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Die Ruddiman Hypothese oft englisch early anthropogenic hypothesis Hypothese vom fruhen menschlichen Einfluss auf das Klima gelegentlich auch englisch early anthropocene hypothesis Hypothese von einem fruhen Anthropozan ist nach dem Palaoklimatologen William Ruddiman benannt der die vor 7000 bzw 5000 Jahren beginnende leichte Zunahme der Kohlenstoffdioxid und Methankonzentrationen in der Erdatmosphare mit menschlichem Einfluss durch fruhe Landwirtschaft erklart Die hoheren Konzentrationen dieser Treibhausgase bewirkten nach Ruddimans Ansicht schon vor ihrem steilen Anstieg mit Beginn der Industrialisierung und der gegenwartigen globalen Erwarmung eine leichte Erwarmung der Erde die ausgereicht habe den Eintritt des nachsten Glazials zu verhindern beziehungsweise im Rahmen naturlicher Klimaveranderungen deutlich zu verzogern Der globale Temperaturverlauf der letzten 7000 Jahre weicht so die Hypothese Ruddimans wegen fruher menschlicher Treibhausgasemissionen vom erwarteten naturlichen Verlauf ab 1 Inhaltsverzeichnis 1 Treibhausgaskonzentrationen im Holozan 2 Vergleich mit fruheren Eiszeitzyklen 3 Emissionen aus fruher Landwirtschaft 3 1 Methan 3 2 Kohlenstoffdioxid 4 Teilhypothese von der uberfalligen Kaltzeit 5 Vorschlag eines fruhen Anthropozans 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise und AnmerkungenTreibhausgaskonzentrationen im Holozan BearbeitenCO2 und CH4 Konzentrationen im Holozan nbsp nbsp Messungen in Eisbohrkernen zeigen im Holozan der gegenwartigen Zwischeneiszeit Interglazial fur die Treibhausgase Kohlenstoffdioxid CO2 und Methan CH4 zunachst leicht abnehmende Konzentrationen bis sie vor etwa 7000 Jahren CO2 um ca 20 ppm bzw 5000 Jahren CH4 um gut 100 ppb wieder leicht zu steigen begannen Zur Erklarung der gestiegenen CO2 Konzentrationen wurden verschiedene naturliche Prozesse vorgeschlagen darunter die Karbonatkompensationshypothese 2 und die Korallenriffhypothese 3 Beide Erklarungen gehen von einer verzogerten Ruckkopplung aus die uber eine verstarkte Ablagerung von Kalziumkarbonat CaCO3 zu geringeren Konzentrationen an Carbonat Ionen CO32 in den Weltmeeren gefuhrt hatte Im chemischen Gleichgewicht geht diese Ruckkopplung mit geringeren CO2 Konzentrationen in den Meeren und hoheren in der Atmosphare einher 1 Laut William Ruddiman ist der Konzentrations und Temperaturverlauf seit dem mittleren Holozan im Vergleich zu fruheren Zwischeneiszeiten ungewohnlich und spricht gegen naturliche Ursachen Er stellte 2003 die Hypothese von einem fruhen menschlichen Klimaeinfluss durch die landwirtschaftliche Entwicklung vor Die damals zunehmende Entwaldung hatte wesentliche Mengen an CO2 freigesetzt Nassreisanbau und Viehhaltung zu Methanemissionen gefuhrt Die dadurch steigenden Treibhausgaskonzentrationen hatten zu dem abweichenden Temperaturverlauf gefuhrt 4 5 Ein Korollar von Ruddimans Hypothese ist dass zuruckgehende menschliche Landnutzung und die damit einhergehende Wiederbewaldung die CO2 Konzentrationen signifikant senkt Der dramatische Bevolkerungsruckgang in Amerika zwischen 1492 und 1700 um schatzungsweise 90 und auch der durch mittelalterliche und fruhneuzeitliche Pandemien in Europa ausgeloste Ruckgang konnte einen Teil der Abkuhlung wahrend der kleinen Eiszeit erklaren 6 4 Siehe auch Kohlenstoffdioxid in der ErdatmosphareVergleich mit fruheren Eiszeitzyklen Bearbeiten nbsp Gleichformige Schwankungen der Sonneneinstrahlung Temperaturen sowie Methan und Kohlenstoffdioxidkonzentrationen uber die letzten 400 000 JahreDie Erdbahn und Erdachse unterliegen zyklischen Schwankungen uber einen Zeitraum