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Die Kimbernkriege bezeichnen die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Romischen Reich einerseits und den germanischen Stammen der Kimbern Teutonen und Ambronen andererseits Letztere hatten zum Ende des 2 Jahrhunderts v Chr ihre nordeuropaischen Siedlungsraume verlassen und waren nach Suden gezogen Zwischen 113 und 105 v Chr brachten sie den Romern ernsthafte Niederlagen bei bevor sie schliesslich 102 und 101 v Chr vernichtend geschlagen wurden Zuge der Kimbern und Teutonen bis zum Jahr 105 v Chr Zuge der Kimbern und Teutonen von 105 bis 101 v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Verlassen der Siedlungsgebiete 2 Treffen auf die Romer 3 Einzelnachweise 4 LiteraturVerlassen der Siedlungsgebiete BearbeitenDie Kimbern und die Teutonen waren ursprunglich im heutigen Jutland beheimatet Warum sie um das Jahr 120 v Chr diese Siedlungsraume verliessen ist unbekannt Als Grund sehen die romischen Quellen Umweltveranderungen und daraus resultierende Missernten im Nord Ostsee Gebiet 1 Sie wanderten nach Suden wobei sich ihnen auch der Stamm der Ambronen anschloss Auf der Suche nach neuen Siedlungsgebieten in denen sie sich als Bauern niederlassen konnten durchzogen sie Schlesien Bohmen und das heutige Osterreich Bei ihrem Zug trafen sie vermutlich auf andere Stamme z B die keltischen Boier im heutigen Schlesien Die Wissenschaft geht davon aus dass es immer wieder zu Kampfhandlungen mit anderen Stammen gekommen sein muss uber deren Ausgang jedoch nichts uberliefert wurde Der Tross konnte sich durch Anschluss anderer Stamme Ambronen Tiguriner Teile der Helvetier weiter vergrossern so die romischen Quellen Treffen auf die Romer BearbeitenSchlachten der Kimbernkriege Noreia Agen Arausio Aquae Sextiae Vercellae Im ostlichen Alpenraum trafen sie 113 v Chr zum ersten Mal auf die Romer Der Konsul Gnaeus Papirius Carbo ruckte mit zwei Legionen mit je 6000 Mann ins Noricum vor Dort empfing er Boten der Germanen welche sich friedfertig gaben Carbo gab ihnen zwei Fuhrer mit die bei der Suche nach einem neuen geeigneten Siedlungsland helfen sollten Tatsachlich sollten die Fuhrer den Germanentreck in einen Hinterhalt locken In der Schlacht bei Noreia schlugen die zahlenmassig uberlegenen Kimbern und Teutonen jedoch das romische Heer Ein aufkommendes Gewitter verhinderte eine vollstandige Vernichtung der romischen Legionen Danach zogen die Germanen jedoch nicht nach Italien sondern nach Gallien weiter Auf ihrem Weg schlossen sich Teile der Helveterstamme der Tiguriner und Tougener 111 v Chr dem Wandertreck an Nach Schatzungen waren ca 300 000 Menschen in Bewegung Da diese Marscharmeen nicht geschlossen durch das bewaldete Gelande Sudgalliens ziehen konnten teilte sich dieser auf Ein stammgemischtes Teilheer wurde vom tigurinischen Fursten Divico angefuhrt Er fuhrte es durch das Gebiet der keltischen Nitiobrogen in Richtung der Stadt Tolosa Die Romer schickten ein neues Heer nach Sudostgallien das vom Konsul Lucius Cassius Longinus und dem Konsular Lucius Calpurnius Piso Caesoninus angefuhrt wurde Im Sommer 107 v Chr nahe dem Ort des heutigen Agen am Ufer der Garonne gerieten sie in einen Hinterhalt Divicos In der Schlacht bei Agen fielen die beiden romischen Anfuhrer und die romischen Truppen mussten kapitulieren Der Treck unter Fuhrung des kimbrischen Konigs Boiorix zog vom Rhonetal abwarts nach Suden Richtung der romischen Provinz Gallia Narbonensis Um ein Eindringen ins romische Reich zu verhindern wurden zwei Legionen gesendet die unter dem Befehl des Prokonsuls Quintus Servilius Caepio und des Konsuls Gnaeus Mallius Maximus standen Am 6 Oktober 105 v Chr kam zur Schlacht bei Arausio Da sich die beiden romischen