen ummantelt und trafen beim Freilassen in einen mit Erz gefullten Becher sodass das Erz zerkleinert wurde 11 Metallverarbeitung BearbeitenBis ins Mittelalter war das Rennverfahren weit verbreitet dabei wurden Rennofen durch Holzkohle erhitzt und das reduzierte Eisen sammelte sich als verbackener Klumpen am Boden der Grube Der Rennofen musste nach jedem Durchgang komplett abgebrochen werden und fur den nachsten Durchgang neu errichtet werden Zur Luftzufuhr nutzte man den naturlichen Hangwind bei Schmelzgruben die an Hangen installiert waren bzw Blasrohre oder Blasebalge 12 Durch den erhohten Verbrauch von Holz und Holzkohle entstanden immer langer werdende Transportwege des Holzes es wurde somit teuer und knapp In England war der Holzeinschlag so gravierend dass Holz importiert werden musste In den kaiserlichen Erfinderprivilegien fur den Zeitraum von 1500 bis 1600 bezogen sich 26 der 78 Privilegien auf holzsparende Technologien Die Rohstoffknappheit und die Weiterentwicklung der Ofen zeigte eine Ersetzung des Brennstoffs Holz durch Steinkohle und Koks nach der Renaissance 13 14 15 Um das Jahr 1500 hatten die Fugger dank des Wirkens von Hans Fugger ein Monopol fur das Metall Kupfer 16 Schmelzen und Giessen Bearbeiten nbsp Skizze eines Schachtofens der mit einem Blasebalg verbunden ist Der steigende Eisenbedarf konnte aber bald nicht mehr aus dem Rennverfahren gestillt werden wodurch zunachst Schachtofen spater dann Hochofen entwickelt wurden Mit den Schachtofen konnte nun eine Scheidung des Eisens vom Stahl vorgenommen werden Dabei wurde der Ofen mit feuerfestem Stein bzw Lehm oder Ton ausgemauert und ein Blasebalg mit Wasserkraft betrieben um eine konstante und ausreichende Luftzufuhr zu gewahrleisten Das anschliessende Giessen des Eisens markiert die Erfindung des Eisengusses 17 Die Gewinnung der meisten Nichteisenmetalle wie Zinn 18 und Zink 19 erfolgte durch Erhitzen und Schmelzen Gold 20 Kupfer 21 und Silber 22 konnte man grundsatzlich auch aus den Erzen herausschmelzen jedoch benotigte man dazu wegen des hoheren Schmelzpunktes mehr Energie Zudem war Kupfer oft mit anderen Metallen wie Zinn vermischt was aber auch gewunscht wurde weil es dadurch nicht so sprode war und als Bronze sehr gut verarbeitet werden konnte Reines Kupfer ist zum Giessen dagegen nicht geeignet 23 Gewinnung von Gold und Silber Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Problematisch war dass die begehrten Edelmetalle haufig als geringe Beimengung in Kupfererzen vorkamen Die genaue chemische Zusammensetzung war damals noch nicht bekannt sondern erschloss sich erst im Laufe der Zeit durch zahllose Versuche Im 16 Jahrhundert setzte sich das Amalgieren bei der Goldgewinnung durch Fur Silber wurde Blei benutzt in dem sich das Edelmetall loste wahrend das Kupfer zuruckblieb Anschliessend wurde die Losung durch Seigern getrennt Blei setzte sich als dichteres Metall unten ab wahrend das andere oben abgeschopft werden konnte In den sudamerikanischen Silberminen war man auf den Import von Quecksilber aus Spanien angewiesen da lokal weder Quecksilber noch ausreichend Holz fur das Schmelzen vorhanden war Drahtziehen Bearbeiten Eine entscheidende Neuerung fand im Bereich des Drahtziehens statt Wahrend die bisherige Herstellung von Draht durch das Schmieden von Eisen bestand wurde im Mittelalter der Draht durch verschieden grosse Locher gezogen bis die gewunschte Dicke erreicht war Mit blosser Muskelkraft konnte die Nachfrage bald jedoch nicht mehr gestillt werden Durch das Verwenden eines unterschlachtigen Wasserrades konnte die Kraft auf eine Kurbelwelle ubertragen und zum Ziehen des Drahtes verwendet werden 24 25 Militartechnik BearbeitenDie mittelalterlichen Schlachten wurden vor allem von den Rittern entschieden wahrend Fusstruppen nur eine untergeordnete Rolle spielten Aber bereits gegen Ende des Mittelalters zeichnete sich der Niedergang