von Jahrtausenden die Anderungen der Sonneneinstrahlung bewirken und wahrscheinlich Ausloser des Wechsels zwischen Glazialen und Interglazialen sind Milankovic Zyklen Aus Eisbohrkernen lassen sich Kohlenstoffdioxid und Methankonzentrationen der letzten einigen hunderttausend Jahre rekonstruieren Daruber hinaus liefern sie Wasserstoff Isotopen Verhaltnisse dD Deuterium Abreicherung die Aufschluss uber vergangene Temperaturen geben Aus dem Meeresboden konnen Sauerstoffisotopen Verhaltnisse d18O gewonnen werden anhand derer sich ebenfalls Temperaturen rekonstruieren lassen In vergangenen Eiszeitzyklen gingen die Konzentrationen der beiden Treibhausgase und die Temperaturen mit der Sonneneinstrahlung zuruck Der Verlauf der fur das Holozan aus einem antarktischen Eisbohrkern Dome C des EPICA Projektes und weltweit aus Ozeansedimenten gewonnenen Kurven beginnt ab dem mittleren Holozan wieder zu steigen und weicht damit von den Kurven der vergangenen Zwischeneiszeiten ab 1 Von besonderem Interesse fur einen Vergleich sind Zwischeneiszeiten in denen die orbitalen Parameter denen des Holozans besonders nahe kommen Ursprunglich nahm man an dass das Interglazial der Marinen Sauerstoff Isotopenstufe 11 MIS 11 dem Holozan am ahnlichsten ware Es unterscheidet sich aber deutlich in der Neigung der Erdachse zur Sonnenumlaufbahn Inzwischen gilt die Stufe MIS 19 als die beste Entsprechung die in den letzten 800 000 Jahren zu finden ist 1 Die Klimaentwicklung in dieser Zwischeneiszeit die keinem menschlichen Einfluss unterlag fuhrte bei den damals niedrigeren Treibhausgaskonzentrationen in eine Kaltzeit 7 8 Hatten die Treibhausgaskonzentrationen im spaten Holozan auf einem ahnlichen Niveau gelegen so hatte dies einigen Klimasimulationen zufolge vor etwa 1000 Jahren den Beginn des nachsten Glazials bedeutet 7 Das deutet gemass der Hypothese vom fruhen anthropogenen Klimaeinfluss darauf hin dass nicht naturliche Faktoren sondern menschliche Aktivitat die Treibhausgaskonzentrationen und den Verlauf des Klima beeinflusst haben Emissionen aus fruher Landwirtschaft BearbeitenMethan Bearbeiten nbsp Nassreisanbau bei dem grossere Mengen Methan entstehen begann sich vor ca 5000 Jahren auszubreitenDie Methankonzentrationen schwankten in fruheren Eiszeitzyklen in etwa im Gleichklang mit den Anderungen der Erdbahn und achse bzw der Sonneneinstrahlung Eine naturliche Erklarung hierfur sind Veranderungen des Sommermonsuns Wenn der solare Strahlungsantrieb im Norden hoher ist erwarmen sich die Landmassen der Nordhemisphare starker wodurch die Intensitat des Monsuns zunimmt In vom Monsunregen uberschwemmten Feuchtgebieten verrottet dann organisches Material unter Sauerstoffabschluss und es wird vermehrt Methan freigesetzt Mit dem Ruckgang des orbitalen Strahlungsantriebs gingen die Methankonzentrationen wieder zuruck Ahnlich entwickelte sich die Methankonzentration im Holozan bis sie vor ca 5000 Jahren wieder auf ca 100 ppb uber den erwarteten Wert zu steigen beginnt Etwa zu dieser Zeit begann der Nassreisanbau der sich von Gebieten am Jangtse bis vor ca 1000 Jahren uber ganz Sudostasien ausbreitete Der fruhe Nassreisanbau war wahrscheinlich sehr ineffizient und setzte fur die gleiche Produktionsmenge grossere Flachen langer unter Wasser als in der jungeren Vergangenheit 1 Der Archaologe Dorian Fuller entwickelte 2011 aus archaologischen und archaobotanischen Daten ein Modell der Ausbreitung des Reisanbaus Nach seiner Schatzung konnte ein Anstieg von 70 ppb bis vor 1000 Jahren dadurch erklart werden Als weitere Methanquellen kommen die sich ausbreitende Viehhaltung in Asien Afrika und Europa und das Abbrennen