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Die Elmsburg war ab dem 11 Jahrhundert eine mittelalterliche Hangburg inmitten eines fruhgeschichtlichen Ringwalls im Hohenzug Elm Ihre Reste liegen im Schoninger Forst auf etwa 270 m Hohe oberhalb des Ortes Twieflingen im Landkreis Helmstedt Von der im 16 Jahrhundert aufgegebenen Burg bestehen nur noch Fundamentteile die bei Ausgrabungen im 20 Jahrhundert freigelegt wurden ElmsburgAufgemauerte Fundamente des KirchenbausAufgemauerte Fundamente des KirchenbausStaat DeutschlandOrt SchoningenEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp Hoheburg HanglageErhaltungszustand Ruine freigelegte FundamenteStandische Stellung Kommende des Deutschen RitterordensGeographische Lage 52 9 N 10 55 O 52 144 10 919583333333 270 Koordinaten 52 8 38 4 N 10 55 10 5 OHohenlage 270 m u NNElmsburg Niedersachsen Lageplan der Elmsburg 1896 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Forschungsgeschichte 4 Weitere Elm Burgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrkundlich ist uber die Burganlage bekannt dass Kaiser Otto IV die darin befindliche Kirche 1213 dem Stift in der Scheverlingenburg von Walle vermachte Da das Stift keinen Bestand hatte schenkte der Kaiser beide Einrichtungen 1218 dem Stift St Blasius in Braunschweig 1221 ubertrug Pfalzgraf Heinrich die Burg dem Deutschen Ritterorden der hier eine Kommende einrichtete Unter Herzog Otto dem Kind wurde die Ordensanlage um 1240 um Wald sowie Grund und Boden erweitert Der Besitz der Kommende wuchs weiter und 1264 wurde sie vermutlich wegen der raumlichen Enge nach Lucklum verlegt wo die Deutschordenskommende Lucklum entstand In der Elmsburg verblieb bis 1318 noch eine kleine Hauskommende mit eigenem Komtur 1364 wurde die Elmsburg letztmals als Ordensburg erwahnt bevor sie an die adlige Familie von Ampleben und spater an burgerliche Familien verlehnt wurde Der Verfall der Elmsburg setzte nach einem Grossbrand von 1572 ein so dass sie aufgegeben wurde In der Folge wurden die Steine der Anlage abgefahren zwecks Verbesserung von Forstwegen und zum Gebaudebau in Twieflingen Beschreibung BearbeitenDie Elmsburg liegt innerhalb eines 270 300 m grossen ovalen Ringwalls mit vorgelagertem Graben aus vorgeschichtlicher Zeit Der Wall wurde bei Ausgrabungen an mehreren Stellen untersucht Er besteht aus Erde ohne einen Kern aus Steinen Die Erbauer der mittelalterliche Burganlage nutzen die Ringwallanlage als aussere Absicherung Das mittelalterliche Burgareal besteht aus einem ovalen Bereich von 114 137 m Durchmesser der durch einen Wall im Suden einen Graben im Nordwesten und einem Steilhang im Nordosten abgesichert ist Bei den bisherigen Ausgrabungen wurden die Fundamente von drei Kirchenbauten aus unterschiedlichen Zeitstellungen freigelegt Zunachst bestand um das Jahr 1000 eine quadratische Burgkapelle von 8 8 Meter mit einer halbrunden Apsis Sie ist im 11 Jahrhundert zu einer 24 Meter langen und 8 Meter breiten romanischen Kirche mit einem Langhaus mit halbrunder Apsis und zwei Seitenflugel erweitert worden Als Baumaterial wurde ein weicher roter Keupersandstein aus einem nahe gelegenen Steinbruch verwendet Darauf entstand zu Zeiten des Deutschen Ritterordens im 13 Jahrhundert weitgehend auf den alten Fundamenten ein neues Kirchengebaude aus Elmkalkstein Im Kirchenboden fanden sich acht Graber mit Skeletten Auf dem Burggelande gibt es grossere Erdlocher bei denen es sich um eingesturzte Keller fruherer Gebaude handelt Auch ein