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Der Elm ist ein 25 km langer 3 bis 8 km breiter maximal 323 3 m u NHN 1 hoher und bewaldeter Mittelgebirgszug sudostlich von Braunschweig in den Landkreisen Helmstedt und Wolfenbuttel in Niedersachsen Deutschland ElmHochster Gipfel Eilumer Horn 323 3 m u NHN Lage Landkreise Helmstedt und Wolfenbuttel Niedersachsen DeutschlandKoordinaten 52 12 N 10 45 O 52 195555555556 10 745277777778 323 3 Koordinaten 52 12 N 10 45 OTyp BreitsattelGestein Kalksteine Mergelsteine LossAlter des Gesteins Trias Quartarf1p5 Typischer Buchenwald im ElmDas weitgehend siedlungsfreie Waldgebiet mit dem grossten Buchenwald Norddeutschlands und dem Reitlingstal ist Teil des Naturparks Elm Lappwald Geologisch ist der Elm hauptsachlich aus fossilreichem Kalkstein der mittleren Trias Muschelkalk aufgebaut der als Elmkalkstein seit dem Mittelalter ein begehrter Baustoff ist Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Zuordnung 1 3 Erhebungen 1 4 Fliessgewasser 2 Geologie 2 1 Geologische Geschichte 2 2 Gesteine 2 3 Fossilien 2 3 1 Unterer Muschelkalk 2 3 2 Mittlerer Muschelkalk 2 3 3 Oberer Muschelkalk 2 4 Erdfalle 3 Geschichte 3 1 Fruhgeschichte 3 2 Mittelalter 4 Schutzgebiete 5 Landnutzung und Vegetation 5 1 Geschichte der Landnutzung 5 1 1 Forstwirtschaft 5 1 2 Jagd 5 1 3 Tiermast 5 1 4 Werksteinabbau 6 Tourismus 7 Elm Bergturnfest 8 Einzelnachweise und Anmerkungen 9 Literatur 10 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Elm liegt als Teil der Lossborden im Norddeutschen Tiefland im Naturpark Elm Lappwald Er breitet sich zwischen den Stadten Konigslutter im Norden Schoningen im Sudosten und Schoppenstedt im Suden aus In Sichtweite des Hohenzugs befinden sich die rund 20 km entfernte Grossstadt Braunschweig im Nordwesten Wolfsburg in etwa 25 km Entfernung im Norden sowie Helmstedt im Osten und Wolfenbuttel im Westen Benachbart liegen die jeweils deutlich niedrigeren Hohenzuge Asse etwa 10 km sudwestlich Dorm rund 10 km nordostlich und Lappwald etwa 18 km nordostlich Bis auf die Asse gehoren sie alle ganz oder teilweise zum Naturpark Elm Lappwald Naturraumliche Zuordnung Bearbeiten Der Mittelgebirgszug bildet in der naturraumlichen Haupteinheitengruppe Nordliches Harzvorland Nr 51 in der Haupteinheit Ostbraunschweigisches Hugelland 2 512 und in der Untereinheit Asse Elm Hugelland 512 1 den Naturraum Elm 512 15 Die Landschaft fallt nach Osten in den Naturraum Heeseberg 512 12 nach Suden in den Naturraum Schoppenstedter Lossmulde 512 13 und nach Westen in den Naturraum Sickter Hugelland 512 14 ab die alle zum Asse Elm Hugelland zahlen Nach Norden fallt sie in den zur Untereinheit Helmstedt Oscherslebener Mulde 512 2 gehorenden Naturraum Dormhugelland 512 20 ab Im Nordwesten schliesst sich in der Haupteinheitengruppe Weser Aller Flachland 62 in der Haupteinheit Ostbraunschweigisches Flachland 624 und in der Untereinheit Schunterwinkel 624 1 der Naturraum Lehrer Wold 624 12 an 3 Erhebungen Bearbeiten Die hochste Erhebung im Elm ist mit 323 3 m das nahe Erkerode gelegene Eilumer Horn Diese und weitere Elm Erhebungen und deren Auslaufer sind sortiert nach Hohe in Meter m uber Normalhohennull NHN wenn nicht anders angegeben laut 4 Eilumer Horn 323 3 m 1 ostsudostlich von Erkerode Amplebener Berg 314 8 m Stelle an K 9 nordostlich von Ampleben Osterberg ca 314 m zwischen Konigslutter und Sambleben Drachenberg ca 313 m zwischen Erkerode und Lelm mit drei Sendeturmen Burgberg