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Đurađ Brankovic ungarisch Brankovics Gyorgy kyrillisch Ђuraђ Brankoviћ 1377 24 Dezember 1456 war ein serbischer Despot 1 2 aus dem Adelsgeschlecht Brankovic der von 1427 bis 1456 regierte Er war der Nachfolger seines Onkels Stefan Lazarevic und war mit Jerina Irene aus dem Haus Kantakuzenos verheiratet Illustration von Đurađ Brankovic aus dem Jahre 1429Wappen von Đurađ Brankovic Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Serbischer Despot 3 Osmanen erobern Serbien 4 Die Befreiung Serbiens 5 1444 1456 6 Bewertung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenAls sein Onkel Stefan Lazarevic 1402 die ungarische Oberhoheit anerkannte fuhrte dieser Umstand Brankovic als osmanischen Vasall in die Gegnerschaft zu Stefan Lazarevic Aus der zweiten Schlacht auf dem Amselfeld zwischen Stefan und ungarischen Hilfstruppen auf der einen und ihm mit osmanischen Hilfstruppen auf der anderen Seite ging Stefan als Sieger hervor Die Politik Stefans in seinem Herrschaftsbereich eine zentralistische Regierung aufzubauen und damit der Willkur des Adels ein Ende zu bereiten welche nach der ersten Schlacht auf dem Amselfeld 1389 entstand fuhrte viele Adelige und letztendlich auch seinen Onkel Vuk Lazarevic den Bruder Stefans an den Hof Brankovics Der Machtkampf zwischen den Sohnen Bayezids Mehmed Suleyman und Musa zog auch die Brankovic und die Lazarevic mit sich Stefan Lazarevic unterstutzte Musa der mit Mehmed gegen Suleyman verbundet war Brankovic und Vuk Lazarevic unterstutzten Suleyman Suleyman wurde von seinem Bruder Musa erdrosselt der damit seine Nachfolge antrat Das gleiche Schicksal wie Suleyman fand Vuk Lazarevic wahrend Brankovic auf abenteuerlichem Wege den Mordanschlagen Musas entkam Der neue gemeinsame Feind versohnte ihn mit seinem Onkel Stefan Er anerkannte die Oberherrschaft seines Onkels regierte aber in seinem Herrschaftsbereich autonom Aufgrund seiner guten Kontakte zu den Osmanen wie auch zu Byzanz galt er als bester Kenner der osmanischen Verhaltnisse weswegen ihm Stefan immer mehr Befugnisse anvertraute Brankovic galt als der zweite Mann im Staat Er fuhrte die serbischen Truppen erfolgreich gegen Musa 1413 und im Krieg gegen Venedig 1421 1423 welcher mit einem Status quo endete Serbischer Despot BearbeitenDa Stefan Lazarevic keine Nachkommen hatte bestimmte er Brankovic zu seinem Nachfolger Dem stimmte auch Ungarn als oberster Lehnsherr Lazarevics zu Doch betrachtete Ungarn die Vereinigung der Lander Lazarevics und Brankovics sowie Brankovics Kontakte zu den Osmanen mit Missmut weswegen es darauf bestand dass nach dem Tode Lazarevics Belgrad und Golubac an Ungarn zuruckgegeben werden sollten Im Gegenzug durfte Brankovic alle ungarischen Lehen seines Onkels behalten Als Stefan Lazarevic 1427 verstarb wurde Brankovic neuer serbischer Despot der Titel wurde 1429 vom byzantinischen Kaiser Johannes VIII bestatigt Sein Versuch die Hauptstadt Belgrad zu behalten wurde von Ungarn vereitelt Konig Sigismund erschien selbst an der Spitze eines Heeres vor Belgrad und forderte die Ubergabe der Stadt Es folgte ein Massenexodus der serbischen Bevolkerung aus Belgrad wahrend ein Woiwode Jeremija die Festung Golubac an die Osmanen ubergab 1428 griffen die Osmanen an drei Jahre nach ihrem letzten Feldzug gegen Serbien Sultan Murad II erkannte Brankovic nicht als serbischen Despoten an und verlangte die Ubergabe Serbiens Mit ungarischer Hilfe konnten die Osmanen zuruckgedrangt werden doch behielten