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Die Festung Heldrungen ist eine bis 1712 genutzte Festung mit zwei Wassergraben vier Vaubanschen Bastionen und funf Rondellen und befindet sich im thuringischen Heldrungen Ortsteil von An der Schmucke am Sudrand der Goldenen Aue sudostlich von Bad Frankenhausen Der Kern der Festung zeigt sich als bastioniertes Schloss von 1519 wahrend die umgebenden Walle und Bastionen von 1668 stammen Das Haupttor der Festung wird wiederum von zwei machtigen Rundturmen flankiert Burg HeldrungenSchloss mit innerem Befestigungsring Rondellen und innerem WassergrabenDas Eingangstor zur Festung Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Geschichte 3 Besichtigung 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 WeblinksAnlage BearbeitenDas mehrstockige Schloss aus dem Zeitraum der Renaissance geht auf eine Burg des 13 Jahrhunderts zuruck und zeigt in seinem Aufbau noch einige Architekturteile aus der Zeit der Gotik wie zum Beispiel die Aufteilung der Fenster Ein romanischer Bergfried der wegen des dort gefangen gehaltenen Bauernfuhrers auch Muntzer Turm genannt wird ist in den Sudflugel des Schlosses integriert Das Bauwerk wurde im Laufe der Zeit des Ofteren umgebaut und es wurden baufallige Teile abgerissen dennoch prasentiert sich heute das Schloss in einer vorbildlich restaurierten Fassung Die barocke Festung ist im Wesentlichen ein Bauwerk aus Erde mit einer sparsamen Verwendung von Mauerwerk Im Schloss befindet sich heute eine Jugendherberge Die Aussenanlagen der Festung sind frei zuganglich Auf dem freien Platz vor dem Nordflugel befindet sich seit 1976 ein von den Kunstlern Hans Hermann Richter und Johann Peter Hinz geschaffenes Muntzerdenkmal auf dem Furstenknechte den gefangenen Muntzer einrahmen Ein kraftvolles junges Paar sowie drei geschlagene Bauern erganzen das Objekt Geschichte BearbeitenAls erste Befestigungsanlage wurde vermutlich eine holzerne Fluchtburg fur die Bewohner des nahen Rittergutes Roter Hof erbaut Die erste urkundliche Erwahnung fand 1126 statt Die Burg befand sich im Besitz der Herren von Heldrungen Um 1190 wurde eine erste steinerne romanische Burganlage erbaut Um 1400 kam die Burg in den Besitz der Grafen von Hohnstein Diese mussten wegen hoher Verschuldung 1479 die Burg an Graf Ernst II von Mansfeld Hinterort 1479 1531 verkaufen Graf Ernst II von Mansfeld liess ab 1501 die Burg renovieren und zum Wohnsitz ausbauen Von 1512 bis 1518 erfolgte der Bau der vierflugeligen Renaissance Schlossanlage fur Graf Ernst II und dessen zweite Frau Dorothea von Solms In den Jahren nach 1519 wurden dann Festungswerke mit insgesamt 12 Rondellen in zwei Festungsgurteln und doppeltem Wassergraben rund um das Schloss erbaut Aus der Wasserburg wurde eine Festung die in ihrer Zeit als uneinnehmbar galt Der Komplex aus Schloss und unabhangigem Festungsgurtel ist durch die im sachsischen Raum aufkommende Fruhrenaissance gepragt und stellt ein fruhes Beispiel des bastionierten Schlosses dar Vergleichbar sind das Schloss Hartenfels in Torgau das Schloss Wittenberg in Wittenberg und die Moritzburg in Halle Im Bauernkrieg spielte die Festung eine wichtige Rolle als Ruckzugsort des regionalen Adels Nach der Schlacht bei Frankenhausen wurde der Bauernfuhrer Thomas Muntzer im Mai 1525 in der Burg bis zu seiner Hinrichtung gefangengehalten