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Peter von Bradke 27 Juni 1853 in St Petersburg 7 Marz 1897 in Giessen war ein Linguist und Sanskritist Auf ihn geht die heute uberholte Theorie zuruck die indogermanische Ursprache hatte sich zunachst in die Satemsprachen im Osten und die Kentumsprachen im Westen zweigeteilt Peter von Bradke 1870s Dorpat Tartu Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeter von Bradke war Sohn des Kurators Georg Friedrich von Bradke aus dessen 1852 geschlossener zweiten Ehe mit Luise Lucie von Sass 1827 1861 1 Er verbrachte seine Jugend in Dorpat Tartu studierte von 1871 bis 1875 an der Universitat Tartu klassische und germanische Philologie sowie vergleichende Sprachwissenschaft bei Leo Meyer Von 1876 bis 1878 studierte er weiter bei Rudolf von Roth in Tubingen Von 1878 bis 1884 lebte er zumeist in Jena wo vor allem indische Philologie studierte Es folgten nach mehreren Krankheiten Studien der Kunstgeschichte in Munchen 1879 80 1882 promovierte er in Jena mit einer Arbeit Uber das Manava Grhya Sutra 1884 habilitierte er sich an der Universitat Giessen fur Sanskrit und vergleichende Sprachforschung 1886 wurde er dort zum ausserordentlichen 1893 zum ordentlichen Professor fur diese Lehrfacher ernannt und bekleidete diese Stelle bis zu seinem Tode Seine erste grossere Arbeit war das Buch Dyaus Asura Ahura Mazda und die Asuras Halle 1885 Sie galt dem Nachweis dass wie bei den Romern und Griechen der Himmelsgott Zeὺs pathr Juppiter so auch bei den Vorfahren der Inder und Iranier Dyaus bzw pitar asura der hochste Gott gewesen sei Diese Ansicht hat sich durchgesetzt und ist heute wissenschaftlicher Konsens wobei der Name des obersten Himmels Gottes der fruhen Indogermanen als dyeus phter rekonstruiert wird vgl urgermanisch tiwaz aus idg deiwos Gott Quelle Euler Badenheuer 2009 S 67 Bradkes umfangreichstes Werk Uber Methode und Ergebnisse der arischen Alterthumswissenschaft Giessen 1890 ist im Wesentlichen eine Kritik von Otto Schraders Publikation Sprachvergleichung und Urgeschichte die 1883 erschienen war und viel Zustimmung gefunden hatte Ausserdem vertrat Bradke darin die eingangs erwahnte These der primaren Ausgliederung des Proto Indogermanischen in Satem und Kentumsprachen die zunachst auf viel Zustimmung stiess ab etwa 1920 mit fortschreitender Erforschung des Tocharischen einer Kentumsprache und weiteren Studien etwa des um 1900 in Anatolien entdeckten Hethitischen aber als widerlegt galt vgl Euler Badenheuer 2009 S 36 38 Texte in tocharischer Sprache wurden ab 1890 im aussersten Nordwesten Chinas entdeckt 1908 wurde die Sprache als indogermanisch klassifiziert Werke BearbeitenAhura Mazda und die Asuras Ein Beitrag zur Kenntniss altindogermanischer Religionsgeschichte 1884 Dyaus Asura Ahura Mazda und die Asuras 1885 Beitrage zur altindischen Religions und Sprachgeschichte 1886 Uber die arische Alterthumswissenschaft und die Eigenart unseres Sprachstammes Akademische Antrittsrede am 14 Juli 1888 1888 Beitrage zur Kenntniss der vorhistorischen Entwickelung unseres Sprachstammes 1888 Uber Methode und Ergebnisse der arischen indogermanischen Alterthumswissenschaft 1890Quellen BearbeitenL v Schroeder Nordlivlandische Zeitung 8 20 Marz 1897 H Hirt Beilage z Munch Allgem Zeitung 30 Marz 1897 Streitberg Indogermanische Forschungen Anzeiger VIII 369 H Haupt Biograph Jahrbuch und deutscher Nekrolog II 177 R Thurneysen Jahresbericht uber die Fortschritte d clas Alterthumswissenschaft 1899 CIII 54 ff Abb in der Deutschen Digitalen BibliothekLiteratur BearbeitenWolfram Euler Konrad Badenheuer Sprache und Herkunft der Germanen Abriss des Protogermanischen vor der Ersten Lautverschiebung London Hamburg 2009 ISBN 978 3 9812110 1 6 Herman Haupt Georg Lehnert Chronik der Universitat Giessen 1607 1907 Alfred Tolpelmann Giessen 1907 S 55 Digitalisat Hermann Hirt Bradke Peter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 171 f Willibald Kirfel Bradke Peter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 505 f Digitalisat Weblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Peter von Bradke In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Bradke Peter von Hessische Biografie Stand 2 November 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Nicolai von Essen Hrsg Genealogisches Handbuch der Oeselschen Ritterschaft Tartu 1935 Digitalisat S 41Normdaten Person GND 116385235 lobid OGND AKS LCCN no2010177026 VIAF 42587931 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bradke Peter vonKURZBESCHREIBUNG Linguist und SanskritistGEBURTSDATUM 27 Juni 1853GEBURTSORT St PetersburgSTERBEDATUM 7 Marz 1897STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter von Bradke amp oldid 236667966