sie Nis und Krusevac und damit die wichtigsten Verkehrswege in den Suden Mit Belgrad Nis Krusevac und Golubac verlor Brankovic die wichtigsten Festungen seines Staates Er entschloss sich zum Bau einer neuen Festung die zugleich die neue Hauptstadt werden sollte Wegen der Nahe zu Ungarn wurde ein Fischerdorf gewahlt Smederevo Schon zu Lebzeiten Stefan Lazarevics gab es eine allgemeine Steuer fur die Befestigung Belgrads Nun wurde diese Steuer fur Smederevo eingetrieben Nach den osmanischen Feldzugen von 1425 und 1428 traf diese Steuer die Bevolkerung hart Osmanen erobern Serbien Bearbeiten1439 starteten die Osmanen eine neue Offensive gegen Serbien Brankovic konnte keinen nennenswerten Widerstand leisten fehlte ihm auch die Unterstutzung Ungarns das auf einen neuen Krieg gegen die Osmanen nicht vorbereitet war Seine Sohne Lazar und Stefan wurden gefangen genommen und geblendet Er selbst zog sich nach Budva zuruck und danach uber Dubrovnik nach Ungarn Die Eroberung Serbiens ausnutzend besetzte Venedig Budva und Bar die bis dahin unter der Herrschaft Brankovics standen Im ungarischen Exil warb er fur einen Krieg gegen die Osmanen Die Befreiung Serbiens Bearbeiten1441 formierte sich unter der Vermittlung von Giuliano Cesarini ein Kreuzzug gegen die Osmanen u a mit dem polnisch ungarischen Konig Wladyslaw III Johann Hunyadi und Brankovic Die Osmanen wurden in Serbien 1443 geschlagen Im darauf folgenden Frieden von Szeged stimmten die Osmanen der Raumung Serbiens und Brankovic als serbischen Herrscher zu jedoch wurden die jahrlichen Tributzahlungen von 50 000 auf 60 000 Goldmunzen erhoht Bis 1444 raumten die Osmanen alle Gebiete die sie 1439 erobert hatten Brankovic regierte wieder in Serbien Venedig konnte er nicht bewegen Budva und Bar zuruckzugeben 1444 1456 BearbeitenNach der Befreiung Serbiens trieb Brankovic die Erbauung Smederevos noch harter voran Unter den letzten enormen Anstrengungen Serbien vor einer erneuten Eroberung durch die Osmanen zu bewahren litt die einfache Bevolkerung am meisten In den serbischen Legenden wird die Erinnerung an dieses Leid in Smederevo als die verfluchte Stadt Jerinas der Frau Brankovic wachgehalten Zum neuen Konflikt mit Ungarn kam es als Wladyslaw und Hunyadi den gerade zustande gekommenen Frieden brachen und den Kreuzzug gegen die Osmanen fortsetzten Aus Befurchtung eine Niederlage der christlichen Allianz wurde zur neuerlichen Eroberung Serbiens fuhren verweigerte Brankovic die Teilnahme am Kreuzzug Wladyslaw und Hunyadi sahen dies als Verrat Brankovics an und nach der Niederlage in der Schlacht bei Warna 1444 machten sie u a auch ihn dafur verantwortlich Die Beziehungen Brankovics zu Ungarn hatten schon ihren Tiefpunkt als Hunyadi inzwischen Reichsverweser von Ungarn 1448 einen neuen Kreuzzug gegen die Osmanen begann Da Brankovic weiter als Vasall Ungarns galt verlangte Hunyadi von ihm sich dem Feldzug anzuschliessen Brankovic weigerte sich musste er doch gleichzeitig die Oberhoheit Ungarns und die der Osmanen tragen und sah eine Niederlage Hunyadis voraus Seine Versuche Hunyadi vom Kreuzzug abzubringen scheiterten Auch soll er auf Skanderbeg eingewirkt haben sich Hunyadi nicht anzuschliessen Es bestand sogar der Verdacht er habe die Osmanen vor dem neuen Kreuzzug gewarnt Hunyadi versuchte daraufhin mit Gewalt Brankovic zur Teilnahme am Kreuzzug zu bewegen Bewusst setzte er mit seinem Heer nach Serbien und zog plundernd durch das Land Auf die Nachricht vom Heranrucken der Osmanen zog er gen Suden wo es zur zweiten