der Ritter ab Im Hundertjahrigen Krieg gewannen englische Langbogenschutzen mehrfach gegen franzosische Ritterheere wahrend sich Schweizer Pikeniere gegen deutsche Ritter durchsetzten Erste militarische Anwendung soll das Schiesspulver in Europa 1331 bei der Belagerung von Cividale durch deutsche Ritter 26 und bei der Schlacht bei Crecy im Hundertjahrigen Krieg 27 im Jahr 1346 erhalten haben wo es allerdings noch keine entscheidende Rolle spielte Durch die neuen Feuerwaffen verloren die Ritter weiter an Bedeutung die schwere Rustung wurde den Anforderungen des nimble gunner 28 wie der neue Soldat charakterisiert wurde nicht mehr gerecht Wichtige militarische Konflikte der Renaissance waren der Dreissigjahrige Krieg 1618 1648 und die Kriege unter Friedrich dem Grossen von Preussen nbsp Landsknechte beim Kampf mit ihren Spiessen Radierung von Holbein Fur den Ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit waren verschiedene Stangenwaffen wie die Pike oder die Hellebarde typisch Beide wurden mit beiden Handen gefuhrt sodass die Soldaten keine Schilde nutzen konnten Die Pike war etwa vier Meter lang und hatte eine eiserne Spitze zum Zustechen Gegen Angriffe von Rittern oder anderer Kavallerie wurde das hintere Ende in den Boden gestossen und die Waffe in einem Winkel von etwa 30 gehalten Die von den Pikenieren gebildeten Gewalthaufen bildeten so fur berittene Krieger ein unuberwindliches Hindernis da die Pferde davor scheuten Die nur zwei Meter lange Hellebarde dagegen galt als Angriffswaffe Sie war mit einer Spitze zum Stechen ausgestattet sowie mit einem Beil und einer Spitze die samtliche Rustungen durchdringen konnte Zur Abwehr von Kavallerie eignete sie sich weniger sodass Pikeniere und Hellebardieren haufig gemeinsam kampften Eine wichtige Erfindung war die Arkebuse eine Fruhform der Muskete welche allmahlich bestehende Fernwaffen wie Bogen und Armbruste abloste Da die Musketiere nach dem Schiessen langere Zeit nachladen mussten und dabei wehrlos waren zogen sie sich hinter die Pikeniere zuruck Die Musketen wurden aus Eisen geschmiedet oder Bronze gegossen die Munition bestand aus Bleikugeln die sich die Schutzen selbst von einem grosseren Block schneiden konnten Die spatmittelalterlichen Feuerwaffen bestanden aus einem einfachen Eisenrohr auf einem Schaft aus Holz Einen Abzugmechanismus wie bei den Armbrusten gab es nicht weshalb sie sehr gunstig in der Herstellung waren Zum Abfeuern wurden sie auf Hufthohe in einer Hand gehalten und mit einem heissen Eisen oder einer glimmenden Lunte gezundet Eine wichtige Weiterentwicklung war das Luntenschloss bei dem die Lunte in einem Mechanismus eingespannt war sodass der Schutze beide Hande zum Zielen frei hatte und so die Waffe von der Schulter aus abfeuern konnte was die Zielgenauigkeit deutlich erhohte Beim Radschloss rieb ein drehendes Stuck Metall an einem Feuerstein und erzeugte so Funken Am Ende des 17 Jahrhunderts setzte sich das Steinschloss durch und war bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts in Verwendung als es vom Zundnadelgewehr abgelost wurde Schutzen konnten sich anfangs nicht gegen Reiterangriffe wehren und waren nach dem einmaligen Abfeuern ihrer Waffen langere Zeit wehrlos Abhilfe schuf das Spundbajonett eine Klinge die zunachst in den Lauf geschoben wurde sodass man sie ahnlich wie eine Pike nutzen konnte aber nicht mehr schiessen konnte Spater wurden die Bajonette als Tullenbajonett mit einer Tulle um den Lauf angebracht sodass man die Waffe auch noch abfeuern konnte 29 30 Durch das Verfahren des Eisengiessens konnten Kanonen gebaut werden welche der starken Explosionskraft standhielten Waren diese anfangs noch nicht sehr effektiv und unbeweglich wurden sie im 15 Jahrhundert unter Karl VIII von Frankreich weiterentwickelt und dabei die Raderlafette eingefuhrt sowie korniges Pulver verwendet Als Geschosse bewahrten sich eiserne