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Die Schlacht bei Myriokephalon war eine Auseinandersetzung zwischen dem Byzantinischen Reich und dem Sultanat der Rum Seldschuken in Phrygien sie fand am 17 September 1176 statt Schlacht bei Myriokephalon Teil von Byzantinisch Seldschukische Kriege Die Schlacht bei Myriokephalon historisierende Darstellung aus dem 19 Jahrhundert Datum 17 September 1176Ort nahe dem Beysehir See heutige TurkeiAusgang Seldschukischer Sieg 1 KonfliktparteienByzantinisches Reich Sultanat RumBefehlshaberManuel I Komnenos Balduin von Antiochia Johannes Kantakuzenos Andronikos Batatzes Ompud palatin Leustak wojwode von Siebenburgen Kilic Arslan II Truppenstarkeum 25 000 moglicherweise 50 000 unbekanntVerlusteunbekannt unbekannt Schlachten der Byzantinisch Seldschukischen Kriege Manzikert Myriokephalon Antiochia Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Vorbereitung 3 Die Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenManuel I Komnenos und der seldschukische Sultan von Rum Kilic Arslan II hielten in den 1170er Jahren Frieden miteinander Es war ein fragiler Friede da die Seldschuken nach Westen drangten tiefer nach Kleinasien hinein wahrend die Byzantiner Gebiet im Osten zuruckerobern wollten das sie in den Byzantinisch Seldschukischen Kriegen hundert Jahre zuvor verloren hatten Allerdings brachte die Grossmachtpolitik des Kaisers Byzanz an den Rand der Erschopfung Manuel war zwar in der Lage Kilikien zuruckzuerobern und seine Macht auf das Furstentum Antiochia auszudehnen Hierbei kam ihm auch der Tod des Atabegs Nur ad Dins von Aleppo 1174 zugute der aus der turkischen Dynastie der Zengiden stammte und mit den Seldschuken verbundet war Da dessen Sohn und nomineller Nachfolger bei seinem Tod aber erst 11 Jahre alt war und der andere Nachfolger Saladin sein Hauptaugenmerk auf Agypten und somit gegen die Kreuzfahrerstaaten legte hatten die Seldschuken keinen starken Verbundeten mehr 1175 weigerte sich Kilic Arslan II aber trotzdem Gebiete zuruckzugeben das er dem gemeinsamen Feind den ebenfalls turkstammigen Danischmenden abgenommen hatte Vorbereitung BearbeitenManuel sammelte eine Armee die angeblich so gross war dass sie sich uber 10 Meilen erstreckte und marschierte mit ihr zur seldschukischen Grenze Arslan versuchte mit Manuel zu verhandeln der aber seine Ubermacht so hoch einschatzte dass er einen neuen Frieden zuruckwies Einen Teil der Armee schickte er unter Andronikos Batatzes Richtung Amasia Amasya der grossere Rest wandte sich Richtung Ikonion Konya Beide Routen lagen auf waldreichen Strecken wo die Turken sich einfach verstecken und Hinterhalte anlegen konnten Batatzes Armee wurde in einem solchen Hinterhalt vernichtet Kilic Arslan II wurde der Kopf des Befehlshabers zugeschickt Die Turken vernichteten daruber hinaus die Ernte und vergifteten die Brunnen um Manuels Vormarsch zu erschweren siehe Taktik der verbrannten Erde Arslan schikanierte die byzantinische Armee und versuchte sie in das Maandertal und insbesondere auf den Engpass bei der zerstorten Festung Myriokephalon zu locken Hier entschied sich Manuel zum Angriff obwohl er weitere Hinterhalte befurchten musste und er hatte versuchen konnen die Turken in der nahegelegenen Ebene von Philomelion zu stellen Die Schlacht BearbeitenManuel hatte rund 25 000 Manner zur Verfugung es konnen aber auch 50 000 gewesen sein darunter eine Truppe aus dem Furstentum Antiochia und ungarische Soldaten 2 Das Heer wurde in eine Infanterie Vorhut Kavallerie Bogenschutzen und eine Infanterie Nachhut aufgeteilt Den rechten Flugel fuhrte Balduin von Antiochia der Sohn des Raimund von Poitiers und Schwager Manuels den linken Johannes Kantakuzenos Die Nachhut