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Die Burg Wertheim ist die Ruine einer Hohenburg auf einer hohen schmalen Bergzunge zwischen den beiden Talern von Main und Tauber oberhalb der Stadt Wertheim Sie ist eine der altesten Burgruinen Baden Wurttembergs Burg WertheimBurg WertheimBurg WertheimStaat DeutschlandOrt WertheimEntstehungszeit um 1132Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenGeographische Lage 49 46 N 9 31 O 49 75887 9 51991 Koordinaten 49 45 31 9 N 9 31 11 7 OBurg Wertheim Baden Wurttemberg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Geschichte 2 1 Niederschrift des Parzival 2 2 Neuzeit 3 Anlage 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie Burg Wertheim wurde 1183 erstmals urkundlich erwahnt und von der Oberburg ausgehend bis zu ihrer Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg in mehreren Bauperioden zu einer grosszugigen Burganlage erweitert Von der Oberburg stehen noch der Bergfried um 1200 sowie der Palas aus dem zweiten Drittel des 13 Jahrhunderts An den Palas schliesst ein weiterer Wohnbau an in dem Reste einer alteren Anlage erhalten sind 1 Die Stadt war eine planmassige Grundung zu Fussen der Burg Mit dem Bau der Stadtbefestigung muss wohl schon um 1200 begonnen worden sein sie umschloss schliesslich Burg und Stadt mit einem Mauerring 2 Die ursprungliche Siedlung lag auf dem anderen Ufer des Main denn bis ins hohe Mittelalter fuhrte Kreuzwertheim den Namen Wertheim der soviel bedeutet wie erhohtes Land am Wasser Der Name auf heim kennzeichnet diese Siedlung als fruhe Grundung die wohl in der Zeit der frankischen Landnahme entstanden ist 3 Das Gelande der heutigen Stadt Wertheim am Zusammenfluss von Tauber und Main war bis ins Mittelalter mit Sicherheit standigen Uberschwemmungen ausgesetzt Geschichte BearbeitenDie Grafen von Wertheim Angehorige des frankischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen nannten sich erstmals 1132 nach Wertheim In diesem Jahrhundert wurde mit dem Bau der Burg begonnen die sich auch zu einem kulturellen Mittelpunkt entwickelte Der Dichter Wolfram von Eschenbach stand in enger Verbindung mit den Grafen von Wertheim Seine Anwesenheit auf der Burg kann als sicher angenommen werden nbsp Skulptur des Parsifal im Glasmuseum WertheimNiederschrift des Parzival Bearbeiten Der Hinweis Wolframs im 4 Buch des Parzival min herre der grave von Wertheim 4 ist Grundlage der Annahme dass er ihn auch in der Burg der Grafen schrieb Die Niederschrift die allgemein angenommen zwischen 1200 und 1210 erfolgte fallt dadurch in die Regierungszeit des Wertheimer Grafen Poppo II ab 1212 Es ist anzunehmen dass Graf Poppo der seit 1190 in der Umgebung Kaiser Heinrichs VI weilte der als Minnesanger bekannt ist sich ebenfalls fur die hofische Dichtung der Zeit interessiert hat Die Bekanntschaft beider konnte somit auch schon vor der Regierungszeit Poppos begonnen haben Einigermassen gesichert ist hingegen nur dass Wolfram als Ministerialer der Wertheimer Grafen Guter in Obereschenbach und Pleinfeld bei Ansbach zu Lehen hatte denn Wertheimer Besitz und Hoheitsrechte sind an jenen Orten und in der betreffenden Zeit und auch noch spater urkundlich bezeugt 5 Ein weiterer Ort der Niederschrift genannt im 5 Kapitel ist eine Burg Wildenberg