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Ortsnamen mit dem Grundwort heim stellen einen der wichtigsten Namentypen unter anderem der deutschen Toponomastik dar Inhaltsverzeichnis 1 Bildungsweise 2 Verbreitung 3 Varianten 4 Beispiele 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBildungsweise BearbeitenDer typische Ortsname auf heim bezeichnet haufig die Wohnstatte einer namentlich genannten Person oder weist zumindest auf einen sachlichen Zusammenhang dieser Person mit dem Ort hin Er besteht in der Regel aus Personenname mit Genitivendung und heim das dabei die Bedeutungen Siedlung Ansitz Wohnort haben kann als rechtlicher Begriff des Wohnrechts siehe Heimat und gibt damit einen Hinweis auf fruhe Personennamen der einnamigen Schichten Beispiel Gaisbot es heim Gabsheim 1 vgl die fruhen Schreibungen Caisbotesheim Keisbotesh eim Gesbotsheim Cheisbotesheim Lorscher Codex 2 Verbreitung BearbeitenDie Verbreitung des Namenstyps spiegelt die germanische Besiedlung in West und Mitteleuropa nach dem Eindringen in das Gebiet des Romischen Reichs wider Man findet heim Namen vor allem im sudlichen Skandinavien in Westdeutschland 3 in den Benelux Landern in England im Elsass und in Lothringen im Norden der Schweiz und in Osterreich in Teilen Oberosterreichs Salzburgs und Tirols Ostlich davon wurden die germanischen Toponyme jedoch durch die Einwanderung der Slawen ab dem Ende des 6 Jahrhunderts ausgeloscht so dass die ehemalige dortige Verbreitung von heim Namen nicht bekannt ist Varianten Bearbeiten heim heimen heym haim haimen ham am kam letzteres aus ingheim kontrahiert altbairisch hem gem em niederdeutsch niederrheinisch flamisch um friesisch niederdeutsch niederrheinisch om Lothringen Da die Grundworter im Laufe der Geschichte oft bis zur Unkenntlichkeit verschliffen wurden z B zu em en um om sind sie von Suffixen zum Teil nicht mehr zu unterscheiden so dass in vielen Fallen nur die altesten urkundlichen Belege eine sichere Zuordnung erlauben um findet sich in Friesland am Niederrhein z B Bockum statt Bockheim am Unterrhein zwischen Gouda und Arnhem in der Provinz Limburg und daneben am Harz nordlich der heim Formen mit einer Haufung zwischen Wolfenbuttel und dem Elm Streufunde finden sich zudem im ganzen Nordosten Zentren der Ortsnamen auf heim liegen im Ruhrgebiet und am Niederrhein dem sudlichen Rheingebiet von Basel bis in den Frankfurter Raum eine nordliche Gruppe von Bingen bis Landau Pfalz 4 5 und Vorderpfalz und eine sudliche im Elsass von Hagenau bis Basel und den Untermain bis in die Wetterau am Mittelmain um Wurzburg um Heilbronn und Stuttgart im Quellbereich der Donau auf der Schwabischen Alb um Ulm und Augsburg im Donauried und im Ries 6 auf der Frankischen Alb im Raum Nurnberg und um Landshut sowie im Harz Streufunde finden sich im gesamten so umschriebenen Raum Die h em und g em Formen sind verbreitet in Flandern Brabant Limburg und Nord Pas de Calais Teilweise auch am Mittelrhein Die Form h am konzentriert sich in Oberbayern sudlich von Munchen am unteren Inn bis Passau und im Innviertel uber den Hausruck bis in das Salzkammergut und markiert den fruhen baiuwarischen Kernsiedlungsraum Ortsnamen auf ham finden sich schon im Mittelenglischen wie beispielsweise Birmingham aus Beormaham Heim der Sippe des Beorma zeigt Beispiele BearbeitenFolgende Beispiele zeigen typische fruhe Personennamen Algolsheim Agolf Andolsheim Andolf Arnheim Arno Artzenheim Azzo Baldersheim Baldur Dittenheim Tito Egisheim Egis Heidenheim Heido Hildesheim Hilduin Mannheim Manno Marckolsheim Marko Meinheim Meino Megino Russelsheim Ruciles oder Rucilin Sammenheim Sammo In Personennamen als Herkunftsnamen sind die Formen oft bis zur Unkenntlichkeit entstellt Gebetshammer zu Gebhardsheim Herkommer zu Herkheim Krauthahn zu Kreutheim oder Arnim zu Arnheim 3 Daneben finden sich auch Bildungen Statte der Tatigkeit heim und Flur heim BergheimBildungen auf Statten von Beruf und anderen Tatigkeiten indirekter Berufsname Kirchheim Sennheim MuhlheimBildungen mit Flurformen Auenheim Bergheim Bolheim Bruchheim Brehain Talheim Wertheim erhohtes Land am Wasser 7 Literatur BearbeitenFritz Langenbeck Die Entstehung der heim Ortsnamen im sudbadischen Oberrheintal vom Elsass her In Badische Heimat Jg 37 Heft 1 1957 ISSN 0930 7001 S 54 61 Weblinks Bearbeiten Wiktionary heim Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Westfalen regional heim Orte Strukturelemente einer karolingischen Siedlungspolitik im sudostlichen Westfalen Abgerufen am 3 April 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Namendeutung Der Ortsname Gabsheim Ein erster Blick auf eine reiche Vergangenheit Memento vom 21 August 2014 imInternet Archive Kloster Lorsch ein Gang durch die Geschichte Erster Absatz a b Konrad Kunze dtv Atlas Namenkunde Erste Auflage dtv 1998 dtv Band 2490 ISBN 3 423 03266 9 S 91 mit Verteilungskarte Die Ortsnamen im Kreisgebiet In Internetportal zur regionalen und lokalen Geschichte einzelner Regionen in den Bundeslandern Rheinland Pfalz und Saarland Institut fur Geschichtliche Landeskunde an der Universitat Mainz e V Karte des Landkreises Mainz Bingen in Rheinhessen mit Orten auf heim Der Befund der Ortsnamen Die Gelbe Burg in frankischer Zeit Hermann Ehmer Geschichte der Grafschaft Wertheim Verlag E Buchheim Nachfolger Wertheim 1989 S 28 Der Name Wertheim der soviel bedeutet wie erhohtes Land am Wasser Abgerufen von https de wikipedia org w index php title heim amp oldid 235784156