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Raimund von Poitiers nach 1099 29 Juni 1149 war ein okzitanischer Adliger und ab 1136 durch Heirat Furst von Antiochia Furst Raimund empfangt Konig Ludwig VII von Frankreich in Antiochia Darstellung von Jean Colombe aus dem 15 Jahrhundert Er war der jungste Sohn von Wilhelm IX Herzog von Aquitanien Graf von Poitiers und seiner Ehefrau Philippa Grafin von Toulouse 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Rechtewahrung gegenuber Byzanz 1 2 Konflikt mit dem Patriarchen von Antiochia 1 3 Widerstand gegen Byzanz 1 4 Zweiter Kreuzzug 1 5 Invasion Nur ad Dins und Tod 2 Nachkommen 3 Personlichkeit 4 Quellen 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben BearbeitenRaimund wurde am Hof Konig Heinrichs I von England erzogen Dort erreichte ihn die Einladung Konig Fulkos von Jerusalem der Regent des Furstentums Antiochia war ins Heilige Land zu kommen um durch Heirat mit der Erbin des verstorbenen Fursten Bohemund II Furst von Antiochia zu werden Seine Uberfahrt ins Heilige Land wurde dadurch behindert dass Konig Roger II von Sizilien Furst von Tarent selbst Erbanspruche auf das Furstentum Antiochia erhob 1136 gelangte Raimund schliesslich nach Antiochia und heiratete dort Konstanze die erst zehnjahrige Erbtochter Bohemunds II Die Heirat hatte den Segen des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Wilhelm von Mesen nicht aber den der Mutter Konstanzes Alice von Jerusalem die geglaubt hatte Raimund sei ihr als Ehemann zugedacht gewesen Rechtewahrung gegenuber Byzanz Bearbeiten Das erste Jahr von Konstanzes und Raimunds gemeinsamer Herrschaft wurde im Streit mit dem Byzantinischen Kaiser Johannes II Komnenos verbracht der in den Osten gekommen war zum einen um Leo I von Armenien das Furstentum Kleinarmenien zu entreissen zum anderen um seine Oberhoheit uber Antiochia sicherzustellen Raimund war zur Huldigung gezwungen und sogar zu dem Versprechen Antiochia abzutreten sobald fur ihn ein anderes Lehen gefunden sei das ihm Johannes aus dem Besitz der Muslime ostlich Antiochias zu schneiden versprach Der Feldzug von 1138 den Raimund und Johannes unternahmen um dieses Gebiet zu erobern war ein Fehlschlag Raimund war nicht begierig darauf dem Kaiser zu helfen da diese Erwerbungen fur ihn lediglich den Verlust Antiochias bedeuteten Johannes Komnenos kehrte nach Konstantinopel zuruck ohne sein Ziel erreicht zu haben und nachdem er ohne eine Antwort zu erhalten die Auslieferung der Zitadelle von Antiochia verlangt hatte Konflikt mit dem Patriarchen von Antiochia Bearbeiten Die nachste Auseinandersetzung war die zwischen Raimund und Ralf von Domfront dem Lateinischen Patriarchen von Antiochia Raimund war verargert uber die Huldigung die er dem Patriarchen 1135 entgegenbringen musste und die zweifelhaften Umstande bei der Wahl des Patriarchen gaben ihm Gelegenheit zum Widerstand Raimund hatte Erfolg der Patriarch wurde 1139 abgesetzt Widerstand gegen Byzanz Bearbeiten 1142 kehrte Johannes Komnenos zuruck doch Raimund verweigerte die Anerkennung und Erneuerung seiner Unterwerfung Johannes war nicht in der Lage etwas gegen ihn zu unternehmen ausser die Umgebung von Antiochia zu verwusten Als Raimund von Manuel Komnenos der Johannes 1143 gefolgt war die Abtretung einiger kilikischen Stadte forderte fand der byzantinische Kaiser Raimund habe ubertrieben Er zwang ihn zu einem erniedrigenden Besuch in Konstantinopel bei dem er seine Huldigung erneuerte und versprechen musste in Antiochia einen orthodoxen Patriarchen anzuerkennen Zweiter Kreuzzug Bearbeiten Im Fruhjahr 1148 besuchte der auf dem Zweiten Kreuzzug befindliche Konig Ludwig VII von Frankreich zusammen mit seiner Gattin Eleonore von Aquitanien einer Nichte Raimunds Antiochia Raimund versuchte Ludwig davon abzuhalten mit