Kugeln die Steinmauern durchbrechen konnten Aber es wurden auch explosive Geschosse eingesetzt woraus sich auch die Handgranate entwickelte 31 32 Feinmechanik Instrumente und Messgerate BearbeitenZahlreiche Neuerungen gab es auf dem Gebiet der Feinmechanik der Instrumente und der Messgerate sowie der Uhrmacher Sie wiesen zahlreiche Verbindungen zu den neu entstehenden Wissenschaften auf die dank der wissenschaftlichen Revolution aufbluhten Neu waren verschiedene optische Gerate wie das Teleskop das zunachst in der Astronomie Verwendung fand Die Erfindung des Fernrohrs durch Hans Lipperhey und die Weiterentwicklung durch Galileo Galilei ermoglichten astronomische Untersuchungen Der Beruf des Instrumentenbauers wurde zu einer wichtigen Instanz da es eine immer steigende Nachfrage nach genaueren und besseren Instrumenten gab Diese fertigten Instrumente fur die Wissenschaftler die sich ihrerseits auch mit diesen Geraten befassten und so die Optik als wissenschaftliche Disziplin schufen Des Weiteren forderten die Entdeckungsreisen Navigationsinstrumente wie den Kompass und Seekarten welche bald unerlasslich fur die Seefahrt wurden Eine Fruhform des Sextanten das nautische Astrolabium wurde ebenfalls entwickelt und stetig weiterverbessert Im technischen Bereich kamen vermehrt Zeichnungen von technischen Geraten auf Diese entstanden einerseits in Buchern welche Vorgange z B das Wasserheben in Bergwerken durch Wasserrader beschrieben andererseits aber auch in Skizzen wie bei Leonardo da Vinci 33 Weitere Gerate die entweder vollkommen neu waren oder deutlich verbessert wurden waren Bussole Proportionalzirkel Geschutzaufsatze und Quadrant Hinzu kommt die Luftpumpe von Otto von Guericke 34 35 Bautechnik BearbeitenDie mittelalterliche Burg die sowohl Wohn als auch Wehrbau war entwickelte sich weiter zur Festung als ausschliesslicher Wehrbau einerseits und zum Schloss als Wohn und Reprasentationsbau andererseits Die Mauern der Burgen waren vor allem hoch damit sie nicht leicht mit Leitern erklommen werden konnten Mit dem Aufkommen der Kanonen verloren sie ihre Schutzfunktion Stattdessen baute man Festungen mit niedrigeren aber dickeren Wallen die dem Beschuss der Kanonen standhalten konnten Um die eigentliche Mauer die Kurtine zu schutzen wurden ihr verschiedene Mauerwerke vorgelagert wie die Bastion oder der Ravelin Um sicherzustellen dass die Verteidiger jeden Punkt vor diesen Verteidigungseinrichtungen beschiessen konnten entstanden ausgefallene geometrische Grundrisse Schlosser wurden nun inmitten der Stadte gebaut und dienten als Wohngebaude der Adligen sowie zu Reprasentationszwecken Die meisten Baumeister waren zu Beginn der Renaissance sowohl auf militarischem als auch zivilen Gebieten tatig Mit der Zeit wurde jedoch eine Spezialisierung und somit auch eine Trennung vollzogen In Frankreich wurden wahrend des 17 Jahrhunderts vom Staat zahlreiche Festungen Strassen und Brucken gebaut Auf Anordnung des Ministers wurden die Festungsbauingenieure zum Corps des ingenieurs du genie militaire die Strassen und Bruckenbauingeinieure zum Corps des ingenieurs des ponts et chaussees zusammengefasst Im 18 Jahrhundert folgten dann auch spezielle Schulen fur deren Ausbildung 36 Transport BearbeitenVon Pferden gezogene Wagen waren bereits seit der Antike bekannt Im Mittelalter wurden sie fast ausschliesslich zu Transportzwecken genutzt erst beim Ubergang zur Renaissance kamen auch Kutschen auf die von Adligen zu Reisezwecken genutzt wurden Lastwagen erhielten im Laufe der Renaissance eine immer grossere Nutzlast Im 17 Jahrhundert konnten die Wagen etwa drei bis vier Tonnen aufladen und wurden von vier bis sechs Pferden gezogen Im 18 Jahrhundert konnte man mit zwolf Pferden bis zu acht Tonnen bewegen Da der Bodendruck dabei zunahm wurde die Breite der Rader auf bis zu 18 cm vergrossert Schmalere Rader konnten die befestigten Strassen