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Rosskastanien Aesculus auch nur Kastanien insbesondere fur die Fruchte sind eine Pflanzengattung in der Familie der Seifenbaumgewachse Sapindaceae Die etwa zwolf Arten sind auf der Nordhalbkugel in Nordamerika und Eurasien heimisch In Europa wird die Gewohnliche Rosskastanie verbreitet als Park und Alleebaum angepflanzt Eine teilweise Namensubereinstimmung mit der Edelkastanie Castanea sativa beruht auf einer oberflachlichen Ahnlichkeit der Fruchte nicht auf Verwandtschaft beide gehoren unterschiedlichen Gruppen an RosskastanienGewohnliche Rosskastanie Aesculus hippocastanum SystematikRosidenEurosiden IIOrdnung Seifenbaumartige Sapindales Familie Seifenbaumgewachse Sapindaceae Unterfamilie Rosskastaniengewachse Hippocastanoideae Gattung RosskastanienWissenschaftlicher NameAesculusL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatter 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Chromosomensatz 2 Verbreitung und Standortanspruche 3 Systematik 4 Namensgebung 5 Nutzung 6 Schadlinge 7 Belege 7 1 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration der Gelben Rosskastanie Aesculus flava nbsp Frucht der Strauch Rosskastanie Aesculus parviflora Erscheinungsbild und Blatter Bearbeiten Die Rosskastanien Arten sind sommergrune Baume oder Straucher Sie zahlen zu den Flachwurzlern Die Winterknospen sind gross haufig harzreich und bestehen aus mehreren Paaren von imbricaten Schuppen Die Aussenseite der Schuppen ist kahl oder leicht behaart Die gegenstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die Blattspreiten sind fingerformig gefiedert und bestehen aus funf bis elf Fiederblattern Die Fiederblatter haben einen gesagten bis gezahnten Blattrand Blutenstande und Bluten Bearbeiten Aesculus Arten sind andromonozisch mit mannlichen und zwittrigen Bluten oder trimonozisch also es kommen funktionell mannliche und weibliche sowie zwittrige Bluten auf einem Individuum vor Die Blutenstande sind zylindrische bis konische Thyrsen mit einfachen Seitenzweigen Tragblatter fehlen Die meist grossen und auffalligen Bluten sind vier oder funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die Kelchblatter sind verwachsen und bilden eine rohren bis glockenformige Kelchrohre Die Kronblatter sind haufig ungleich sie sind genagelt die Platte ist verkehrt eiformig lanzettlich oder spatelformig Es sind 5 8 Staubblatter oder Staminodien vorhanden Der oberstandige Fruchtknoten oder der Pistillode steht nicht auf einem Gynophor der Griffel ist lang und schlank die Narbe zusammengedruckt kugelig manchmal leicht gelappt Fruchte und Samen Bearbeiten Die kugeligen bis birnenformigen Kapselfruchte enthalten haufig nur einen Samen Das Perikarp ist meist glatt seltener runzelig oder stachelig letzteres bei der Gewohnlichen Rosskastanie Die Samen sind wie die Kapselfrucht kugelig bis birnenformig und 2 bis 7 cm gross Die Samenschale ist braun der Nabel Hilum ist gross blass und nimmt ein Drittel bis zur Halfte des Samens ein Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 20 Verbreitung und Standortanspruche Bearbeiten nbsp Sektion Macrothyrsus Habitus der amerikanischen Strauch Rosskastanie Aesculus parviflora Die altesten gefundenen Fossilien der Gattung stammen aus dem Palaozan in Europa stammen die altesten Funde aus dem Oligozan Die Gattung Aesculus ist auf der Nordhalbkugel verbreitet und kommt hier vorwiegend in der gemassigten Klimazone vor Das Verbreitungsgebiet der Gattung ist zersplittert disjunkt und gliedert sich in drei Teilgebiete