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Das Gefecht bei Waghausel auch Schlacht bei Waghausel oder Gefechte bei Waghausel und Wiesental fand am 21 Juni 1849 bei dem zwischen Mannheim und Karlsruhe gelegenen nordbadischen Ort Waghausel und bei Wiesental statt In dem Gefecht standen sich die badische Revolutionsarmee und preussische Truppen gegenuber Es war eines der entscheidenden Gefechte wahrend der badischen Revolution und endete nach anfanglichen Erfolgen der Revolutionsarmee mit deren ungeordneter Flucht Gefecht bei WaghauselTeil von Badische RevolutionGefecht bei WaghauselDatum 21 Juni 1849Ort Waghausel WiesentalAusgang Sieg der PreussenKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen badisch pfalzische RevolutionsarmeeBefehlshaberOberbefehl Generalleutnant Moritz von Hirschfeld1 Division Generalmajor Woldemar von Hanneken 4 Division Generalmajor Georg Brunsig von Brun General Ludwik Mieroslawski Generaladjutant Franz Sigel Oberst Ludwik OborskiTruppenstarke1 Division 5 104 1 4 Division 4 695 2 11 000Verluste20 Tote 110 Verwundete 3 Kampfe im Zuge der Badischen Revolution 1848 49 Heckerzug 13 bis 27 April 1848 Scheideck Gunterstal Freiburg DossenbachStruve Putsch 21 bis 25 September 1848 StaufenBadischer Militaraufstand 9 Mai bis 23 Juli 1849 Heppenheim Weinheim Wald Michelbach Ludwigshafen Kafertal Ladenburg I Hirschhorn Waghausel Ladenburg II Sinsheim Ubstadt Durlach Gernsbach Rastatt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Das Gefecht bei Waghausel 3 Folgen des Gefechtes 4 Literatur 4 1 Quellen 4 2 Darstellungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAls die deutschen Hegemonialmachte Preussen und Osterreich die Verfassung der Frankfurter Paulskirche ablehnten brach in Baden die dritte Revolution Badische Revolution aus Neu an diesem Aufstand war dass fast die ganze Badische Armee auf die Seite der aufstandischen Revolutionare wechselte Mit Ausnahme des grossten Teiles des Offizierkorps das weiterhin zum Grossherzog hielt konnte die Revolutionsarmee auf den grossten Teil der badischen Artillerie Infanterie und Kavallerie zuruckgreifen Den badischen Aufstandischen stand zusammenfassend eine Armee mit etwa 45 000 Soldaten zur Verfugung zudem fiel die Festung Rastatt mit deren kompletten Waffen und Munitionsvorraten in die Hande der Aufstandischen Die Stellen der Offiziere wurden von engagierten Unteroffizieren besetzt was aber naturgemass Probleme mit sich brachte So mangelte es der Revolutionsarmee vor allem an erfahrenen und fachkundigen militarischen Fuhrern Des Weiteren waren nur etwa 40 bis 50 Feldgeschutze einsatzbereit Befehlshaber der Revolutionsarmee war der spatere US General Franz Sigel Er wurde nach seiner Verwundung im Juni 1849 abgelost von General Ludwik Mieroslawski Seine Gegner waren Verbande aus Preussen Bayern Hessen und Nassau Ihnen standen drei Armeekorps mit etwa 70 000 Mann und 126 Geschutzen zur Verfugung Anfang Juni kam es in Hessen zu ersten Gefechten in denen die Revolutionstruppen den Gegnern erhebliche Verluste zufugen konnten Um im Auftrag des Deutschen Bundes den Aufstand in der Pfalz und in Baden niederzuschlagen hatte Preussen im Mai 1849 zwei improvisierte Armeekorps unter dem Oberkommando des Prinzen von Preussen aufgestellt Die Fuhrung des Ersten der beiden Korps lag bei Moritz von Hirschfeld Chef seines Stabes war Oberstleutnant Albrecht von Roon Zwischen dem 11 und 18 Juni besetzte Hirschfelds Korps von Norden und Westen aus methodisch und behutsam die Pfalz wozu auch der Entsatz der von bayerntreuen Offizieren gehaltenen Festung Landau am 18 Juni gehorte 4 Die von Daniel Fenner von Fenneberg organisierten pfalzischen Revolutionstruppen zogen sich nach Gefechten bei Homburg Kirchheimbolanden Durkheim Ludwigshafen und Rinnthal auf die aufstandische badische Armee in der Neckargegend zuruck Diese stand bei Mannheim und Heidelberg dem preussischen Zweiten Korps unter Karl von der Groeben und dem Bundeskorps unter Eduard von Peucker gegenuber Hirschfeld griff sie zu ihrer Uberraschung nicht in der Flanke an sondern setzte am 20 Juni bei Germersheim uber den Rhein und befand sich damit in ihrem Rucken Sein Korps naherte sich Bruchsal als die Hauptmacht der badischen Armee unter Ludwik Mieroslawski die Vorhut seines linken Flugels angriff Daraus entwickelte sich am 21 das Gefecht bei Waghausel Das Gefecht bei Waghausel Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur die badischen Revolutionare nbsp Preussisches Denkmal nbsp Denkmal fur die badischen Revolutionare an der EremitageNach dem preussischen Rheinubergang wurde den Revolutionstruppen zwar der Befehl erteilt den preussischen Bruckenkopf wieder uber den Rhein zu werfen doch die badischen Truppen hielten sich zuruck oder gaben gar weitere rechtsrheinische Stellungen kampflos auf So sollten in einer