ca 312 m zwischen Erkerode und Lelm am Reitlingstal Herzberg ca 309 m nordwestlich des Osterbergs Kiefelhorn ca 306 m Sudsudost Auslaufer des Drachenbergs Kleiner Tafelberg ca 302 m bei Destedt Grosser Tafelberg ca 296 m 5 nahe Honigkuchengrund Warberg ca 290 m bei Warberg und Schoningen nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Elm von der Nordwestseite in der Mitte oben am Berghang Erkerode rechts daneben Lucklum Fliessgewasser Bearbeiten Das Innere des Elmgebirges ist relativ arm an Quellen von Fliessgewassern weil das Niederschlagswasser sofort in einem feinen Kluftsystem im Kalkgestein in grossere Tiefen versickert Dieses Wasser tritt erst an den Randern des Hohenzugs in Uberlaufquellen wieder zutage Die bedeutendsten Fliessgewasser die im oder am Elm entspringen sind Altenau entspringt nordostlich von Eitzum und ist ein Oker Zufluss Schunter entspringt nahe dem Forsthaus Brunsleberfeld bzw an den Schunterquellen sudwestlich von Rabke und ist ein Oker Zufluss Lutter entspringt sudsudwestlich von Konigslutter und ist ein Schunter Zufluss Schierpkebach entspringt bei Langeleben und ist ein Schunter Zufluss Wabe entspringt ostlich von Erkerode und ist ein Schunter ZuflussAlle oben genannten Fliessgewasser entspringen im Nordwestteil oder im flacheren Mittelteil des Elm und entwassern zur Oker die den Elm etwa 10 km westlich passiert Somit gehoren die nordwestlichen drei Viertel des Elms zum Einzugsgebiet der Weser Die im sudostlichen Viertel entspringenden Bache wie der Bremsenbach Manebeek bei Gross Dahlum oder die Missaue bei Warberg entwassern uber die Schoninger Aue nach Osten zur Bode die zum Flusssystem der Elbe gehort Die Elbe Weser Wasserscheide verlauft also mehr oder weniger quer uber die Kammlinie des Elm und nicht wie fur Wasserscheiden typisch entlang der Kammlinie Geologie BearbeitenGeologische Geschichte Bearbeiten nbsp Geologische Karte der Elm Region nbsp Unterer Muschelkalk in einem Steinbruch bei Konigslutter Gelb markiert sind zwei Werksteinbanke mit Elmkalkstein nbsp Detailaufnahme des Trochitenkalks Oberer Muschelkalk von Erkerode Die untere Bildkante ist etwa 10 cm lang nbsp Findling Goldener Hirsch bei SchoningenDer Hohenrucken Elm wird aus relativ verwitterungs und erosionsresistenten Kalksteinen aufgebaut Diese Kalksteine entstanden vor etwa 240 Millionen Jahren in der mittleren Trias in einem flachen Meer das Mitteleuropa zu dieser Zeit bedeckte Durch die Tatigkeit von Algen oder durch verdunstungsbedingte Ubersattigung fielen feinste Partikel aus Kalziumkarbonat Kalk im Wasser aus die zusammen mit Tonpartikeln zum Meeresboden hin absanken und sich dort als Kalkschlamm ansammelten der sich spater zu Kalkstein verfestigte Weitere Bestandteile des Kalksteins entstammen Meerestieren mit Schalen oder anderen Hartteilen aus Kalziumkarbonat wie zum Beispiel Armfussern Muscheln oder Seelilien Uber etwa 10 Millionen Jahre hinweg entstand so in der mittleren Trias eine machtige Schichtenfolge aus Kalkstein die sich heute auch in anderen Regionen Mitteleuropas vor allem in Mittel und Suddeutschland an der Erdoberflache findet und als Muschelkalk bezeichnet wird In den Erdzeitaltern nach Ablagerung des Muschelkalks wurden weitere Sedimentschichten zum Teil durch Flusse und in Seen aber auch im Zuge spaterer Meeresbedeckungen abgelagert die Sand Ton und Kalksteine der oberen Trias Keuper des Jura und der Kreidezeit Der Muschelkalk selbst kam wiederum auf alteren Sedimentschichten