Anfuhrer zerstritten hatten spaltete sich die romische Armee in zwei gleich grosse Lager die unterschiedlichen Strategien folgten Infolgedessen wurde zunachst das Teilheer des Caepio und dann das Teilheer des Maximus vernichtend besiegt Angeblich fielen 80 000 Legionare und 40 000 Menschen vom Begleittross Wieder zogen die Sieger nicht nach Italien sondern teilten sich auf Die Kimbern wanderten Richtung Spanien und die Teutonen nordwarts ins Innere Galliens Das war ein Beschluss des Konigs Teutobod Aufgrund der Grosse der Marschsaulen wurden die Vorrate bedrohlich knapp Deshalb wollte er die Stamme einzeln weiterziehen lassen um genug Proviant fur beide Marschsaulen zu haben Infolge der Niederlagen veranlasste der romische Konsul Gaius Marius eine Heeresreform Bisher bestand eine etwa sechsjahrige Wehrpflicht fur die besitzenden Burger Mit der Reform entstand erstmals eine Berufsarmee mit langjahriger Dienstzeit welche auch der mittellosen Unterschicht offenstand Weder den Kimbern noch den Teutonen gelang es eine neue Heimat zu finden So vereinigten sich die beiden Wanderungsbewegungen in Nordfrankreich wieder und marschierten nach Suden in Richtung des Romischen Reichs Vor den Alpen spalteten sich die Kimbern wieder ab und versuchten uber den Brennerpass in Italien einzudringen wahrend die Teutonen und Ambronen entlang der Mittelmeerkuste versuchten das Gebirge zu uberwinden 102 v Chr konnte Gaius Marius mit etwa 35 000 Soldaten in der Schlacht von Aquae Sextiae schliesslich die Teutonen und Ambronen vernichtend schlagen Die Kimbern hingegen vertrieben an der Etsch das Heer des Konsul Quintus Lutatius Catulus und zogen in die Poebene und erbaten dort vom romischen Senat Siedlungsland Nach Ankunft der Truppen des Marius kam es am 30 Juli 101 v Chr zur Schlacht von Vercellae mit den kimbrischen Kriegern unter Fuhrung des Boiorix Auch in dieser Schlacht errangen die Romer einen vollstandigen Sieg Sie toteten 120 000 Menschen und zwangen 60 000 in die Sklaverei Die Spur der Kimbern und Teutonen verliert sich dann in den Geschichtsquellen Caesar bezeichnet spater den Stamm der Aduatuker als Nachkommen der Kimbern und Teutonen Danach seien die Aduatuker Nachfahren der 6 000 Mann Schutzwache die bei den Zugen der Kimbern und Teutonen 113 105 v Chr zur Bewachung ihres Hab und Gutes zuruckgelassen worden waren Nach zahlreichen viele Jahre andauernden Auseinandersetzungen mit den Nachbarstammen hatten sie nach einem Friedensschluss das Gebiet um die befestigte Stadt am Mont Falhize zum Wohnsitz gewahlt 2 Insgesamt legten die beiden Stamme in rund 20 Jahren 7 000 Kilometer zuruck Es sollten ca 270 Jahre vergehen bis wieder grossere germanische Stamme Markomannen in Italien eindrangen 3 Einzelnachweise Bearbeiten Dazu im Einzelnen Bengt Melin Die Heimat der Kimbern Uppsala 1960 De bello Gallico II 29 consensu eorum omnium pace facta hunc sibi domicilio locum delegerant Vgl Bruno Bleckmann Die Germanen Munchen 2009 S 163 Literatur BearbeitenHans Werner Goetz Hrsg Altes Germanien Auszuge aus den antiken Quellen uber die Germanen und ihre Beziehungen zum romischen Reich Teil 1 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1995 Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Bd 1 Bengt Melin Die Heimat der Kimbern A B Lundequistska Bokhandeln Uppsala 1960 Uppsala Universitets Arsskrift 5 1960 Kai Rohrschneider Der Krieg gegen Kimbern und Teutonen 113 101 v Chr in Mars Jahrbuch fur Wehrpolitik und Militarwesen 6 2000 S 469 522 Theodor Mommsen Die romische Geschichte Band IV S 66 72 Christian Liebhardt Der Zug der Kimbern und Teutonen Hintergrunde Ablauf und Ruckschlusse Saarbrucken 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kimbernkriege amp oldid 237343454