www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gefecht von Ludwigshafen und die darauf folgende Kanonade von Ludwigshafen dauerten vom 15 bis 18 Juni 1849 und waren ein Teil des Pfalzischen Aufstandes und der Badischen Revolution Die junge Siedlung Ludwigshafen wurde durch die Granaten der badischen Artillerie und dadurch ausgeloste Brande stark beschadigt Gefecht von LudwigshafenTeil von Pfalzischer AufstandLudwigshafen brennt 15 Juni 1849Datum 15 Juni 1849 bis 18 Juni 1849Ort Ludwigshafen MannheimAusgang Die Preussen besetzen Ludwigshafen der Rheinubergang bleibt ihnen verschlossen KonfliktparteienBadisch pfalzische Revolutionsarmee Preussen Konigreich PreussenBefehlshaberOberst Turr 1 Otto von Corvin 2 August Mersy 3 Preussen Konigreich Major KunzelTruppenstarke800 600Verluste17 Tote 9 Verwundete 4 2 Tote 6 Verwundete 5 Pfalzischer Aufstand 1849 Gefecht bei Kirchheimbolanden Gefecht von Ludwigshafen Gefecht bei Rinnthal Kampfe im Zuge der Badischen Revolution 1848 49 Heckerzug 13 bis 27 April 1848 Scheideck Gunterstal Freiburg DossenbachStruve Putsch 21 bis 25 September 1848 StaufenBadischer Militaraufstand 9 Mai bis 23 Juli 1849 Heppenheim Weinheim Wald Michelbach Ludwigshafen Kafertal Ladenburg I Hirschhorn Waghausel Ladenburg II Sinsheim Ubstadt Durlach Gernsbach Rastatt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Besetzung von Ludwigshafen durch die Preussen 3 Die Kanonade von Ludwigshafen durch die Revolutionsarmee 4 Ankunft der Bayern 5 Folgen des Gefechts 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Bewegung der Revolution von 1848 in den Staaten des Deutschen Bundes hatte zur Wahl der Frankfurter Nationalversammlung als erster gesamtdeutscher Volksvertretung gefuhrt Dieses Parlament hatte am 28 Marz 1849 eine Verfassung des deutschen Reiches verkundet die die Staatsform einer erblichen konstitutionellen Monarchie vorsah Der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV lehnte die angebotene Kaiserkrone ab Am 23 April lehnten der bayerische Konig und seine Regierung die Paulskirchenverfassung ab was von der Linken als Staatsstreich angesehen wurde Am 2 Mai wurde beschlossen einen zehnkopfigen Landesausschuss zur Verteidigung und Durchfuhrung der Reichsverfassung einzurichten und am 7 Mai 1849 legitimierte der Bevollmachtigte der Zentralgewalt fur die Pfalz Bernhard Eisenstuck den Landesverteidigungsausschuss Am 3 Mai 1849 brach der Dresdner Maiaufstand aus der bereits am 9 Mai durch sachsische und preussische Truppen niedergeschlagen wurde Am 11 Mai begann der dritte badische Aufstand mit der Meuterei der badischen Truppen in der Bundes Festung Rastatt Am 11 Juni begann die preussische Intervention in der Pfalz das I preussischen Armeekorps unter Generalleutnant Moritz von Hirschfeld uberschritt bei Kreuznach unangefochten die pfalzische Grenze und ruckte nach Suden vor Am 14 Juni kam es zum Gefecht bei Kirchheimbolanden Ludwik Mieroslawski ein polnischer Revolutionar traf am 10 Juni 1849 in Heidelberg ein um das ihm von den Revolutionaren ubertragene Oberkommando uber die badisch pfalzische Revolutionsarmee zu ubernehmen das Hauptquartier wurde nach Mannheim verlegt Am 15 Juni versetzte Generalleutnant Eduard von Peucker der Kommandeur der im Neckar Korps