und gefoltert Im Schmalkaldischen Krieges gab es 1546 und 1547 Gefechte um die Festung Im Dreissigjahrigen Krieg kam es am 23 Oktober 1632 zur Eroberung der Festung durch Wallensteins Truppen unter General Merode Alle Festungsinsassen wurden nach der Eroberung ermordet Bis 1645 wechselte die Festung wahrend des Dreissigjahrigen Krieges haufig den Besitzer bevor sie dann 1645 von den Schweden erobert wurde Wahrend der Belagerung wurde die Festung stark beschadigt Noch 1645 wurden die ausseren Walle geschleift 1664 bis 1668 errichtete Johann Moritz Richter einen neuen modernen ausseren Festungsgurtel nach dem Vaubanschen System Ab 1680 verlor die Festung an Bedeutung und die gesamte Anlage verfiel langsam Die letzte Garnison die auf der Festung lag wurde am 17 Dezember 1712 durch den Kriegsrat von Tottleben verabschiedet Durch den Wiener Kongress kamen Ort und Festung Heldrungen 1815 an das Konigreich Preussen Wegen der fehlenden militarischen Bedeutung wurde die Festung 1860 aus dem Verzeichnis preussischer Festungen gestrichen Ab 1930 wurden erste Werterhaltungsmassnahmen durchgefuhrt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Gebaude der Wasserburg von einigen Familien als Wohnung genutzt Spater wurde auf der Wasserburg noch eine Jugendherberge eroffnet sowie eine Muntzergedenkstatte Museum eingerichtet die nach 1990 beseitigt wurde Durch die DDR wurden zur Erhaltung der Bausubstanz ab 1974 umfangreiche Sanierungs und Restaurierungsmassnahmen durchgefuhrt Diese Arbeiten wurden auch nach der deutschen Wiedervereinigung weitergefuhrt Vor allem die inneren und ausseren Befestigungsringe mit den Bastionen konnten vor dem Verfall gerettet werden 1990 wurde das Burgcafe eroffnet das inzwischen wieder geschlossen wurde nbsp Der Wassergraben der Festung mit einer der Bastionen nbsp Renaissanceschloss mit eingebautem Bergfried nbsp Toranlage nbsp Innerer Wassergraben mit Rundbastionen nbsp Sudwestseite des HauptgebaudesBesichtigung BearbeitenDas Freigelande der Festung ist frei zuganglich Eine Innenbesichtigung ist nach Voranmeldung beim Heimatverein Schloss Heldrungen e V moglich Personlichkeiten BearbeitenHartmann von Heldrungen um 1210 1282 1273 1282 Hochmeister des Deutschen Ordens Friedrich V von Heldrungen 1413 Anfuhrer der aufstandischen Flegler im Fleglerkrieg 1412 Peter Ernst I von Mansfeld 1517 1604 Statthalter der spanischen Krone in Luxemburg Alexander Haubold Marschall von Bieberstein FestungskommandantLiteratur BearbeitenHermann Wascher Feudalburgen in den Bezirken Halle und Magdeburg Henschelverlag Berlin 1962 Irene Roch Schloss Heldrungen E A Seemann Leipzig 1980 Reinhard Schmitt Gotthard Voss Schloss und Festung Heldrungen Baugeschichte und Denkmalpflege in Gebaute Vergangenheit heute Berichte aus der Denkmalpflege Verlag fur Bauwesen Munchen 1993 S 63 88 Reinhard Schmitt Eine bisher unbekannte Ansicht des Schlosses Heldrungen vom 16 Juli 1664 Quellen zur Zerstorung der Festung In Burgen und Schlosser in Sachsen Anhalt Heft 7 Halle 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Festung Heldrungen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 360 Grad Ansicht51 298888888889 11 218888888889 Koordinaten 51 17 56 N 11 13 8 O Normdaten Geografikum GND 7793086 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung Heldrungen amp oldid 233322402