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Als inselkeltische Sprachen werden in der Sprachwissenschaft samtliche Sprachen zusammengefasst die auf eine oder mehrere ursprunglich auf den britischen Inseln gesprochene keltische Sprachen zuruckgehen Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Geschichte und Merkmale 3 Vergleichsbeispiele 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGliederung BearbeitenDiese Sprachgruppe wird in zwei Untergruppen eingeteilt Britannisch und Goidelisch oder Galisch Britannische Sprachen Nordbritannisch Kumbrisch in Nordengland im 11 Jahrhundert ausgestorben wenige Worter erhalten Zahlworter Rechtsbegriffe Nicht definitiv geklart ist der Status des Kumbrischen im Verhaltnis zum Walisischen in bestimmten Theoriemodellen wird das Kumbrische als walisischer Dialekt und nicht als eigenstandige Sprache gesehen Sowohl die geografische Distanz als auch der Analogieschluss aus der Auseinanderentwicklung der verschiedenen anderen Varianten des Britannischen deuten aber eher auf einen Status als eigener Zweig hin Westbritannisch Walisisch in Wales mit etwa 330 000 Muttersprachlern und 280 000 Sprechern mit Walisisch als Zweitsprache 1 sowie etwa 130 000 Sprechern ausserhalb Wales hauptsachlich England 2 Sudwestbritannisch Kornisch in Cornwall etwa 1800 ausgestorben wiederbelebt mit etwa 250 300 Personen die die Sprache fliessend beherrschen Neo Kornisch Bretonisch in der Bretagne mit unter 250 000 Muttersprachlern Im Alltag nur von etwa 120 000 Personen verwendet Goidelische Sprachen West Goidelisch Irisch oder Irisches Galisch in Irland mit vielleicht 20 000 bis 50 000 Muttersprachlern und sehr vielen Personen die es als Zweitsprache lernen Ost Goidelisch Schottisch Galisch in Nordwest Schottland mit vielleicht 20 000 Personen die die Sprache im Alltag verwenden von insgesamt 50 000 Sprechern 2001 Kanadisch Galisch in Neufundland Kanada mit noch etwa 500 bis 1000 vorwiegend alteren Sprechern Manx auf der Isle of Man 1974 ausgestorben wiederbelebt 1600 Sprecher im Jahr 2001 Die Bezeichnungen Nordbritannisch bzw West und Ost Goidelisch werden jedoch selten verwendet Es gibt weitere Sprachen fur die die Zugehorigkeit zu den inselkeltischen Sprachen strittig ist Das Piktische das bis ins Mittelalter in Schottland gesprochen wurde ist zu schwach belegt um genau klassifiziert zu werden einige Punkte sprechen fur eine Zugehorigkeit zum Britannischen es ist aber nicht erwiesen ob es uberhaupt keltisch ist Das Shelta ist eine Sprache mit Elementen diverser Herkunft Geschichte und Merkmale BearbeitenDas Keltische ist durch Einwanderung in vorgeschichtlicher Zeit auf die britischen Inseln gelangt Um die Zeitenwende wurden wahrscheinlich in diesem gesamten Gebiet inselkeltische Sprachen gesprochen sofern das Piktische dazuzahlt Spater wurden sie vom Englischen weitgehend in Randgebiete der Britischen Inseln verdrangt die Bretonen sind im Zuge dessen nach Frankreich ausgewandert und heute sind mit Ausnahme des Walisischen alle anderen inselkeltischen Sprachen vom Aussterben bedroht das heisst sie existieren nur noch in kleinen abgelegenen Sprechergemeinschaften als Mutter oder Erstsprache Gemeinsam ist allen inselkeltischen Sprachen der Wortstellungstyp VSO Verb Subjekt Objekt wobei manche Sprachen zu manchen Zeiten auch zu Verbzweit Stellung tendierten so im Mittelwalisischen 3 und im modernen Bretonisch Ausserdem weisen alle diese Sprachen Anfangsmutationen auf Diese grammatischen Merkmale traten in den aus der Antike belegten festlandkeltischen Sprachen nicht oder nicht systematisch auf Eine weitere charakteristische Eigenschaft des Inselkeltischen ist die Existenz konjugierter Prapositionen was nicht nur fur das Festlandkeltische sondern fur indogermanische Sprachen insgesamt