beschadigen sodass fur sie teilweise auch Gebuhren erhoben wurden Im Schiffsbau gab es keine grossen technischen Neuerungen wie die Kogge im Mittelalter oder das Dampfschiff ab dem 19 Jahrhundert Dennoch nahm die Bedeutung der Schiffe zu da sie fur den Seehandel nach Amerika oder Asien benotigt wurden Da diese Handelsbeziehungen auch wirtschaftlich immer bedeutender wurden begannen viele europaische Staaten mit dem Aufbau einer Marine Die Schiffe wurden nun nicht mehr wie fruher als Handelsschiff mit militarischen Aufbauten gebaut sondern von Anfang an als Kriegsschiff konzipiert und mit Kanonen ausgerustet und in standardisierte Grossenklassen sortiert Dazu zahlen die Linienschiffe oder die Fregatte 37 Siehe auch BearbeitenTechnik in der Industrialisierung Geschichte des Schiffbaus Geschichte der SeefahrtLiteratur BearbeitenGunter Bayerl Technik in Mittelalter und fruher Neuzeit Theiss Stuttgart 2013 Magdalena Bushart Technische Innovationen und kunstlerisches Wissen in der Fruhen Neuzeit Bohlau Koln 2015 Adam Max Cohen Technology and the early modern self Palgrave Macmillan New York 2009 Walter Conrad Hrsg Geschichte der Technik in Schlaglichtern Meyers Lexikonverlag Mannheim 1997 Isa Fleischmann Heck Metallschnitt und Teigdruck Technik und Entstehung zur Zeit des fruhen Buchdrucks von Zabern Mainz am Rhein 1998 Bertrand Gille Ingenieure der Renaissance Econ Wien 1968 Bert S Hall Weapons and Warfare in Renaissance Europe Gunpowder Technology and Tactics Johns Hopkins Univ Press Baltimore 2006 Thomas Heichele Die erkenntnistheoretische Rolle der Technik bei Leonardo da Vinci und Galileo Galilei im ideengeschichtlichen Kontext Aschendorff Verlag Munster 2016 Martina Hessler Kulturgeschichte der Technik Historische Einfuhrungen Band 13 Campus Verlag Frankfurt a M New York 2012 Wolfgang Lefevre Hrsg Pictorial means in early modern engineering 1400 1650 Max Planck Institut fur Wissenschaftsgeschichte Berlin 2002 Herbert Maschat Leonardo da Vinci und die Technik der Renaissance Profil Munchen 1989 Karl Heinz Metz Ursprunge der Zukunft Die Geschichte der Technik in der westlichen Zivilisation Neue Zurcher Zeitung Zurich 2006 Marcus Popplow Neu nutzlich und erfindungsreich Die Idealisierung von Technik in der fruhen Neuzeit Waxmann Munster 1998 Jonathan Sawday Engines of the imagination Renaissance culture and the rise of the machine Routledge London 2007 Volker Schmidtchen Technik im Ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit zwischen 1350 und 1600 in Karl Heinz Ludwig Volker Schmidtchen Hrsg Metalle und Macht Propylaen Verlag Ulm 1997 Rolf Sonnemann Bergbau und Huttenwesen werden umgestaltet In Burchard Brentjes Siegfried Richter Rolf Sonnemann Hrsg Geschichte der Technik Aulis Verlag Deubner Koln 1987 S 192 198 Rolf Sonnemann Die Errungenschaften des fruhen und hohen Mittelalters In Burchard Brentjes Siegfried Richter Rolf Sonnemann Hrsg Geschichte der Technik Aulis Verlag Deubner Koln 1987 S 138 158 Rolf Sonnemann Die mittelalterliche Waffen und Kriegstechnik In Burchard Brentjes Siegfried Richter Rolf Sonnemann Hrsg Geschichte der Technik Aulis Verlag Deubner Koln 1987 S 159 168 Rolf Sonnemann Papier und Buchdruck In Burchard Brentjes Siegfried Richter Rolf Sonnemann Hrsg Geschichte der Technik Aulis Verlag Deubner Koln 1987 S 169 173 Lothar Suhling Aufschliessen gewinnen und fordern Geschichte des Bergbaus Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1983 Ulrich Troitzsch Technischer Wandel in Staat und Gesellschaft zwischen 1600 und 1750 In Akos Paulinyi Ulrich Troitzsch Mechanisierung und Maschinisierung Propylaen Verlag Ulm 1997 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Vgl etwa Wilhelm Hassenstein Hermann Virl Das Feuerwerkbuch von 1420 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Buchsenmeisterei Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Ubertragung ins Hochdeutsche