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Die Schlacht bei Agen fand im Sommer 107 v Chr zwischen romischen Legionen unter Lucius Cassius Longinus gegen ein gemischtes Heer der Tiguriner Tougener Kimbern und Teutonen unter dem Tiguriner Divico statt Dieses Gefecht war die zweite Schlacht in den Kimbernkriegen und endete mit einer Niederlage der Romer Schlacht bei AgenTeil von KimbernkriegeDatum 107 v Chr Ort Agen am Ufer der GaronneAusgang keltisch germanischer SiegKonfliktparteienTigurinerTougenerTeutonenKimbernAmbronen Romisches ReichBefehlshaberDivico Lucius Cassius Longinus Truppenstarkeunbekannt ca 2 500 Legionare 5 Kohorten plus Hilfstruppen Verlustegering uber 1 500 MannSchlachten der Kimbernkriege Noreia Agen Arausio Aquae Sextiae Vercellae Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Rezeption 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie germanischen Stamme der Ambronen Kimbern und Teutonen waren vom Norden hergezogen und es schlossen sich den grossen Marschsaulen viele kleinere germanische und keltische Stamme an So auch Teile der Helvetenstamme der Tiguriner und Tougener die sich 111 v Chr den Kimbern und Teutonen anschlossen Da diese Marscharmeen nicht geschlossen durch das bewaldete Gelande Sudgalliens ziehen konnten teilten sie sich auf Ein Teilheer in dem sich Angehorige aller Stammen mischten wurde vom tigurinischen Stammesherzog Divico angefuhrt Er fuhrte es durch das Stammesgebiet des keltischen Nitiobrogen entlang der Garonne in Richtung der Stadt Tolosa wo er sich reiche Beute versprach 1 Die Romer sandten den Invasoren zum Schutz ihrer Provinz ein Heer entgegen das vom Feldherrn und Konsul Lucius Cassius Longinus und dessen Legaten dem Konsular Lucius Calpurnius Piso Caesoninus angefuhrt wurde Das romische Heer marschierte dem feindlichen Heerzug im Sommer 107 v Chr entlang der Garonne entgegen Nahe dem keltischen Oppidum am Ort des heutigen Agen am Ufer der Garonne gerieten sie in einen Hinterhalt Divicos 1 Verlauf BearbeitenDas Tal der Garonne war bei Agen von bewaldeten Hugeln umgeben in denen Divico seine Kampfer von den Romern unbemerkt fur einen Hinterhalt in Stellung bringen konnte Er teilte seine Truppen in drei Treffen ein Seine Tiguriner formierten sich im Zentrum die restlichen Kampfer bildeten die Flugel und hielten sich im Unterholz versteckt Die Tiguriner eroffneten den Angriff auf die am rechten Ufer der Garonne marschierenden Romer Es gelang ihnen die Romer dazu zu verleiten ihnen in den Wald zu folgen Dort im Kampf mit den Tigurinern gebunden fielen die in beiden Flanken versteckten Flugel uber die romischen Truppenverbande her die sich nun von drei Seiten mit Feinden umgeben sahen wahrend sie mit der Garonne im Rucken kaum Platz zum Ausweichen hatten Bald brach Panik unter den Romern aus und viele wandten sich zur Flucht Lucius Cassius Longinus Lucius Piso und ein Grossteil der romischen Soldaten wurden getotet dem Rest von ihnen gelang die Flucht in ihr befestigtes Lager wo sie sich unter dem Kommando von Gaius Popillius verschanzten 1 Gaius Popillius kapitulierte schliesslich unter demutigenden Bedingungen Er und seine Manner erhielten freien Abzug mussten aber die Halfte ihrer mitgefuhrten Habe zurucklassen Geiseln stellen sowie unter dem Spott der Sieger ohne Waffen und Rustungen durch das Joch schreiten siehe Gemalde 1 Folgen BearbeitenDie erhebliche Schwachung der romischen Truppenprasenz in der Region hatte zur Folge dass die zur romischen Provinz gehorige Stadt Tolosa deren Einwohner dem Keltenstamm der Volker entstammten gegen die Romer rebellierte und ihre romische Garnison in Ketten legte Immerhin stiessen Divico sowie die anderen Teilheere der Kimbern und Teutonen nach dem Sieg bei Agen zunachst in andere keltische Gebiete vor statt die romische Provinz Gallia ulterior heimzusuchen Dadurch hatte der romische Konsul Quintus Servilius Caepio Gelegenheit Tolosa durch Verrat zuruckzuerobern bevor er im Oktober 105 v Chr den Kimbern und Teutonen in der Schlacht bei Arausio unterlag 1 Spater im Gallischen Krieg 58 v Chr war die Demutigung durch die Niederlage bei Agen bei den Romern und bei Gaius Iulius Caesar noch in so starker Erinnerung dass er es als Freudenbotschaft dem Senat mitteilte als er die Tiguriner an der Saone schlug und seinen Sieg als Rache fur die Schmach von Agen deklarierte Der bei Agen gefallene Lucius Piso war der Grossvater von Caesars gleichnamigem Schwiegervater 2 nbsp Die Tiguriner lassen die Romer zur Demutigung unter das Joch schreiten schweizerisch nationalistisches Historiengemalde aus dem Jahr 1858Rezeption BearbeitenDie Schlacht wurde im 19 Jahrhundert in zahlreichen patriotisch nationalistischen Gemalden dargestellt 3 und man beging den Fehler die Schlacht am Genfersee zu lokalisieren Ausserdem gab es zahlreiche Gedichte und Heldengesange uber dieses Ereignis Literatur BearbeitenTheodor Mommsen Romische Geschichte Band 2 Von der Schlacht bei Pydna bis auf Sullas Tod 3 Auflage Weidmann Berlin 1861 S 178 vollstandige Online Version in der Google Buchsuche Gilbert Kaenel Schlacht bei Agen In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Vgl Theodor Mommsen Romische Geschichte Band 2 Von der Schlacht bei Pydna bis auf Sullas Tod 3 Auflage Weidmann Berlin 1861 S 178 Caesar De bello Gallico 1 12 Siehe Francois Paschoud Les Romains sont ils passes sous le joug a Montreux A propos d un celebre tableau de Charles Gleyre In Museum Helveticum 52 1995 S 49 62 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Agen amp oldid 226410083