zur Ablagerung die sich bis dahin in der Elm Region angesammelt hatten die rotlichen Sandsteine des Buntsandsteins vor etwa 250 Millionen Jahren untere Trias und die Salzlager des Zechsteins vor etwa 255 Millionen Jahren oberes Perm Die Hebung des Elmgebirges wurde durch einen flachen Salzstock verursacht der vermutlich ab der Trias Jura Wende vor etwa 200 Millionen Jahren aus ebendiesen Zechstein Salzlagern aufstieg Der Salzstock druckte in den nachfolgenden Jahrmillionen die Schichten die auf dem Zechstein Salz abgelagert wurden langsam aber stetig nach oben Dadurch entstand eine geologische Struktur die als Sattel oder Dom bezeichnet wird Zudem sorgte die Hebung dafur dass in den letzten 60 Millionen Jahren die Sedimentgesteine des Jura und der Kreide wieder vollstandig abgetragen wurden Der Elm Sattel ist in einer geologischen Karte sehr gut erkennbar In seinem Kern treten Schichten des Oberen Buntsandsteins zutage an die sich nach aussen hin Unterer Mittlerer und Oberer Muschelkalk anschliessen Das grossflachige Ausbeissen des Muschelkalks sowie das flache Einfallen der Schichten an den Flanken der Sattelstruktur weisen den Elm als sogenannten Breitsattel 6 aus Nach aussen folgt auf den Oberen Muschelkalk der Keuper der aber nicht reliefbildend ist und sich daher bereits ausserhalb des eigentlichen Hohenzuges befindet Vor Anbruch des Eiszeitalters vor etwa 2 Millionen Jahren war der Elm noch etwa 200 Meter hoher als heute wurde dann aber durch das Inlandeis abgeschliffen Wahrend der vorletzten Vergletscherung Mitteleuropas der Saale Kaltzeit vor etwa 200 000 Jahren war der Elm letztmals von Gletschereis bedeckt wovon Findlinge zeugen die heute verstreut in der Region anzutreffen sind Wahrend der jungsten Vergletscherung der Weichsel Kaltzeit die bis vor etwa 10 000 Jahren anhielt erreichte das Inlandeis nicht mehr die Elmregion Es herrschte dennoch arktisches Klima In diesem Zeitraum erhielt der Elm seine Loss Schicht die ortlich bis zu 60 Zentimeter machtig ist Die Lossdecke bildet in Verbindung mit dem darunter liegenden Kalkstein gunstige Wachstumsbedingungen fur die Walder des Elm Gesteine Bearbeiten Die Schichten des Oberen Buntsandsteins abgekurzt so im Kern des Elm Sattels bestehen aus Ton Silt und Mergelsteinen sowie geringumfanglich Gips Diese sind relativ erosionsanfallig weshalb sich das Flusschen Wabe dort verhaltnismassig tief in die Elm Hochflache einschneiden konnte siehe Reitlingstal Der Untere Muschelkalk mu besteht aus bis zu 200 Meter machtigen Mergelkalksteinen die wegen des welligen Aussehens der Schichtung auch als Wellenkalk bezeichnet werden Den Wellenkalkschichten zwischengelagert sind Banke aus oft sehr hartem relativ reinem Kalkstein Zwei dieser Kalksteinbanke treten im Norden des Elms zu Tage und werden der Schaumkalkzone des Unteren Muschelkalks zugerechnet Sie heissen daher auch Schaumkalkbanke eignen sich gut als Werkstein und werden unter dem Handelsnamen Elmkalkstein in Steinbruchen bei Konigslutter abgebaut Der Mittlere Muschelkalk mm besteht aus relativ weichen Kalkmergeln Der Obere Muschelkalk mo wird in zwei Gesteinseinheiten unterteilt den sehr fossilreichen Trochitenkalk mo1 und den feinkornigen Ceratitenkalk mo2 Der Trochitenkalk ist als relativ reiner Kalkstein besonders hart und erosionsbestandig Das Eilumer Horn die hochste Erhebung im Elm besteht aus dieser Gesteinseinheit Fossilien Bearbeiten In fast allen Schichten des Muschelkalks finden sich