In Nordamerika kommen sieben Arten von der West bis zur Ostkuste vor in Asien funf oder sechs Arten vom Himalaya Gebiet uber Sudostasien und China bis Japan Eine Art die Gewohnliche Rosskastanie ist in Sudosteuropa heimisch wird jedoch in Europa verbreitet angepflanzt Die Gattung der Rosskastanien Aesculus ist die einzige der drei Gattungen der Unterfamilie der Rosskastaniengewachse Hippocastanoideae die vom Menschen in Kultur genommen wurde Systematik Bearbeiten nbsp Sektion Aesculus Blutenstand der Gewohnlichen Rosskastanie Aesculus hippocastanum nbsp Sektion Pavia Blutenstand der Roten Rosskastanie Aesculus pavia Die Gattung Aesculus wurde durch Carl von Linne aufgestellt Rosskastanien sind vom naturlichen Standort in Europa nur mit einer Art vertreten in Asien und Nordamerika finden sich zahlreiche Arten 1 Die Gattung Aesculus wird in mehrere Sektionen gegliedert 2 Sektion Parryanae Wiggins Aesculus parryi A Gray Dieser Endemit kommt nur im nordwestlichen Niederkalifornien vor Sektion Aesculus Syn Hippocastanum Mill K Koch Japanische Rosskastanie Aesculus turbinata Blume Sie kommt nur in Japan vor Gewohnliche Rosskastanie Aesculus hippocastanum L Sie ist endemisch auf dem Balkan und wird in den gemassigten Regionen verbreitet angepflanzt Sektion Calothyrsus Spach Pax Kalifornische Rosskastanie Aesculus californica Spach Nutt Sie ist endemisch in Kalifornien Aesculus assamica Griff Sie ist in Sudostasien verbreitet Chinesische Rosskastanie Aesculus chinensis Bunge Sie kommt in China vor Indische Rosskastanie Aesculus indica Wall ex Camb Hook Aesculus wilsonii Rehder wurde 2005 zu Aesculus chinensis gestellt und nicht mehr als eigenstandige Art gefuhrt 3 Sektion Macrothyrsus Spach K Koch Strauch Rosskastanie Aesculus parviflora Walter Sie kommt in Georgia und Alabama vor Sektion Pavia Mill Pers Ohio Rosskastanie Aesculus glabra Willd Sie kommt in den sudostlichen USA vor Gelbe Rosskastanie Aesculus flava Sol fruher Aesculus octandra Marshall Sie kommt in den sudostlichen USA vor Aesculus sylvatica W Bartram Sie kommt in den sudostlichen USA vor Rote Rosskastanie Aesculus pavia L Sie kommt in den USA vor Bei den Rosskastanien gibt es zahlreiche Arthybriden die teilweise auch eine Bedeutung als Ziergeholze haben etwa die Fleischrote Rosskastanie Aesculus carnea Hayne Aesculus hippocastanum Aesculus pavia Namensgebung BearbeitenDer Gattungsname Aesculus wurde erst von Carl von Linne auf die Rosskastanien ubertragen In der Antike wurde mit dem lateinischen Wort aesculus eine Eichenart bezeichnet die dem Jupiter heilig war auf Bergen wuchs von hohem Wuchs und festem Holz war 4 Das Wort bezog sich moglicherweise auf die Trauben Eiche Quercus petraea 5 Der deutschsprachige Trivialname Rosskastanien bezieht sich eigentlich auf die Gewohnliche Rosskastanie Er beruht auf den der Edelkastanie optisch ahnlichen Samen die von den Osmanen als Pferdefutter und als Heilmittel gegen Pferdehusten mitgefuhrt wurden und so nach Mitteleuropa gelangten 4 Der Zusatz Ross diente zur Unterscheidung dieser fur den Menschen ungeniessbaren Samen von den schon langer bekannten essbaren Edelkastanien 5 Nutzung Bearbeiten nbsp Samen der Gewohnlichen RosskastanieDie meisten Aesculus Arten sind schnellwuchsige dekorativ belaubte mittelgrosse bis grosse Baume nur wenige Arten sind strauchartig mit auffallenden Blutenstanden mit zahlreichen oft farbigen Bluten Verschiedene Arten und ihre Sorten werden daher fast weltweit haufig als Park Allee und Strassenbaume angepflanzt Alle Teile der Rosskastanien sind schwach giftig 