www.wikidata.de-de.nina.az
Carl Friedrich Baumann 13 Januar 1798 in Tubingen 14 Marz 1878 ebenda 1 war ein wurttembergischer Zeichner und Lithograph in Tubingen Von 1855 bis 1865 arbeitete er als Fotograf Er war Vater von Carl Immanuel Baumann auch Carl Baumann jun genannt sowie von Hermann Baumann Die Neckarbrucke zu Tubingen Tusche und Farbe auf Papier 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und zeichnerische Tatigkeit 1 2 Pfahler und Baumann 1 3 Baumann amp Sohn 2 Bekannte Arbeiten 2 1 Veduten 2 2 Fotografische Arbeiten 3 Anmerkungen und Einzelnachweise 4 Bibliographie 5 WeblinksLeben BearbeitenJugend und zeichnerische Tatigkeit Bearbeiten Carl Friedrich Baumann war ein Sohn von Wilhelm Gottlieb Baumann 1756 1831 Ursprunglich wurde er ebenso wie sein Vater zum Schlosser ausgebildet Obwohl nachweislich in Tubingen geboren signierte Baumann einige seiner Bilder als Baumann aus Mergentheim was als Hinweis darauf dass er in Mergentheim seine Jugend verbrachte gedeutet wird Die Ausbildung zum Zeichner und Lithograph genoss er bei Ludwig August Helvig in Tubingen Spatestens seit 1829 besass er eine lithographische Anstalt in Tubingen 1831 heiratete er Johanna Catharina Carolina Seiter 1811 1896 aus Ludwigsburg Mit ihr hatte er neun Kinder 2 Bei seiner Heirat wurde Baumann als Maler und Lithograph gemeldet Er stellte Druckerzeugnisse aller Art her 1837 wurde er Zeichenlehrer an der Realschule in Tubingen Er betrieb seine Anstalt weiter und zum Beispiel um 1840 illustrierte er die Petrifikationskunde Deutschlands von Friedrich August von Quenstedt Auch medizinische Abnormitaten wurden von ihm als studentisches Anschauungsmaterial illustriert 3 Baumanns Tubinger Ansichten dokumentieren die bauliche Entwicklung der Stadt genauso wie ihr wirtschaftliches kulturelles und politisches Leben Von ihm existieren weitaus mehr Stadtansichten als von seinem Lehrer Helvig Wie Helvig lithographierte Baumann die Stadttore kurz vor ihrem Abbruch 1829 Er bevorzugte den Gesamtblick auf die Stadt vom Osterberg aus sowie Motive in der Stadt wie die neuen Universitatsgebaude Baumann zeigt die friedlich Badenden am Neckarstrand ebenso wie die Anfuhrer der studentischen Sicherheitsgarde die 1831 sich gegen die rebellischen Weinbauern und Handwerker der Unterstadt stellte oder den Sturm auf die Schweickhardtsche Kunstmuhle im Jahr 1847 3 Bis durch gesellschaftliche Veranderungen und technische Moglichkeiten wesentlich neue Gegebenheiten im Bildermarkt entstanden galten fur ihn ebenso wie fur Jacob Kull die in Portrat und Landschaft verwendeten Bildformulierungen unverandert weiter Brustbilder die ganz auf das sorgsam ausgearbeitete Gesicht konzentriert waren sitzende Halbfiguren in der weitlaufigen Ikonografie der Gelehrtenbildnisse ausnahmsweise auch Ganzfiguren sowie die Veduten des beginnenden 19 Jahrhunderts Ansichten der Stadt Gebaude der Universitat und Orte des studentischen Lebens 4 Baumanns lithographische Werkstatt wurde von seinem Sohn Hermann ubernommen der haufig den Vater kopierte 3 nbsp Tubingen vom Osterberg kolorierte Lithographie ca 1830 nbsp Marktplatz in Tubingen Lithographie ca 1840 nbsp Einweihung der Neuen Aula am 31 Oktober 1845 Lithographie nbsp Hirschgasse Tubingen 1830 Gouache ca 1850 nbsp Tubingen von der Sudwestseite mit Hirschauer Steg Lithographie ca 1850 Pfahler und Baumann Bearbeiten 1853 verlor Baumann seine Stelle als Zeichenlehrer die er bereits seit 16 Jahren besass Er war gezwungen sich nach einem neuen Zuverdienst umzusehen und wurde Schrannenmeister des Stadtischen