Uberreste und Hinterlassenschaften von Lebewesen Unterer Muschelkalk Bearbeiten Fossilien des Unteren Muschelkalks finden sich unter anderem im Steinbruch Metzner im Hainholz bei Konigslutter Das Meer in dem sich diese Schichten bildeten hatte aufgrund der warmen und trockenen klimatischen Bedingungen in der Region einen verhaltnismassig hohen Salzgehalt Dadurch gab es nur wenige Arten die aber durch eine hohe Anzahl an Individuen vertreten waren Davon zeugen Kalksteinschichten mit massenhaftem Auftreten von Schnecken wie Omphaloptycha oder Loxonema und Muscheln wie Hoernesia oder Myophoria Auch im Sediment am Meeresboden lebten Tiere Wurmer und Gliedertiere waren in den Kalkschlamm eingegraben Daher sind heute im Gestein noch zahlreiche Grabgange und Fressbauten zu finden die zu den sogenannten Spurenfossilien zahlen Ein solches meist als U seltener mit mehreren Windungen auf Schichtflachen erhaltenes Spurenfossil ist Rhizocorallium Der Name bezeichnet nur die Spur nicht das Tier das die Spur erzeugt hat das aber ohnehin unbekannt ist Deutlich seltener im Unteren Muschelkalk nicht nur des Elms sind Zahne und Wirbel von Nothosaurus einem etwa ein Meter langen rauberischen Meeresreptil Zahne von Placodus einem Vertreter der Placodontia Pflasterzahnsaurier sowie einige gut erhaltene Kelche der Seelilie Encrinus carnalli Mittlerer Muschelkalk Bearbeiten Zur Ablagerungszeit des Mittleren Muschelkalks war der Salzgehalt im Muschelkalkmeer noch hoher und daher die Lebensbedingungen noch schlechter als zur Ablagerungszeit des Unteren Muschelkalks Deshalb finden sich im Mittleren Muschelkalk faktisch keine Fossilien Oberer Muschelkalk Bearbeiten Zur Ablagerungszeit des Oberen Muschelkalks war der Salzgehalt im Muschelkalkmeer wieder auf einen normalen Wert gesunken und die Bedingungen waren wieder lebensfreundlich Reste von Seelilien meist deren Stielglieder Trochiten finden sich im Trochitenkalk unter anderem im Steinbruch Erkerode am Westrand des Elms Besonders haufig kommt dort die Art Encrinus liliiformis vor mit ihrem gedrungenen robusten Kelch In jungster Zeit konnten im Elm ganze Muschel Seelilien Lebensgemeinschaften nachgewiesen werden die eng umgrenzte riffartige Komplexe bildeten Die Sammlung Otto Klages in Konigslutter besitzt mehrere hundert Seelilien Exemplare darunter eine grosse Steinplatte mit 16 Kelchen und mit bis zu 70 Zentimeter langen Stielen Zur Ablagerungszeit des Ceratitenkalks war der Meeresspiegel in der Elm Region hoher als zur Ablagerungszeit des Trochitenkalks Daher ist der Ceratitenkalk deutlich feinkorniger und weniger fossilreich Ein typisches Fossil ist der Ammonit Ceratites nodosus ein mit den heutigen Tintenfischen verwandter Kopffusser der durch kleine Verdickungen Knoten auf den weitstandigen Rippen des Gehauses gekennzeichnet ist Erdfalle Bearbeiten nbsp Mit Wasser gefullter Erdfall im ElmIm Elm gibt es eine grosse Anzahl von Erdfallen kreisrunde trichterformige Vertiefungen die auch als Dolinen bezeichnet werden Die Angaben schwanken zwischen 200 und 600 Der grosste ist der sagenumwobene Bornumer Erdfall In der Teufelskuche nahe dem Reitlingstal verschwindet der Bach Monchespring in einem solchen Erdfall Schluckloch Die jungste Doline entstand 1949 nahe Veltheim Die Ursache fur die Haufigkeit dieser Gebilde im Elm liegt im Untergrund der reich an Kalksteinen Gips und Salzgestein ist Diese Gesteinsarten insbesondere das Salz sind anfallig dafur von Grundwasser aufgelost zu