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Die Schlacht von Aquae Sextiae war eine Doppelschlacht zwischen den Truppen der romischen Republik und den Teutonen im Jahr 102 v Chr in der der Heerzug der Teutonen vernichtet wurde Sie fand in der Gegend von Aquae Sextiae dem heutigen Aix en Provence in Sudfrankreich statt Schlacht von Aquae SextiaeTeil von KimbernkriegeWanderzuge der Kimbern und TeutonenDatum 102 v Chr Ort Aqua SextiaeAusgang Vernichtende Niederlage der TeutonenKonfliktparteienRomisches Reich Teutonen AmbronenBefehlshaberGaius Marius TeutobodTruppenstarkeetwa 32 000 Legionare 1 6 Legionen mit Kavallerie und Hilfstruppen etwa 30 000 Kampfer 1 zzgl Frauen Kinder und Greise Verlusterelativ gering hochSchlachten der Kimbernkriege Noreia Agen Arausio Aquae Sextiae Vercellae Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Doppelschlacht von Aquae Sextiae 3 Folgen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturVorgeschichte Bearbeiten105 v Chr hatten die Romer in der Schlacht bei Arausio eine bittere Niederlage gegen die Kimbern und Teutonen erlitten Berichte uber die Niederlage verbreiteten unter den Romern grossen Schrecken Die Teutonen zogen anschliessend plundernd durch die keltischen Gebiete der Pyrenaen und Galliens bis sie sich drei Jahre spater erneut dem Romischen Reich zuwandten Unterwegs hatte sich das Teilheer der Kimbern von den Teutonen getrennt und ruckte uber den Brennerpass nach Norditalien vor wahrend die Teutonen erneut in die romische Provinz Gallia ulterior eindrangen um sich von dort den Weg nach Italien zu bahnen Die Romer hatten sich inzwischen vorbereitet Der Schock der Niederlage von Arausio hatte mittelbar zur Folge dass der Feldherr Gaius Marius der sich zuvor im Jugurthinischen Krieg in Numidien bewahrt hatte 104 v Chr zum Konsul fur den Krieg gegen Kimbern und Teutonen gewahlt wurde Marius hatte die Marianische Heeresreform vorangetrieben die die Kampfkraft der romischen Streitkrafte stark erhohte Zur Abwehr der Teutonen hatte er sechs Legionen zusammengezogen Er erwartete die Teutonen in einem gut ausgebauten und verproviantierten Lager am Einfluss der Isere in die Rhone Dort trafen sich die beiden damals gangbaren Heerstrassen nach Italien namlich die uber den kleinen St Bernhard und die entlang der Mittelmeerkuste Er blockierte ihnen insofern den Weg nach Italien Die Teutonen hatten im Sommer 102 v Chr die Rhone uberquert und ruckten entlang des linken Ufers stromabwarts vor und stiessen schliesslich auf das Heerlager der Romer Drei Tage lang sturmten die Teutonen immer wieder gegen die Verschanzungen der Romer an scheiterten aber an der Uberlegenheit der Romer im Festungskrieg Nach einigen Verlusten entschlossen sich die Teutonen am Lager vorbei geradewegs Richtung Mittelmeer nach Italien weiter zu ziehen Es nahm sechs Tage in Anspruch bis das Heer der Teutonen am Lager der Romer vorbeigezogen war was weniger fur die in romischen Annalen berichtete ungeheure Zahl der Teutonen spricht als vielmehr fur die Schwerfalligkeit ihres Trosses Die Teutonen fuhrten in ihrem Heer neben bewaffneten Kriegern auch ihre gesamten Familien mit Frauen Kindern und Alten sowie all ihre Habe auf Wagen mit und kamen daher nur langsam vorwarts Gaius Marius wahrte die gebotene Vorsicht vor den wilden und kampferfahrenen Teutonen und unterliess es seine gut disziplinierten