6 7 Die bei der Einnahme von Pflanzenteilen auftretenden Verdauungsstorungen werden vermutlich von den Saponinen und dem Glucosid Aesculin verursacht Moglicherweise tragen auch Alkaloide dazu bei 8 Pferde konnen nach dem Konsum von Kastanien Koordinationsstorungen erleiden 9 wahrend Hirsche und andere Saugetiere die enthaltenen Stoffe im Verdauungstrakt neutralisieren konnen Gegessen werden die dort heimischen Rosskastanien von den Menschen auf den japanischen Inseln seit der Jōmon Zeit nachdem die unvertraglichen Stoffe durch Kochen und langes Wassern ausgelaugt werden 10 11 12 Auch in Nepal werden die dortigen Rosskastanien gegessen Amerikanische Indianer zerdruckten Rosskastanien und gaben den Brei in ruhende Gewasser um dort lebende Fische zu betauben oder zu toten 8 13 Sie nutzten die Fruchte ebenfalls als Nahrungsmittel Zur Nutzung der in Europa verbreiteten Art siehe Gewohnliche Rosskastanie Nutzung Schadlinge BearbeitenVom Balkan aus breitet sich seit den 1980er Jahren in ganz Europa und zunehmend auch den angrenzenden asiatischen Landern die Rosskastanienminiermotte aus die fast ausschliesslich die Gewohnliche Rosskastanie befallt in geringem Mass aber auch die Japanische Rosskastanie Belege BearbeitenNianhe Xia Nicholas J Turland Aesculus S 2 4 textgleich online wie gedrucktes Werk pdf 197 kB In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 12 Hippocastanaceae through Theaceae Science Press Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 2007 ISBN 978 1 930723 64 1 englisch Abschnitte Beschreibung und Verbreitung Einzelnachweise Bearbeiten Beitrage zur Rosskastanie Anhang Ubersicht uber die Arten und Sorten der Kastanie Seite 80 www lwf bayern de pdf 10 8 MB James W Hardin A Revision of the American Hippocastanaceae II In Brittonia Band 9 1957 S 173 195 Nicholas J Turland Nianhe Xia A New Combination in Chinese Aesculus Hippocastanaceae In Novon 15 21 September 2005 S 488 489 Webdokument pdf a b Siegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen interaktiv CD Rom Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2001 2002 ISBN 3 494 01327 6 a b Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1996 ISBN 3 7643 2390 6 S 42 Nachdruck ISBN 3 937872 16 7 Alan Hall The Wild Food Trail Guide second Auflage Holt Rhinehart and Winston New York 1976 S 214 Lee Peterson A field guide to edible wild plants of eastern and central North America Houghton Mifflin Co Boston 1977 S 172 a b Guy Nelson Ohio Buckeye Aesculus glabra Willd Plant Guide US Department of Agriculture Natural Resources Conservation Service Washington D C 2006 Lon D Lewis Feeding and care of the horse Wiley Blackwell 1995 ISBN 978 0 683 04967 1 google com abgerufen am 21 Oktober 2011 Jack R Harlan The Living Fields Our Agricultural Heritage 1 publ Auflage Cambridge Univ Press Cambridge u a 1995 ISBN 0 521 40112 7 S 15 T Akazawa C M Aikens Prehistoric Hunter Gathers in Japan University of Tokyo Press 1986 C M Aikens T Higachi Prehistory of Japan New York Academic Press 1982 Thomas R Dale Dixie B Scogin 100 woody plants of Louisiana The Herbarium of Northeast Louisiana University Monroe Louisiana 1988 S 118 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosskastanien Aesculus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Laurence C Hatch Nos Aesculus Page plantnames org 1998 2005 engl 2012 Das Bakterium Pseudomonas syringae pv aesculi breitet sich in NRW und anderswo ausNormdaten Sachbegriff GND 4836280 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosskastanien amp oldid 237871544