Das frühe Serbien Bearbeiten
Die erste Dynastie, die Serbien einigermaßen selbständig regierte, ging auf Vlastimir, Sohn des Prosigoj zurück, weswegen diese Dynastie als die der Vlastimirović genannt wird. Diese wiederum stammte möglicherweise von den ersten frühen Anführern, unter denen die Serben die Balkanhalbinsel besiedelten. Doch diese Anführer oder Gespane der Serben sind bis heute nicht näher bekannt. Spätere Überlieferungen nennen folgende Župane:
- Ein serbischer Archont wird genannt, der die serbischen Stämme zur Zeit der großen Völkerwanderung in Europa und Besiedelung Südosteuropas während der Herrschaft des byzantinischen Kaisers Herakleios (610–641) anführte. Dieser Archont soll bis etwa 680 gelebt haben.
Nach den Berichten des byzantinischen Kaisers und Historikers/Chronisten Konstantin VII. Porphyrogennetos im 10. Jahrhundert regierten vor Vlastimir:
- Višeslav (Großenkel des nicht näher genannten ersten Archonten), um 780
- Radoslav (Sohn des Višeslav)
- Prosigoj (Sohn des Radoslav)
Vlastimirović (ca. 825–950) Bearbeiten
- Vlastimir (um 825–860)
- Mutimir (um 860–890), teilte sich die Herrschaft über Serbien mit seinen Brüdern Strojimir und Gojnik
- Strojimir (um 860–890), Mitregent unter Mutimir, ließ den ersten Staatsstempel eines unabhängigen Serbien anfertigen
- Gojnik (um 860–890), Mitregent unter Mutimir
- Prvoslav (891–892)
- Petar Gojniković (um 892–917)
- Pavle Branović (um 917–921), Vasall Bulgariens
- Zaharije Prvosavljević (921–924)
924-927 Serbien unter Bulgarischer Herrschaft
- Časlav Klonimirović (um 927–950)
Dioklitien/Zeta Bearbeiten
Nachdem Serbien von den Ungarn verwüstet wurde, stand es zwischen 950 und 1050 unter der Herrschaft von Byzanz. Infolge bulgarischer und ungarischer Verwüstungen flüchteten serbische Stämme bis Kroatien und Griechenland, doch die meisten suchten Schutz und Sicherheit in den Berggegenden der Herzegowina und Montenegros, wo sich auch der politische Schwerpunkt der Stämme verlagerte. Um 1040 wurde Stefan Vojislav byzantinischer Archont für die Duklja, zu Deutsch Dioklitien, dem heutigen südlichen Montenegro und nördlichen Albanien.
Vojisavljević (ca. 1040–1131) Bearbeiten
- Stefan Vojislav (um 1040–1052)
- Mihailo Vojisavljević, Groß-Župan (1052–1077) und König (1077–1081)
- Konstantin Bodin (1082–1106)
- Dobroslav (um 1106)
- Kočapar (zwischen 1101 und 1114)
- Vladimir (zwischen 1101 und 1114)
- Đorđe Vojisavljević (1114–1118 und 1125–1131)
Raszien Bearbeiten
Urošević (ca. 1080/1118–1165) Bearbeiten
Die Dynastie der Urošević ging auf die Župane Uroš I. und Uroš II., unter deren Regierung Raszien eine gewisse Unabhängigkeit von Byzanz erlangte.
Den Urošević folgt Tihomir
- Tihomir (1165–1167)
Nemanjiden (Nemanjić) (1167–1371) Bearbeiten
- Stefan Nemanja (1167–1196)
- Stefan Nemanjić (1196–1227)
- Stefan Radoslav (1227–1234)
- Stefan Vladislav (1234–1243)
- Stefan Uroš I. (1243–1276)
- Stefan Dragutin (1276–1282)
- Stefan Uroš II. Milutin (1282–1321)
- Stefan Uroš III. Dečanski (1321–1331)
- Stefan Uroš IV. Dušan (1331–1355)
- Stefan Uroš V. (1355–1371)
Lazarević (1371–1427) Bearbeiten
- Lazar Hrebeljanović (1371–1389)
- Stefan Lazarević (1389–1427)
Branković (1427–1459) Bearbeiten
Als serbische Fürsten in Ungarn bis 1502.