aber unerfahrenen Truppen Ausfalle gegen die vorbeiziehenden Teutonen wagen zu lassen Als sie vorubergezogen waren liess er das Lager abbrechen und den Teutonen in streng geordneter Marschformation folgen jede Nacht sich sorgfaltig verschanzend So stiessen die Teutonen rhoneabwarts in die Gegend von Aquae Sextiae dem heutigen Aix en Provence in Sudfrankreich der damaligen romischen Provinzhauptstadt vor Die Doppelschlacht von Aquae Sextiae BearbeitenBeim Wasserschopfen trafen die leichten ligurischen Hilfstruppen der Romer auf die hauptsachlich aus Ambronen bestehende Nachhut der Teutonen Das Gefecht weitete sich bald zu einer Schlacht aus in der die Romer nach heftigem Kampf die Oberhand gewannen Sie verfolgten die zuruckweichenden Teutonen bis diese sich in ihrer Wagenburg verschanzten Dieser Erfolg ermutigte Gaius Marius sich den Teutonen bald zur entscheidenden Schlacht zu stellen Am Morgen des dritten Tages liess er die Legionen sich vor seinem auf einem Hugel gelegenen befestigten Nachtlager zu einer offenen Feldschlacht formieren Die langst ungeduldigen Teutonen sturmten sogleich den Hugel hinauf und eroffneten die Schlacht Bis zum Mittag wurde heftig gekampft und nur die ungewohnte provencalische Hitze schien den Teutonen zu schaffen zu machen Als ihre Reihen schliesslich zu wanken begannen brachte wohl ein Haufen romischer Tross Knechte die Entscheidung der mit gewaltigen Geschrei aus dem Wald im Rucken der Teutonen hervorsturmte und diese in Panik versetzte Die Formation der Teutonen brach vollig auseinander viele von ihnen wurden getotet oder gefangen genommen und versklavt Unter den Gefangenen war auch der Heerfuhrer der Teutonen Teutobod Unter den Toten waren auch viele Frauen die um dem Schicksal der Sklaverei zu entgehen teils nach verzweifelter Gegenwehr auf ihren Wagen niedergemacht wurden teils in Gefangenschaft mit ihren Kindern Selbstmord begingen Die antiken Zahlenangaben uber die Verluste der Teutonen reichen von 100 000 bis 300 000 Getoteten oder Gefangenen und gelten heute als ubertrieben Nach neueren Schatzungen verfugten die Teutonen nur uber hochstens 30 000 Kampfer von denen am ersten Gefecht wohl ca 10 000 beim Zweiten wohl ca 20 000 teilnahmen 1 Mit Frauen Kindern und Greisen waren es insgesamt hochstens 150 000 Das Heer der Romer umfasste wohl etwa 32 000 Mann Folgen BearbeitenMit der Niederlage horten die Teutonen als eigenstandige Volksgruppe auf zu existieren Zwar gelang einigen die Flucht vom Schlachtfeld sie waren aber weit zerstreut in feindlichem Territorium und stellten keine Gefahr mehr fur die Romer dar Im folgenden Jahr besiegte Gaius Marius auch das Heer der Kimbern in der Schlacht von Vercellae in Norditalien Einzelnachweise Bearbeiten a b c Vgl Karl Volkl Zur zahlenmassigen Starke der Germanen bei Aquae Sextiae In Anzeiger fur die Altertumswissenschaft Bd 7 1954 ISSN 0003 6293 S 125 128 Literatur BearbeitenJurgen Deininger Aqua Sextia In Johannes Hops Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 1 Aachen Bajuwaren 2 vollig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage de Gruyter Berlin u a 1973 ISBN 3 11 004489 7 Theodor Mommsen Romische Geschichte Zweiter Band Von der Schlacht bei Pydna bis auf Sullas Tod 3 Auflage Weidmannsche Buchhandlung Berlin 1861 S 186 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Aquae Sextiae amp oldid 232456459