Kornhauses 5 Diese Tatigkeit war fur ihn wohl nur eine Notlosung Er strebte danach etwas zu machen was an seine eigentliche Tatigkeit anknupfte und verstandigte sich mit dem wesentlich jungeren Stuttgarter Fotografen Rudolf Pfahler Die beiden begannen 1855 ihre fotografische Zusammenarbeit in Tubingen Sie hatten kein Atelier sondern machten Fotos nur draussen die als R Pfahler und C Baumann in Tubingen signiert wurden Es ist nicht uberliefert wie die Verhaltnisse zwischen den beiden Kompagnons geregelt waren Die Zusammenarbeit dauerte nicht lange Pfahler kehrte wohl im Laufe des Jahres 1856 nach Stuttgart zuruck wo er auf jeden Fall ab 1857 als Fotograf tatig war Die Qualitat der erhaltenen Fotos Baumanns aus der ersten Zeit nach Pfahlers Weggang war deutlich schlechter als in der Anfangszeit deswegen ist anzunehmen dass Baumann das Fotohandwerk von Pfahler lernte und zum Zeitpunkt der Trennung noch nicht richtig beherrschte 6 Baumann amp Sohn Bearbeiten Baumann wohnte in der Haaggasse und machte Aufnahmen im Hofle hinter dem Haus bei recht primitiver Aufmachung Der Kunde sass gewohnlich auf einem einfachen Holzstuhl den Arm auf einem kleinen runden Tisch aufgelegt 7 Nach dem Weggang von Pfahler arbeitete mit Baumann sein Sohn Carl Immanuel Baumann zusammen In dieser Zeit waren die Fotos mit C Baumann Photographie von Baumann Tubingen oder Photographie von Baumann amp Sohn signiert Die Zusammenarbeit von Vater und Sohn dauerte bis Dezember 1859 als dieser zum Engel umzog und sich selbstandig machte 8 Zwar raumlich getrennt blieben Vater und Sohn in enger Verbindung Sie waren die einzigen Fotografen die zur Teilnahme an einer Gewerbeausstellung in den Gewachshausern des Botanischen Gartens anlasslich der Huldigungsreise des Konigs Karl im Sommer 1865 eingeladen wurden 9 Der nachhaltige Erfolg blieb aus das Atelier des Sohnes wurde im Fruhjahr 1866 zusammen mit zwei photographischen Apparaten einer davon offenbar aus dem Besitz des Vaters versteigert 10 Danach werden die beiden Baumanns nur noch als Lithographen erwahnt Obwohl Baumann keinen Grundbesitz hatte war er bis zu seinem Tod im Alter von 80 Jahren in der Lage seine Steuern zu bezahlen und hinterliess eine kleine Erbschaft 3 nbsp R Pfahler amp C Baumann Portrat von Wilhelm von Hertz nbsp R Pfahler amp C Baumann Neue Aula nbsp C Baumann Portrat einer Unbekannten nbsp C Baumann Drei Manner Bruckmann Riss und ein Unbekannter Bekannte Arbeiten Bearbeiten nbsp Ehemalige Madchenschule hinter der Stiftskirche Lithographie ca 1840 nbsp Tubingen und Neckartal vom Osterberg kolorierter Stahlstich gestochen von Ernst Friedrich Grunewald ca 1840 nbsp Sturm auf Schweickhardtsche Kunstmuhle Lithographie 1847 nbsp Schlosskuferei in Tubingen Tusche uber Bleistift 1850 Veduten Bearbeiten Alle soweit nicht anders angegeben Stadtmuseum Tubingen 1824 Sophien Pflege zu Lustnau Zeichnung uberliefert als Kreidelithographie von Jacob Kull ca 1825 Schmiedtor Gouache 200 160 mm ca 1825 Haagtor Gouache 200 160 mm ca 1825 Lustnauer Tor Kopie nach L A Helvig Gouache 160 225 mm 1828 Tubingen von der Morgenseite vom Fusse des Osterbergs Lithographie 290 433 mm 1830 Hirschgasse Gouache 110 150 mm ca 1830 Tubingen von der Abendseite Lithographie 88 125 mm ca 1830 Neckarvorstadt Federzeichnung aquarelliert 245 95 mm ca 1830 Die alte Eifertei Lithographie 120 138 mm 1831 Landjager am Drecktorle Tuschzeichnung 193 248 mm 1835 Die Neckarbrucke zu Tubingen Tusche und Farbe auf Papier ca 1835 Tubingen von der Sudwestseite Lithographie 496 449 mm ca 1840 Tubingen