und Erlauterungen von Wilhelm Hassenstein Verlag der Deutschen Technik Munchen 1941 S 65 Willst du ein gutes Buchsen Pulver machen Und das ist die allerbeste Lehre die man in der ganzen Alchimie finden kann und 102 Volker Schmidtchen Technik im Ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit zwischen 1350 und 1600 In Karl Heinz Ludwig Volker Schmidtchen Hrsg Metalle und Macht Propylaen Verlag Ulm 1997 S 573 576 Karl Heinz Metz Ursprunge der Zukunft Die Geschichte der Technik in der westlichen Zivilisation Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2006 S 62 Christoph Scriba Bertram Maurer Technik und Mathematik In Armin Herrmann Charlotte Schonbeck Hrsg Technik und Wissenschaft VDI Verlag Dusseldorf 1991 S 52 Karl H Metz Ursprunge der Technik Schoningh Paderborn 2006 S 48 52 Volker Schmidtchen Technik im Ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit zwischen 1350 und 1600 In Karl Heinz Ludwig Volker Schmidtchen Hrsg Metalle und Macht Propylaen Verlag Ulm 1997 S 218 239 Ulrich Troitzsch Technischer Wandel in Staat und Gesellschaft zwischen 1600 und 1750 In Akos Paulinyi Ulrich Troitzsch Mechanisierung und Maschinisierung Propylaen Verlag Ulm 1997 S 61 78 Gunter Bayerl Technik in Mittelalter und Fruher Neuzeit Theiss Stuttgart 2013 S 140 Rolf Sonnemann Bergbau und Huttenwesen werden umgestaltet In Burchard Brentjes Geschichte der Technik Aulis Verlag Deubner Koln 1987 S 192 198 Gunter Bayerl Technik in Mittelalter und Fruher Neuzeit Theiss Stuttgart 2013 S 146 Volker Schmidtchen Technik im Ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit zwischen 1350 und 1600 In Karl Heinz Ludwig Volker Schmidtchen Hrsg Metalle und Macht Propylaen Verlag Ulm 1997 S 227 Walter Conrad Hrsg Geschichte der Technik in Schlaglichtern Meyers Lexikonverlag Mannheim 1997 S 19 f Gunter Bayerl Technik in Mittelalter und Fruher Neuzeit Theiss Stuttgart 2013 S 150 f Walter Conrad Hrsg Geschichte der Technik in Schlaglichtern Meyers Lexikonverlag Mannheim 1997 S 21 Herbert Maschat Leonardo da Vinci und die Technik der Renaissance Profil Munchen 1989 S 22 Rompp Lexikon Chemie 9 Auflage Band 3 Stuttgart 1992 Seite 2408 Rolf Sonnemann Bergbau und Huttenwesen werden umgestaltet In Burchard Brentjes Siegfried Richter Rolf Sonnemann Hrsg Geschichte der Technik Aulis Verlag Koln 1987 S 198 f Schmelzpunkt des reinen Zinns ist 232 C Schmelzpunkt des reinen Zinks ist 419 5 C Schmelzpunkt des reinen Goldes ist 1064 C Schmelzpunkt des reinen Kupfers ist 1083 C Schmelzpunkt des reinen Silbers ist 962 C Rompp Lexikon Chemie 9 Auflage Band 3 Stuttgart 1992 Seite 2405 Rolf Sonnemann Die Errungenschaften des fruhen und hohen Mittelalters In Burchard Brentjes Siegfried Richter Rolf Sonnemann Hrsg Geschichte der Technik Aulis Verlag Koln 1987 S 156 Gunter Bayerl Technik in Mittelalter und Fruher Neuzeit Theiss Stuttgart 2013 S 120 Kenneth Chase Fire arms a global history to 1700 Cambridge University Press 2003 S 59 Fritz Seel Geschichte und Chemie des Schwarzpulvers In Chemie in unserer Zeit Band 22 1988 S 9 Adam Max Cohen Technology and the early modern self Palgrave Macmillan New York 2009 S 115 f Volker Schmidtchen Technik im Ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit zwischen 1350 und 1600 in Karl Heinz Ludwig Volker Schmidtchen Hrsg Metalle und Macht Propylaen Verlag Ulm 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Schmidtchen Technik im Ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit zwischen 1350 und 1600 In Karl Heinz Ludwig Volker Schmidtchen Hrsg Metalle und Macht Propylaen Verlag Ulm 1997 S 407 433 Ulrich Troitzsch Technischer Wandel in Staat und Gesellschaft zwischen 1600 und 1750 In Akos Paulinyi Ulrich Troitzsch Mechanisierung und Maschinisierung Propylaen Verlag Ulm 1997 S 114 f 124 f 140 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Technik in der Renaissance amp oldid 237507483