Schlacht auf dem Amselfeld 1448 kam Es folgte eine katastrophale Niederlage des christlichen Heeres Hunyadi floh wurde aber von Brankovic gefangen und eingekerkert Hunyadi wurde freigelassen als er sich verpflichtete die Lehen Brankovics in Ungarn nicht anzugreifen und fur die Schaden die seine Armee in Serbien gemacht hatte aufzukommen Zuruck in Ungarn wurde Hunyadi vom Gegenpapst Felix V seiner Verpflichtung entbunden und konfiszierte alle Lehen Brankovics Damit endete de facto die ungarische Oberhoheit uber Serbien Brankovic war fortan ganz auf die Gnade der Osmanen angewiesen 1453 mussten seine Soldaten an der Eroberung von Konstantinopel teilnehmen bewachten jedoch wegen ihrer Unzuverlasslichkeit im Kampf gegen die Stadt einen Aussenposten bei Edirne Im gleichen Jahr wendeten sich die Crnojevic in Montenegro von ihm ab und baten um Venedigs Schutz und Oberhoheit Geschlagen vom Leben zog sich Brankovic immer mehr zuruck 1454 begann eine neue Eroberungswelle der Osmanen Sie eroberten dabei weite Teile Serbiens Brankovic zog nach Ungarn und Wien und bat um Unterstutzung wahrend seine Armee Smederevo verteidigen konnte Auf seiner Ruckkehr wurde er bei Belgrad vom Schwager Hunyadis Mihaly Szilagyi angegriffen und gefangen genommen bei diesem Angriff verlor er drei Finger Erst unter Vermittlung von Konig Ladislav wurde er freigelassen Schwermutig und mit dusteren Blicken auf die Zukunft verstarb Brankovic 1456 Sein von den Osmanen geblendeter Sohn Lazar wurde neuer serbischer Despot 3 Bewertung BearbeitenĐurađ Brankovic wird in der serbischen Geschichtsschreibung als einer der fahigsten serbischen Regenten des Mittelalters beschrieben Er soll enorme Anstrengungen unternommen haben um Serbien vor der Eroberung durch die Osmanen zu retten konnte diese lediglich aufschieben aber nicht verhindern Unklar bleibt sein Verhalten gegenuber Johann Hunyadi nach dessen Niederlage auf dem Amselfeld 1448 was als sein grosster politischer Fehler gedeutet wird Die ungarische Geschichtsschreibung betrachtet Brankovic weniger positiv und sieht in ihm einen unzuverlassigen Vasallen der einzig seine Interessen zu verwirklichen suchte vor Verrat nicht scheute und je nach Interesse gegen Ungarn arbeitete Allerdings mag das auf viele ungarische Vasallen jener Zeit zugetroffen haben Literatur BearbeitenAlexios G Savvides Benjamin Hendrickx Hrsg Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization Vol 2 Baanes Eznik of Kolb Brepols Publishers Turnhout 2008 ISBN 978 2 503 52377 4 S 149 150 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Đurađ Brankovic Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie Đurađ Brankovic serbisch Einzelnachweise Bearbeiten Monographs Naucno delo 1960 S 188 google com jyrca 1429 g izdatom u Pozhunu kojim kral Zhigmund daje despotu illustris Georgius despotus seu dux Rascie u posed Torbaagh vocata in comitatu Recueil de travaux de l Institut des etudes byzantines Institut 2006 S 38 google com Charles Cawley Serbia Djuradj Vukovic Brankovic son of VUK Brankovic In Foundation for Medieval Genealogy 2011 fmg ac VorgangerAmtNachfolgerStefan LazarevicDespot von Serbien 1427 1456Lazar BrankovicNormdaten Person GND 119394405 lobid OGND AKS LCCN n88206307 VIAF 54957068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Đurađ BrankovicALTERNATIVNAMEN Gyorgy Brankovics ungarisch KURZBESCHREIBUNG serbischer FurstGEBURTSDATUM 1377STERBEDATUM 24 Dezember 1456 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Đurađ Brankovic amp oldid 238231335