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Die relationale Typologie beschaftigt sich damit wie Sprachen die beiden Aktanten die als Agens bzw Patiens fungieren in transitiven und intransitiven Satzen morphologisch und syntaktisch zum Ausdruck bringen Bei den verschiedenen Typen dieser grammatischen Fundamentalrelationen spricht man auch von Typen unterschiedlicher morphosyntaktischer Ausrichtung englisch alignment Inhaltsverzeichnis 1 Typen von Satzrelationen 1 1 Ausrichtung der monotransitiven Konstruktionen 1 2 Ausrichtung der ditransitiven Konstruktionen 2 Split Systeme 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseTypen von Satzrelationen Bearbeiten nbsp Sprachen der Welt unterscheiden sich in ihrer grammatischen Struktur darin mit welchen Typen der morphosyntaktischen Ausrichtung sie jeweils die Beziehungen zwischen Aktanten eines Satzes zum Ausdruck bringen in dieser grafischen Darstellung sind 190 Sprachen berucksichtigt 1 grau ohne explizit einen morphologischen Kasus zu markieren Neutral 52 blau Nominativ Akkusativ S A P Standard 24 blaue Raute markierter Nominativ 3 rot Ergativ Absolutiv S P A 17 dunkelroter Kreis Ergativ Akkusativ S A P 2 gelb Aktiv Inaktiv Sprache SP P SA A 2 Ausrichtung der monotransitiven Konstruktionen Bearbeiten In monotransitiven Konstruktionen ist das Verb des Satzes mit zwei Argumenten Agens und Patiens verbunden Je nachdem welches der beiden Argumente die Eigenschaften des einzigen intransitiven Argumentes hat unterscheidet man drei Haupttypen der Ausrichtung Akkusativsprachen wie z B fast alle europaischen Sprachen Ergativsprachen wie z B Baskisch oder fast alle kaukasischen Sprachen Aktivsprachen wie z B Dakota oder GuaraniFerner unterscheidet man neutrale Ausrichtung wie z B bei der Nominalflexion im Englischen dreigeteilte Ausrichtung hierarchische Ausrichtung wie z B im Plains CreeAusrichtung der ditransitiven Konstruktionen Bearbeiten Eine ahnliche Unterscheidung wird fur Ditransitiv Konstruktionen vorgeschlagen also Konstruktionen bei denen das Verb obligatorisch mit drei Argumenten verbunden ist 2 Diese wird meist anhand des Verhaltens des Verbes geben festgelegt Derjenige der gibt ist dabei das Agens das was gegeben wird ist das Thema und derjenige dem etwas gegeben wird ist das Ziel englisch goal manchmal auch Rezipient oder Empfanger Der ditransitive Typ gibt an welches der beiden Objekt Argumente eines ditransitiven Satzes sich wie das Objekt eines transitiven Satzes verhalt indirektive Ausrichtung d h das Patiens des transitiven Satzes wird gleich markiert wie das Thema des ditransitiven wie z B im Deutschen sekundative Ausrichtung d h das Patiens des transitiven Satzes wird gleich markiert wie das Ziel des ditransitiven wie z B im Yoruba neutrale Ausrichtung d h die beiden Objekt Argumente des ditransitiven Satzes werden nicht markiertSplit Systeme BearbeitenEs gibt Sprachen in denen sich mehrere Typen der Ausrichtung feststellen lassen In diesen Sprachen hangt es meist von bestimmten Eigenschaften der Argumente oder des Pradikates ab welche der moglichen Ausrichtungsarten verwendet wird Dieser Wechsel in der Ausrichtung der Argumentmarkierung wird als Split bzw einschrankender als Split Ergativitat bezeichnet In vielen Fallen ist hierfur die Position der Argumente auf einer Skala welche auf den Parametern Belebtheit Animatheit und Definitheit beruht entscheidend Diese Skala ist auch als Belebtheitshierarchie bekannt Steht dabei beispielsweise das Objekt eines transitiven Satzes hoher in der Hierarchie als das Subjekt wird in diesen Sprachen eine andere Ausrichtung verwendet als im umgekehrten Fall in dem das Subjekt hoher in der Hierarchie steht als das Objekt In anderen Sprachen kann ein Wechsel in der Ausrichtung auch durch andere formale Merkmale hervorgerufen werden Im Hindi beispielsweise wird die Ausrichtung durch den Aspekt bzw das Tempus gesteuert Siehe auch BearbeitenSprachtypologieLiteratur BearbeitenHadumod Bussmann Hrsg unter Mitarbeit von Hartmut Lauffer Lexikon der Sprachwissenschaft 4 durchgesehene und bibliographisch erganzte Auflage Kroner Stuttgart 2008 ISBN 978 3 520 45204 7 Helmut Gluck Hrsg Metzler Lexikon Sprache 4 Auflage Verlag J B Metzler Stuttgart Weimar 2010 ISBN 3 476 02335 4 Martin Haspelmath Ditransitive constructions In Annual Review of Linguistics Band 1 2015 S 19 41 doi 10 1146 annurev linguist 030514 125204 Frans Plank Hrsg Relational typology Mouton Berlin 1985 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Haspelmath Matthew S Dryer David Gil The World Atlas Of Language Structures Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 925591 1 Martin Haspelmath Argument Marking in Ditransitive Alignment Types In Linguistic Discovery Vol 3 Nr 1 2005 S 1 21 dartmouth edu abgerufen am 26 November 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Relationale Typologie amp oldid 213336455