von Unkraut und abgeernteten Flachen in Frage Eine naturliche Erklarung fur die Methankonzentrationen konnte ein starkerer Monsun im Amazonasgebiet sein 1 Der funfte Sachstandsbericht des Weltklimarates IPCC resumierte im Jahr 2013 dass menschliche Methanemissionen ebenso wahrscheinlich wie nicht einen Konzentrationsanstieg um 100 ppb bis 1750 verursacht haben 9 Kohlenstoffdioxid Bearbeiten nbsp Verbreitung domestizierter Pflanzen im Holozan 1 Die vor etwa 7000 Jahren wieder ansteigenden Kohlenstoffdioxidkonzentrationen erklart die Hypothese vor allem mit Entwaldung infolge der sich ausbreitenden Landwirtschaft in Sudwestasien China Sudasien Subsahara Afrika Mexiko und in den Tropengebieten Sudamerikas Aus zwei Regionen Europa und China liegen ausreichend archaologische und palaookologische Belege vor um das Ausmass fruher Entwaldung abzuschatzen fur andere Regionen ist das nicht der Fall Weitere Unsicherheiten resultieren aus nicht genau bekannten naturlichen Einflussen auf den Kohlenstoffkreislauf wie Schwankungen des Monsuns die Aufnahme von Kohlenstoff im Permafrost oder der Beitrag aus den Uberschwemmungsgebieten und den Deltas von Flussen 1 Hinzu kommen Ruckkopplungen in den entwaldeten Gebieten wie die Anderungen der Albedo des Reflexionsvermogens der Flachen und der Evapotranspiration der Wasserverdunstung 10 Eine neuere Arbeit weist auf bedeutende Einflusse auch bei Landnutzung hin die die Art der Bodenbedeckung nicht andert so etwa bei der Beweidung von Savannen In den Boden sind erhebliche Mengen organischen und anorganischen Kohlenstoffs gespeichert Bei der Nutzung kann Kohlenstoff in der gleichen Grossenordnung frei werden wie es durch Vegetationsverluste der Fall ist 11 Auch dazu besteht weiter Forschungsbedarf 10 Fraglich ist wie einige zehn Millionen Menschen die vor ca 7000 Jahren Landwirtschaft betrieben eine vergleichsweise grosse Landflache bewirtschaftet haben konnten und warum die Emissionen spater mit weiterem Bevolkerungswachstum nicht weiter zunahmen Geht man von konstanter Flache pro Kopf aus sind Entwaldung und Kohlenstoffemissionen viel zu niedrig um Ruddimans Hypothese zu stutzen Hier konnte eine Intensivierung der Landwirtschaft der Schlussel sein Wahrend sie anfanglich sehr ineffizient war reduzierte sich spater der Pro Kopf Flachenbedarf moglicherweise auf ein Viertel 12 1 Ein weiteres Problem fur die Hypothese des fruhen menschlichen Klimaeinflusses ist das Verhaltnis der aus Eisbohrkernen gewonnenen Kohlenstoffisotope 13C und 12C d13C 13 Vegetation ist verhaltnismassig arm an 13C bei grossraumiger Entwaldung wird also relativ viel 12C freigesetzt und der d13C Wert in der Atmosphare sinkt Tatsachlich sanken die d13C Werte in den letzten 7000 Jahren aber nur geringfugig und deuten auf niedrige Emissionen aus der Vegetation hin Geht man jedoch davon aus dass wesentlich grossere Mengen des leichten 12C Kohlenstoffisotops als ursprunglich angenommen in Mooren gespeichert wurden wurden die d13C Daten im Einklang mit einem Anstieg der CO2 Konzentration um 23 ppm durch menschlichen Emissionen stehen 1 Der Weltklimarat konstatierte in seinem funften Sachstandsbericht dass menschliche Landnutzung wahrscheinlich nicht die alleinige Ursache fur den CO2 Konzentrationsanstieg ist 9 Eine jungere Analyse aus dem Jahr 2017 kombinierte aktualisierte Werte der in Mooren und insgesamt in terrestrischen Reservoirs gespeicherten Kohlenstoffmengen mit verschiedenen Modellen menschlicher Landnutzung Ihre Budgetbetrachtung fur den Zeitraum 7000 5000 Jahre vor heute legte den Ozean als primare Quelle fur den CO2 Konzentrationsanstieg in diesem Zeitraum nahe menschliche