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Wilhelm Hertz ab 1898 Ritter von Hertz 24 September 1835 in Stuttgart 7 Januar 1902 in Munchen war ein deutscher Dichter und Germanist Wilhelm Hertz war insbesondere im 19 Jahrhundert popular und ist aufgrund des weitreichenden Verlusts vieler seiner Werke heute weitgehend in Vergessenheit geraten jedoch werden zahlreiche der verschollenen Werke derzeit neu aufgelegt rekonstruiert und wiederentdeckt Wilhelm HertzWilhelm von Hertz Portrat von Rudolf Pfahler und Carl Baumann 1855 Wilhelm Hertz Foto eines der beiden Gemalde von Franz von LenbachInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenWilhelm Hertz Vater Wilhelm Hertz war ein angesehener Kunstgartner der sich durch Fachliteratur uber Kunst und Landschaftsgartnerei viel Ansehen erworben hatte Seine Mutter Karoline Hertz geb Pfizenmayer starb bei der Entbindung sie war Urenkelin des bekannten schwabischen Theosophen Johann Michael Hahn Die Schuldgefuhle die sich Wilhelm Hertz zeit seines Lebens einredete finden sich in einigen seiner Werke wieder beispielsweise in dem Gedicht Am Grabe der Mutter Mit vier Jahren wurde Hertz zum Vollwaisen und wuchs seither bei seiner Grossmutter vaterlicherseits auf Im Jahre 1843 nahm Wilhelm Hertz eine Ausbildung zum Kaufmann an der Realanstalt Stuttgart auf welche er bis 1850 besuchte Wahrend der Zeit auf der Realschule wurden erstmals Hertz literarische Talente von Wilhelm Zimmermann bemerkt und bestarkt Dennoch entschloss sich Hertz nach dem Schulabschluss einen anderen Weg einzuschlagen Er wurde landwirtschaftlicher Praktikant beim Berkheimer Hof nahe Schloss Solitude Stuttgart Er folgte damit dem Berufsweg seines Vaters Anschliessend studierte Hertz an der Vereinigten Real und Gewerbeschule Landwirtschaft Wahrend seines Studiums fand er sich mit einigen Kommilitonen zu einem sogenannten Kranzchen zusammen woraus spater das Corps Teutonia Stuttgart entstand Dem Corps gehorte er bis zu seinem Tod an Ab 1856 war er Mitglied des Corps Franconia Tubingen 1 Mit der Fachausbildung unzufrieden wechselte Hertz an das Eberhard Ludwigs Gymnasium wo er 1855 mit seinem Abschluss die Zugangsberechtigung zum Universitatsstudium erwarb Unmittelbar danach immatrikulierte er sich an der Eberhard Karls Universitat Tubingen in den Fachern Germanistik Anglistik und Romanistik Am 8 Mai 1855 trat er als Fuchs dem Corps Franconia Tubingen bei Unter anderem horte er bei Friedrich Theodor Vischer Adelbert von Keller und im Besonderen bei Ludwig Uhland dessen bester und beruhmtester Schuler er werden sollte Wahrend des Studiums verfasste er den Grossteil seiner Balladen die er hauptsachlich den deutschen Volkssagen dem Nibelungenlied und der Edda entlehnte Auf einen Preis der vom bayerischen Maximilianorden ausgeschrieben wurde bewarb sich Hertz mit dem Drama Ezzelin welches in die engere Auswahl gelangte den ersten Preis erhielt der spatere Literaturnobelpreistrager Paul Heyse mit dem Drama Sabinerinnen Dennoch war Hertz mit der Anerkennung seines Werks ausserst zufrieden und glucklich uber die entstandene Freundschaft zu Paul Heyse die bis zu seinem Tod bestehen sollte Fur seine Doktorarbeit Die epischen Dichtungen der Englander im Mittelalter erhielt er den Titel des Doktors der Philosophie Hertz wollte Paul Heyses Ruf an die Universitat Munchen zur Habilitation folgen jedoch verhinderte dies wegen drohender Kriegsgefahr die Einberufung in die Wurttembergische Armee wo Hertz als Leutnant im 6 Infanterieregiment diente Wurttemberg griff jedoch in den gerade stattfindenden Sardinischen Krieg nicht ein und Hertz wurde nach dem Friedensschluss am 10 November 1859 aus dem Militardienst entlassen Bereits am 2 Dezember 1858 war Hertz von Paul Heyse in die Kunstlergemeinschaft Die Krokodile eingefuhrt worden welcher unter anderem auch Emanuel Geibel Felix Dahn und Friedrich von Bodenstedt