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48 858333333333 8 2105555555556 Koordinaten 48 51 30 N 8 12 38 O Plan der Festung aus dem Jahr 1849Die Bundesfestung Rastatt wurde im Zeitraum von 1842 bis 1852 erbaut Der Bau der Bundesfestung war eines der wenigen Projekte die der Deutsche Bund in diesem Zeitraum zu Ende fuhren konnte Die Festungsanlagen umschlossen die badische Stadt Rastatt und spielten 1849 eine wichtige Rolle wahrend der Badischen Revolution Sie wurden 1890 aufgegeben und anschliessend grosstenteils abgerissen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der Bau 3 Bausubstanz der Festung 4 Besatzung 5 Badische Revolution 5 1 Die Meuterei vom 11 Mai 1849 5 2 Die gespannte Lage in der Festung Ende Juni 1849 5 3 Belagerung vom 30 Juni bis 23 Juli 1849 6 Deutscher Krieg 1866 7 Deutsch Franzosischer Krieg 1870 71 8 Die Festung heute 9 Rezeption 10 Literatur 11 Weblinks 12 Einzelnachweise und AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenAm Rande der Pariser Friedenskonferenz hatten die vier Siegermachte Osterreich Grossbritannien Preussen und Russland am 3 November 1815 Mainz Luxemburg und Landau zu Festungen des Deutschen Bundes bestimmt und zudem den Bau einer vierten Bundesfestung am Oberrhein vorgesehen wozu 20 Millionen franzosische Francs aus der Kriegsentschadigung bereitgestellt werden sollten 1 Bereits 1819 bis 1824 arbeitete eine Festungsbaukommission in der badische bayerische wurttembergische und osterreichische Ingenieure mitwirkten die Plane aus die dann jedoch aus politischen Grunden 20 Jahre in der Schublade verschwanden 2 Wahrend Osterreich Ulm ausbauen wollte bevorzugten Preussen und die naher an Frankreich liegenden suddeutschen Staaten den Bau einer Festung in Rastatt Im Oktober 1836 schlug der wurttembergische Konig Wilhelm I als Kompromiss den Bau bzw Ausbau beider Stadte zu Festungen vor 1838 39 konnten dann Bayern und Osterreich auch hierfur gewonnen werden Erst die Rheinkrise von 1840 41 bewirkte jedoch dass sich die Staaten des Deutschen Bundes auf Verteidigungsanstrengungen gegen Frankreich verstandigten und die Bundesversammlung am 26 Marz 1841 den Bau beider Festungen beschloss 3 Rastatt wurde als Verbindungs und Grenzfestung sowie als Waffenplatz des VIII Armee Korps bestimmt 4 Das Grossherzogtum Baden erhielt das Recht den Gouverneur den Kommandanten und den Chef der Artillerie zu ernennen den Chef der Genietruppe durfte Osterreich bestimmen Der Bau Bearbeiten nbsp Festungssteinbruch am EichelbergDie Arbeiten fur die Bundesfestung Rastatt begannen am 15 November 1842 die Grundsteinlegung erfolgte jedoch erst am 18 Oktober 1844 da es langwieriger Vorarbeiten bedurfte Hierzu gehorte auch der Kauf von Grundstucken bzw deren Enteignung gegen eine Entschadigung Neben stadtischen und herrschaftlichen Flachen wurden auch Grundstucke von 345 Privatpersonen fur die Festung gekauft bzw enteignet 5 Fur die Stadt bedeutete der Bau zunachst einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung der jedoch spater mit dem Abzug offentlicher Einrichtungen Hofgericht Kreisregierung bezahlt wurde 6 Zum Festungsbaudirektor wurde der osterreichische Oberstleutnant Georg Eberle ernannt wie uberhaupt fast das gesamte Leitungspersonal von Osterreich gestellt wurde Die grosse Zahl der eingesetzten Bauarbeiter 1844 bereits 4 000 7 machte den Ausbau der stadtischen Infrastruktur Polizei und Sanitatswesen erforderlich um deren Finanzierung es zwischen Stadt Grossherzogtum Baden und militarischen Bundesbehorden