moglicherweise handelt es sich dabei um die Burg Wildenberg bei Kirchzell nbsp Burg Wertheim 1847Neuzeit Bearbeiten 1556 starb das Grafengeschlecht von Wertheim aus Ihm folgte Ludwig Graf zu Stolberg Konigstein der 1598 von einem seiner Schwiegersohne Graf Ludwig von Lowenstein abgelost wurde Durch eine Pulverexplosion wurden 1619 Teile der Burg zerstort Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Burg von den Schweden besetzt und durch den Beschuss der kaiserlichen Truppen 1634 folgten weitere Zerstorungen Seitdem liegt sie in Trummern Ab 1982 wurde die Burgruine Wertheim mit erheblicher Unterstutzung des Landes Baden Wurttemberg saniert Seit 1995 ist sie im Besitz der Stadt Wertheim die sie den Vorbesitzern den ehemaligen Adelsgeschlechtern Lowenstein Wertheim Freudenberg und Lowenstein Wertheim Rosenberg abkaufte Am 21 Juli 2008 stimmte die Mehrheit des Wertheimer Gemeinderates einer Vorlage der Stadtverwaltung zu die vorsieht die Burg durch Einrichtung eines Schragaufzuges leichter zuganglich zu machen Eine Burgerinitiative furchtet hingegen um das Wertheimer Stadtbild und sammelte bis zum 1 September 2008 Unterschriften zur Durchsetzung eines Burgerbegehrens das den Gemeinderatsbeschluss aufheben sollte 6 angesichts dieser Entwicklung revidierte der Gemeinderat am 1 Dezember 2008 seinen Beschluss den Aufzug zu bauen 7 Eine umfassende Erneuerung der in die Jahre gekommenen Burgbeleuchtung wurde 2023 in die Wege geleitet Die Kosten fur die moderne LED Technologie mit allen begleitenden Massnahmen wurden mit uber 600 000 Euro beziffert 8 Anlage BearbeitenHinter einem tiefen Halsgraben stehen die Bauten auf hohengestaffeltem Felsterrain Zusatzlich war die Burg durch die starken Aussenwerke der Zeit nach 1400 gesichert und Flugelmauern verbanden sie mit der Stadt die sich in ihrem Schutz entwickelte Auf ostlicher Seite von einer hohen Mantelmauer umschlossen steht inmitten der Oberburg der schlanke Bergfried Das Palasgebaude ehemals mit Burgkapelle vervollstandigt das Bauprogramm der altesten Burganlage von der noch dreiteilige Fenstergruppen der Stauferzeit erhalten sind Durch einen achteckigen Treppenturm mit einem schonen Portal von 1562 werden Palas und Wohnbau miteinander verbunden Auf deutlich tieferer Bergstufe steht die Vorburg die immer weiter zur Wohnburg ausgebaut wurde Heute eine imposante Ruine ubertrifft der um 1600 errichtete neue Lowensteiner Bau den stattlichen Johannesbau Richtung Taubertal stosst ein spatgotischer Altan mit durchbrochener Masswerkbrustung hervor Der Archivbau uber dem Torhaus stammt noch aus der Barockzeit Der etwa 25 m hohe Bergfried kann als Aussichtsturm bestiegen werden und bietet einen sehr guten Blick auf Wertheim sowie Tauber und Main nbsp Burg Wertheim und StadtgebietAls Kugelpanorama anzeigen nbsp Blick auf die nordliche Front Aufnahmedatum vor 1907 nbsp Blick von der Burg auf Kreuzwertheim nbsp Burgmauern nbsp BurgperspektiveSiehe auch BearbeitenListe der Burgen Schlosser Adelssitze und wehrhaften Statten im Main Tauber KreisLiteratur BearbeitenAlexander Antonow Burgen im Main Viereck Breuberg Freudenberg Miltenberg Prozelten Rothenfels Wertheim Wildenberg Antonow Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 924086 30 3 Handbuchreihe Historische Bauten 