Aktivitat trug wahrscheinlich weniger als die Halfte bei In dem Zeitraum 5000 3000 vor heute spielen menschliche Emissionen keine grosse Rolle Die Autoren vermuten dass u a Vegetationsverluste im trockener werdenden nordlichen Afrika und in hohen Breiten ausschlaggebend waren In dem vor 3000 Jahren beginnenden und bis vor 1000 Jahren reichenden Zeitraum werden menschliche Emissionen aus Landnutzungsanderungen die dominierende Quelle Fur die abnehmenden CO2 Konzentrationen nach dem Jahr 1500 ist Wiederbewaldung infolge von Bevolkerungsruckgangen wahrscheinlich nicht der alleinige Faktor 14 Teilhypothese von der uberfalligen Kaltzeit BearbeitenDer Ubergang von Zwischeneiszeiten zu Kaltzeiten wird ublicherweise auf die durch die Anderungen der Erdbahnparameter reduzierte sommerliche Sonneneinstrahlung in borealen Breiten der Nordhalbkugel zuruckgefuhrt Doch obwohl die sommerliche Sonneneinstrahlung in der Gegenwart nahe ihrem Minimum ist gibt es anders als in fruheren Eiszeitzyklen kein Anzeichen des Beginns einer Kaltzeit Ruddiman schloss an seine These von der menschlichen Verursachung fruh gestiegener Treibhausgaskonzentrationen die Teilhypothese an dass ohne sie die Erde auf dem Weg in ein Glazial ware In ersten Modellrechnungen prufte er diese Teilhypothese und entfernte dazu rechnerisch den mutmasslichen anthropogenen Beitrag aus der Atmosphare Die Ergebnisse legten den Schluss nahe dass sich unter diesen Bedingungen das Klima heute zu etwa einem Drittel glazialen Bedingungen genahert haben wurde 15 Auch die Tatsache dass die besonders ahnliche Zwischeneiszeit der Stufe 19 sich auf dem Weg in das Glazial befand als sie ein ahnliches Alter erreicht hatte wie jetzt das Holozan scheint die Hypothese zu stutzen 7 Neueren Modellrechnungen zufolge wurde die Schwelle zu einer Kaltzeit vor Beginn der Industrialisierung nur knapp nicht uberschritten Dies konnte auf die relativ hohen CO2 Konzentrationen des spaten Holozan zuruckzufuhren sein verbunden mit einer vergleichsweise geringen Exzentrizitat der Erde 16 Vorschlag eines fruhen Anthropozans BearbeitenIm Jahr 2000 argumentierten der Atmospharenchemiker Paul Crutzen und der Biologe Eugene F Stoermer dass die Menschheit sich zu einer signifikanten geologischen Kraft entwickelt habe 17 Es sei angemessen von einer neuen geologischen Epoche dem Anthropozan zu sprechen die dem Holozan nachfolgt Als Beginn des Anthropozans konnte man das Ende des 18 Jahrhunderts ansehen jene Zeit fur die in Eisbohrkernen der Anstieg der globalen Kohlenstoffdioxid und Methankonzentrationen nachweisbar wird 18 Ruddimans 2003 erschienener Artikel The Anthropogenic Greenhouse Era Began Thousands of Years Ago in dem er seine Hypothese erstmals formuliert hatte war eine Replik auf diesen Vorschlag Sie stellte die Annahme in Frage dass menschliche Treibhausgasemissionen erst zu Beginn der Industrialisierung einen dauerhaft erkennbaren geologischen Einfluss gehabt hatten Diesem Gedanken folgend wurden die fruhen Trendanderungen der Methan oder Kohlenstoffdioxidkonzentrationen als Markierung der neuen Epoche erwogen Weil aber ihre anthropogene Verursachung nicht geklart ist und es im Fall des CO2 auch keinen klar erkennbaren Wendepunkt gibt gilt der Vorschlag als nicht gut geeignet 19 Die Anthropozan Arbeitsgruppe der International Union of Geological Sciences kam zu der Auffassung dass menschliche Aktivitat tatsachlich der Erde ihren allgegenwartigen und dauerhaften Stempel aufdruckt Sie verortet den Beginn der neuen Epoche aber Mitte des 20 Jahrhunderts in der Zeit der Great Acceleration der ausserordentlichen Beschleunigung wirtschaftlicher Aktivitat und