von Osten Stahlstich 183 246 mm Druck Ernst Friedrich Grunewald in Darmstadt Verlag L Fues in Tubingen ca 1840 Tubingen von Westen Stahlstich 182 242 mm ca 1840 Tubingen vom Frondsberg Lithographie 160 225 mm ca 1840 Marktplatz Lithographie 162 225 mm ca 1840 Madchenschule auf dem Kirchplatz Lithographie 116 160 mm 1845 Zur Einweihung der Neuen Aula am 31 Oktober 1845 Lithographie 217 314 mm 1847 Sturm auf die Schweickhardt sche Kunstmuhle Lithographie 160 223 mm ca 1850 Tubingen von Osten gen Reutlinger Strasse Lithographie 160 225 mm ca 1850 Tubingen von der Sudwestseite mit Hirschauer Steg Lithographie 153 230 mm ca 1850 Evangelisches Stift Lithographie 160 223 mm ca 1850 Neue Aula Lithographie 160 225 mm Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart ca 1850 Schlosskuferei Tusche uber Bleistift 240 215 mm Fotografische Arbeiten Bearbeiten 1855 Portrat von Wilhelm von Hertz 180 141 mm Schiller Nationalmuseum Marbach 1855 Neue Aula 143 182 mm allererstes Foto der Neuen Aula Archiv Corps Suevia Besonders wenn man das Foto mit Baumanns Lithographie von der Einweihung der Neuen Aula von 1845 vergleicht wird es deutlich dass es mit der fruheren Tradition bricht und den schlossahnlichen Charakter des Bauwerks zuruckdrangt 6 um 1860 Portrat einer Unbekannten kolorierter Salzpapierabzug 88 71 mm Stadtarchiv Tubingen Fotosammlung 5996 um 1860 Drei Manner Bruckmann Riss und ein Unbekannter Fotomontage Albuminabzug 124 102 mm Stadtarchiv Tubingen Fotosammlung 12145 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Christina Melk Tubinger Ansichten und Maler im 19 Jahrhundert S 37 bzw Stadtbild Weltbild Tubinger Stadtansichten des 16 bis 19 Jahrhunderts Tubingen 2009 S 231 Ausser den in diesem Artikel erwahnen Sohnen Carl Immanuel und Hermann war ein weiterer Sohn Lithograph in Cannstatt Drei Tochter Baumanns sind nach Amerika ausgewandert a b c d Christina Melk Tubinger Ansichten und Maler im 19 Jahrhundert S 37 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 8 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 30 mit Berufung auf Tubinger Chronik vom 29 Oktober 1853 und 5 Februar 1854 a b Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 29 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 29 zitiert Mathilde Sinner Der Tubinger Photograph Paul Sinner als Bildberichter im Siebzigerkrieg in Tubinger Chronik 24 Dezember 1942 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 30 zitiert Anzeige des Sohnes aus der Tubinger Chronik vom 7 und 12 Dezember 1859 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 35 Wolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben S 31 zitiert Ankundigung der Versteigerung aus der Tubinger Chronik vom 6 Februar sowie 10 und 13 Marz 1866Bibliographie BearbeitenWolfgang Hesse Ansichten aus Schwaben Kunst Land und Leute in Aufnahmen der ersten Tubinger Lichtbildner und des Fotografen Paul Sinner 1838 1925 Gebruder Metz Tubingen 1989 ISBN 3 921580 79 X Christina Melk Tubinger Ansichten und Maler im 19 Jahrhundert Tubingen 1986 Tubinger Kataloge Nr 27 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Baumann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 132714884 lobid OGND AKS VIAF 38086534 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baumann CarlALTERNATIVNAMEN Baumann Carl FriedrichKURZBESCHREIBUNG wurttembergischer Zeichner Lithograph und FotografGEBURTSDATUM 13 Januar 1798GEBURTSORT TubingenSTERBEDATUM 14 Marz 1878STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Baumann Fotograf amp oldid 209210073