Streitigkeiten gab Ein Grossteil der Bausteine kam von einem etwa 500 Meter langen Buntsandsteinbruch am Eichelberg bei Oberweier und wurde mit einer 14 5 Kilometer langen Pferdebahn 8 nach Rastatt transportiert wobei die Leistungsfahigkeit pro Tag bis zu 400 Kubikmeter betrug Im Steinbruch waren 400 1200 Arbeiter beschaftigt fur die dort ein gesondertes Barackenlager errichtet wurde Neben Einheimischen waren auch Wurttemberger Osterreicher und Italiener hier tatig 9 Es war geplant den Bau 1849 abzuschliessen was aber aufgrund von Finanzierungsproblemen und der badischen Revolution nicht realisiert werden konnte 1848 wurde die Festung mit der Ernennung des ersten Gouverneurs Generalleutnant Carl Felix von Lassolaye 10 in Betrieb genommen Nach der Unterbrechung durch die badische Revolution 1849 wurden die Arbeiten 1850 wieder aufgenommen und kamen 1852 zu einem vorlaufigen Abschluss Nach heftigen Auseinandersetzungen um den weiteren Ausbau und dessen Finanzierung insbesondere zwischen Preussen und Osterreich 11 wurden 1852 1854 die Stadtbefestigung und die Bahnhofslunetten vollendet und 1856 erfolgte der Ausbau von zwei Aussenwerken Bausubstanz der Festung Bearbeiten nbsp Schutzraum der Bastion XI im Mittleren Anschluss heute im Stadtpark nbsp KasemattenDie Festung wurde in der neupreussischen Befestigungsmanier errichtet die damals in Europa vorherrschend war Die Festung bestand aus drei fur sich eigenstandig zu verteidigenden Teilen Fort A Leopoldsfeste Fort B Ludwigsfeste Fort C Friedrichsfeste Verbunden waren die drei Forts in der gleichen Reihenfolge durch den Oberen Anschluss Unterer Anschluss Mittlerer Anschluss Innerhalb dieses Festungskernes befanden sich 30 Werke Ausserhalb dieses Ringes befanden sich weitere dieser Werke so dass die gesamte Festung aus 47 dieser Anlagen bestand Die Werke wurden von 1 bis 47 durchnummeriert Besatzung BearbeitenDie Festung sollte im Kriegsfall bis zu 30 000 Mann aufnehmen konnen Baden hatte sich verpflichtet im Frieden 2 400 und im Krieg 7 000 Mann Besatzung zu stellen Osterreich sollte im Frieden 100 Mann und im Krieg 3 500 stellen Nach langen und heftigen Auseinandersetzungen zwischen Preussen und Osterreich wurde vom Deutschen Bund am 28 Juli 1859 auch Preussen ein Besatzungsrecht eingeraumt 12 Die Friedensbesatzung wurde auf 12 000 Mann festgelegt wovon Osterreich 6 000 Preussen 4 000 und Baden 2 000 stellen sollte Badische Revolution BearbeitenKampfe im Zuge der Badischen Revolution 1848 49 Heckerzug 13 bis 27 April 1848 Scheideck Gunterstal Freiburg DossenbachStruve Putsch 21 bis 25 September 1848 StaufenBadischer Militaraufstand 9 Mai bis 23 Juli 1849 Heppenheim Weinheim Wald Michelbach Ludwigshafen Kafertal Ladenburg I Hirschhorn Waghausel Ladenburg II Sinsheim Ubstadt Durlach Gernsbach Rastatt Eine politische und militarische Bedeutung erlangte die Bundesfestung Rastatt 1849 wahrend der Badischen Revolution in deren Verlauf badisches Militar der Festungsgarnison meuterte und sich gemeinsam mit der Burgerwehr der demokratisch gewahlten Regierung unterstellte Die Reaktion der benachbarten reaktionaren Staaten liess nicht lange auf sich warten Unter der Fuhrung Preussens wurde der Aufstand mit militarischer Gewalt niedergeschlagen Die Gedenkstatte daran und ein Museum zur nationalen Bedeutung der Erhebung der Soldaten und Bevolkerung Badens befindet sich im nahe gelegenen Schloss Rastatt Hauptartikel Erinnerungsstatte fur die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte Die Meuterei vom 11 Mai 1849 Bearbeiten