werden wodurch Hohlraume im Untergrund entstehen die wenn sie zu gross werden einbrechen und an der Oberflache zu bis zu 15 Meter tiefen Einsturztrichtern fuhren In den Hochlagen des Elms sind die Vertiefungen trocken in den Niederungen dagegen mit Wasser gefullt 7 Geschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Der Mensch hat schon in fruhgeschichtlicher Zeit im Elm gelebt Das beweisen Funde aus der mittleren Steinzeit die heute das Braunschweigische Landesmuseum verwahrt darunter ein jungsteinzeitliches Kammergrab oberhalb von Evessen zahlreiche bronzezeitliche Hugelgraber und die sogenannten Reitlingsbefestigungen Wallburganlagen uber dem Reitlingstal Krimmelburg Brunkelburg Wendehai Walle und Wurtgarten Mittelalter Bearbeiten nbsp Burgruine LangelebenIm Mittelalter gab es zahlreiche Ritterburgen im Elm darunter die Hohenburg Warburg deren Bodenreste in den 1960er Jahren ausgegraben wurden die Elmsburg die zeitweise im Besitz des Deutschritterordens war und ebenfalls nur in Bodenresten erhalten ist die Burg Langeleben die im Dreissigjahrigen Krieg zerstort wurde und heute Ruine ist die Wasserburg des Deutschritterordens am grossen Teich im Reitlingstal spater Vorwerk von der keine Uberreste geblieben sind an ihrer Stelle befindet sich heute ein Weide und Bauernhof Wahrend der Elm heute bis auf einzeln stehende Gebaude nahezu unbesiedelt ist gab es im Mittelalter mehrere Ansiedlungen Das waren die Dorfer Gross Rode und Brunsleberfeld heute Forstereien sowie der Weiler Langeleben mit Burg Schutzgebiete BearbeitenAuf dem Elm liegen die gleichnamigen Landschaftsschutzgebiete Elm CDDA Nr 320601 1984 ausgewiesen 53 747 km gross das sich von Norden bis Sudosten erstreckt und Elm CDDA Nr 320600 1995 59 28 km das sich von Suden bis Nordwesten ausbreitet Im Nordwesten befinden sich die Naturschutzgebiete Reitlingstal CDDA Nr 165134 1989 12 6 ha und Kalksteinbruch und Halbtrockenrasen am Eich Berg bei Hemkenrode CDDA Nr 82027 1982 10 ha sowie das Fauna Flora Habitat Gebiet Nordwestlicher Elm FFH Nr 3730 303 14 6 km 4 Landnutzung und Vegetation Bearbeiten nbsp Blick auf die Sudwestseite des Elms von Gross Vahlberg nbsp Winter im Hochwald des ElmsDer Elm wird zum uberwiegenden Teil forstwirtschaftlich genutzt Aufgrund seiner Bodenverhaltnisse mit Loss uber Kalkstein war der Elm immer mit Wald bedeckt In seiner naturlichen Form war dies ein Laubmischwald Wichtige Holzarten waren vor allem die Ulme die dem Elm den Namen gegeben hat die auf Kalkboden gut gedeihende Buche und die Eiche deren Fruchte bevorzugt in der Schweinemast eingesetzt wurden Auf diesen ursprunglichen Wald weisen aus fruherer Zeit uberlieferte Flurnamen im Elm hin wie Buchberg Buche Heinebuchen Hainbuche Lindental Linde Hasselwinkel Hasel Heute ist im Norden des Elms Buchenwald als Hochwald weit verbreitet Die Buchen dort sind bis zu 30 Meter hoch und rund 150 Jahre alt Da die Stamme saulenartig aufragen und die laubtragenden Aste erst in etwa 15 Meter Hohe ansetzen bekommt der Wald einen hallenartigen Charakter Man spricht daher auch von einem Buchenhallenwald oder einem Walddom in Anlehnung an den Baustil gotischer Kirchen Da die Baume einen dichten Kronenschluss haben und kaum Licht durchfallt gibt es in diesem Waldtyp fast kein Unterholz Flachige Naturverjungung mit Buchen tritt meistens erst mit Beginn der forstlichen Endnutzung auf Hier werden in einem Zeitraum uber teilweise mehrere Jahrzehnte schrittweise die hiebsreifen Buchen