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Als Uberlaufquelle bezeichnet man eine Quelle bei der das an der Erdoberflache zutage tretende Grundwasser nicht einfach der Schwerkraft folgend abwarts abfliesst sondern durch eine geologische Struktur im Untergrund die wasserstauend wirkt und das bewegte Grundwasser zum Aufsteigen zwingt die Quelle erreicht Uberlaufquellen sind ein Quelltyp in den Klassifizierungssystemen nach Stiny 1933 dort auch Uberfliessquellen genannt und nach Prinz und Kampe 1934 Da diese Klassifikation auf den Verhaltnissen im geologischen Untergrund beruht und an der Erdoberflache bei Gelandekartierungen nicht sichtbar ist wird sie bei hydrobiologisch und okologisch ausgerichteten Quellkartierungen nicht verwendet Uberlaufquellen konnen sich sowohl in Porengrundwasserleitern als auch in Karstgrundwasserleitern ausbilden Gemeinsam ist dass sich durch gestautes und dadurch aufsteigendes Grundwasser ein Reservoir im Poren oder Kluftraum des Grundwasserleiters ausbildet das in der Quelle uberlauft Uberlaufquellen in Porengrundwasserleitern besitzen meist eine relativ ausdauernde Quellschuttung wahrend solche in Karstgrundwasserleitern oft rasch versiegen und unmittelbar vom Niederschlag im Einzugsgebiet abhangig sind Im einfachsten Fall bilden von undurchlassigen nichtleitenden Schichten eingefasste Grundwasserleiter eine Sattel und Mulden Struktur in deren Mulde sich das Grundwasser staut bis es an der tiefsten Stelle des so gebildeten Rands uberlauft Nicht alle Uberlaufquellen sind allerdings an idealtypische Mulden gebunden Es reicht aus wenn sich der Querschnitt oder die Durchlassigkeit einer grundwasserleitenden Schicht deutlich verringern zum Beispiel indem in einer Sandschicht mit hohem Porenvolumen eine Tonlinse eingeschaltet ist Durch den steigenden Wasserdruck kann hier das Grundwasser zum Aufsteigen gezwungen werden und als Uberlaufquelle die Bodenoberflache erreichen Quellen BearbeitenJosef Stiny Die Quellen die geologischen Grundlagen der Quellenkunde fur Ingenieure aller Fachrichtungen sowie fur Studierende der Naturwissenschaften Julius Springer Verlag Wien 1933 Uberfliessquellen S 133 ff Emil Prinz Robert Kampe Handbuch der Hydrologie Zweiter Band Quellen Susswasser und Mineralquellen Springer Verlag Berlin und Heidelberg 1934 Uberlaufquellen S 50 ff Landerarbeitsgemeinschaft Wasser Arbeitskreis Grundwassermessung Herausgeber Richtlinien fur Beobachtung und Auswertung Grundwasserrichtlinie Teil 4 Quellen LAWA Landerarbeitsgemeinschaft Wasser Woeste Verlag Essen 1995 Hilmar Zetinigg Bemerkungen zu Klassifizierungssystemen fur Quellen In Mitteilungen Geologie und Palaontologie am Landesmuseum Joanneum Sonderheft 2 Festschrift Walter Graf 1998 S 371 386 Weblinks BearbeitenUberlaufquelle Lexikon der Geographie www spektrum de Alexander Schulten Quellgebiet des Remstecker Baches Quellteorie Auf uni koblenz de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uberlaufquelle amp oldid 224836231