Am 9 Mai 1849 fand ab 19 Uhr auf dem Exerzierplatz der Festung Rastatt eine Soldatenversammlung statt an der fast alle 13 Mannschaften und Unteroffiziere teilnahmen es kam zu Verbruderungsszenen zwischen Linientruppen und Rastatter Burgerwehr Die militarische Fuhrung hatte zwar die Soldaten aufgefordert Beschwerden auf dem Dienstwege vorzubringen und sich nicht an der Versammlung zu beteiligen sie hatte aber kein Verbot ausgesprochen Am 10 Mai fand in der Gromer schen Bierbrauerei wiederum eine Soldatenversammlung statt zu der die Artilleristen in geschlossener Formation mit gezogenem Sabel und schwarz rot goldener Fahne auszogen 14 Am 11 Mai wurde morgens der Soldat Stark 15 von Hauptmann von Renz in das Arrestlokal des 1 badischen Infanterieregiments in der Leopoldskaserne eingesperrt weil er auf der Soldatenversammlung aufruhrerische Reden gefuhrt habe Soldaten des 1 und 3 Infanterieregiments sowie Festungsarbeiter versammelten sich gegen 10 Uhr vor der Kaserne und forderten die Freilassung von Stark Die Offiziere liessen Generalmarsch schlagen dem jedoch nur wenige Mannschaften Folge leisteten Die Versuche mehrerer Offiziere die Mannschaften zu beruhigen und oder durch Drohungen die Ordnung wiederherzustellen hatten keinen Erfolg sondern fuhrten sogar zu Handgreiflichkeiten gegen den Regimentsadjutanten von Goler Die herbeigerufene Kasernenwache weigerte sich gegen ihre Kameraden vorzugehen Schliesslich wurde Stark der auf einer offiziellen Genehmigung durch seinen Kompaniefuhrer bestand freigelassen Um 13 Uhr wurde wieder Generalmarsch geschlagen und wieder folgten die Mannschaften nicht Beim 3 Infanterieregiment bedrangten Mannschaften den Gouverneur der Festung Wilhelm von Clossmann und andere Offiziere die darauf mit gezogenem Sabel die Unbotmassigen aus der Kaserne trieben Ein Sturm der Wohnung des Kommandeurs des 3 Infanterieregiments Oberst Pierron wurde nur durch Zureden des Gefreiten Haas eines Fuhrers des Soldatenklubs verhindert Gegen 18 Uhr sammelten sich nochmals Soldaten Burger und Festungsarbeiter vor der Leopoldskaserne Es ging nun um die Freilassung des Korporals Kehlhofer der wegen Insubordination und unerlaubter Abwesenheit von der Truppe inhaftiert wurde Oberst Hoffmann wurde in dem Tumult durch einen Steinwurf verletzt und Oberst Pierron konnte sich nur zu Pferd durch Flucht retten Die Unruhen breiteten sich nun in der ganzen Stadt aus und die Offiziere wurden in ihren Wohnungen bedroht Schliesslich versuchte der Gouverneur mit einer Schwadron Dragoner die Massen zu zerstreuen Nach anfanglichem Erfolg versuchte er mit den Aufruhrern zu reden wobei er jedoch keinen Erfolg hatte und die Kontrolle uber seine Dragoner verlor Wieder wurden Steine und Ziegel geworfen und der Gouverneur wurde verletzt die Dragoner verweigerten nun grosstenteils den Befehl Einzelne Offiziere wurden auf der Strasse bedroht und die Wohnung von Oberst Pierron der sich zuvor noch in eine angrenzende Wohnung retten konnte wurde gesturmt Das Militar war nun ohne Fuhrer da von Clossmann und Hoffmann verwundet und Pierron unauffindbar war Die Hauptleute des kleinen osterreichischen Kontingents in der Festung hielten ihre Leute zusammen und blieben zuruckgezogen in der Festung Die seit dem Struve Putsch vom September 1848 gefangenen Revolutionare Gustav Struve und Karl Blind wurden in der Nacht vom 11 auf den 12 Mai von Rastatt nach Bruchsal gebracht Am 12 Mai kam es sehr fruh in der Stadt zu weiteren Ausschreitungen gegen Offiziere und einen regierungstreuen