angehorten In den nachsten Jahren folgten Reisen unter anderem nach Oxford Paris und Rom Hertz befasste sich in dieser Zeit mit Ubersetzungen und Nachdichtungen u a des Beowulf und von Tristan und Isolde Ab 1861 liess sich Hertz endgultig in Munchen nieder und habilitierte 1862 mit der Arbeit Der Werwolf Im Dezember 1875 heiratete er Katharina Cubasch aus Odessa 1878 wurde Hertz zum ordentlichen Professor berufen zuvor hatte er lediglich den Status eines ausserordentlichen Professors inne Hertz pflegte viele Freundschaften so z B zum Bildhauer Adolf von Hildebrand Im Jahre 1894 immatrikulierte sich Thomas Mann an der Technischen Hochschule Munchen und horte Vorlesungen bei Wilhelm Hertz Am 7 Januar 1902 verstarb Hertz an einer Magenkrankheit und wurde auf dem Schwabinger Friedhof beigesetzt Den noch heute existierenden Grabstein fertigte Adolf von Hildebrand an das Grab wurde jedoch bereits aufgelassen Auszeichnungen Bearbeiten1878 Grosse goldene Medaille fur Kunst und Wissenschaft des Landes Wurttemberg 1885 Ernennung zum Ausserordentlichen Mitglied der koniglich bayrischen Akademie der Wissenschaften 1890 Ernennung zum ordentlichen Mitglied der koniglich bayrischen Akademie der Wissenschaften 1896 Verleihung des Komturkreuzes 2 Klasse des wurttembergischen Friedrichs Ordens 1898 Verleihung des Ritterkreuzes des koniglichen Verdienstordens der bayrischen KroneWerke BearbeitenDramatische Marchenspiele zwischen 1847 und 1848 Lancelot und Ginevra 1860 Das Rolandslied Ubersetzung aus dem Altfranzosischen 1861 Der Werwolf 1862 ISBN 3 253 02684 1 Digitalisat Marie de France 1862 Hugdietrichs Brautfahrt Epos aus dem Jahre 1863 Aucassin und Nicolette Ubersetzung aus dem Jahre 1865 Heinrich von Schwaben Epos aus dem Jahre 1867 Gottfried von Strassburg Ubersetzung aus dem Jahre 1877 Bruder Rausch Epos aus dem Jahre 1882 Spielmannsbuch Ubersetzung aus dem Jahre 1886 ISBN 3 253 02624 8 Die Sage vom Giftmadchen Abhandlungen der Philosophisch Philologischen Classe der Koniglich Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd 20 Abth 1 Munchen 1893 Am Grabe der Mutter Ezzelin wohl verloren gegangen Geist der Jugend aus Album fur Deutschlands TochterLiteratur BearbeitenC S Benedikt Wilhelm Hertz zum Gedachtnis In Der Schwabenspiegel Wochenschrift der Wurttemberger Zeitung geleitet von Eduard Engels Bd 5 1912 Nr 34 21 Mai 1912 S 267f Hermann Greiner Wilhelm Hertz ein Tubinger Franke Hermann Tubingen 1996 Gerhard Hay Hertz Wilhelm von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 715 Digitalisat Isolde Kurz Aus meinem Jugendlande Wunderlich Tubingen 1918 Erich Muller Wilhelm Hertz als Epiker Dissertation Munchen 1922 Helene Raff Wilhelm Hertz Zum 100 Geburtstag des schwabischen Dichters In Stuttgarter Neues Tagblatt Nr 444 vom 21 September 1935 S 14 Digitalisat Kurt von Stutterheim Wilhelm Hertz als Lyriker Dissertation Tubingen 1913 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korps Listen 1910 194 192 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Wilhelm Hertz Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Gedichte Wilhelm Hertz Quellen und Volltexte nbsp Commons Wilhelm Hertz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wilhelm Hertz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Wilhelm Hertz Dichter im Projekt Gutenberg DE Hinweise zum Nachlass Der Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekNormdaten Person GND 119405334 lobid OGND AKS LCCN no2002058800 VIAF 22950703 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hertz WilhelmALTERNATIVNAMEN Hertz Wilhelm Ritter von vollstandiger Name Hertz Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Dichter Wissenschaftler und EpikerGEBURTSDATUM 24 September 1835GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 7 Januar 1902STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Hertz Dichter amp oldid 238044991