Ressourcenverbrauchs Der Beginn werde deutlich sichtbar u a in den Raten des modernen CO2 Konzentrationsanstiegs die wahrscheinlich die hochsten seit dem Beginn des Kanozoikums vor 66 Mio Jahren sind Die Methankonzentrationen steigen seit dem 18 Jahrhundert steil an und erreichten 2004 mehr als das Doppelte dessen was als vergangenes Maximum aus Eisbohrkernen fur die Zeit seit dem Mittelpleistozan rekonstruiert werden konnte Der vor allem durch fossile Brennstoffe verursachte markante Temperaturanstieg fuhrte das Klima der Nordhemisphare an den Rand des Schwankungsbereichs des Holozan in den Tropen und in der Sudhemisphare wahrscheinlich schon daruber hinaus 20 Im August 2016 beschloss die Arbeitsgruppe die Formalisierung des Anthropozans als eigene Epoche mit Beginn Mitte des 20 Jahrhunderts vorzuschlagen Gegenwartig werden geeignete Markierungen und Typlokalitaten evaluiert Primare und sekundare Markierungen auf Basis der Radionukleide 239Pu und 14C die bei atmospharischen Kernwaffentests mit Wasserstoffbomben frei wurden von Kohlenstoffisotopen dem Auftreten von Technofossilien oder Mikroplastik Stickstoffisotopen Flugasche Schwermetallen und verschiedenen organischen Verbindungen werden in Betracht gezogen Auf der Basis soll der International Commission on Stratigraphy ein formaler Vorschlag zur Festlegung unterbreitet werden 21 Ruddiman selbst ausserte sich spater zu einer formalen Definition des Anthropozans ablehnend 22 23 Im Mai 2019 sprach sich die Working Group on the Anthropocene mit deutlicher Mehrheit dafur aus bis 2021 einen Entwurf fur die Einfuhrung des Anthropozans bei der International Commission on Stratigraphy einzureichen einschliesslich eines endgultigen geologisch definierten Startpunkts fur die neue Epoche 24 25 Literatur BearbeitenWilliam Ruddiman The Early Anthropogenic Hypothesis In Oxford Research Encyclopedia Environmental Science Dezember 2016 doi 10 1093 acrefore 9780199389414 013 192 Ruddiman hypothesis In Stephen H Schneider Terry L Root und Michael Mastrandrea Hrsg Encyclopedia of Climate and Weather Oxford University Press 2011 ISBN 978 0 19 976532 4 Dieter Kasang Lina Teckentrup und Markus Adloff Fruhe Waldvernichtung Biodiversitat und Klima In Jose L Lozan u a Hrsg Warnsignal Klima Die Biodiversitat 2016 warnsignal klima de William Ruddiman Plows Plagues and Petroleum How Humans Took Control of Climate Princeton University Press 2005 ISBN 978 1 4008 3473 0 mit einer popularwissenschaftlichen Darstellung seiner Hypothese Weblinks BearbeitenWilliam Ruddiman The Early Anthropocene Hypothesis An Update In realclimate 15 Marz 2016 William Ruddiman Early Anthropogenic Transformations of Earth s Climate auf YouTube abgerufen am 6 November 2018 Vortrag an der Yale University gehalten am 23 Januar 2015 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i j William F Ruddiman Dorian Q Fuller John E Kutzbach P C Tzedakis Jed O Kaplan Erle C Ellis Stephen J Vavrus C N Roberts R Fyfe F He C Lemmen J Woodbridge Late Holocene climate Natural or anthropogenic In Reviews of Geophysics Februar 2016 doi 10 1002 2015RG000503 Wallace S Broecker u a Evidence for a reduction in the carbonate ion content of the deep sea during the course of the Holocene In Paleoceanography Oktober 1999 doi 10 1029 1999PA900038 Andy J Ridgwell Andrew J Watson Mark A Maslin und Jed O Kaplan Implications of coral reef buildup for the controls on atmospheric CO2 since the Last Glacial Maximum In Paleoceanography and Paleoclimatology Oktober 2003 doi 10 1029 2003PA000893 a b William Ruddiman The Anthropogenic Greenhouse Era Began Thousands of Years Ago In Climatic Change Dezember 