Korporal Gegen 8 Uhr traf der badische Kriegsminister Friedrich Hoffmann von Karlsruhe kommend in der Festung ein Etwa gleichzeitig mit ihm trafen drei Schwadronen des 1 badischen Dragonerregiments 16 unter Oberst Heinrich Wilhelm von Hinckeldey 17 mit einer Artillerieabteilung ein General Hoffmann besuchte die einzelnen Truppenteile und forderte die Mannschaften auf ihre Beschwerden vorzubringen Nebst der Forderung nach hoherem Sold wurde auch die Teilnahme von Soldatenvertretern an der fur den 13 Mai in Offenburg geplanten Volksversammlung gefordert was zugestanden wurde Die Solderhohung war noch durch die badische Standeversammlung blockiert Es trat zunachst eine gewisse Beruhigung ein die aber abends wieder durch Geruchte uber die Meutereien an anderen Standorten und angeblich anruckende preussische Truppen in nunmehr bewaffnete Tumulte umschlug General Hoffmann zog das Dragonerregiment auf dem Schlossgartenplatz zusammen Den Aufruhrern gelang es sich der Artillerieabteilung des Generals zu bemachtigen oder die Artilleristen fur sich zu gewinnen Man bedrohte nun die Dragoner einerseits mit der Artillerie und rief sie andererseits zur Verbruderung auf So loste sich auch das Dragonerregiment auf aber General Hoffmann konnte sich mit einem Teil dieses Regiments und der Mehrzahl der Offiziere aus Rastatt retten Die Meuterer begannen nun eine Jagd auf die Offiziere wobei auch Burgerhauser durchsucht wurden Dies veranlasste nun die Rastatter Burgerwehr einzugreifen um die Sicherheit der Burger zu gewahren Gemeinsamen Patrouillen von Burgerwehr und rebellierenden Truppen gelang es wieder eine gewisse Rechtssicherheit herzustellen Am 13 Mai fuhren die gewahlten Delegierten der Rastatter Soldaten zur Volksversammlung nach Offenburg In Rastatt wurde ein Sicherheitsausschuss gebildet Stadt und Festung teilten nun das Schicksal Badens in der Badischen Revolution Die gespannte Lage in der Festung Ende Juni 1849 Bearbeiten Nach dem verlorenen Gefecht bei Waghausel suchten Ende Juni 1849 geschlagene Revolutionstruppen sowie versprengte Freischarler Zuflucht hinter den Festungsmauern und biwakierten auf Strassen und Platzen Angesichts der sich abzeichnenden Niederlage der Revolution herrschte eine gespannte und gereizte Unruhe in der uberfullten Stadt Vor diesem Hintergrund wurden am 27 Juni zwei vermeintliche Spione und Reaktionare von einem Lynchmob getotet 18 Auch in der provisorischen Regierung und bei den ortlichen Revolutionsfuhrern wuchs die Nervositat und die verzweifelte Bereitschaft zu radikalen Massnahmen zu greifen um den Fortbestand der revolutionaren Regierung zu sichern So wurden am 24 Juni auf Veranlassung des revolutionaren Innenministeriums wahrend der Geiselnahmen im Murgtal und in Baden Baden sechzehn der Reaktion verdachtigte Beamte und Geistliche als Volksverrater festgenommen und in der Festung interniert Das rechtzeitige und besonnene Eingreifen von Amand Goegg am 28 Juni hat verhindert dass die Gefangenen wie vorgesehen als Geiseln zur Durchsetzung von Forderungen gegen die vorruckenden preussischen Interventionstruppen eingesetzt werden konnten 19 Belagerung vom 30 Juni bis 23 Juli 1849 Bearbeiten nbsp Denkmal fur die getoteten Demokraten vor der ehemaligen Bastion 30Das preussische II Armee Korps unter Generalleutnant Karl von der Groeben zernierte Rastatt seit dem 30 Juni 1849 Nach einer dreiwochigen Belagerung wurde die Festung am 23 Juli 1849 ubergeben Die revolutionare Regierung versuchte auf diese Weise ein Massaker an der Stadtbevolkerung zu