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Der Byzantinische Burgerkrieg von 1352 bis 1357 war eine Serie von Konflikten um die Vorherrschaft im Byzantinischen Reich zwischen Kaiser Johannes VI Kantakuzenos bzw seinem altesten Sohn Matthaios Kantakuzenos und Johannes V Palaiologos Johannes V links kampfte im Byzantinischen Burgerkrieg von 1352 bis 1357 gegen seinen Schwiegervater Johannes VI rechts und dessen Sohn Matthaios Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Quellen 5 Literatur 6 AnmerkungenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Das byzantinische Reich hellrosa sowie die umliegenden Staaten im Jahr 1355 Byzanz umfasst hier noch die Sudhalfte der Morea die Region um Thessaloniki und ThrakienNach seinem Sieg im Byzantinischen Burgerkrieg von 1341 bis 1347 hatte Johannes VI Kantakuzenos seine Gegner zu einer Ubereinkunft gezwungen durch die er Mitkaiser neben Johannes V Palaiologos dessen Schwiegervater und alleiniger Regent wahrend dessen Minderjahrigkeit wurde Im Mai 1352 forderte Johannes V in Konstantinopel seinen Anteil an der Macht ein Johannes VI wies ihm Gebiete in Thrakien zu die jedoch auch die Stadt Didymoticho und den uberwiegenden Teil des Gebietes das er bereits seinem Sohn Matthaios Kantakuzenos als Apanage zugeteilt hatte mit einschlossen Matthaios legte dagegen Widerspruch ein und stellte damit zugleich Johannes Palaiologos als rechtmassigen Thronerben in Frage Verlauf BearbeitenIm Sommer 1352 begann Johannes V vielleicht um einem Angriff zuvorzukommen den Burgerkrieg Er uberschritt die Grenze zu dem von Matthaios verwalteten Gebiet und belagerte im Herbst 1352 Adrianopel Johannes VI kam seinem Sohn mit Truppen des osmanischen Sultans Orhan I zu Hilfe 1 Die Turken eroberten einige Stadte zuruck die sich zuvor dem Palaiologen ergeben hatten und plunderten sie mit Kantakuzenos Billigung darunter auch Adrianopel Johannes V musste sich nach Serbien zuruckziehen 2 Fur eine Gegenoffensive ersuchte Johannes V Palaiologos die Serben und Bulgaren um Waffenhilfe Wahrend die Bulgaren ihrer Zusage angesichts der turkischen Ubermacht nicht nachkamen bot der serbische Zar Stefan Dusan ein 4000 Mann starkes Reiterheer gegen die Osmanen auf Im Gegenzug uberstellte Johannes V seinen Bruder Michael als Geisel an den Hof des Serbenkaisers Orhan I schickte unter dem Befehl seines Sohnes Suleiman die enorme Streitmacht von 10 000 Kavalleristen ins Feld 3 Die beiden Armeen trafen im Oktober 1352 in einer offenen Feldschlacht bei Didymoticho aufeinander wobei die zahlenmassig uberlegenen Osmanen den Serben eine schwere Niederlage beibrachten 4 Johannes VI Kantakuzenos behauptete durch den Sieg seiner osmanischen Verbundeten zunachst die Herrschaft uber Byzanz Johannes V Palaiologos setzte sich mit seiner Familie ins Exil auf die venezianische Insel Tenedos ab Nach einem gescheiterten Ruckkehrversuch entzog ihm Johannes VI im April 1353 die Thronfolge und erhob seinen Sohn Matthaios zum Mitkaiser Der Patriarch von Konstantinopel Kallistos I der sich weigerte Matthaios zu kronen wurde durch Philotheos Kokkinos ersetzt der im Februar 1354 die Zeremonie vornahm Von Thessaloniki aus erzwang Johannes V im Oktober 1354 mit genuesischer Unterstutzung die Ruckeroberung Konstantinopels Der Panhypersebastos Andronikos Asanes schickte Kantakuzenos ein Heer aus Bizye zu Hilfe ohne jedoch die Absetzung seines Onkels im Dezember 1354 noch verhindern zu konnen 5 Matthaios Kantakuzenos setzte von Thrakien aus den Krieg gegen Johannes V fort Beim Versuch mit Hilfe von 5000 Turken die serbische Hauptstadt Serres einzunehmen wurde er im Fruhjahr 1357 vom Woiwoden Vojihna gefangen genommen spater gegen Zahlung eines hohen Losegelds an Johannes V ausgeliefert und von diesem im Dezember 1357 zum Thronverzicht gezwungen 6 Folgen BearbeitenJohannes V Palaiologos hatte sich in dem Burgerkrieg zwar als Alleinherrscher durchgesetzt jedoch um einen hohen Preis Der erste militarische Erfolg des Osmanischen Reiches auf europaischem Boden sollte den Weg fur die weitere turkische Expansion und die Einkreisung Konstantinopels ebnen die 1354 mit der Eroberung der Halbinsel Gallipoli einsetzte und letztlich ein Jahrhundert spater zum Untergang von Byzanz fuhren sollte 7 Quellen BearbeitenNikephoros Gregoras 3 177 183 und passim ed Ludwig Schopen CSHB 1830 Johannes Kantakuzenos 3 200 364 passim ed Ludwig Schopen CSHB Bd 9 1832 Nachdruck 2012 Literatur BearbeitenJohn Van Antwerp Fine The Late Medieval Balkans A critical Survey from the late Twelfth Century to the Ottoman Conquest University of Michigan Press Ann Arbor MI 1994 ISBN 0 472 08260 4 Donald M Nicol The Last Centuries of Byzantium 1261 1453 Cambridge University Press Cambridge 1993 ISBN 0 521 43991 4 Georg Ostrogorsky Geschichte des byzantinischen Staates Handbuch der Altertumswissenschaft Abt 12 Byzantinisches Handbuch Bd 1 2 C H Beck Munchen 1940 3 uberarbeitete Auflage 1963 ISBN 3 406 01414 3 George Christos Soulis The Serbs and Byzantium during the reign of Tsar Stephen Dusan 1331 1355 and his successors Dumbarton Oaks Research Library and Collection Washington D C 1984 ISBN 0 88402 137 8 OCLC 59251762 Warren Treadgold A History of the Byzantine State and Society Stanford University Press Stanford CA 1997 ISBN 0 804 72630 2 Anmerkungen Bearbeiten Vgl Fine Late Medieval Balkans S 325 Vgl Nicol Last Centuries S 238 Vgl Fine Late Medieval Balkans S 325 Treadgold History S 775 f Vgl Ostrogorsky Geschichte S 437 Soulis Serbs S 50 f Vgl Fine Late Medieval Balkans S 325 f Vgl Treadgold History S 775 778 Vgl Fine Late Medieval Balkans S 326 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Byzantinischer Burgerkrieg 1352 1357 amp oldid 181847962