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Philotheos Kokkinos mittelgriechisch Filo8eos Kokkinos um 1300 in Thessaloniki 1377 1378 war von September 1353 bis 1354 und erneut vom 8 Oktober 1364 bis 1376 Patriarch von Konstantinopel Er war Verfasser homiletischer und hagiographischer Werke und wichtiger Vertreter der palamitischen hesychastischen Theologie Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn bis zur Patriarchenwurde 2 Erstes Patriarchat und Absetzung 3 Rehabilitierung und zweites Patriarchat 4 Neuerliche Absetzung als Patriarch und Tod 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLaufbahn bis zur Patriarchenwurde BearbeitenPhilotheos Kokkinos wurde ca 1300 in Thessalonike in armlichen Verhaltnissen geboren Er diente als Koch im Haushalt des Gelehrten Thomas Magistros und konnte so eine hohere Ausbildung erwerben Philotheos wurde Monch und spater Priestermonch auf dem Heiligen Berg Athos Dort verfasste er vor 1341 eine liturgische Zelebrationsanleitung Diataxis die in der Folgezeit breitesten Einfluss erlangte 1 Um 1340 1341 kehrte er nach Thessalonike zuruck und stand dort dem Philokalou Kloster vor Etwa 1344 begab er sich wieder auf den Athos und wurde Vorsteher des grossten dortigen Klosters der Megisti Lavra Im Jahr 1347 erwahlte ihn die Synode zum Metropoliten der Hafenstadt Herakleia in Thrakien Wahrend seiner Amtszeit wurde Herakleia im November 1351 von den Genuesen erobert und schwer verwustet Philotheos Kokkinos setzte sich in der Folge fur die gefangenen Bewohner der Stadt ein und konnte deren Freilassung erwirken Erstes Patriarchat und Absetzung BearbeitenKaiser Johannes VI Kantakuzenos machte 1353 Philotheos Kokkinos zu seinem Kandidaten fur den Patriarchenthron nachdem sich Patriarch Kallistos I geweigert hatte den Sohn des Johannes VI Matthaios Kantakuzenos zum Mitkaiser zu kronen und so den seit dem Ende des ersten Burgerkrieges zwischen Kantakuzenoi und Palaiologen 1347 mitregierenden Johannes V Palaiologos in den Hintergrund zu drangen Kallistos I ging ins Exil und Philotheos Kokkinos bestieg den Patriarchenthron Doch Johannes V Palaiologos konnte sich im erneut ausbrechenden Burgerkrieg durchsetzen Johannes VI Kantakuzenos dankte 1354 ab und wurde Monch Auch Philotheos Kokkinos wurde als Patriarch abgesetzt und exkommuniziert Kallistos I kehrte auf den Patriarchenthron zuruck Rehabilitierung und zweites Patriarchat Bearbeiten1357 1358 wurde Philotheos Kokkinos rehabilitiert und konnte wieder als Metropolit von Herakleia amtieren Als Kallistos I verstarb wurde Philotheos im Oktober 1364 neuerlich Patriarch von Konstantinopel Als Patriarch setzte sich Philotheos fur die endgultige Durchsetzung der auf Synoden 1347 und 1351 fur verbindlich erklarten hesychastischen Theologie des Gregorios Palamas ein der 1368 heiliggesprochen wurde Im selben Jahr wurde einige prominente Gegner des Palamismus darunter der Athosmonch und Gelehrte Prochoros Kydones von der Synode unter Philotheos verurteilt Der Patriarch musste aber auch akzeptieren dass Kaiser Johannes V Palaiologos auf einer Reise nach Italien 1369 in Rom personlich die Autoritat des Papstes anerkannte Gesprache fur eine tatsachliche Union zwischen der romisch katholischen und der byzantinisch orthodoxen Kirche und Gesprache die der Kaiser auch zur Erlangung von Hilfe aus Westeuropa gegen die wachsende Macht der Osmanen forderte scheiterten aber Dafur konnte Philotheos Kokkinos eine Einigung mit dem serbischen Teilherrscher Jovan Ugljesa von Serres in Makedonien erreichen und die unter dessen Herrschaft stehenden Bistumer die der serbische Zar Stefan Dusan der Kirche von Konstantinopel entzogen hatte wieder in den Konstantinopler Sprengel zuruckfuhren Im Streit um die kirchliche Einheit des grossen russischen Kirchensprengels von Kiew der damals noch dem Patriarchat von Konstantinopel unterstand versuchte Philotheos Kokkinos eine einheitliche Kirchenleitung durchzusetzen musste aber angesichts der Auseinandersetzungen zwischen dem Grossfurstentum Moskau und dem Grossfurstentum Litauen bzw dem Konigreich Polen eine Aufteilung der Metropolis von ganz Russland akzeptieren Neuerliche Absetzung als Patriarch und Tod BearbeitenDie unruhige politische Lage im Inneren des Byzantinischen Reiches bereitete auch dem zweiten Patriarchat des Philotheos ein Ende im Jahr 1376 sturzte Andronikos IV Palaiologos seinen Vater Johannes V Palaiologos Auch Philotheos Kokkinos wurde abgesetzt und in einem Konstantinopler Kloster interniert wo er ca ein Jahr spater verstarb Literatur BearbeitenGeorgi Kapriev Philotheos Kokkinos In Laurent Cesalli Gerald Hartung Hrsg Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie des Mittelalters Band 1 Byzanz Judentum Schwabe Basel 2019 ISBN 978 3 7965 2623 7 S 156 f 280 Alexander Kazhdan u a Hrsg Oxford Dictionary of Byzantium Band 3 New York Oxford 1991 S 1662 Erich Trapp u a Hrsg Prosopographisches Lexikon der Palaiologenzeit Wien 1976 1996 CD ROM Version Wien 2001 Nr 11917 Einzelnachweise Bearbeiten Stefano Parenti L anafora di Crisostomo Jerusalemer Theologisches Forum 36 Aschendorff Munster 2020 342f Weblinks BearbeitenEditionsprojekt das sich unter anderem der Herausgabe und Ubersetzung der unter Patriarch Philotheos Kokkinos erlassenen Urkunden widmet Alexander Riehle Art Philotheos Kokkinos In Lexikon byzantinischer Autoren ed Michael GrunbartVorgangerAmtNachfolgerKallistosPatriarch von Konstantinopel 1364 1376MakariosNormdaten Person GND 119159147 lobid OGND AKS LCCN n85041117 VIAF 89016014 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philotheos KokkinosKURZBESCHREIBUNG Patriarch von KonstantinopelGEBURTSDATUM um 1300GEBURTSORT ThessalonikiSTERBEDATUM 1377 oder 1378 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philotheos Kokkinos amp oldid 232440684