befehligte Manuel selbst Arslan wird etwa die gleiche Truppenstarke gehabt haben auch hier ist die genaue Zahl unbekannt Die byzantinische Vorhut war die erste die auf die seldschukischen Truppen traf kam aber mit nur wenig Verlusten durch den Pass da die Turken offenbar ihre Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen hatten Als die Vorhut das Ende des Passes erreicht hatte war die von Andronikos Kontostephanos gefuhrte Nachhut gerade dabei ihn zu betreten die Turken hatten mittlerweile die Flanken des Passes besetzt und die Byzantiner befanden sich fast vollstandig in der Falle Die Seldschuken griffen den rechten Flugel zuerst an dem sie grosse Verluste zufugten auch Balduin zahlte zu den Gefallenen Die Soldaten standen so dicht gedrangt dass die sich selbst kaum bewegen konnten Manuel wurde offenbar von Panik ergriffen und floh vom Pass Das Hauptheer versuchte ihm zu folgen sah aber den Ruckweg durch den eigenen Tross versperrt Nur wenigen gelang die Flucht Als die Nacht hereinbrach boten die Turken einen Waffenstillstand an unter der Bedingung dass Manuel ohne zu zogern abziehe und die Festungen bei Dorylaion und Sublaon schleife Als der Kaiser akzeptierte durfte die ungeschlagene Vorhut durch den Pass zuruckkehren Folgen BearbeitenManuels Kriegsmaschinen waren zerstort worden und wurden nie wieder ersetzt Manuel selbst verglich die Niederlage mit Manzikert Tatsachlich aber ruinierte diese Schlacht wohl anders als oft angenommen bei weitem nicht die byzantinische Armee die wenig spater bereits wieder auf dem Balkan kampfte Obwohl Kilic Arslan II lange brauchte um zu begreifen was dieser Sieg wert war begann sich das Gleichgewicht zwischen den beiden Machten wie nach Manzikert zu verschieben Manuel griff die Turken nie wieder an die andererseits immer weiter nach Westen vordrangen tief in byzantinisches Gebiet hinein Myriokephalon war eher ein psychologischer als ein militarischer Schlag Die Armee wurde schnell wieder durch Soldner aufgestockt und konnte 1177 einige Gebiete zuruckgewinnen Manuel beschrankte sich bis zu seinem Tod 1180 darauf den Seldschuken in kleineren Gefechten gegenuberzutreten Seine Politik hatte Byzanz ausserlich erfolgreich erscheinen lassen doch im Inneren zeigten sich deutliche Krisensymptome Keine 30 Jahre nach der Schlacht von Myriokephalon beendete die Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer endgultig die Zeit in der Byzanz eine Grossmacht war Das Ergebnis der Schlacht von Myriokephalon war dass die Turken nicht mehr aus Anatolien vertrieben werden konnten Die byzantinische Gegenoffensive nach Manzikert hatte ihren Hohepunkt erreicht und war gescheitert Dennoch hielten die Byzantiner Teile von Westkleinasien noch etwa fur weitere 120 Jahre bis die turkischen Osmanen Anatolien in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts vollkommen und endgultig eroberten Literatur BearbeitenJohn F Haldon The Byzantine Wars Reprinted edition History Press Stroud 2009 ISBN 978 0 7524 4565 6 Ralph Johannes Lilie Die Schlacht von Myriokephalon 1176 Auswirkungen auf das byzantinische Reich im ausgehenden 12 Jahrhundert In Revue des Etudes Byzantines Bd 35 1977 S 257 275 doi 10 3406 rebyz 1977 2074 Warren T Treadgold A History of the Byzantine State and Society Stanford University Press Stanford 1997 ISBN 0 8047 2630 2 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Neumann Adrian Christoph K Neumann Die Turkei Ein Land und 9000 Jahre Geschichte List Munchen 1990 ISBN 3 471 78225 7 S 166 Laszlo Marko A magyar allam fomeltosagai Szent Istvantol napjainkig Magyar Konyvklub Budapest 2000 ISBN 963 547 085 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Myriokephalon amp oldid 234375816