zusammengefassten Bundestruppen den badischen Unter und Mittelrheinkreis in den Kriegszustand 6 Ebenfalls am 15 Juni kam es wenige Kilometer nordostlich von Mannheim zum Gefecht bei Kafertal zwischen hessischen Reichstruppen und der badischen Revolutionsarmee Die Besetzung von Ludwigshafen durch die Preussen BearbeitenAm 15 Juni 1849 ruckte die 1 Division des I Armeekorps in Frankenthal ein und sandte seine Vorhut bis Oggersheim Von Oggersheim stiess Major Kunzel mit dem 1 Bataillon des 28 Infanterieregiments einer Schwadron des 9 Husarenregiments einer Abteilung Jager und zwei Geschutzen auf Ludwigshafen vor Badische Infanterie griff die Preussen gegen 11 Uhr vor Ludwigshafen an zogen sich aber vor dem preussischen Gegenangriff nach Ludwigshafen zuruck Die Zugange im Norden und Westen waren durch Barrikaden blockiert worden wozu man Baumwollballen verwendet hatte und die durch Geschutze der Revolutionstruppen gedeckt waren Eine Abteilung der Freischaren versuchte einen Ausfall der aber zuruckgeschlagen wurde Nach einem kurzen Tirailleurgefecht gelang es den Preussen beide Zugange zu gewinnen und zwei weitere Barrikaden in der Rheinstrasse zu sturmen Die Revolutionstruppen zogen sich mit ihren Geschutzen uber die Rheinbrucke nach Mannheim zuruck Ein Teil konnte auch in Richtung Speyer entkommen Bei der Flucht uber die Brucke erlitten die Aufstandischen noch weitere Verluste durch das Feuer der Preussen 7 Um die Preussen an der Verfolgung zu hindern losten die Fliehenden die Glieder der Schiffbrucke wobei einige in den Rhein sturzten und ertranken 8 Nach einem Gefecht von etwa 2 Stunden befand sich Ludwigshafen um 13 30 Uhr in der Hand der preussischen Truppen Die 1 Division beliess ein Bataillon und 4 leichte Geschutze in Ludwigshafen zuruck und besetzte am 16 Juni Speyer Schifferstadt und Mutterstadt Die Kanonade von Ludwigshafen durch die Revolutionsarmee BearbeitenBereits wahrend der Kampfe in Ludwigshafen hatte die badische Revolutionsarmee auf der Mannheimer Rheinseite schwere Artillerie in Stellung gebracht die nach dem Ruckzug der Aufstandischen uber die Schiffbrucke mit der Kanonade von Ludwigshafen begann Die Preussen mussten ihre leichten Geschutze ausser Reichweite der badischen Artillerie bringen und konnten das Duell nicht aufnehmen Bereits am 15 Juni gegen 15 Uhr verursachte eine badische Granate einen Brand in einem Warenschuppen im Ludwigshafener Hafenbereich der rasch auf samtliche Bauten im Hafen ubergriff Im weiteren Verlaufe des Tages fing auch die Schiffbrucke Feuer Das Geschutzfeuer hielt die ganze Nacht vom 15 auf den 16 Juni mit wenigen Unterbrechungen an Nach einer Pause am fruhen Morgen wurde die Kanonade am 16 Juni von 7 bis 11 Uhr fortgesetzt Die Preussen beschossen die Hauser am Mannheimer Ufer mit gluhenden Kugeln um die dort befindlichen Schutzen zu vertreiben konnten aber weiterhin nichts gegen die schwere badische Artillerie unternehmen die von dem schweizerischen Artillerieoffizier Arnold Steck 9 und Otto von Corvin Wiersbitzki geleitet wurde Die Kanonade dauerte auch noch am 17 Juni an wobei keine Seite besondere Erfolge erzielen konnte Am 18 Juni losten die Preussen ihre Truppen in Ludwigshafen durch frische Einheiten ab obwohl bereits fur den 19 Juni die Ankunft von Verbanden des