seinem Kreuzzugsheer ins Konigreich Jerusalem weiter zu reisen Stattdessen bat er ihn um Hilfe bei der Eroberung von Aleppo Angeblich war Ludwig bald eifersuchtig auf das herzliche Verhaltnis zwischen Raimund und Eleonore jedenfalls liess er sich nicht auf Raimunds Ansinnen ein und brach eiligst nach Akkon auf Der Zweite Kreuzzug scheiterte schliesslich an der erfolglosen Belagerung von Damaskus die Unur den Buriden Emir von Damaskus dazu veranlasste sich mit Nur ad Din von Aleppo zu verbunden Invasion Nur ad Dins und Tod Bearbeiten 1149 fiel Nur ad Din von Aleppo zusammen mit Unur von Damaskus mit einem Heer im Furstentum Antiochia ein Er errang einen Sieg gegen Raimunds Truppen bei Baghras und belagerte daraufhin Inab Raimund sammelte seine Truppen und brach verstarkt durch ein Kontingent der Assassinen unter Ali ibn Wafa zum Entsatz Inabs auf Am 28 Juni 1149 lagerte Raimund mit seinem Heer beim Brunnen von Murad nahe Inab als er vom Heer Nur ad Dins umzingelt wurde In der am nachsten Morgen folgenden Schlacht von Inab wurde Raimunds Heer vernichtend geschlagen und Raimund getotet Nur ad Din liess Raimunds Kopf in einem Silberkasten als Geschenk an den Kalifen nach Bagdad schicken Nachkommen BearbeitenAus seiner Ehe mit Konstanze stammen funf Kinder Bohemund III 1144 1201 1163 Furst von Antiochia Maria 1145 1183 Kaiser Manuel I Komnenos Philippa 1178 2 Humfried II von Toron Balduin 1176 Raimund vor 1181 2 Nach seinem Tod heiratete seine Witwe den franzosischen Kreuzritter Rainald von Chatillon der die Regierung des Furstentums ubernahm Personlichkeit BearbeitenRaimund wurde von Wilhelm von Tyrus der Hauptquelle fur seine Lebensgeschichte als gut aussehend und umganglich beschrieben hervorragend im Gebrauch von Waffen und militarischer Erfahrung obwohl er selbst nicht lesen konnte war er ein Forderer der Literatur 3 er veranlasste die Komposition des Chanson des chetifs war ein regelmassiger Kirchganger und treuer Ehemann aber eigensinnig jahzornig unvernunftig und dem Spiel zu sehr zugeneigt 4 Quellen BearbeitenWilhelm von Tyrus Historia rerum in partibus transmarinis gestarum Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Raimund von Poitiers wird bei Schwennicke Europaische Stammtafeln II 1984 Tafel 76 als unehelicher Sohn Wilhelms IX VII aus seiner Beziehung mit der Ehefrau des Amaury I Vizegraf von Chatellerault angegeben Ublich ist jedoch ihn als jungeren Sohn Wilhelms aus seiner 2 Ehe mit Philippa von Toulouse zu sehen wo der Name Raimund der Leitname war wobei jedoch festzuhalten ist dass es gerade ihr Onkel Raimund IV war der ihr mit Willen ihres Vaters Wilhelm IV die Grafschaft Toulouse ihr angebliches Erbe mangels mannlicher Nachkommen vorenthielt Die in der Materialsammlung angefuhrten Quellen aussern sich nicht dazu wer die Mutter Raimunds war und auch Steven Runciman schweigt sich in seiner Geschichte der Kreuzzuge 7 Buch 2 Kapitel dazu aus Im Artikel Wilhelm IX des Lexikons des Mittelalters Band IX Spalte 140 wird diese Verbindung jedoch hergestellt konnte er Wilhelm IX sich bis 1123 in Toulouse halten wo Philippa auch ihren Sohn Raimund 1114 17 dessen Namen ihn als Erben der Grafschaft auswies zur Welt brachte a b Reinhold Rohricht Regesta Regni Hierosolymitani MXCVII MCCXCI Additamentum Libraria Academica Wagneriana Oeniponti i e Innsbruck 1904 Supplement S 38 Nr 605a litteratorum licet ipse illiteratus esset cultor Wilhelm von Tyrus Historia rerum in partibus transmarinis gestarum Buch XIV Kapitel XXI VorgangerAmtNachfolgerKonstanzeFurst von Antiochia de iure uxoris 1136 1149Rainald de iure uxoris PersonendatenNAME Raimund von PoitiersKURZBESCHREIBUNG Furst von AntiochiaGEBURTSDATUM nach 1099STERBEDATUM 29 Juni 1149 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raimund von Poitiers amp oldid 231611474