verhindern Gleichwohl verhangten die Eroberer schwere Strafen gegen diejenigen derer sie in der Stadt habhaft wurden und 19 Todesurteile wurden in den Festungsgraben durch Erschiessen vollstreckt Einer der Erschossenen war Major Gustav Tiedemann der von Revolutionsgeneral Ludwik Mieroslawski am 29 Juni 1849 ernannte Gouverneur der Festung Rastatt Als Gefangnis diente unter anderem der heute noch erhaltene Cavalier 1 in der Leopoldsfeste Deutscher Krieg 1866 BearbeitenIm Deutschen Krieg stellten 1866 die Bundesfestungen mit gemeinsamer Besatzung ein spezielles Problem dar Auf Antrag Bayerns beschloss der Bundestag am 9 Juni 1866 dass die osterreichischen und preussischen Besatzungen in den Bundesfestungen Mainz und Rastatt abgezogen und durch Truppen Bayerns und der Kleinstaaten im Deutschen Bund ersetzt werden sollten 20 Preussen zog seine Truppen darunter das Fusilier Regiment Konigin Viktoria von Schweden Pommersches Nr 34 am 10 Juni nach Wetzlar und Koblenz ab 21 Osterreich zog am 13 Juni seine Besatzungen aus den Bundesfestungen Mainz und Rastatt darunter das k u k Niederosterreichisches Infanterie Regiment Freiherr von Hess Nr 49 ab 22 Die Besatzung wurde auf 4 800 Mann reduziert wobei Baden 1 800 Mann Sachsen Altenburg und Sachsen Coburg Gotha je 1 000 Waldeck und Reuss je 500 stellen sollten 23 Die Festung wurde erst am 18 Juli 1866 in den Kriegszustand versetzt der auch nur bis zum 1 August aufrechterhalten wurde Nach dem Austritt Badens aus dem deutschen Bund wurde die Bundesfestung dem badischen Kriegsministerium unterstellt Am 4 August 1866 ruckten die im Juni als Ersatz fur die Osterreicher und Preussen in die Festung verlegten Kontingente aus Rastatt ab 24 Das Fusilier Regiment Konigin Viktoria von Schweden Pommersches Nr 34 25 und das k u k Niederosterreichisches Infanterie Regiment Freiherr von Hess Nr 49 26 nahmen beide an der Schlacht bei Koniggratz teil In der Garnison Rastatt gab es vor Ausbruch des Krieges keinerlei Spannungen zwischen den Truppen der beiden Bundesstaaten 1869 war Heinrich Hansjakob fur einen Monat in der Festung inhaftiert und schrieb das Buch Auf der Festung Deutsch Franzosischer Krieg 1870 71 BearbeitenIm Deutsch Franzosischen Krieg diente die Festung als Sammelpunkt fur die suddeutschen Truppenkontingente Am 22 Juli 1870 wurde die Festung in den Belagerungszustand versetzt der bis 11 Mai 1871 beibehalten wurde Nach der Kapitulation der Festung Strassburg am 27 September 1870 wurde in Rastatt ein Gefangenenlager fur 10 000 franzosische Gefangene eingerichtet das bis zum Spatsommer 1871 existierte 27 Gouverneur war in dieser Zeit Generalleutnant Ludwig Waag 28 Die Festung heute Bearbeiten nbsp Ehemaliges Proviantmagazin zu Wohnungen umgebaut nbsp Karlsruher Tor nbsp Kehler TorDie Festung Rastatt wurde 1890 aufgegeben 29 da sie ihre Lage an der Grenze und damit ihre Bedeutung verloren hatte Die Anlagen wurden 1892 zum Grossen Teil zum Abbruch an die Stadt Rastatt verkauft Nachdem das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verloren hatte wurde im Friedensvertrag von Versailles in Artikel 180 festgelegt dass Deutschland auch seine rechtsrheinischen Festungen in einem Korridor von 50 Kilometern schleifen musste Von der Interalliierte Militar Kontrollkommission wurde daher auch festgelegt welche Reste der aufgelassenen Festung Rastatt noch zu schleifen waren Folgende heutige Reste lassen noch eine Vorstellung von den Ausmassen der Festung zu Kehler Tor Karlsruher Tor Lunetten 34 35 37 42 Cavalier 1 Die Contre Escarpe