westfrankischen Korps der bayerischen Armee angekundigt war Wahrend dieser Ablosung forcierte die badische Artillerie den Beschuss Am 18 Juni gegen 22 Uhr versuchten die badischen Truppen mit Kahnen nach Ludwigshafen uberzusetzen der Versuch wurde jedoch aufgrund des preussischen Abwehrfeuers abgebrochen Am 19 Juni schwiegen die Geschutze beidseits des Rheins Vom 15 bis 18 Juni wurden schatzungsweise 1 000 Granaten von Mannheim auf Ludwigshafen abgefeuert 10 Ankunft der Bayern BearbeitenDas westfrankische Korps der bayerischen Armee unter Generalleutnant Karl Theodor von Thurn und Taxis 11 hatte am 18 Juni mit 9 500 Mann die Grenze zur Rheinpfalz uberschritten 12 nachdem es am 16 Juni den Rhein bei Oppenheim uberquert hatte 13 Der Vormarsch nach Suden erfolgte uber Worms und Frankenthal Am 19 Juni um 23 Uhr ruckten die bayrischen Truppen mit einem Jagerbataillon und zwei Eskadron Kavallerie und einer Artillerie Batterie in das zerstorte Ludwigshafen ein 14 Es war die Absicht den Angriff des Armeekorps von Generalleutnant Eduard von Peucker auf Mannheim zu unterstutzen Folgen des Gefechts BearbeitenDie Preussen konnten einerseits den Rheinubergang bei Mannheim nicht vollenden und die pfalzische Armee unter Franz Sznayde konnte andererseits sich auch nicht mehr bei Mannheim mit der badischen vereinigen So zog die pfalzische Armee am 18 Juni bei Knielingen uber die Rheinbrucke Die Preussen folgten am 20 Juni bei Germersheim Literatur BearbeitenDaniel Staroste Tagebuch uber die Ereignisse in der Pfalz und Baden im Jahre 1849 ein Erinnerungsbuch fur die Zeitgenossen und fur Alle welche Theil nahmen an der Unterdruckung jenes Aufstandes Band 1 Potsdam 1852 S 181 184 186 188 in der Google Buchsuche Otto Fleischmann Geschichte des pfalzischen Aufstandes im Jahre 1849 nach den zuganglichen Quellen geschildert E Thieme Kaiserslautern 1899 S 280 282 im Internet archive Friedrich Walter Geschichte Mannheims vom Ubergang an Baden 1802 bis zur Grundung des Reiches Mannheim 1907 S 393 398 in der Google Buchsuche Otto Julius Bernhard von Corvin Wiersbitzki Erinnerungen eines Volkskampfers Gebruder Binger Amsterdam 1861 Band 3 S 263 282 online in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gefecht von Ludwigshafen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten kommandierte das Volkswehr Regiment in Ludwigshafen s Corvin S 265 Turr war Ungar und vormals Oberwachtmeister in der osterreichischen Armee s Corvin S 246 fur die Kanonade Oberbefehl im Raum Mannheim s Staroste S 183 ohne Opfer auf der Schiffbrucke s Staroste Beilage Nr 18 S 286 s Staroste S 216 s Staroste S 182 183 s Walter S 393 Arnold Steck aus Bern wurde von einem preussischen Standgericht am 7 August 1849 zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt konnte aber spater aus dem Bruchsaler Zuchthaus entfliehen vor dem Gericht behauptete Corvin dass Steck uberhaupt nicht an der Kanonade beteiligt gewesen sei s Staroste S 203 Josef Rubsam Taxis Thurn und Taxis Karl Theodor Prinz von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 507 f s Staroste S 196 s Staroste S 189 s Staroste S 206 49 483055555556 8 4477777777778 Koordinaten 49 28 59 N 8 26 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht von Ludwigshafen amp oldid 239195197