1 Hermann Ehmer Geschichte der Grafschaft Wertheim Verlag E Buchheim Nachf Wertheim 1989 ISBN 3 924611 11 4 Frank Kleinehagenbrock Robert Meier Jorg Paczkowski Wertheim Burg Kleine Kunstfuhrer Nr 2817 Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 6959 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Wertheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Burg Wertheim Burgfuhrer PDF 1018 kB Burg Wertheim auf burgenwelt de Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion de 360 Burgpanorama aus dem Jahr 2013 Burg Wertheim auf Burgenarchiv de Burg Wertheim auf Schlosser und Burgen in Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Ulrike Plate und Uwe Gross Funde auf der Burg Wertheim in Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg Hrsg Landesdenkmalamt Ges F Vor u Fruhgeschichte in Wurttemberg und Hohenzollern Forderkreis fur die ur und fruhgeschichtliche Forschung in Baden Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1987 S 235 Nachdruck in Wertheimer Jahrbuch 1986 87 Verlag des Historischen Vereins Wertheim Wertheim 1989 S 11 Hermann Ehmer Geschichte der Grafschaft Wertheim Verlag E Buchheim Nachf Wertheim 1989 S 39 H Ehmer Geschichte der Grafschaft Wertheim 1989 S 28 Wilhelm Hertz Erzahlungen des Mittelalters Parzival Band 1 Mundus Verlag Stuttgart 2002 S 122 Hermann Ehmer Geschichte der Grafschaft Wertheim Verlag E Buchheim Wertheim 1989 S 36 ISBN 3 924611 11 4 Heidemarie Seifert Streit um einen Schragaufzug zur Burg hoch uber der Stadt In Heilbronner Stimme vom 6 August 2008 https www burgerbe de 2008 09 01 burg wertheim initiative erzwingt burgerentscheid zum schragaufzug Neue Beleuchtung fur Wertheimer Burg kostet uber 600 000 Euro In fnweb de Abgerufen am 17 Mai 2023 Schlosser und Burgen im Main Tauber Kreis Schlosser Ficksches Schloss Angelturn Schloss Archshofen Schloss Bronnbach Romschlosschen Creglingen Schloss Creglingen Zobelschloss Abendantz Distelhausen Zobelschloss Distelhausen Bettendorfsches Schloss Eubigheim Oberes Schloss Eubigheim Unteres Schloss Gamburg Schloss Gerlachsheim Bettendorfsches Schloss Gissigheim Schloss Grunsfeld Schloss Haltenbergstetten Schlosschen im Hofgarten Schloss Kulsheim Schloss Laudenbach Schloss Mergentheim Schloss Messelhausen Unteres Schloss Oberlauda Schloss Oberschupf Schloss Oberstetten Schlosschen Pfitzingen Schloss Reinsbronn Schloss Sachsenflur Schloss Schonfeld Schloss Tauberbischofsheim Schloss Unterschupf Schloss Wachbach Schloss Waldmannshofen Schloss Weikersheim Jagdschloss Karlsberg Weikersheim Jagdschloss Louisgarde Weikersheim Schloss Wenkheim Erbgrafenhaus Wertheim Furstliche Hofhaltung Wertheim Klinkards und Rankenhof WertheimBurgen und Ruinen Ketterburg Bad Mergentheim Burg Boxberg Burg Brauneck Burg Bronnbach Burg Dittwar Burg Finsterlohr Burg Freudenberg Burg Gamburg Burg Herrenzimmern Burg Konigheim Burg Krense Burg Lauda Burg Lichtel Burg Neuhaus Burg Oberlauda Burg Pfitzingen Burg Rauberschlosschen Burg Schupf Burg Seldeneck Burg Uissigheim Obere Burg Unterbalbach Untere Burg Unterbalbach Burg Wachbach Burg Waldmannshofen Burg Wertheim Burg Siebeneck Wertheim Burg Wildentierbach Burg Zimmern Normdaten Geografikum GND 4119070 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Wertheim amp oldid 233809956