bei den Ausgrabungen wiederhergestellter Burgbrunnen ist vorhanden Nahe dem fruhgeschichtlichen Wall an der Aussenseite befinden sich 11 Hugelgraber der Aunjetitzer Kultur aus der Fruhbronzezeit Darin fand man Skelettreste von Kindern Heute sind die historischen Statten rund um die Elmsburg durch Hinweisschilder gekennzeichnet nbsp Fundamente des Kirchenbaus vor der Restaurierung 2006 nbsp Erdloch eines eingefallener Kellers nbsp Burgbrunnen nbsp Ausserer fruhgeschichtlicher Ringwall der Elmsburg nbsp Offene Grabstelle auf einem Hugelgrab der Aunjetitzer KulturForschungsgeschichte BearbeitenDie Reste der Elmsburg wurden bereits um 1840 von einem Forster vermessen Er verglich die Anlage mit weiteren Burgen im Elm Von 1959 bis 1962 kam es zu Ausgrabungen auf dem Burggelande 2018 fand eine archaologische Nachgrabung statt bei der der gesamte Kirchengrundriss freigelegt wurde Anschliessend wurde mit Fordermitteln des LEADER Programms eine touristische Erschliessung des Areals vorgenommen um es der Bedeutung entsprechend erscheinen zu lassen 1 Dazu gehorte das Aufstellen von Informationstafeln und die Anlage eines Rundwegs Bei einer Teilrekonstruktion der Kirche wurden die Grundmauern bis zu 90 cm aufgemauert Weitere Massnahmen waren eine Rekonstruktion des Altars sowie die Aufstellung von holzernen Banken und eines Klangobjektes im fruheren Kirchenraum Weitere Elm Burgen BearbeitenAuf dem bewaldeten Hohenrucken des Elm sind an verschiedenen Stellen weitere mittelalterliche Burgstandorte nachgewiesen Bei der fruheren Siedlung Langeleben hat sich auf einem durch Graben geschutzten Hugel die Giebelmauer einer alten Wasserburg erhalten Die Reitlingsbefestigungen als vorgeschichtliche Ringwalle im Reitlingstal Als Plateau im Inneren der Krimmelburg gibt es eine mittelalterliche Burgstelle Burg Warburg war eine hochmittelalterliche Turmhugelburg eines Adelsgeschlechts am Osthang des Elms Der Uberlieferung zufolge wurde sie im Jahre 1200 ersturmt und gewaltsam zerstort was archaologische Untersuchungen in den 1960er Jahren bestatigten Wasserburg des Deutschritterordens am Grossen Teich im Reitlingstal spater Vorwerk keine Uberreste heute Weide und BauernhofLiteratur BearbeitenHans Adolf Schultz Burgen und Schlosser des Braunschweiger Landes Braunschweig 1980 ISBN 3 87884 012 8 Hans Wilhelm Heine Die Elmsburg uber Twieflingen in Das Braunschweiger Land Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 34 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1997 S 273 276 Ernst Andreas Friedrich Die Elmsburg bei Schoningen S 26 28 Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 Monika Bernatzky Die Elmsburg in Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 1 2020 S 32 34 Online Monika Bernatzky Elisabeth Vorderwulbecke Der Deutsche Orden am Elm Elmsburg Lucklum Reitlingstal Beitrage zur Geschichte des Landkreises und der ehemaligen Universitat Helmstedt 29 Helmstedt 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elmsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elmsburg im Denkmalatlas Niedersachsen Eintrag von Sandy Bieler zu Elmsburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Elmsburg auf Braunschweig Touren Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang Braun Die Elmsburg bei mein schoeningen deEinzelnachweise Bearbeiten Die Elmsburg ein Denkmal erwacht aus dem Dornroschenschlaf bei helmstedt de vom 12 Oktober 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elmsburg amp oldid 234363668