untypisch ist Die Eigenheiten des Inselkeltischen haben zu der Hypothese gefuhrt dass in vorgeschichtlicher Zeit einwandernde Kelten auf eine Urbevolkerung getroffen seien die Sprachen mit solchen Eigenschaften gesprochen hatte und diese beim Sprachwechsel dann auch dem Keltischen aufgepragt hatte ein sogenannter Substrateinfluss Seit dem 19 Jahrhundert sind Spekulationen vorgebracht worden dass die Ahnlichkeiten dieser inselkeltischen Merkmale zu den Merkmalen afroasiatischer Sprachen v a Semitisch und Berber vielleicht uberzufallig stark seien 4 5 Die grundlegenden Unterschiede innerhalb der beiden Hauptgruppen des Inselkeltischen sind folgende Die goidelischen Sprachen sind q keltisch die britannischen Sprachen sind hingegen p keltisch In den goidelischen Sprachen herrscht ursprunglich Initialbetonung auf der ersten Silbe in allen Dialekten ausser im Munster Irischen in bestimmten Fallen bis heute In den britannischen Sprachen herrscht Panultima Betonung vorletzte Silbe Eine Ausnahme bildet der bretonische Dialekt Gwenedeg franzos Vannetais in dem Ultimabetonung letzte Silbe die Regel ist und sich eine Tendenz zur Aufgabe des Wortakzents nach dem Vorbild des Franzosischen feststellen lasst Nur in den goidelischen Sprachen wird noch zwischen palatalen und nicht palatalen Konsonanten unterschieden diese bilden dort jeweils Phonempaare Im Manx ist diese Unterscheidung weitgehend aufgehoben Die Anfangsmutationen fallen in den Hauptgruppen sowie in geringerem Masse in den Einzelsprachen unterschiedlich aus Vergleichsbeispiele Bearbeiten Irisch Schottisch Galisch Manx Walisisch Kornisch Bretonischich lerne bin icham Lernen ta me ag foghlaim tha mi ag ionnsachadh ta mee ynsaghey ry dw i n dysgu yth esof vy ow tysky me zo o teskin ich bin am Lernen SVOKopf auch Ende ceannmit palatalemAnlaut k ceannwie Irisch kionemit j Einschub ausPalatalisierung pen kw gt p mkorn pen n spatkorn pednwie Walisisch pennwie Walisischzu mir fur mich dom Standard auch domh dhom dhomh Prap do Suffix dhomh Prap do Suffix dou Prap do Suffix i mi fi Prap i zu Pers pron ich dhym Prap dhe Suffix din Prap da Suffix Anm Fur das Neokornische sind drei unterschiedliche Orthographien in Gebrauch Kemmyn schreibt lt penn gt Unys Amendys lt pen gt und Nowedga lt pedn gt Anm Im Walisischen und Spatkornischen ist eine Entwicklung in Richtung eines analytischen Systems nach Vorbild des Englischen festzustellen spatkorn lt tho vee gt de vi zu ich Einzelnachweise Bearbeiten 1 2 Vorlage Toter Link www byig wlb org uk 2004 Welsh Language use survey Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2023 Suche in Webarchiven bzw Suche Webcitearchiv in Webarchiven archivierte Webseiten von WebCite sind seit 2021 nicht mehr abrufbar PDF 548 kB 2004 Welsh Language Survey Nigel Callaghan 1993 More Welsh Speakers than Previously Believed on line Accessed 21 March 2010 Melanie Jouitteau Editorial A typology of V2 with regard to V1 and second position phenomena An introduction to the V1 V2 volume In Lingua 120 2010 S 197 209 Julius Pokorny Das nicht indogermanische Substrat im Irischen In Zeitschrift fur celtische Philologie Band 16 1927 Nr 95 144 1927 Orin David Gensler A Typological Evaluation of Celtic Hamito Semitic Syntactic Parallels Dissertation University of California Berkeley 1993 online PDF Weblinks Bearbeiten Wiktionary Inselkeltisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Keltische Sprachen Festlandkeltisch Galatisch Gallisch Keltiberisch Lepontisch Norisch Inselkeltisch Britannisch Bretonisch Kornisch Kumbrisch WalisischGoidelisch Irisch Manx Schottisch Galisch ausgestorben wiederbelebt es gab immer zumindest Zweitsprachler Normdaten Sachbegriff GND 4133364 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Inselkeltische Sprachen amp oldid 229345908