- Đurađ Branković (1427–1456), Sohn Vuk Brankovićs und Neffe Stefan Lazarevićs
- Lazar Branković (1456–1458), Sohn des Đurađ Branković
- Stefan Branković (1458–1459), Sohn des Đurađ Branković
Zeta Bearbeiten
Balšić (ca. 1360–1421) Bearbeiten
- Balša I. (1360–1385), herrschte mit seinen Söhnen Stracimir, Đurađ und Balša II. in Dioklitien oder Zeta (Südmontenegro und Nordalbanien).
- Đurađ II. Stracimirović (ca. 1385–1403), Sohn des Stracimir
- Balša II. Stracimirović (1403–1421), Sohn von Đurađ II. Stracimirović
Zeta/Montenegro Bearbeiten
Crnojević (1465/81–1528) Bearbeiten
Die Crnojević im heutigen Montenegro tauchen erstmals in der Bruderschaft der Đuraković bei Cetinje. Unter der Dynastie der Branković gewannen sie immer mehr Einfluss in Zeta und wurden von den Branković als Statthalter, Kapitäne, der Zeta eingesetzt. Mit dem Fall Serbiens 1459 war anfangs auch die Lage der Crnojević unklar, doch wurden sie schließlich von den Osmanen als deren Vasallen in Zeta wieder eingesetzt. Die Crnojević übernahmen in weiterer Folge alle Staatsatribute des alten Serbiens, als Wappen den doppelköpfigen Adler der Nemanjiden wie auch den Löwen der Branković, die bis heute Staatssymbole Montenegros geblieben sind. Unter den Crnojević tauchte erstmals die Bezeichnung Montenegro für die Zeta auf. Montenegro oder die Schwarzen Berge, serbisch Crna Gora, mag vielleicht auch eine Anspielung auf den Nachnamen der Crnojević gewesen sein, das etwa die Schwarzen bedeutet. Wobei allerdings das Gebirge um Cetinje, wohin die Crnojević ihren Herrschaftssitz verlegten, schon im 14. Jahrhundert als Crna Gora bezeichnet wurde.
- Ivan I. Crnojević (1465/1481–1490)
- Đurađ Crnojević (1490–1496), Sohn von Ivan I. Crnojević
- Stefan Crnojević (1496–1498), Sohn von Ivan I. Crnojević
- Ivan II. Crnojević bzw. Skenderbeg Staniša (1514–1528), Sohn von Ivan I. Crnojević :Nachdem Zeta bzw. Montenegro eine Zeit lang von den Osmanen direkt regiert wurde, konnte der dritte Sohn Ivan I. Crnojevićs als osmanischer Vasall Montenegro reorganisieren. Um das zu erreichen, trat er auch zum islamischen Glauben über und war auch bekannt als Skenderbeg Staniša.
Syrmien, Banat, Batschka – Vojvodina Bearbeiten
- Beloš, Sohn von König Uroš I. von Raszien, war Prinzregent Ungarns und herrschte somit über Nordserbien
- Géza II. war König von Ungarn und Sohn von Jelena, der Tochter König Uroš I. von Raszien
- Jovan Nenad, selbsternannter Kaiser Serbiens in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
Siehe auch Bearbeiten
Quellen Bearbeiten
- Rodoslovne tablice i grbovi srpskih dinastija i vlastele, Aleksa Ivić (1928), Dušan Spasić, Aleksandar Palavestra and Dušan Mrdjenović (1987/91); Bata, Belgrade, ISBN 86-7685-007-0 (auf serbisch).
- The Catholic Encyclopedia (1907), https://www.newadvent.org/cathen/13732a.htm