entnommen und man ermoglicht so das Aufkommen von Buchenjungpflanzen Der Elm hat eine relativ grosse Bedeutung als Rohstoffquelle fur die holzverarbeitende Industrie Dabei liegt die Holzeinschlagsmenge pro Hektar uber dem deutschen Durchschnitt und der Anteil an Nutzholz ca 80 Prozent ist bei geringem Brenn und Abfallholz hoch Bereits 1874 ruhmt der Dichter Wilhelm Raabe in seinem Werk Meister Autor oder Die Geschichten vom versunkenen Garten den Elm als Musterforst der weit uber die deutschen Grenzen bekannt sei Die Waldflache des Elms umfasst heute uber 8000 Hektar Davon sind 50 Staats und 50 Privatwald Zustandig fur die Bewirtschaftung ist das Niedersachsische Forstamt Wolfenbuttel 32 des Elms sind als Waldschutzgebiet ausgewiesen Als Waldstandort hat der Elm auf der Skala von 1 bis 6 mit einer 5 eine sehr gute Note nbsp Blick durch den Buchen Hochwald auf das ReitlingstalErklartes Ziel der Landesforstverwaltung ist es den Anteil abwechslungsreicher Laub und Mischwalder den Anteil alter Baume und Baumgruppen sowie toter Baume in denen viele seltene Tiere und Pflanzenarten leben zu vermehren Dieses Ziel ist auf grossen Teilen der Landesforstflachen im Elm bereits umgesetzt worden Die Forstverwaltung mochte speziell mehr Eschen Ahorn Kirschen und Eichen also mehr einheimische Holzer im Elm anpflanzen Nadelholzer sollen zuruckgedrangt werden Der Elm als grosstes zusammenhangendes Buchenwaldgebiet in Norddeutschland nordlich des Hessischen Berglandes bleibt aber erhalten der Anteil der Buchen wird sogar leicht zunehmen Hauptsachlich ist die Rotbuche vertreten Uber das vom Forstamt erarbeitete Konzept hinaus haben Fachleute des Niedersachsischen Forstplanungsamtes auch eine Biotopkartierung vorgenommen Diese dient als Ratgeber fur die Erhaltung wertvoller Lebensraume fur Tiere und Pflanzen Geschichte der Landnutzung Bearbeiten Forstwirtschaft Bearbeiten Bis etwa zum 10 Jahrhundert war der Elm ein konigseigener Forstbezirk Danach wurde der Wald des Hohenzuges von den rund 70 umliegenden Dorfern landwirtschaftlich genutzt Jedes Dorf hatte mit seinen Waldbesitzern den Markgenossen seinen eigenen Anteil am Elm Bei jahrlichen Holzgerichten wurde unter Vorsitz eines gewahlten Holzgrafen uber die Waldnutzung wie Einsetzen von Forstern Strafen fur Holzdiebstahl Holzfrevel beraten 1530 wurde die erste Forstordnung fur den Elm erlassen Seitdem wird er planmassig bewirtschaftet Seit dem 17 18 Jahrhundert wird die Buche stark gefordert so dass der Elm heute als Norddeutschlands schonster Buchenwald gilt Als erste Nadelholzer wurden 1726 Fichten 1763 die ersten Larchen im Warberger Forst gepflanzt Sie entwickeln sich sehr gunstig und es gibt 40 bis 50 m hohe Exemplare Jagd Bearbeiten Zu allen Zeiten hat der Elm als Jagdgebiet eine grosse Rolle gespielt An den reichen Wildbestand erinnern noch zahlreiche Ortsbezeichnungen wie Barensohl Wolfskuhlen Saukuhle und Herzberg Hirschberg Die Jagd im Elm war ursprunglich nur dem deutschen Konig vorbehalten Im Jahre 997 verlieh aber Kaiser Otto III den Wildbann an den Bischof Arnulf von Halberstadt Tiermast Bearbeiten Seit dem Mittelalter wurden in den Elm jedes Jahr von Oktober bis Dezember Schweine zur Mast mit Eicheln und Bucheckern getrieben Laut den Aufzeichnungen aus einem guten Mastjahr 1687 hielten sich bis zu 4000 Tiere in den Elmwaldern auf Aber auch Rinder Pferde und Schafe nutzten die Waldweide Auf die Mastorte weisen noch heute die Forstbezeichnungen Kuhspringtal