Entscheidungsschlacht bei Waghausel die Preussen von den badischen Truppen zerschlagen werden Die Revolutionstruppen stellten den Gegner nahe der Marienwallfahrtskirche auf dem Gelande der Zuckerfabrik Zahlenmassig uberlegen erreichten die Revolutionstruppen einen Sieg uber die preussischen Invasoren die sich daraufhin zuruckzogen Jedoch wurde die anschliessende Verfolgung von den badischen Truppen zu fruh abgebrochen Als dann weitere Invasionstruppen uber den Rhein setzten und die badische Armee damit uberraschten drohte den Revolutionaren die Umschliessung Mieroslawski fiel der Ruckzug umso schwerer als er glaubte nicht Moritz von Hirschfeld gegenuberzustehen sondern dessen Bruder Alexander Adolf von Hirschfeld Dessen Vorgehen gegen die polnischen Aufstandischen unter dem Kommando Mieroslawsks hatte ihm im Jahr 1848 in der radikaldemokratischen Neuen Rheinischen Zeitung die Bezeichnung Schrapnell General eingebracht 5 Mieroslawski sah in Alexander Adolf von Hirschfeld seither seinen Todfeind und wollte bei Waghausel an ihm Rache nehmen 6 Die Verwechslung von Moritz mit Adolf Alexander findet sich auch in der neueren Literatur 7 Folgen des Gefechtes BearbeitenMit Eilmarschen konnte in letzter Minute die Umschliessung durch die Preussen verhindert werden Man versuchte nun an der Murg eine neue Verteidigungslinie zu errichten Da jedoch die eigene Starke auf 20 000 Mann zusammengeschmolzen war und Desertionen und Disziplinlosigkeit exponentiell anstiegen musste am 30 Juni angesichts der Ubermacht von 60 000 Preussen die schwache Murglinie wieder aufgegeben werden Die badische Revolutionsarmee konnte keinen zusammenhangenden Widerstand mehr leisten In Einzelgefechten zogen sich die Reste in die Schweiz zuruck Die Festung Rastatt hielt noch weitere drei Wochen stand ehe sie sich der preussischen Ubermacht angesichts der hoffnungslosen Lage am 23 Juli 1849 ergab Literatur BearbeitenQuellen Bearbeiten Operationen und Gefechtsberichte aus dem Feldzuge in der Rhein Pfalz und im Grossherzogthum Baden im Jahre 1849 In Beiheft zum Militair Wochenblatt fur Januar Februar und Marz 1850 Berlin 1850 S 50 84 online in der Google Buchsuche Wilhelm Blos Hrsg Denkwurdigkeiten des Generals Franz Sigel aus den Jahren 1848 und 1849 Bensheimer Mannheim 1902 S 166 urn nbn de hebis 30 2 23677 Ludwik Mieroslawski Berichte uber den Feldzug in Baden Berlin 1849 S 15 18 online in der Google Buchsuche Aleksandre Zurkowski Kurze Darstellung des Feldzuges in Baden und der Pfalz Bern 1849 S 25 29 online in der Google BuchsucheDarstellungen Bearbeiten Badisches Landesmuseum Karlsruhe Hrsg 1848 49 Revolution der deutschen Demokraten in Baden Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1998 ISBN 3 7890 5201 9 Alfred Georg Frei Kurt Hochstuhl Wegbereiter der Demokratie Die badische Revolution 1848 49 Der Traum von der Freiheit Verlag G Braun Karlsruhe 1997 ISBN 3 7650 8168 X Der Rhein Neckar Raum und die Revolution von 1848 49 Revolutionare und ihre Gegenspieler Hrsg v Arbeitskreis der Archive im Rhein Neckar Dreieck Mit Beitragen von Hans Fenske und Erich Schneider Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 1998 ISBN 3 929366 64 9 Otto Wermuth Wir haben s gewagt Die badisch pfalzische Revolution 1849 Rombach Verlag 1981 ISBN 3 7930 0367 1 Klaus Gassner Diana Finkele Der Aufstand der badischen Demokraten Verlag Regionalkultur ISBN 3 929366 97 5 Susanne Asche und Ernst Otto Braunche Hrsgb Die Strasse der Demokratie Info Verlag Karlsruhe 2007 Frank Engehausen Kleine Geschichte der Revolution 1848 49 in Baden G Braun Buchverlag Karlsruhe 2010 ISBN 978 3 7650 8596 3 Johann Philipp Becker Christian Essellen Geschichte der suddeutschen Mai Revolution Genf 1849 S 316 320 online in der Google Buchsuche Ludwig Hausser Denkwurdigkeiten zur Geschichte der badischen Revolution Heidelberg 1851 S 584 592 online in der Google Buchsuche Daniel Staroste Tagebuch uber die Ereignisse in der Pfalz und Baden im Jahre 1849 Ein Erinnerungsbuch fur die Zeitgenossen und fur alle welche Theil nahmen an der Unterdruckung jenes Aufstandes Band 1 Berlin 1852 S 283 307 online in der Google BuchsucheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Waghausel 1849 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf www die badenser de 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1849 im Salzwasser Verlag 2012 ISBN 978 3 8460 1088 4 So bei Krzysztof Makowski Das Grossherzogtum Posen im Revolutionsjahr 1848 In Rudolf Jaworski Robert Luft Hrsg 1848 49 Revolutionen in Ostmitteleuropa Vortrage der Tagung des Collegium Carolinum in Bad Wiessee vom 30 November bis 1 Dezember 1990 Bad Wiesseer Tagungen des Collegium Carolinum Band 18 Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 3 486 56012 3 S 160 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Waghausel amp oldid 238694903