Galerie beim Cavalier 1 Die Geschutzkasematten der Flanke 27 beim Karlsruher Tor Obere Stauschleuse und Untere Stauschleuse mit Resten der Stadtbefestigung Die Wagenhauser 1 und 2 beim Cavalier 1 Das Festungslazarett hinter den Wagenhausern Das Proviantmagazin parallel hierzu im Volksmund Kornermagazin Die beiden Kasernengebaude der Leopoldsfeste zwischen dem Lazarett und ProviantmagazinDer Historische Verein Rastatt kummert sich um die Reste der Festung restauriert und konserviert sie und macht sie einer interessierten Offentlichkeit zuganglich 30 Fur dieses ehrenamtliche Engagement zeichnete ihn der Bund Freiheit statt Baden Wurttemberg mit dem Titel Badener des Jahres 2023 31 32 33 aus Dies Kasematten sind zuganglich es werden Fuhrungen angeboten Im ostlichen Teil der ehemaligen Leopoldsfeste sind 500 m Gange zur Besichtigung erschlossen Rezeption BearbeitenDas Badnerlied die inoffizielle Hymne Badens nimmt in der dritten Strophe Bezug auf die Festung die als Schutz gegen franzosische Einfalle verstanden wurde In Rastatt ist die Festungund das ist Badens Gluck 1988 veroffentlichte Erich Schlossarek seinen historischen Roman Auf Gnade und Ungnade der sich mit der Belagerung der Festung im Jahre 1849 befasst Literatur BearbeitenFranz Simon Meyer Die ganze Geschichte meines gleichgultigen Lebens Band 2 1829 1849 In Zeiten der Revolution Herausgegeben von Sebastian Diziol Solivagus Praeteritum Kiel 2017 ISBN 978 3 9817079 6 0 Wolfgang Dressen Hg 1848 1849 Burgerkrieg in Baden Chronik einer verlorenen Revolution Wagenbachs Taschenbucherei 3 Wagenbach Berlin 1975 ISBN 3 8031 2003 9 Gunther Hildebrandt Rastatt 1849 Eine Festung der Revolution Illustrierte historische Hefte Nr 6 Hg vom Zentralinstitut fur Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1976 Albert Neininger Rastatt als Residenz Garnison und Festung Selbstverlag Rastatt 1961 Carl Schurz Flucht aus der Festung Rastatt Erinnerungen an die Badische Revolution Mit einer Einfuhrung von Helmut Bender Waldkircher Verlagsgesellschaft Waldkirch 1983 ISBN 3 87885 086 7 Rainer Wollenschneider Michael Feik Bundesfestung Rastatt In Erinnerung an die Grundsteinlegung am 18 Oktober 1844 Schutz Otigheim 1994 ISBN 3 925418 44 X Karl Alois Fickler In Rastatt 1849 Mit einem Plane von Rastatt Rastatt 1853 online in der Google Buchsuche Karl Leopold Frhr Schilling v Canstatt Die Militarmeuterei in Baden Die Ereignisse in Rastatt Bruchsal Karlsruhe Lorrach Freiburg Gundelfingen Krotzingen Neustadt etc enthaltend Aus authentischen Quellen zusammengetragen von einem badischen Offizier Karlsruhe 1849 online bei der UB Frankfurt Carl von Rotteck Carl Theodor Welcker Staats Lexikon Encyklopadie der Staatswissenschaften 3 Auflage 4 Band Leipzig 1860 Deutsche Bundeskriegsverfassung B Die Bundesfestungen S 506 514 online in der Google Buchsuche Marco Muller Die Bundesfestung Rastatt In Badische Heimat Heft 4 2005 S 499 515 pdf Karl Josef Rossler Kampf um den Bau und die Besatzung der Festung Rastatt In Die Ortenau 42 1962 S 264 273 online bei der Uni Freiburg Hermann Kraemer Rastatt im Revolutionsjahr 1848 49 Gedenkblatter zur Jahrhundertfeier Rastatt 1949 Reinhold Wagner Rastatt die 4 Bundesfestung Ein Nekrolog In Preussische Jahrbucher Band 67 1891 S 472 498 im Internet Archive und S 663 684 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Festung Rastatt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historischer Verein Rastatt Die Bundesfestung Rastatt 1 2 Vorlage Toter Link www rastatt de Stadt Rastatt