Bockslager Ziegenberg hin Die Triftwege auf denen das Vieh in den Elm getrieben wurde beispielsweise die Evesser und Kublinger Trift sind heute noch als breite Graswege zu erkennen Werksteinabbau Bearbeiten Die Steinbruche im Elm dienten in fruheren Jahrhunderten der Gewinnung des Elmkalksteins der fur Bauzwecke verwendet wurde Aus dem Kalkstein wurden nicht nur die Kirchen Burgen und Schlosser rings um den Elm errichtet wie der Kaiserdom Konigslutter sondern er wurde auch bei weiter entfernteren Bauten verwendet wie in Braunschweig fur das Altstadt Rathaus und die Prunkfassade des Gewandhauses Steinmetzarbeiten aus dem Elm wurden bereits 1404 nach Bremen zur Errichtung des Bremer Rolands transportiert Tourismus Bearbeiten nbsp Rasenrondell mit Denkmal fur den Tetzelstein nicht der Stein selbst nbsp Elmhaus bei Schoningen von 1895Touristisch genutzt wird der Elm vorwiegend als Erholungs und Wandergebiet Bis zur Wende 1989 nutzen ihn vor allem Besucher aus West Berlin aufgrund seiner Nahe zur innerdeutschen Grenze fur Wochenendausfluge Dort wo sich fruher die Siedlung Langeleben befand gab es mehrere Erholungsheime fur Jugendliche Seit 2011 wird jahrlich der Elm Super Trail veranstaltet der als Ultramarathonlauf von der Burg Warberg um den Elm und durch das Reitlingstal fuhrt Seit Ende des 19 Jahrhunderts entstanden im Elm zahlreiche Waldgaststatten Reitlingsgaststatte im Reitlingstal Waldgaststatte und Denkmal am Tetzelstein an der L 290 zwischen Konigslutter und Schoppenstedt Elmhaus oberhalb von Schoningen Waldfrieden oberhalb von Esbeck Lutterspring an der Lutterquelle bei Konigslutter Watzumer Hauschen ehemaliges Forsthaus oberhalb von Eitzum Zur Schunterquelle am Elmrad zu Rabke Diana Ruh am Elmrand zu Bornum am Elm Elmwarte bei ErkerodeElm Bergturnfest BearbeitenMit dem Elm Bergturnfest findet alljahrlich im Sommer am Tetzelstein zwischen Schoppenstedt und Konigslutter das zweitalteste deutsche Bergturnfest statt Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1866 zuruck Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b Hohenangabe 323 3 M laut Gipfelkreuz auf dem Eilumer Horn hochste Elm Erhebung Bundesamt fur Naturschutz Landschaftsteckbrief 51201 Ostbraunschweigisches Hugelland auf bfn de abgerufen am 8 April 2018 Theodor Muller Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 87 Braunschweig Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1962 Online Karte PDF 4 8 MB a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Berghohe laut unbekannte nicht recherchierte Quelle Fritz J Kruger Hrsg Wanderungen in die Erdgeschichte Band 19 Braunschweiger Land Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen 2006 ISBN 3 89937 066 X S 66 86 Richard Goedeke Eberhard Gruger Hans Jurgen Beug Zur Frage der Zahl der Eiszeiten im Norddeutschen Tiefland Erdfalluntersuchungen am Elm In Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Gottingen II Mathematisch Physikalische Klasse Nr 15 1965 S 207 212 Literatur BearbeitenHeinz Bruno Krieger Elmsagen Oeding Braunschweig Schoppenstedt 1967 Heinz Rohr Der Elm Oeding Braunschweig Schoppenstedt 1962 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elm Lower Saxony Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Kalk Buchenwalder im Elm auf region braunschweig de Literatur uber den Elm in der Niedersachsischen BibliographieNormdaten Geografikum GND 4014492 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elm Hohenzug amp oldid 231943658