2003 doi 10 1023 B CLIM 0000004577 17928 fa Zu fruhen anthropogenen Methanemissionen schon William F Ruddiman und Jonathan S Thomson The case for human causes of increased atmospheric CH4 over the last 5000 years In Quaternary Science Reviews Dezember 2001 doi 10 1016 S0277 3791 01 00067 1 Ruddiman hypothesis In Stephen H Schneider Terry L Root und Michael Mastrandrea Hrsg Encyclopedia of Climate and Weather Oxford University Press 2011 ISBN 978 0 19 976532 4 a b c Stephen J Vavrus u a Glacial Inception in Marine Isotope Stage 19 An Orbital Analog for a Natural Holocene Climate In Scientific Reports 5 Juli 2018 doi 10 1038 s41598 018 28419 5 Zu einem weniger deutlichen Ergebnis kamen in einer fruheren Arbeit Yin und Berger 2015 mit einem Klimamodell mittlerer Auflosung Sie erhielten in transienten Klimasimulationen der Stufe 19 MIS 19 mit vorindustriellen Treibhausgaskonzentrationen von konstant 280 ppm also nur mit orbitalem Strahlungsantrieb gegen Ende der MIS 19 eine globale Temperatur etwas unter der Temperatur des Holozan MIS 1 Unter Einbeziehung des rekonstruierten Verlaufs der Treibhausgaskonzentrationen der MIS 19 die im Optimum mit 263 ppm denen der MIS 1 vor dem vermuteten menschlichen Einfluss entsprechen dann darunter sinkt lag ihre simulierte Globaltemperatur bis zu ca 0 5 C unter der der MIS 1 Qiuzhen Yin und Andre Berger Interglacial analogues of the Holocene and its natural near future In Quaternary Science Reviews Juli 2015 S 42 45 doi 10 1016 j quascirev 2015 04 008 a b Philippe Ciais Christopher Sabine u a 6 Carbon and Other Biogeochemical Cycles In T F Stocker u a Hrsg Climate Change 2013 The Physical Science Basis Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change 6 2 2 Greenhouse Gas Changes over the Holocene S 468 483 485 ipcc ch a b Benjamin D Stocker Z Yu und F Joos Contrasting CO2 emissions from different Holocene land use reconstructions does the carbon budget add up In PAGES Magazine Juni 2018 doi 10 22498 pages 26 1 6 Karl Heinz Erb u a Unexpectedly large impact of forest management and grazing on global vegetation biomass In Nature Januar 2018 doi 10 1038 nature25138 Siehe dazu auch die Meldung Human impacts on forests and grasslands much larger and older than previously assumed In ScienceDaily 21 Dezember 2017 abgerufen am 8 November 2018 Erle C Ellis Anthropocene A Very Short Introduction Very Short Introductions Band 558 Oxford University Press 2018 ISBN 978 0 19 879298 7 S 90 94 Jeff Tollefson The 8 000 year old climate puzzle In Nature 2011 doi 10 1038 news 2011 184 Benjamin David Stocker Zicheng Yu Charly Massa und Fortunat Joos Holocene peatland and ice core data constraints on the timing and magnitude of CO2 emissions from past land use In 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Anthropocene In Quaternary Australasia Juli 2018 org au William F Ruddiman The Early Anthropocene Hypothesis An Update Kommentar 27 24 Marz 2016 abgerufen am 2 November 2018 I am not in favor of a formal geologic definition of the anthropocene which I see as being transgressive both in time and space building from a slow start many millennia ago William F Ruddiman Three flaws in defining a formal Anthropocene In Progress in Physical Geography Earth and Environment 13 Juli 2018 doi 10 1177 0309133318783142 Meera Subramanian Anthropocene now influential panel votes to recognize Earth s new epoch In Nature Mai 2019 doi 10 1038 d41586 019 01641 5 englisch Subcommission on Quaternary Stratigraphy Working Group on the Anthropocene Results of binding vote by AWG Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruddiman Hypothese amp oldid 216842653