Festung Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2023 Suche in Webarchiven Freiburger Zeitung vom 13 Mai 1849 Freiburger Zeitung vom 15 Mai 1849Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Proces verbal de la conference de M M les plenipotentiaires des quatre puissances du 3 Novembre 1815 a Paris Annexe B Systeme defensif de la confederation germanique Art 10 vom 3 November 1815 In Staatsarchiv des Deutschen Bundes herausgegeben von Johann Ludwig Kluber I Band 3 Heft Erlangen 1816 S 389 391 online in der Google Buchsuche Marco Muller Die Bundesfestung Rastatt In Badische Heimat Heft 4 2005 S 499 abgedruckt bei Philipp Anton Guido von Meyer Corpus constitutionum Germaniae oder Die sammtlichen Verfassungen der Staaten Deutschlands Frankfurt am Main 1845 S 95 96 online in der Google Buchsuche s Staatslexikon S 509 s Marco Muller Die Bundesfestung Rastatt In Badische Heimat Heft 4 2005 S 505 Franz Simon Meyer Die ganze Geschichte meines gleichgultigen Lebens Band 2 1829 1849 In Zeiten der Revolution Herausgegeben von Sebastian Diziol Solivagus Praeteritum Kiel 2017 ISBN 978 3 9817079 6 0 S 247 261 269 270 Fickler S 3 1843 bis 1848 waren durchschnittlich 4 000 Arbeiter im Festungsbau beschaftigt wobei in der Spitze sogar die Zahl von 6 000 erreicht wurde s Muller S 501 s www bundesfestung rastatt de abgerufen am 22 November 2013 s Marco Muller Die Bundesfestung Rastatt In Badische Heimat Heft 4 2005 S 502 Eintrag in Landeskunde entdecken online Leo bw Eintrag in den Badischen Biographien s Karl Josef Rossler Kampf um den Bau und die Besatzung der Festung Rastatt In Die Ortenau 42 1962 265 266 s Karl Stiefel Baden 1648 1952 Karlsruhe 1979 Band 2 S 1026 Rossler S 266 272 so Schilling nach Fickler S 35 beteiligten sich am 9 Mai nur etwa 300 Soldaten s Schilling S 2 es handelte sich um den 24 jahrigen Johann Stark aus Lottstetten die 4 Schwadron lag bereits in Rastatt 1793 1852 Carl Alois Fickler In Rastatt 1849 Rastatt 1853 S 128 ff Reiner Haehling von Lanzenauer Eine Geiselnahme des Jahres 1849 In Arbeitskreis fur Stadtgeschichte Baden Baden Hrsg Aquae 98 Revolution in Baden Baden 1848 49 Heft 31 Baden Baden 1998 S 9 24 s Wolfgang Menzel Der deutsche Krieg im Jahr 1866 Band 1 S 242 Freiburger Zeitung vom 12 Juni 1866 online bei der UB Freiburg Osterreichs Kampfe im Jahre 1866 Vom K und K Generalstab Bureau fur Kriegsgeschichte Band 1 S 144 Freiburger Zeitung vom 15 Juni 1866 online bei der UB Freiburg s Freiburger Zeitung vom 5 August 1866 online bei der UB Freiburg als Teil des II Korps der 1 Armee als Teil der Brigade Kirchsberg im 3 Armee Corps s Marco Muller Die Bundesfestung Rastatt In Badische Heimat Heft 4 2005 512 Gouverneur vom 26 April 1867 bis 8 Marz 1873 die Landesverteidigungskommission in Berlin hob die Festung bereits 1887 auf die kaiserliche Kabinettsordre datiert vom 4 Marz 1890 s Karl Stiefel Baden 1648 1952 Karlsruhe 1979 Band 2 S 1027 Historischer Verein Rastatt In hist ver rastatt de Abgerufen am 2 September 2023 S W R Aktuell Historischer Verein Rastatt als Badener des Jahres ausgezeichnet 27 August 2023 abgerufen am 2 September 2023 Historischer Verein zum Badener des Jahres gekurt 5 Marz 2023 abgerufen am 2 September 2023 Auszeichnung Verein ist Badener des Jahres 2023 Karlsruhe Rastatt Abgerufen am 2 September 2023 Festungen des Deutschen Bundes Landau Luxemburg Mainz Rastatt Ulm Normdaten Geografikum GND 4464069 9 lobid OGND AKS VIAF 243849647 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung Rastatt amp oldid 236985634