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Iulius Civilis 25 nach 70 mit vollstandigem romischem Namen Gaius Iulius Civilis falsch Claudius Civilis fuhrte im 1 Jahrhundert n Chr einen germanischen Aufstand gegen Rom an Er stammte aus einem vornehmen batavischen Geschlecht und war Prafekt einer Auxiliarkohorte Die Rheingrenze des Romischen Reichs um das Jahr 70 n Chr Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bataveraufstand 3 Denkmaler 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIulius Civilis entstammte einer adligen Familie der germanischen Bataver die am nordwestlichen Niederrhein im Bereich der heutigen Betuwe in den Niederlanden siedelte und zunachst mit den Romern in Freundschaft lebte Schon fruh kam er in romische Dienste als Anfuhrer batavischer Auxiliartruppen Auch sein Bruder Claudius Paulus war in romischen Diensten ebenso ein Neffe mit Namen Iulius Briganticus der im Bataveraufstand allerdings eine Gegenposition zu Civilis einnahm Civilis hatte im Kampf ein Auge eingebusst er war verheiratet und hatte mindestens einen Sohn beide Frau und Sohn uberstellte er wahrend des Bataverkrieges als Geiseln nach Koln in die Stadt der Ubier 1 Allerdings fielen Civilis und sein Bruder wahrend der Regierungszeit des Kaisers Nero 54 68 n Chr in Ungnade Claudius Paulus wurde durch den romischen Heerfuhrer Fonteius Capito hingerichtet Civilis wurde in Ketten nach Rom gebracht Nach dem Tode Neros wurde Civilis durch den Nachfolgekaiser Galba begnadigt und in Niedergermanien wieder als Kohortenfuhrer eingesetzt Galba war der erste von drei weiteren Kaisern im Vierkaiserjahr gefolgt von Otho der nach kurzer Regierungszeit ermordet wurde und dem der niedergermanische Heerfuhrer Vitellius als vorubergehender Kaiser folgte Auch unter Vitellius wurde Civilis des Verrates beschuldigt konnte aber fliehen Insgeheim unterstutzte Civilis anfangs die Absichten des spateren Kaisers Vespasian als dessen Freund er sich bezeichnete 2 So war der Bataverfuhrer von negativen personlichen Erfahrungen im Romerheer vorgepragt Im Jahre 69 nutzte Civilis die fortdauernden Unruhen in Italien nach dem Tod Kaiser Neros und der anderen sich gegenseitig beseitigenden Kaiser fur eine Erhebung der Germanenstamme am Rhein unter Fuhrung der Bataver und mit Unterstutzung rechtsrheinischer Germanen unter der Seherin Veleda 3 Bataveraufstand BearbeitenDer Bataveraufstand 4 hatte laut Tacitus das Ziel eines von Rom unabhangigen Gebietes im Norden Westeuropas Die moderne Forschungsliteratur geht jedoch davon aus dass Civilis zunachst fur Vespasian in den Burgerkrieg eingegriffen hat und erst spater die Grunde hierfur sind umstritten gegen Rom an sich kampfen musste 5 Nach und nach schlossen sich weitere germanische Stamme unter anderem Cananefaten Brukterer Tenkterer Cugerner zuletzt auch allerdings vorubergehend die Kolner Ubier dem Civilis an Auch gallische Stamme schlossen sich der Revolte an unter anderem die Treverer unter Iulius Classicus und die Lingonen unter Iulius Sabinus Sogar einige romische Legionen traten zu Civilis uber in der Annahme dieser unterstutze Vespasian Civilis kampfte inzwischen aber nicht mehr fur Vespasian sondern fur eine Loslosung der Bataver von romischer Oberhoheit Zwischenzeitlich nahmen Civilis Truppen unter anderem die Lager Vetera bei Xanten Novaesium Neuss und Bonna Bonn ein Auch die Kampfe bei Gelduba Krefeld Gellep wurden von Tacitus ausfuhrlich geschildert Nach Ende der Wirren des Vierkaiserjahres brachte der neue Herrscher Vespasian durch seine Truppen unter dem General Quintus Petillius Cerialis die verlorenen Gebiete wieder nach und nach unter Kontrolle des Reiches Zuerst gaben die gallischen Stamme den Kampf auf auch die Ubier unterstellten sich wieder den Romern Civilis kapitulierte schliesslich im Jahre 70 Die unvollstandig erhaltenen Historien des Tacitus schildern als letztes die Kapitulationsrede des Civilis an der abgerissenen Brucke eines Flusses nahe der Aufspaltung des Rheins in Waal und Nederrijn 6 Uber sein weiteres Leben ist nichts bekannt Denkmaler BearbeitenEine Gedenktafel fur ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg Quellen BearbeitenTacitus Historiae 1 8 1 51 1 59 2 66 2 69 4 12 37 4 54 79 5 14 26 Flavius Josephus De bello Iudaico 7 4 2 Sammlung Hans Werner Goetz Karl Wilhelm Welwei Hg Altes Germanien Bd II Darmstadt 1995 S 171 261 Literatur BearbeitenFrank Martin Ausbuttel Germanische Herrscher Darmstadt 2007 ISBN 978 3 89678 603 6 S 39 51 Arthur Stein Iulius 186 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band X 1 Stuttgart 1918 Sp 550 567 Oliver Schmitt Anmerkungen zum Bataveraufstand In Bonner Jahrbucher Band 193 1993 S 141 160 Ralf Urban Der Bataveraufstand und die Erhebung des Iulius Classicus Trierer historische Forschungen Band 8 Verlag Trierer Historische Forschungen Trier 1985 ISBN 3 923087 07 1 Ralf Urban Die Revolte des Iulius Classicus und des Iulius Sabinus In Derselbe Gallia rebellis Erhebungen in Gallien im Spiegel antiker Zeugnisse Stuttgart 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iulius Civilis Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Tacitus Historiae 4 26 4 32 33 4 35 36 4 58 ff Tacitus Historiae 5 10 26 Tacitus Historiae 4 21 27 Tacitus Historiae 4 26 4 32 33 4 35 36 4 58 ff 5 15 26 vgl Urban Bataveraufstand Tacitus Historiae 5 26 Normdaten Person GND 118815962 lobid OGND AKS LCCN n85359855 VIAF 20477016 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Civilis IuliusALTERNATIVNAMEN Civilis Julius Civilis Gaius Iulius Civilis Gaius JuliusKURZBESCHREIBUNG Fuhrer eines germanischen Aufstandes gegen RomGEBURTSDATUM 25STERBEDATUM nach 70 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iulius Civilis amp oldid 235205244